Zwei Hunde, warum ist das so ein Unterschied?

  • Hallo liebe Freunde und solche die es noch werden ;)

    Es ist vielleicht etwas eigenartig, dass ich so ein Thema eröffne, wo ich ja des öfteren Tips zur Mehrhundehaltung gebe. Aber so ist es nunmal.

    Manche haben es schon gelesen, ich bin diese Woche mit Louis alleine. Es ist nicht das erste Mal, kommt aber auch nicht besonders häufig vor. Wie die folgende Situation mit Pinsel alleine ist, kann ich nicht sagen, denn mit ihm bin ich nie allein (da ist mindestens Louis dabei).
    Es geht hier nicht um einzelne Spaziergänge oder Tage, sondern wirklich um Veränderungen die etwas länger auf sich warten lassen. Also folgendes:

    Ich merke (und habe es früher schon gemerkt), dass sich Louis´ Verhalten wenn wir alleine sind recht merkbar verändert. Zum positiven. Er hört besser, ist aufmerksamer und wie ich finde auch entspannter. Unser Tagesablauf ist grundsätzlich der selbe, ob jetzt meine Freundin und Pinsel hier sind oder auch nur Pinsel, oder ich allein mit Louis. Trotzdem verändert sich unser Verhältnis etwas, wenn wir längere Zeit alleine miteinander verbringen. Merkbar wird ca. ab dem dritten bis vierten Tag.
    Versteht mich nicht falsch, beide Hunde sind toll und hören gut, sind (für Chows) sehr aufmerksam und gut abrufbar. Ich will damit sagen, es gibt keine Probleme mit den Beiden. Trotzdem ist alles noch eine Spur besser bei Louis wenn wir längere Zeit alleine sind. Sobald Pinsel wieder da ist, verschwindet diese Veränderung genauso schleichend wie sie gekommen ist (also auch ein paar Tage).

    Kann mir das jemand erklären?

  • Hey brush!
    Meine Vermutung wäre, dass Louis (und es wäre wohl andersherum bei Pinsel ähnlich) sich bei Anwesenheit des jeweils anderen Hundes stärker auf diesen konzentriert, da er ihm als Artgenosse irgendwie näher ist, als sein menschlicher Partner, auch wenn Du der "Oberboss" ;) bist.

    Wenn nun dieser Hundekumpel weg ist, konzentriert sich der andere Wuff eben automatisch mehr auf seinen menschlichen Kumpel.

    Der Teil der Aufmerksamkeit, der sonst Pinsel zuteil wird, ist nun auch für Dich da.

    Wenn Pinsel wieder da ist, löst sich die traute Zweisamkeit halt wieder ein wenig auf und Du mußt Louis - und damit seine Aufmerksamkeit- wieder teilen ;)

  • Das kenne ich auch. Alleine sind die Hunde eine Spur führiger als zu zweit. Ich erkläre es mir so, dass eine gewisse Rivalität (z.B. ich bin schneller) zwischen beiden gemischt mit Ablenkung durch den jeweils anderen Hund für die "geringere" Führigkeit verantwortlich ist. Die "bessere" Führigkeit allein führe ich zurück auf den Umstand, dass ich dann das einzige Bezugsindividium bin. Sozusagen Hilfe, wenn der jetzt noch weg ist, bin ich allein. Letzteres natürlich nicht genau wörtlich zu nehmen, aber in der Art eben.

  • Also ich hab seit 4 Monaten auch 'zwei' Hunde. Vorher war es nur Chui und nun wohne wieder ich bei meinen Eltern, die auch noch eine Hündin haben.
    Mir geht es wie dir.
    Wenn Pipi bei Papas Eltern ist, hört Chui wie eine Eins. Ich muss nur einmal was sagen, und er führt es sofort aus. Das wundert mich immer wieder, als ich hier noch nicht wohnte, war es genauso.
    Wenn ich beide dabei habe, dann macht er oft was er will - da könnte ich mir den Mund fusslig quatschen, der Herr reagiert oft nicht mal.
    Pipi ist eh stur wie sau, aber dank intensiven Trainings geht das auch. Alleine hört sie aber auch besser.
    Lustig ist es, wenn Pipi was sieht und jagt, nachts, bei der Pipi-Strecke gerne die Katzen z.B. zack und weg, und Chui (der NIE jagt) hinterher...WEIL Pipi rennt, da muss er mit. Da reicht meistens ein böses 'CHUI!' und schon bleibt er stehen, wenigsten ist ein Hund noch da.

    Was ich aber viiiel schlimmer finde als nicht-hörende-Hunde ( :D ) ist, wenn Pipi nicht da ist. Chui leidet!! Er frisst nichts, liegt rum wie ein Häufchen Elend und fiepst. Wenn wir Gassi gehen, dreht er sich tausend mal um und guckt, ob Pipi nachkommt. Ganz schrecklich.
    Dann lieber doch 2 doofe ignorante Hundis.

