Welpe ist total nach aussen orientiert...

  • Shoppy


    es hat doch niemand gesagt, dass wir versuchen sollten, uns wie hunde zu benehmen. =)


    ich habe das beispiel mit der mutterhündin aufgeführt, da sie auch ihren willen bei dem welpen durchsetzt, sogar mit körperlicher einwirkung und das der welpe dadurch keinen schaden zurück behält.
    ich finde, dass nichts dagegen spricht, wenn man einen hund/welpen ruhig und sanft zu sich ranzieht. :smile:
    hunde/welpen verstehen das. mein Hund hat es zumindest verstanden.
    er hat diese grenzen gebraucht und ich kann ihn jetzt die längere leine geben, da er aufs erste rufen freudig ankommt.


    ein ruhiges "an mich ran ziehen" ist in meinen augen keine gewalt. gewalt fängt da an, wo der mensch sich nicht anders zu helfen weiss und den hund in grund und boden prügelt oder ihn für jeden furz einen Klaps gibt.

  • Zitat

    ich finde, dass nichts dagegen spricht, wenn man einen hund/welpen ruhig und sanft zu sich ranzieht.


    Das ist ja noch harmlos ;-)


    Was, wenn ich mit Welpi U-Bahn fahre ? Da nehm ich den Kleinen doch auf den Schoss und halte ihn fest :shocked:
    Ich begrenze ihn, Bewegungseinschränkung und dies ganz massiv, denn runtersetzen und herumlaufen lassen geht ja gar nicht. Ob der Hund danach ein Trauma hat, Angst vor der Hand, die ihn doch "gestraft" hat !?


    Wer nicht in der Lage ist seinen Hund anzufassen und zwar nett streichelnd und auch festhaltend, der sollte sich vielleicht Gedanken machen, was für eine Beziehung er zum sozialen Lebewesen Hund hat. Körperkontakt ist wichtig, in jeder Form, ob beruhigend, bestätigend oder begrenzend !


    Ich hab dann immer das Bild des Kindes vor Augen, das von seiner Mutter am Arm zurückgehalten wird und das sich umdreht und ihr gegens Schienbein tritt ... vermutlich hat das Angst vor der Hand :roll:


    Gruß, staffy

  • staffy das ist ja in dem sinn kein ding, über das grossartig nachgedacht wird, da der mensch es angenehm findet, wenn der welpe auf dem schoss sitzen darf, solange er klein ist. damit das welpi nicht runterfällt, hälts man eben fest. :D


    Zitat

    Wer nicht in der Lage ist seinen Hund anzufassen und zwar nett streichelnd und auch festhaltend, der sollte sich vielleicht Gedanken machen, was für eine Beziehung er zum sozialen Lebewesen Hund hat. Körperkontakt ist wichtig, in jeder Form, ob beruhigend, bestätigend oder begrenzend !


    ja das stimmt. wenn ich genau überlege, schränke ich meinen hund täglich ein. =)
    komischer weise ist unsere beziehung dadurch besser geworden und nicht schlechter.

  • Zitat


    ich finde, dass nichts dagegen spricht, wenn man einen hund/welpen ruhig und sanft zu sich ranzieht. :smile:


    Was dagegen spricht ist, dass es das Erlernen des Hier behindert (behindert, nicht verhindert). Gibt sogar eine Arbeit, wo das direkt verglichen wurde, am selben Hund mit zwei verschiedenen, neuen Kommandos. Aber jeder wie er mag. Das Bedürfnis zu strafen, dem Hund zu zeigen, dass er muss, ist offensichtlich sehr stark. Es ist bekannt, dass sich Menschen nach einer Strafaktion (und das muss nicht brutales prügeln sein) besser fühlen, weil sie einen unmittelbaren Erfolg sehen: einen beeindruckten, "respektvollen" Hund.


