immer nur "heititeiti" und positive Energie?

1. Finde ich es schlimm dass einem hier immer das Wort im Munde herumgedreht wird. Es scheint als wollten manche Leute hier auf Teufel komm raus provozieren und sich selbst ins bessere Licht ruecken. Wie immer, eigentlich .
2. Finde ich es nicht verwerflich sich seinem Hund gegenueber auch mal zu behaupten. Gewalt ist Auslegungssache. Manche sehen als Gewalt an, den Hund im Fell zu packen oder ihn anzuschreien. Gewalt fuer mich ist, wenn jemand auf seinen Hund einpruegelt, ihn nicht artgerecht haelt und ihm keinerlei Sozialkontakte bietet. Alles andere, bis hin zum Schlagen zB ist eine Grauzone und kommt auf den Hund an. Es gibt Hunde, da genuegt ein schiefer Blick und sie sind lammfromm. Es gibt Hunde, da muss man auch mal grober werden. Sowas kann man nicht verallgemeinern.
3. Beispiel meine Hunde:

Grover - ein sehr sensibler, anhaenglicher Hund, furchtbar hibbelig und anstrengend. Ich schick ihn auf den Platz, er will auf die Couch. Alle 5 min versucht er sich aus dem Korb in Richtung Couch zu schleichen. Einmal wiederhole ich das Komando Korb - und er weiss genau was ich von ihm will. Beim zweiten Mal wird das Komando scharf wiederholt, beim 3. Mal fliegt das Kissen. Punkt. Das ist fuer mich ein freches Verhalten, denn er weiss was ich von ihm will. Wuesste er es nicht waere das etwas anderes. Beim 4. Mal wird er angebunden. Ja, Grover kann sehr dreist und frech sein, einfach durch seine Angewohnheit alles immer wieder auszutesten. Ich koennte jahrelang mit positiver Verstaerkung daran arbeiten, oder ich setze es ein paar mal konsequent durch. Mein Hund weiss genau woran er bei mir ist. Solange er sich benimmt hat er wesentlich mehr Freiheiten, aber wenn er meint mich testen zu muessen dann knallts. Und mein Hund hat keine Angst vor mir, duckt sich nicht weg oder beschwichtigt mich staendig. Er ist ein gluecklicher Hund der sehr menschenbezogen ist und genau weiss wo seine Grenzen sind. Wenn er die uebertritt dann hat er Pech und es sich selbst zu zu schreiben.

Kody - Als er hier ankam kannte er keinerlei Individualdistanz und war ebenfalls sehr dreist, nahm Couch und Bett in Anspruch wie er es wollte und man musste ihn mit vollem Koerpereinsatz runterschieben, ansonsten ging er nicht. War ok, er kannte es nicht. Aber irgendwann lernt auch ein Setter . Das Kommando "basket" (ein Englisch sprechender Haushalt hier) sass relativ schnell, indem ich in erst zum Korb gefuehrt habe mit eben diesem Kommando und dann durch Bewegungseinschraenkung immer wieder hinein bugsiert habe. Keine Gewalt, nur Koerpersprache und Koerperkontakt (schieben). Mein Streber fragt nun sogar ob er den Korb verlassen darf . Das Kommando von der Couch. Da stellte er sich stur. Nachdem es mehrere Male verweigert wurde, flog er in hohem Bogen von der Couch. Seit dem gibt es da keine Probleme mehr. Gewalt? Ansichtssache, ich finde nein. Jagttrieb. Abrufkommando geuebt. Sass sehr schnell denn mein Hund ist superschlau! 3 Mal ist er mir abgehauen zum See. 3 x bin ich hinterher und habe ein fuer alle Mal klar gemacht dass es in seinem eigenen Interesse ist, das nicht noch mal zu machen. Gewalt? Grenzwertig, er ist jedenfalls im Teich gelandet. Geschlagen? Nein. Getreten? Nein. Es ist alles Auslegungssache. Innerhalb von 4 Monaten habe ich meinen Field Trial Setter mit massig Jagdtrieb soweit dass ich ihn fast ueberall frei laufen lassen kann. Ohne "Gewalt". Dafuer aber mit Konsequenz, Strenge, Strafe (Leinenzwang, Anbinden..). Und ja, meine Hunde lieben mich, sehr sogar. Und ich liebe sie. Durch mein Verhalten ermoegliche ich ihnen ein Leben mit so vielen Freiheiten wie moeglich. Und lieber bin ich 4 Monate lang ein Arsch und Buhmann und habe dafuer 10 Jahre eine gute Zeit mit gluecklichen Hunden als 10 Jahre lang rumdoktoren und alles ist so lala und ach und ich weiss nicht. Da hab ich keinen Bock drauf und meine Hunde auch nicht.
Und noch mal.... ich verabscheue Gewalt, Wuerger, TT, Krallen, all das kommt mir nicht in die Tuete. Ich schlage keine Hunde und quaele sie nicht. Sie bekommen klare Kommandos, auch mal ein klares Rot. Was andere darueber denken ist mir relativ egal solange sie mich nicht im Umgang mit meinen Hunden sehen. Das ist etwas anderes. Aber bisher hat sich noch niemand beschwert und meine Hunde geben mir recht.

Zitat

Ich will doch nur ein wenig sensibilisieren....

