Reifen etc. als Zugtrainingsvorbereitung

  • Ich denke auch einen Hund, der alle nur möglichen Anlagen für den Zughundesport mitbringt, muss man gezielt trainieren, wenn man aus ihm den ultimativen Zughund machen will. Also den Hund, der immer, immer nach vorne will, und sich ins Geschirr schmeisst so sehr es nur geht, egal welches Tempo, egal welcher Untergrund, welches Wetter oder welche Ablenkungen.


    Das sehe ich ja sehr schön bei meinen Youngster. Die kommen alle aus Topzucht und haben auch wirklich sichtbar die Anlagen. Sowohl Ebi als auch Ewok sind ab dem ersten mal Spazieren im Bauchgurt permanent im Geschirr gehängt und haben gezogen wie nur was (und das obwohl wir bis dahin nur Leinenführigkeit am Halsband geübt haben).


    Aaaaaber: Beide denken auch nicht nur daran, mich deswegen bergauf einen Hügel hochzuziehen. Und Ebi zieht ab 10 Minuten nach dem Start nur noch mässig bis gar nicht, so stellenweise halt wie sie gerade Lust danach hat.


    Weil ich mit ihnen jogge und mich vorwärts bewege, egal ob sie viel ziehen oder wenig, oder gar nicht. Das Anti-zugtraining sozusagen: Hund merkt, es geht sowieso vorwärts, auch ohne dass er zieht. ALLEN Hunde (ausser Roots :roll: ) ziehen deswegen beim Joggen nach den ersten 10 Minuten nur noch sehr mässig und schonen ihre Kräfte.


    So viel zum Zughunde-gen mit dem ein Hund von selber zum perfekten Zughund wird.


    Es ist also alles eine Frage von was man will. Will ich einen Hund, der einfach vor mir her lauft und zieht wenn er Lust hat (wie es bei mir beim Joggen der Fall ist), lasst man den Hund einfach machen wie er will und fertig. Er kriegt Bewegung, Auslauf und man kann sich auch selber mal sportlich betätigen.


    Will man einen Zughund, im Geschirr AUSSCHLIESSLICH nach vorne orientiert ist und alles tun wird, damit der Karren weiter kommt, egal wie schwierig die Konditionen, muss man den Hund dafür mit viel Fingerspitzengefühl und Plan trainieren. Klar, ein Hund der die Basis nicht mitbringt, wird wahrscheinlich auch mit viel Training nie dahin kommen. Aber auch ein Hund MIT Basis, kommt dort nicht ohne das richtige Training hin.


    Jetzt kann man natürlich sagen "aber das ist doch ne total hirnlose Tätigkeit für den Hund, man macht den Hund zur Maschine!". Tja, mit der Sichtweise ist wohl jeder Hundesport hirnlos, denn über Hindernisse springen (Agility) oder das perfekte Fussgehen (Obedience) ist da nichts anderes. Aber es macht mir Spass, den Hunden Spass und ist einfach das was ICH will. Zuverlässige, gefahrenlose Fortbewegung per Hund, am liebsten im Winter, in totaler Autonomie und zumindest über mehrere Tage *schwärm* !

  • Wenn die Quittung meiner Trainingsmethode so ist, wie sie ist - dann kann es keine bessere geben. Die Methode zielt darauf ab, dass wir als Team gemeinsam Lösungen für Probleme finden, die der Hund nicht hätte, wenn ich sie ihm nicht stelle. Er ist kein Schlittenhund, und ich werde nicht auf Kosten unserer Beziehung versuchen, daran was zu ändern.




    Sacco ist überhaupt nichts für uns, denn Crispel fällt in sich zusammen, wenn das Ding auch nur ein winziges bißchen schiebt (also quasie jedesmal, wenn der Rollwiderstand überwunden wird. Und da er ausserdem in den Druck geht, kriegt er jedesmal die Krise, wenn eine Kurve kommt. Wir haben sowohl Sacco, als auch Trike mit zugbügel probiert. Crispel ist ein Hund, der sehr sensibel auf Körperberührung (von unbelebten Sachen) reagiert, also kommt das nicht in Frage.


    Und ich wiederhole mich da sehr gerne, es soll hauptsächlich ihm Spaß machen, deshalb habe ich das angefangen. Wenn er also manchmal (und die Betonung liegt auf manchmal) nicht mag, dann schieb oder rollere ich eben selber.


    Ich habe keinerlei Ambitionen dabei, meinetwegen können alle schneller, schöner, weiter fahren als wir, das ist mir sowas von egal. Mir geht es darum, dass Crispel etwas schönes mit mir ZUSAMMEN tut, und wenn das beinhaltet, dass gelegentlich ich etwas strampeln muß, dann ist das eben so.