    Warum wird eigentlich ständig auf dem "Hund nicht anfassen dürfen" herumgeritten? Wer hat sowas gesagt? :???:

  • Also ganz ehrlich, das "Hier" ist bei mir ein Kommando wo mein Hund hoeren "muss" nicht darf. "Hier" kann Leben retten, da will ich mich nicht auf Konditionierung verlassen, sondern ein "Hier" muss sitzen.
    Sitz, Platz usw. sind doch nur Tricks, fuer die man jede Menge Zeit hat. Die kann man schoen mit Leckerlies oder auch ohne beibringen.
    Aber ein "Hier", muss vom Hund befolgt werden, sonst ist das Kommando fuer mich wertlos.
    Genauso wie "Nein", das sind zwei Kommandos die sitzen muessen. Da darf man dem Hund doch nicht die Wahl oder die Entscheidung lassen.
    Das hat mit Strafen ueberhaupt nichts zu tun, sondern nur mit Grenzen setzen.
    Ich rufe "hier" Hundchen meint nicht kommen zu muessen, dann warne ich, rufe z.B. etwas lauter, deutlicher, wenn das nicht wirkt, dann gehe ich hin und ziehe Hundchen zu mir und mache ihm klar, das man mein "Hier" nicht ignoriert, sondern mein "hier" immer umgesetzt werden muss.
    Wenn Hundchen da ist, und sich richtig verhaelt, loben und Hundchen hat ganz einfach gelernt, das er bei "hier" keine Wahl hat.
    Und es ein Lob gibt, wenn er bei mir ist. Das hat nichts, aber auch gar nichts mit Strafe zu tun, sondern nur mit Grenzen setzen.
    Warum man einen Welpen nicht anfassen darf, und auch nciht koerperlich mal zurecht weisen darf, verstehe ich nicht. Ich bin kein Hund, aber eben ein Mensch, und mache Welpchen auch mal koerperlich klar, was "nein" bedeutet, ohne dabei sofort Gewalt anzuwenden.
    Mein Hund vertraut mir und hoert sehr gut, obwohl ich ihn hin und wieder einschraenke, ihn anfasse und ihn auch mal koerperlich (wegdraenge, mich ueber ihn beuge usw) Grenzen aufzeige.
    Vertrauensverlust hat mein Hund nicht, agressiv, oder aengstlich ist er auch nicht.
    Dann scheint mein Hund die Ausnahme zu sein, warum wird Grenzen setzen immer mit Gewalt gleich gesetzt?
    Mein Hund, soll moeglichst viele Freiheiten haben, dafuer muss er sehr gut hoeren und mich fuehren und entscheiden lassen, sonst koennte ich ihn nicht soviel freilaufen lassen, da wenn dem nicht so waere, mir das Risiko zu hoch waere, das etwas passiert.


    Ich wuerde, bei einem Aussie, oder bei egal welchem Hund, das "Hier" eher so aufbauen wie Staffy das erklaert hat. Und erziehen geht eben nur mit Grenzen setzen, meiner Meinung nach.
    Lg
    Gammur

  • [quote="naijra"]
    Was dagegen spricht ist, dass es das Erlernen des Hier behindert (behindert, nicht verhindert). Gibt sogar eine Arbeit, wo das direkt verglichen wurde, am selben Hund mit zwei verschiedenen, neuen Kommandos. quote]


    Welche Arbeit sprichst du da an? Würde mich mal interessieren.


    Und es ist doch ein Unterschied ob ich bei meinem Hund, der den befehl HIER kennt, es auch wirklich durchsetze, sei es durch ranziehen, Leine werfen oder was auch immer in der Situation gemacht werden kann oder ob ich einem Hund das HIER (oder anderes neues Kommando) nur durch ranziehen beibringe. Denn so verstehe ich zumindest deine Aussage, weswegen mich die von dir genannte "Arbeit" eben interessieren würde.


    Ansonsten fand ich Staffys Vergleich mit dem Kind :gut: Denn so ist es doch.

  • naijra


    hm also ich fühle mich danach nicht besser, wenn ich meinen hund "bestraft" habe. ich sehe das nicht als bestrafung an, wenn man ihn körperlich einschränkt.
    bei uns gehts leider nicht ohne einschränkung. als ich meinen hund "machen lassen habe" war das ende vom lied, das er gemacht hat was er wollte. er braucht diese grenzen um zu wissen, wann "schluss mit lustig" ist ;)


    und wenn ich ihm sage: "nein du gehst jetzt nicht zu dem anderen hund hin!" dann meine ich das auch so. wenn er trozdem hin will, dann würde ich ihn ins fell fassen/festhalten, ins HB/geschirr greifen oder ihn blocken.


    wenn ich es ihm erlauben würde, dann kann er von mir aus machen was er will, solange er keine menschen oder andere hunde belästigt.