    Unterschied ganz deutlich also: Einer alleine hört besser - gemeinsam sind sie unaustehlich. :headbash: Unausstehlich ist mir lieber. :D

  • Wenn ich mit den Hunden alleine unterwegs bin, hören sie auch besser. Aber mal ehrlich, wie lange am Stück bist Du mit einem Deiner Hunde alleine? Ich könnte schwören, dass es ähnlich läuft, wie bei Kindern: Hat man Mama/Papa mal ganz für sich alleine, dann muss man das auskosten. Ist man immer mit Mama/Papa alleine, dann geht eben alles wieder seinen gewohnten Gang, heißt übertragen auf die Hunde: Auch alleine lässt nach ein paar Tagen der Gehorsam wieder nach.

  • Ich habe das Gefühl, dass im Rudel die Aufmerksamkeit genrell ziemlich leidet.
    Skadi ist, wenn ich mit ihr alleine bin extrem aufmerksam, sucht alle paar Sekunden Blickkontakt, vergewissert sich an jeder Abbiegung, wo's hingehen soll und ist zu 100% (jaja, mit den Einschränkenuneg, die man eben machen muß, weil ein Tier ein Tier ist :roll: ) abrufbar etc.
    Sind wir zu mehreren Unterwegs, leiden all diese Eigenschaften massiv... man muß vieles dreimal sagen, und wehe, irgendein Hund sprintet los, dann hilft nur noch ein scharfes "Verdammte Axt" um sie wieder zu mir zu bringen.
    Ich denke, das ist der viel beschriebene Rudeleffekt: Macht einer Unsinn machen alle mit.
    Und: Wenn man einen Befehl gibt, ist, wenn nur ein Hund anwesend ist, automatisch auch dieser gemeint. Wenn mehrere Hunde anwesend sind, wird's schon deutlich unübersichtlicher.
    Ob das nun eine echte "Verwirrung" oder ein bewusstest "Sturstellen" ist, sei mal dahin getsellt.... :D

  • :D Für den einen Hund kann ichs bejahen für den anderen verneinen...

    Pacco, der Hund der schon länger da ist, hört ungefähr gleich gut, ist viellicht nur schmusiger in der wohnung....
    vielleichts liegts aber dran das wir noch strenger geworden sind mit dem zweithund.... er läuft fast wie ne eins :headbash: (nur wenn sie spielen nicht)

    Pepper, der Hund der dazu kam, hört alleine besser, achtet mehr auf mich etc...
    Da richtet sich die Aufmerksamkeit auf mich.

    Ja, wie die vorschreiber sagen... Pacco ist halt nicht da um Pepper abzulenken.

  • Lieben Dank für die Antworten :)

    Ich habe mir ja eigentlich so ziemlich das selbe gedacht wie ihr geschrieben habt. Eine Sache dabei gibt es aber, die mich stutzig macht.
    Also es ist ja bei uns generell so, dass unsere Buben auch jeweils ihre Individualzeit haben. Das sie sich da schon etwas anders verhalten ist eh klar, das ist keine Frage. Das die Hunde wenn wir einzeln mit ihnen unterwegs sind etwas führiger sind, ist auch klar. Soweit komm ich mit ;)

    Was mich verwirrt ist eben die längere Zeit. Klar, jeder hört besser wenn er allein mit einer Person unterwegs ist. Der Unterschied ist aber, dass dieser verstärkte Effekt erst nach einigen Tagen auftritt, und auch nicht sofort verschwindet wenn sie wieder zu zweit sind. Selbst wenn ich mit beiden Hunde gleichzeitig spazieren gehe, ist Lois in den ersten Tagen nach der Rückkehr immer noch aufmerksamer als sonst, obwohl Pinsel dabei ist.

    Versteht ihr was ich meine?

  • also ich hab es immer nur umgekehrt bemerkt bei uns.
    Wenn wir (ob nur kurz bei Gassi runden oder lang weil Pflegehund) mehr als einen Hund da hatten hört meine Hündin aufeinmal wie eine 1.
    Sogar zu zeiten wo sie null abrufbar war oder mich gern mal ignoriert hat.
    Kaum war ein anderer Hund dabei war sie wie ausgewechselt.

  • Zitat

    Aber mal ehrlich, wie lange am Stück bist Du mit einem Deiner Hunde alleine? Ich könnte schwören, dass es ähnlich läuft, wie bei Kindern: Hat man Mama/Papa mal ganz für sich alleine, dann muss man das auskosten.


    Naja, eine Woche. Und das bessere hören setzt ja eben erst nach drei bis vier Tagen ein.

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