Rangordnung
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Ich für mein Teil bin nach vielen Beiträgen hier mehr und mehr überzeugt davon, dass es eine Rangordnung gibt. Zwar unter verschiedenen Namen, aber es gibt sie.
Rangordnung muß ja kein starres brutales Unterdrückungssystem sein.
Rangordnung kann entstehen durch natürliche Autorität, Souveränität einer Führungspersönlichkeit.Und nachdem ich herausgefunden habe, dass das sogar die vielzitierte Frau Feddersen-Petersen sagt (oder hat es noch 2004 in einem ihrer Bücher gesagt. Gibt’s ein neueres Buch, in dem sie das widerlegt?) gehe vergnügt zur Tagesordnung über und danke Euch allen für Eure Beiträge!
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Sophia_Sunshine, Abessinierin: Da kann ich mich nur anschliessen!
Im Moment geht ja der Trend wieder zurück zur Rangordnung, nur wird es jetzt etwas anders verpackt und nicht mehr an so plumpen Sachen wie zuerst essen festgemacht. Aber oft heisst es, wenn der Hund nicht hört, der nimmt dich nicht ernst, der respektiert dich nicht. Geht der Hund einem Hasen nach, stimmt angeblich die Beziehung nicht..... Man zeigt dem Hund dann, wo sein Platz ist im Gefüge, dass er nix zu entscheiden hat, und schon klappt es. Der Erfolg wird dann der Etablierung einer hierarchischen Struktur zugeschrieben, anstatt der konsequenten und gründlichen Konditionierung, die man dabei vorgenommen hat.
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Feddersen Petersen hat die Rangordnung ZWISCHEN Hunden und Wölfen untersucht. NICHT zwischen Mensch und Hund.
Es gibt Dominanz zwischen Hunden - gerade fremden, nicht familiären Hunden. Die ist aber so komplex und so fließend das sie im ständigen neuformen ist und keine verlässliche Quelle als Aussage über den einzelnen Hund.Was das aber im Zusammenleben mit dem Menschen bedeutet ist noch nicht erforscht und wird - wie auch hier - sehr leidenschaftlich diskutiert.
Ich finde das gute Zusammenleben mit dem Hund hat weniger mit Sozialstatus und Rangordnung zu tun, als mehr mit Erziehung, Verständnis und Konsequenz. Der Hund stellt uns gar nicht in Frage (wenn der Hund sich freut über dich hast du schon die beste Basis) DAS wäre zu menschlich gedacht, es bedarf nur individueller Anpassung der Regeln.
Das ich die Regeln aufstellen kann, ist das Ergebnis langjähriger Züchtung und Vertrauen des Hundes in mich, weil er mich versteht. Manchmal sieht man auch den Unterschied von Hunden wie sie auf Menschen reagieren.
Es gibt Menschen, die mein Hund von vornherein vergöttert, das waren Menschen die alle das "Hundegen" haben. Menschen, bei denen ich merkte die haben eine eindeutige, ruhige Körpersprache. Dann gibt es Menschen wo sie Angst hat, die haben meist ein riesen Theater gemacht, wenn sie uns besucht haben. Das wirkt total drohend auf sie. Wenn sie dann keine Möglichkeit zu fliehen hat, würde sie sich auch verteidigen - obwohl der Besucher es nur gut meint. Aber wenn sie dann knurrt und bellt heisst es "die ist aber ganz schön dominant".FALSCH - sie versteht die fremden Menschen nur nicht.
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[quote="naijra
Im Moment geht ja der Trend wieder zurück zur Rangordnung, nur wird es jetzt etwas anders verpackt und nicht mehr an so plumpen Sachen wie zuerst essen festgemacht. Aber oft heisst es, wenn der Hund nicht hört, der nimmt dich nicht ernst, der respektiert dich nicht. Geht der Hund einem Hasen nach, stimmt angeblich die Beziehung nicht..... Man zeigt dem Hund dann, wo sein Platz ist im Gefüge, dass er nix zu entscheiden hat, und schon klappt es. Der Erfolg wird dann der Etablierung einer hierarchischen Struktur zugeschrieben, anstatt der konsequenten und gründlichen Konditionierung, die man dabei vorgenommen hat.[/quote]Stimmt ohne jede Frage!
Sophia, stimmt, auch mein Hund schließt sich Menschen schnell an bzw. vertraut ihnen schnell, wenn sie eine ruhige Körpersprache und ein souveränes Verhalten ihm gegenüber haben.
Das angebliche dominante Verhalten..... Ich habe selten einen Begriff gesehen, der so missverstanden wird wie die Dominanz, denn was gemeinhin als dominant bezeichnet wird, das ist unerzogenes, respektsloses,grenzenloses, mobbendes, unsicheres Verhalten oder eine Angstreaktion.
Die Abessinierin
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Der Einfachheit halber zitiere ich mich selbst aus einem anderen Thread:
ZitatMeine Hunde brauchen offensichtlich eine klare, verständliche und sichere Führung. Ansonsten machen sie ihr Ding und stellen im schlimmsten Fall eine "Idee" von mir auch mit den Zähnen in Frage.
Aber deshalb leben wir hier keine Rangordnung oder befürworte ich dieses Rangordnungsmodell.
Ich sehe es wie in jeder anderen sozialen Gemeinschaft, Regeln und Rituale vereinfachen und lenken das Zusammenleben. Da ich mich meist für vernunftbegabter als meine Hunde halte, bestimme ich, wo es langgeht.LG
das Schnauzermädel -
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Zitat
Feddersen Petersen hat die Rangordnung ZWISCHEN Hunden und Wölfen untersucht. NICHT zwischen Mensch und Hund.