  • @ Gammur


    Ich persönlich sehe das so:


    Wenn ich einen Hund, der auf das - sonst gut sitzende - Hier nicht kommt, herangezogen wird, schadet ihm das nicht und er lernt, dass ich mein Kommando durchsetze.


    Wenn ich dieses Kommando aber anderweitig durchsetze, indem ich den Hund dazu bringe, den ersten Schritt selbständig zu machen, lernt er nicht nur, dass ich mich in Sachen Kommandos durchsetze, sondern er lernt gleichzeitig, dass das Ausführen der Kommandos SEIN Ding ist und bleibt.


    Für mich der bessere Lernerfolg.


    Und ich glaube fest daran, dass besonders eigenständige Hunderassen oder deren Mixe, besser durch eigene Lernerfolge zu überzeugen sind, als durch das reine "Durchsetzen" der "Äußerlichkeiten" eines Kommandos.


    Die "Äußerlichkeit" beim Hier wäre - Hund befindet sich wie von Zauberhand beim Menschen, egal, wie er da hin gekommen ist.


    Die wirklich korrekte Ausführung beim Hier, ist aber, dass der Hund sich auf das Hier auf den Weg zum Menschen macht - aus eigenem Antrieb und auf eigenen Pfoten.


    Für mich ist da ein großer Unterschied.


    LG, Chris

  • Chris, das sehe ich ja genauso, aber wenn das Kommando bekannt ist, der Hund weiss, wie "hier" funktioniert, dann kann ich doch dieses Kommando sehr wohl durchsetzen.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, das wenn ich meinen Hund zuviel selbst entscheiden lasse, er gerne das Ruder uebernimmt und dann immer wieder ueberlegt: Lohnt es sich jetzt zu hoeren oder nicht.
    Und alleine diese Ueberlegung, kann fuer den Hund, oder fuer andere Menschen schon eine Gefahr darstellen.
    Bei einem "Hier" und bei einem "Nein" gibt es diese Ueberlegungen fuer meine Hunde nicht, das sind keine Kommandos ueber die ich diskutiere oder meinen Hunden die Wahl lasse. Einfach weil es fuer sie und fuer andere Tiere bzw. Menschen gefaehrlich werden kann.
    Fuer mich sind das die beiden wichtigsten Kommandos ueberhaupt, wenn die ohne wenn und aber sitzen, dann haben meine Hunde, sehr, sehr viel Freiheit, warscheinlich mehr als viele anderen Hunde.
    Meine Hund, sind nie an der Schleppleine gewesen, laufen immer frei und hoeren gut. Sie haben keine Angst vor mir und einen Terrier wuerde ich schon als recht unabhaengigen Hund bezeichnen und trotzdem kennt er die Grenzen und verhaelt sich entsprechend.
    LG
    Gammur


    Wie gesagt, ich setzen Grenzen, aber Gewalt in der Hundeerziehung lehne ich auch ab. Aber auch mit Leckerlies habe ich nicht, diesen Grad an Gehorsam erreicht, wie einfach nur nach Bauchgefuehl gehen und durch Grenzen setzen. Und man hoere und staune, meine Hund kommen trotzdem freudig heran, wenn ich sie rufe. ;)

  • @ Gammur - unsere meinungen widersprechen sich ja gar nicht, mir ging es nur um den "dauerhafteren" Lernerfolg bei der selbständigen Ausführung des Kommandos durch den Hund.


    Der Unterschied ist nur ein kleiner, feiner, aber sowohl bei unserem Podenco als auch bei unserem Yorkie ist es ein tiefgreifenderer Lernerfolg, wenn ich das bei Gelegenheit mal ignorierte Kommando so durchsetzen kann, dass der Hund aktiv darauf reagiert, als wenn ich ihn - überspitzt - einfach zu mir hinschleife... :D


    Hier und nein sind auch hier die absoluten Muss-Kommandos - und deshalb bin ich in der Umsetzung dieser Kommandos nicht grob, aber auch nicht zimperlich. Denn wie Du geschrieben hast, diese beiden Kommandos können Leben retten.


    LG, Chris

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