    Das hat nichts mit der Trainingsmethode zu tun, sondern mit meiner Lebensphilosophie. Denn wie gesagt, wenn er Bock hat, schleppt er mich fette Kuh auch gnadenlos die Hügel rauf oder mit 35 Sachen über den Feldweg. Und wenn nicht, trabt er durch die Landschaft, schüffelt hier und da, schreibt überall P-Mails und ich schluppe mit 5,6 km/h hinterher und freu mich wie Bolle, dass ich den geilsten Hund der Welt habe.

  • und wieder mal nen Thread, wo alle was falsch machen, wenn der Hund nicht super schnell und mit voller Kraft in den Seilen hängt


    und wie man wieder so gerne liest, ist Zughundesport nur, wenn der Hund ohne Mithilfe des Menschen seine Arbeit verrichtet
    aber ganz ehrlich, sind die Turnierbedingungen in der Bikeklasse z.B. dann wirklich Zughundesport?


    auch da wird mitgeholfen ...
    und nun kommt wieder die Argumentation, dass im Training nicht geholfen wird, dass der Hund somit Kraft aufbaut etc., um gute Voraussetzungen fürs Rennen zu haben


    aber wieviele Leute wollen hier Rennvorbereitung machen?


    für mich ist das Ziehen ein Spaß, der zwar ordentlich vorbereitet werden sollte und nen sportlichen Hund und nen passendes Equipment erfordert, aber kein Zwang sein sollte, nach Schema F zu arbeiten, denn nicht alle Hunde, die lauffreudig sind, sind gleich

  • Zitat

    Ich denke auch einen Hund, der alle nur möglichen Anlagen für den Zughundesport mitbringt, muss man gezielt trainieren, wenn man aus ihm den ultimativen Zughund machen will. Also den Hund, der immer, immer nach vorne will, und sich ins Geschirr schmeisst so sehr es nur geht, egal welches Tempo, egal welcher Untergrund, welches Wetter oder welche Ablenkungen.
    ......
    So viel zum Zughunde-gen mit dem ein Hund von selber zum perfekten Zughund wird.


    Hat ja auch niemand geschrieben, dass es kein gezieltes Training braucht, vor allem, wenn man ambitioniert ist. Es ging (einmal mehr :/ ) um die Idee, dass es nur einen richtigen Trainingsaufbau gibt, nur eine Art, etwas zu machen.


    Ich habe übrigens lediglich was zur Motivation gesagt. Die beinhaltet sowohl intrinsische (meinetwegen zughhund-gen-anlagebedingte) wie extrinsische Faktoren (äussere Anreize). Sind die intrinsischen Anteile eher bescheiden, muss man mehr äussere Anreize bieten, um auf dieselbe Motivation zu kommen. Und worin diese äusseren Anreize bestehen, ist nochmal vom einzelnen Hund abhängig.

  • Wir sind eh einer Meinung, naijra :gut: !


    Ich hab nur hin und wieder das Gefühl, die Leute meinen ihr Hund ziehe nicht "richtig" (was auch immer man darunter versteht), weil er eben kein "echter" Schlittenhund sei. Und wollte da nur anmerken, dass auch ein "echter" Schlittenhund nicht automatisch "richtig" zieht.


    Mit "richtig" ziehen meine ich jetzt einfach das persönliche Ziel, das man so hat.


    Natürlich gibt es dann genauso viel verschiedene Wege zu seinem Ziel, wie es verschiedene Menschen und Hunde gibt.

  • Zitat

    Das wird mir (nicht nur) beim Hundesport zu oft vergessen, dass wir das ganze anfangen, weil der Hund da Spaß dran haben soll.


    :gut: :gut:


    Zum "clickern":
    Sollte der "Click" nicht den "Ersatz" der Leckerlie-Belohnung bedeuten?
    Wenn ein Hund nach jedem "Click" das Leckerlie "einfordert, ist doch die
    "Konditionierung" darauf, nicht abgeschlossen.
    Das "Click" sollte sich doch derart manifestieren, dass das Geräusch allein zur Belohnung wird.
    Weil da kommt die ganze "Clicker-Geschichte" ja her..
    Um Tieren eine Bestätigung zu geben, ohne eben sofort das "Lecker" parat zu halten (oder zu können, wenn man aus der Ferne "bestätigt" )
    Sonst wäre es ja doppel gemoppelt ;)

  • Schade das man schon nach einer Seite vom eigentlichen Thema abkommt und sich gegenseitig Vorwürfe macht...


