Hunde-Haltung ohne Handbuch, können wir das noch?

  • Ah ja.... was ist heute seh ist: Alphawurf, wenn der Hund was falsch macht, führen des Hundes am Halti, Leinereißen, Erziehungsgeschirre....

    Ach ja, und die Sprühhalsbänder..... und dazu die Hunde... hektisch, unsicher, sehr viel Beschwichtigung aber auch Meideverhalten und Hunde, die mit ihrer "Rolle" völlig überfordert sind.

    Was ich nicht mehr sehe: Kinder mit Hunden toben, entspannte Hunde, Hunde mit Aufgaben, vernünftig freilaufende Hunde ...

    Die Abessinierin

  • Zitat

    Ah ja.... was ist heute seh ist: Alphawurf, wenn der Hund was falsch macht, führen des Hundes am Halti, Leinereißen, Erziehungsgeschirre....

    Ach ja, und die Sprühhalsbänder..... und dazu die Hunde... hektisch, unsicher, sehr viel Beschwichtigung aber auch Meideverhalten und Hunde, die mit ihrer "Rolle" völlig überfordert sind.

    Was ich nicht mehr sehe: Kinder mit Hunden toben, entspannte Hunde, Hunde mit Aufgaben, vernünftig freilaufende Hunde ...

    Die Abessinierin

    Haha, das glaubst du doch wohl selber nicht?
    Selten eine derartige Romantisierung früherer Zeiten gelesen.
    Ich will jetzt nicht ausholen und alte Ausbildungsmethoden hervorkramen, aber ich bin mir sicher, diese Zeiten wünschst du dir nicht zurück
    Ich empfehle den Film "Das weiße Band" zu schauen, so sah das nämlich früher auch bei den Kindern aus.

    Was möchtest du, zurück zu den Zeiten der Prügelstrafe, alltäglicher häuslicher Gewalt und Hundekorrekturen ala Schrotschuss oder Holzlatten vor den Beinen jagender Hunde?!

  • Abessinierin...jetzt interessiert es mich doch mal wirklich:

    In welcher derart fortschrittlichen Stadt bist du eigentlich aufgewachsen?
    Auf dem Land kann es ja nicht gewesen sein...denn da sahen die Bedingungen für Hunde noch zu meiner Kindheit und Jugend ganz, ganz anders aus...

  • Und nochmal ganz konkret:
    Ich bin in einem kleinen nordhessischen Dorf aufgewachsen...absolut ländliche Idylle.
    In den 80er und 90er Jahren haben dort mindestens noch die Hälfte aller Hunde im Zwinger, an der Kette oder freilaufend auf dem Grundstück gelebt OHNE dieses Grundstück regelmäßig zu verlassen!
    Waren sie doch mal draußen haben sie gewildert, andere Hunde angepöbelt, Autounfälle verursacht oder...auch sehr nett...haben am Stachelhalsband ihre Halter am Fahrrad gezogen!
    Wenn man meinte der Hund hätte irgendwas falsch gemacht, dann wurden die auf offener Straße verprügelt...aber richtig!
    Und wenns gar nicht mehr funktionierte...ich schrieb ja schon davon...irgendjemand mit Jagdschein hat das schon erledigt...
    Hunde waren allgegenwärtig...sie gehörten irgendwie dazu...waren aber im Höchstfall Gebrauchsgegenstände, die...wie hier schon oft geschrieben wurde...zu funktionieren hatten.
    Klar gab es auch damals schon geliebte Familenhunde, mit denen regelmäßig spazieren gegangen wurde und die erzogen waren...aber das war definitiv nicht die Mehrheit!
    Geh ich heute in dieses Dorf, dann lebt dort kein einziger Hund mehr dauerhaft an der Kette, Zwinger gibt es zwar noch, aber meist nur als temporäre Unterbringung, viele der Hund sind in die Häuser und Wohnungen gezogen und die Anzahl der Besitzer, die mit ihren Hunden regelmäßig spazierengehen ist sprunghaft gestiegen!
    Ich meine schon, dass sich dort insgesamt die Hundehaltung VERBESSERT hat.
    Und das ist jetzt gerade mal 15/20 Jahre her...ich möchte nicht wissen wie Hunde dort vor 50 oder 100 Jahren gehalten wurden...