Aber hat sie nicht auch geschrieben, daß Hunde in individuell unterschiedlicher Ausprägung höhere Ränge verbunden mit größerem Handlungsspielraum anstreben? Das steht in einem ihrer Bücher im Zusammenhang mit dem Verhältnis Mensch-Hund und der Frage "wann fange ich mit der Welpenerziehung an".
Noch was: Daß eine Rangordnung existiert, heißt ja nicht, daß der Hund nicht mehr erzogen werden muß. Der Hund kommt schließlich nicht mit einer genetisch festgelegten Rangordnung auf die Welt.
Und überall wo es einen Führenden gibt, gibt es auch einen, der geführt wird = Rangordnung.
Überall wo es Regeln gibt, gibt es einen, der die Regeln aufstellt und einen, der die Regeln befolgt = Rangordnung -
Öhm, Luna, wie sieht Deine Theorie eigentlich aus, wenn Du mit Deinem Hund Mantrailing, Rettungsdienst oder Fährtensuche machst?
Dann gibst Du zwar den Befehl bspw. zum Suchen tauschst aber anschließend die Rollen, da Du Dich auf die Nase des Hundes verläßt und ihm folgst.
Und wie ist es wenn Dein Hund stellt und verbellt?
Und was passiert eigentlich, wenn Du Deinen Hund mal den Gassiweg bestimmen läßt?
Und wie sieht es mit dem Makierverhalten aus?
Fragen über Fragen,
Die Abessinierin
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Ich glaube du hast da was mißverstanden. Ich habe bisher nicht alle Bücher von ihr gelesen, würde daher gerne die Seitenzahl und das Buch haben wo dies steht. Denn falls sie tatsächlich so eine Behauptung aufstellt, muss ich sagen ist dies ein Einschnitt in meine gute Meinung von ihr. Und ich mag sie und "Hundepsychologie" eigentlich sehr gerne. Auch wenn man es mit Abstand lesen muss, denn es wird geforscht an in Gefangenschaft gehaltener, nicht familiärer Wölfe und Hunde.
Es hat also wenig mit dem natürlichen Beziehungsmuster einer Wolfsfamilie gemein, wo das Elternpaar die Gruppe erzieht. (Hunde auf dem Hundeplatz, wo eine Menge fremder Hunde zusammenkommen, verhalten sich auch komplett anders als in ihrem normalem Umfeld. Stressbedingt)
Caniden und Menschen sind sich sehr gleich in ihrem Beziehungsgeflecht. Das bestätigt auch Feddersen Petersen. Es ist eher unserer Familie ähnlich, als einer Rangordnung. Und in unserern Familien hüpfen die Kinder auch mal auf dem Bett rum und machen Spaß od. hauen von zu Hause ab um auf Erkundungstour zu gehen.
Wenn man Kinder zu autoritär erzieht, entwickelt sich viel Frust was sich irgendwann gegen einen wendet. Daher muss man partnerschaftlich mit positiver Verstärkung vorgehen. Dann wächst die Bindung und am Ende lösen sich viele Problme von selbst.Das hat aber nichts mit Rangordnung zu tun. Es gibt nicht Platz 1-10 unter Hunden/Wölfen wie auch immer. Es gibt Elterntiere und der Rest ist fließend, hat viel mit Sympathie zu tun und situationsbedingten Wechselwirkungen. Es gibt auch für gewisse Situationen "Hierarchien", beim jagen z.B..
Die Erziehung von Hunden ist absolut vergleichbar mit der Erziehung von Kindern und nicht mit der Erziehung in einem Militär Camp und die Hunde streben auch nicht nach dem nächst höchsten Rang- den gibts nicht. Sie streben eher nach Ressourcen.
Manche Hunden können jedoch nicht so viele Entscheidungen allein treffen wie andere.
Gerade im Tierschutzbereich mit älteren Tieren, denen sehr viel mehr Regeln als sicheres Gerüst brauchen als jetzt ein Goldi Welpe. -
Ahhhh. Ich hab den Absatz gefunden! Eingliederung in den Sozialverbund.
Dort sagt sie wirklich dass der Hund nach höheren Rängen/Handlungsspielräumen strebt. Ich finde den Absatz echt kritisch, weil er sehr fehlinterpretiert werden kann. Hunde streben im allgemeinen nach Ressourcen, durch eine passende Erziehung kann dies jedoch richtig konditioniert werden. Impulskontrolle. Das sie hier in dem Absatz ein Befürworter von Strafe ist und sie ohne Forschung das Verhalten zwischen Hunden auf Hund-Mensch überträgt finde ich fragwürdig.
Solche Absätze sind die Basis für Fehlinterpretationen. Es gibt andere Verhaltensforscher ( wie James O'heare) deren Forschung die nicht von 1986 ist und anders argumentieren.Ich muss sagen das erschüttert mich etwas.
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Sophia, mich würd interessieren, was schreibt O`Heare dazu!
Klar, jedes Lebewesen strebt nach größeren Handlungsspielräumen, höheren "Rängen" weil das einen besseren Zugang zu Ressourcen verspricht... Überlebenswillen eben und in Krisenzeiten notwendig.
Ich würd es allerdings nicht so interpretieren, daß der Hund naturgemäß die Weltherrschaft an sich reißen möchte.
Strafen.. ich denke, das Leben setzt bei freilebenden Tieren Grenzen und das sollten wir als HH auch tun.
Erziehung, Grenzsetzung und Konsequenz eben..... Wie im Familienverbund und im Leben eben auch.
Der Situation angepaßt und nicht via Rangordnung und/oder Dominanztheorie.
Die Abessinierin
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