    ICH selbst clickere auch ... bei Obedience, sonst nirgends, weil es nicht zu meiner Philosophie passt, den Hund so zu erziehen. Ist nicht so, daß ich mich damit nicht auseinandergesetzt hätte ... hab mich auch mal sehr intensiv mit Cum Cane auseinandergesetzt, aber es passt nicht zu "meinem" Mensch-Hund-Team = Pia-Dusty. Und ICH würde im ZHS nicht clickern, aber das ist wie gesagt meine Meinung. Das Markerwort "Okay" kennt Dusty auch und nach einigen Monaten war ein herzliches "Super" oder "Toll" kein Grund mehr sich umzudrehen, sondern eher freudig einen Gang hochzuschalten, denn von Frauchen gabs die Bestätigung alles ist gut.


    Es gab im Winter mal ein Skijöring-Ausflug wo ich gemerkt habe, das ich scheinbar im Bezug auf den ZHS bei Dusty vieles (ich will nicht behaupten alles) richtig gemacht habe. Wir waren mit Ski unterwegs und der erste Teil bestand auch Meterhohen Wehen und der zweite Teil aus Tiefschnee. Als ich die erste Wehe sah dachte ich, dass Dusty da niemand durch/drüber geht. Aber da hatte ich mich verschätzt. Dusty hat mich die ganze Runde gezogen, hat die besten Wege (da wo der Schnee entweder nicht so hoch oder sehr fest war) gesucht und war total motiviert. Dabei war das sein erster Zugausflug im Schnee. Natürlich habe ich mitgeholfen, denn mir gehts darum mit ihm Touren zu machen ... nicht auf die Geschwindigkeit kommts an.


    Thema Reifen: Das Reifen beim hinterherziehen Geräusche machen ist ja nicht schlimm, bzw. gewollt. Ein Fahrrad macht auch Geräusche, bei verschiedenen Untergründen, auch können mal Bremsen quitschen oder was auch immer. Ist doch gut wenn der Hund an Geräuche gewöhnt ist. Damit der Hund an die Geräusche gewöhnt wird, ohne gleich den Reifen am Geschirr zu haben ... man führt den Hund und zieht selbst den Reifen. :)


    Auch soll der Hund ja dabei geführt werden, dann kommen keine Ruckbewegungen zustande, außer der Hund springt wie ein wilder in der Leine rum, aber dann wäre er eh kein Kanidat für sowas.

  • Zitat

    für mich ist das Ziehen ein Spaß, der zwar ordentlich vorbereitet werden sollte und nen sportlichen Hund und nen passendes Equipment erfordert, aber kein Zwang sein sollte, nach Schema F zu arbeiten, denn nicht alle Hunde, die lauffreudig sind, sind gleich


    Dem schließe ich mich an.
    Und es gibt auch lauffreudige Hunde, die nicht "ziehen" mögen.
    Was solls?
    Das letzte was man tun sollte, ist einen Hund eine Sache "überzustülpen", zu der er nicht den rechten Drang hat.
    Dass es bei einigen Hunden etwas dauert, bis sie den Spaß und den "Ehrgeiz" ( doofes Wort ) entdecken, ist wiederum etwas anderes.


    Mit der richtigen Motivation erreicht man vieles,
    aber es gibt eben Hunde, denen es mehr Spaß macht, als anderen.


    Und wenn sich der "Spaß" beim Hund gar nicht einstellt, dann sollte man es eben lassen.


    :smile:

  • Zitat


    Thema Reifen: Das Reifen beim hinterherziehen Geräusche machen ist ja nicht schlimm, bzw. gewollt. Ein Fahrrad macht auch Geräusche, bei verschiedenen Untergründen, auch können mal Bremsen quitschen oder was auch immer. Ist doch gut wenn der Hund an Geräuche gewöhnt ist. Damit der Hund an die Geräusche gewöhnt wird, ohne gleich den Reifen am Geschirr zu haben ... man führt den Hund und zieht selbst den Reifen. :)


    Auch soll der Hund ja dabei geführt werden, dann kommen keine Ruckbewegungen zustande, außer der Hund springt wie ein wilder in der Leine rum, aber dann wäre er eh kein Kanidat für sowas.


    Genau, es ging um die "Reifen":
    Dass ein Hund an die Geräusche des Gefährtes gewöhnt werden muss,
    steht doch außer Frage!
    So macht man es doch immer, (hoffe ich ;) )
    Aber du "verteidigst" eine Methode, die es einfach nicht geben muss,
    weil es andere gibt, die für den Hund einfach besser und leichter zu verstehen sind.

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