  • Grins, ich bin großgeworden in einem netten Vorstädtchen von Hamburg.... einschließlich Bauernhöfen und Reiterhöfen in der Umgebung- öhm reicht das?

    Und vielleicht waren das ja alles Außerirdische in meinem Freundes- , Bekannten- und ja auch in meinem Verwandtenkreis.

    Ach ja, eben Supererlebnis auf meiner Runde mit Hundi.... Wir trafen einen anderen Rüden, die Hunde mögen sich nicht. Also das Übliche Spiel mit Erstarren, Fixieren, die Friseuse .... Während ich mit meinem Hund schon mal umdrehe, die Szene verlasse und meinen Hund ablege, nö, der andere Hundehalter bleibt stehen, sein Hund macht den wilden Max, meiner antwortet (hmpf, war aber klar, so souverän ist mein Hundi dann doch nicht) und dann kam der Hesterberg-Schnauzgriff, sprich das Hochziehen an den Backen einschließlich Fixieren und Fallenlassen des Hundes......

    Ja, klar, früher war alles böse und heute alles chic und schön.

    Sorry, aber dem folge ich nun nicht. Schon gar nicht in Kombi mit der Ansage, daß grenzenlose Freiheit und Entfaltungsmöglichkeit das Optimim für den Hund ist......

    Die Abessinierin

  • Zitat

    Ah ja.... was ist heute seh ist: Alphawurf, wenn der Hund was falsch macht, führen des Hundes am Halti, Leinereißen, Erziehungsgeschirre....

    Ach ja, und die Sprühhalsbänder..... und dazu die Hunde... hektisch, unsicher, sehr viel Beschwichtigung aber auch Meideverhalten und Hunde, die mit ihrer "Rolle" völlig überfordert sind.

    Was ich nicht mehr sehe: Kinder mit Hunden toben, entspannte Hunde, Hunde mit Aufgaben, vernünftig freilaufende Hunde ...

    Die Abessinierin


    Ich weiß jetzt nicht ob Du vom Land-oder Stadtleben schreibst...aber so solche Vorgehensweisen kann ich hier in der Stadt weniger beobachten...jedenfalls was die meisten Punkte betrifft.

    Vorallen Dingen große Hunde werden hier vermehrt gehalten und auch ausgeführt (ohne Stachler und Sprüh oder anderen Erziehungshalsbänder)...und sogar die meisten großen Hunde gehen ohne Leine...tut mir leid aber früher wurden die großen Hunde weggesperrt und sogar in kleinen Verschlägen gehalten und oft als Vermehrerhund "Mißbraucht"...deshalb gab es bei uns in der Stadt fast nur Hündinnen.

    Mein Vater hat damals aus der grieschichen Eckkneipe in unserer Nachbarschaft oft einen großen Jagdhund mitnach Hause gebracht weil Diese den ganzen Tag in einem dunklen kleinen Holzverschlag leben mußte und nie raus kam...und wenn sie dann raus durfte, kümmerte sich keiner um diesen Hund ...also saß sie pünktlich zum Feierabend vor unserer Haustür und wartete auf meinen Vater :smile:
    Viele große Hunde mußten damals so leben...

    Heutzutage sehe ich enorme Fortschritte, denn solch eine Lebensweise konnte ich nicht mehr beobachten(jedenfalls das was ich bisher mitbekommen habe)...also in der Stadt hat sich genauso viel getan.

    ...was ich jetzt nicht verstehe, was meinst Du damit, das die Hunde mit Ihrer "Rolle" überfordert sind?...mit welcher Rolle?

    Ja ich benutze auch ein Halti...ich finde es nicht schlimm...und meine Kinder spielen immer noch ausgelassen mit unserem Hund im Garten oder im Freilauf...natürlich geht das auf der Strasse nicht.