Übrigens: Verweisen kann man gaaanz schnell und gut ausschleichen... Jabba wollte anfangs jeden Vogel jagen. Inzwischen ignoriert er 99 % und bei dem einen, dem er nicht widerstehen kann, stoppt er selbst nach einigen Metern, dreht sich rum und zeigt an...
Bluey hatte mal ne Tempo-Freß-Phase. Da habe ich auch übers Anzeigen gearbeitet, dauerte einige Tempos bis er verläßlich anzeigte, einige Tage bis wir schon anfingen auszuschleichen, nach paar Wochen war die Sache komplett durch. Ne Freundin schimpft mit ihrem Hund, der sonst sehr gut hört, und bastelt seit Monaten dran rum.

Und mal die Frage: Wenn Dein Hund immer noch Vögel jagt, dann ist Deine Ansage wohl nicht so wirksam, oder?

Tut er das noch??? Das wäre mir neu

Sag doch sowas nicht. Ich ahbe noch einen Schwipps ...ich glaube das

Ja...ich weiß es auch nicht. Ich bin unschuldig. Ich wohne in der vermutlich kneipenreichsten Gegend Deutschlands.

Und gleich einen extrem wichtigen Termin

Nein Vögel jagt er nicht mehr. Kätzchen auch nicht. AUch sonst nichts!

Zitat

Jagttrieb. Abrufkommando geuebt. Sass sehr schnell denn mein Hund ist superschlau! 3 Mal ist er mir abgehauen zum See. 3 x bin ich hinterher und habe ein fuer alle Mal klar gemacht dass es in seinem eigenen Interesse ist, das nicht noch mal zu machen. Gewalt? Grenzwertig, er ist jedenfalls im Teich gelandet. Geschlagen? Nein. Getreten? Nein. Es ist alles Auslegungssache. Innerhalb von 4 Monaten habe ich meinen Field Trial Setter mit massig Jagdtrieb soweit dass ich ihn fast ueberall frei laufen lassen kann. Ohne "Gewalt". Dafuer aber mit Konsequenz, Strenge, Strafe (Leinenzwang, Anbinden..).

Hast Du zu Deinem Durchsetze des Abrufkommandos beim Jagdtrieb irgendwo anders noch etwas geschrieben? Das interessiert mit sehr, gerade wenn Du auch mit HTS (ließt sich so) arbeitest. Ich will hier nur den Thread nicht zu sehr zerpflücken.

Dein Ehrgeiz in Ehren Fräuleinwolle, soviele Unbeteiligte als möglich wohlwollend in einem Fred mit in Einklang bringen, bzw. präventiv aufklären/hinweisen zu wollen, aber man kann auch vieles zerreden und zerrschreiben, zitieren und noch mal und noch mal diskutieren - das macht ein Durchblicken auch für Unbeteiligte ihmo nicht unbedingt leichter

... ich frag mich, ob das absichtlich falsch verstanden wird..

Es geht nicht und ging auch nie darum, einem Hund keine Grenzen zu setzen und ihn auf Teufel komm raus und ungeachtet der direkten Folgen immer nur positiv zu bestärken.

Es ging darum, dass es zwar Situationen gibt, in denen man das nicht kann, in denen die Zeit nicht da ist - das ist zum Beispiel der Fall, wenn mein Hund aus der Tür raus und auf die Straße rast... Da hab ich keine Zeit für Alternativverhalten und Aufbau, da knallts. Aber auch nur wenns schon passiert. Nicht weil ich zu dumm Tür, Hund und Straße so zu managen, dass ich ihm in Ruhe beibringen kann, dass er ohne mich nicht zur Tür rausrennt - und zwar positiv.

Dem Hund irgendwas verbieten bzw. für irgendwas bestrafen weil ich zu doof oder zu faul bin mir die Arbeit zu machen und die Zeit zu nehmen, es positiv, durch Alternativverhalten o.ä. aufzubaun, ist schlichtweg ganz ganz schwach.

Und es erinnert mich an "das ist mein Kind, das erziehe ich, wie ich will". Aber wir haben jetzt Gesetze, die da Grenzen setzen.
Und gnade Gott dem, den ich hirnlos seinen Hund am Nackenfell schütteln sehe, der hat sofort ne Anzeige am Hals.

Mit freundlichen Grüßen.

Zitat

Dem Hund irgendwas verbieten bzw. für irgendwas bestrafen weil ich zu doof oder zu faul bin mir die Arbeit zu machen und die Zeit zu nehmen, es positiv, durch Alternativverhalten o.ä. aufzubaun, ist schlichtweg ganz ganz schwach.

Ja und beim Alternativverhalten schreien die nächsten hier im Forum auf, weil der Hund soll ja nicht vom Problem abgelenkt werden, sondern soll die Situation entspannt hinnehmen...

Also wie man sieht, es wird immer andere Herangehensweisen geben.

Ich halte meinem Joker auch gerne mal nen Lecker vor die Nase und lenke ihn damit komplett von einer anderen Situation ab (z.B. wenn ich ne Katze vor ihm sehe, denn auch wenn ich ihn abrufen kann oder bei mir halten kann, ist er in dem Moment trotzdem stark erregt).
Manche hier im Forum würden mich dafür auch "geiseln".

Klar ver