  • und warum hast Du Deinen Hund abgelegt ( bist also auch danach stehen geblieben) und bist nicht einfach weggegangen?

  • Ganz einfach, ich wollte nach Hause und das lag auf dem Weg, also raus aus der Situation, Hundis Individualdistanz pi mal Daumen einhalten bzw. schaffen in diesem Fall und hoffen, daß der andere Hundehalter sich trollt....

    Auf Hesterbergs Schnauzgriff war ich jedenfalls nicht gefasst.


    Die Abessinierin, die Hamburg wohnt und der dort als auch in der Umgebung dies alles schon untergekommen ist...

  • Zitat

    Haha, das glaubst du doch wohl selber nicht?
    Selten eine derartige Romantisierung früherer Zeiten gelesen.
    Ich will jetzt nicht ausholen und alte Ausbildungsmethoden hervorkramen, aber ich bin mir sicher, diese Zeiten wünschst du dir nicht zurück
    Ich empfehle den Film "Das weiße Band" zu schauen, so sah das nämlich früher auch bei den Kindern aus.

    Was möchtest du, zurück zu den Zeiten der Prügelstrafe, alltäglicher häuslicher Gewalt und Hundekorrekturen ala Schrotschuss oder Holzlatten vor den Beinen jagender Hunde?!

    Es ist doch immer wieder erstaunlich, daß die, die früher noch gar nicht gelebt haben, besser Bescheid wissen wollen, als die, die diese Zeit erlebt haben.

    Dragonwog, Du mußt nicht ausholen und alte Ausbildungsmethoden hervorkramen, Du mußt nur aufmerksam in diesem Forum lesen.

    Schön, in regelmäßigen Abständen taucht da der, gerade frisch vom Hundetrainer empfohlene Schnauzgriff, das Aufdenrückendrehen, das Aufdembodenfixieren, des aufmüpfigen Welpen oder Junghundes auf.

    Ja, so erzogen viele früher ihre Hunde und so machen es heute auch noch unzählige HH. Gelehrt wird es an Hundeschulen.

    Türmte der Hund vom Grundstück, kam er in den Zwinger oder an die Kette, früher.

    Heute, sperrt man einen Hund in einen knapp 1m² großen Zimmerkennel oder bindet ihn am Heizkörper an, damit er lernt Ruhe zu geben.

    Früher, bekam der Hund kräftig eins übergezogen und das Ding war vergessen.

    Heute, wird der Hund stundenlang ignoriert, Spiel wird ihm verweigert, Spielzeug zur Selbstbeschäftigung, entfernt.

    Früher, ging der Dorfhund seine Runden. Prügelte sich dort ein bißchen, balzte da rum.

    Heute, Hundekontakte nur noch wenn es dem HH genehm ist.

    Solch ich weiter machen?

    Ach ja, da war ja noch was, auch heute noch fällt im Wald ein Schuß und beim Bauern Müller ist der alte Hofhund nicht mehr da.

    Aufgewachsen bin ich übrigens in einer sehr ländlichen kleinen Kleinstadt mitten in Baden-Württemberg.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

    PS. Fast vergessen, damals wie heute gab es Menschen bei denen war häusliche Gewalt kein Thema. Es wurde weder der Partner, noch die Kinder, auch nicht die Hunde geprügelt.
    Heute lese ich fast täglich von Mißhandlungen in der Zeitung, wobei die Gewalt gegen Kinder und Frauen "gerecht" zwischen ländlich und städtisch verteilt ist.
    Wer verklärt jetzt das Heute?

  • Nachsatz

    Früher hatten Hunde gemäß ihrer Züchtung Auslastung. Jagdhunde wurden zur Jagd herangezogen, Herdis arbeiteten an der Herde, Wach- und Schutzhunde bewachten Gelände, Haus, und Hof.....

    Und heute? Heute wird so ziemlich jeder Hund zum Begleit- und Familienhund gemacht, ohne Aufgaben und vorallem ohne Auslastung.

    Mein Haus, mein Auto, meine Familie, mein Hund....
    Die Abessinierin

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