Züchten- Festlegen der Zuchtkriterien
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Riesenschnauzer darf man nicht in Wohnungen züchten?
Warum?Weil du diese Hunde nur mit direktem Zugang ins freie Züchten darfst, lt. Zuchtordnung des betreuenden Vereins.
Das ist auch richtig so, denn wenn dieses Wusel, die oftmals sehr große Würfe haben, älter und aktiver werden, dann ist auszuschließen, dass die Welpen genügend Auslauf und Anregung im Freien bekommen, wenn du im 3. Stoch wohnst. Du bekommst sie einfach nicht vernünftig die treppen herauf und herunter.
Dein Welpenzimmer darf natürlich mitten in deinem Wohnbereich liegen, sofern du ein Haus bewohnst, die Hunde sollen ja nicht separiert werden.Das ganze mag einem auf den ersten Blick unsinnig erscheinen, aber wenn dir 10 oder 15 Welpen durch die Hütte wuseln und alles verschmutzen und zerstören, dann möchtest du selbst einen Raum, wo die kleinen Klobürsten mal geparkt werden können. Und weil es eben große Hunde und oft starke Würfe sind, muss dieser Raum groß sein.
Und natürlich müssen die Hunde ausreichend lange und oft Zugang zu einem Außenbereich mit verschiedensten Reizen haben. Das geht praktisch nur direkt. Wenn die 7 Wochen alt sind, dann bekommst du einen ganzen Wurf nicht mehrfach am Tag getragen.
Außerdem sind Riesen laut und oft nicht mit 9 Wochen verkauft, viele Züchter haben über viele Wochen Welpen... Da sollte man nicht zu eng auf seinen Nachbarn hängen, sonst steht das Ordnungsamt vor der Tür.Ich finde die Regeln ganz ok, sie sind angemessen. Für Zwergpinscher oder -schnauzer gelten ganz andere Kriterien.
LG
das Schnauzermädel -
- Vor einem Moment
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Sicher kann ein Verband nicht alles kontrollieren, dass soll er aber auch nicht. Ein Verband gibt gewisse Grundregeln vor und solange man sich innerhalb dieser Vorgaben bewegt, hat man (zum Glück) relative Narrenfreiheit.
Ich schreibe ganz bewusst zum Glück, weil ich nicht der Meinung bin, dass es einer Rasse nie gut tut, wenn nur einer entscheidet. Jeder Mensch ist fehlbar und jeder schätzt wiederum andere Eigenschaften an einer Rasse.
Manche legen eben viel Wert auf IHRE Auslegung des physischen Standards, manche legen ihn etwas anders aus und haben ihre Präferenzen eher im Wesen. Liegen meine Präferenzen eher da, dann heißt das noch lange nicht, dass ich den gleichen Zuchtpartner wählen würde, wie Züchter B, der auch eher auf die psychischen Qualitäten Wert legt. Von Züchter C, der lieber einen "Schönen" Hund möchte mal ganz zu schweigen..
All das ist im Endeffekt auch gut so, wir sind nunmal auch nicht alle gleich.
Mal ganz provokativ am Beispiel deines Hundes:
Du schreibst, dein Hund wäre stur und du kannst dir nicht vorstellen, dass dies für irgendjemanden erstrebenswert wäre.
Was wäre denn jetzt, wenn deine Umgangsweise mit dem Hund einfach nicht richtig war und er bei jemand anderem garnicht "stur" erscheinen würde?
und was wäre, wenn das, was du als anstrengend empfindest, für jemanden anderes besonders reizvoll wäre oder er besonders gerne mit soeinem Hund arbeitet?Nicht anders ist es in der Zucht eben auch. Was der eine schätzt, würde der andere nicht mit der Kneifzange anpacken.. und so entstehen verschiedene Zuchtlinien und verschiedene Hundetypen - alles im Rahmen des Standards.
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Riesenschnauzer darf man nicht in Wohnungen züchten?
Warum?Nicht nur Riesenschnauzer.
Alle großen Rassen dürfen nicht in Etagenwohnungen ohne Garten gezüchtet werden. Die meisten Zuchtvereine haben ein "Zwingermerkblatt" in dem der Platzbedarf der Hündin und ihrer Welpen geregelt ist.
Bei den Neufundländern z. B. muß pro Hündin mit Welpen ein Gelände von 100m² zur Verfügung stehen. Selbst die Beschaffenheit des Bodens wird geregelt.
Es macht schon Sinn. Ich fände es furchtbar, wenn z. B. Riesenschnauzer in einer 80 m² Wohnung groß gezogen werden.
Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
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Danke Schnauzermädel und Quebec.
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Das Wesen wird bei den meisten Hunderassen weder vor dem Zuchteinsatz bewertet noch gibt es da eine "Vorschrift" oder ähnliches, was verpaart wreden sollte...
Das führt leider in der Showzucht bei Hunderassen, bei denen die mageren Voraussetzungen lediglich zwei Showergebnisse und Gesundheitsuntersuchungen sind dazu, dass die Hunde oftmals Wesenszüge haben oder bekommen, über deren "positiven" Eigenschaften man diskutieren kann...
Daher finde ich immer die Arbeitsleistungszucht sehr gut, weil man da ohne eine Bewertung des Wesens und das Wissen über die Erblickeit bestimmter Merkmale innerhalb einer bestimmten Linie, schnell "ins Klo greift".
Manche Zuchtverbände machen zum Glück auch bei der Showzucht eine Wesensüberprüfung zur Voraussetzung. Sowas findet man zum Beispiel bei den Retrieverzuchten innerhalb des VDH.
Viele Grüße
Corinna -
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flygoodspeed ...
also sdo Kriterien, wie "kinderlieb" und "Spielt gern" sind BITTE nicht DIE Kriterien, die charakterlich als Rassemerkmal gelten sollten und es auch nicht tun.
BITTE lest Euch mal die Rassemerkmale der einzelenen Zuchtvereine durch.
Dort werdet ihr definitiv grundlegende chartakterliche entsprechende Rassemerkmale aufgelistet finden.
Jede Rasse hatte mal eine Arbeitsbestimmung und daraus resultieren die Charaktermerkmale !!!
Stolpere nur extrem über dieses "spielt gern" beim Border COllie, denn das ist das LETZTE, was als Rassemerkmal für diese Rasse entscheidend ist !!!
Liebe Grüße
AlexandraPS: Wer sich ernsthaft mit Zucht auseinandersetzen möchte bitte die Infos auch da beziehen, wo man sich auskennt ;-)
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Andere Rassen, andere Anforderungen. Im Sport- und Diensthundebereich ist der "Extremspieler" gefragt. Das meint aber nicht, dass der schön mit den Kindern Bällchen spielt.
LG
das Schnauzermädel -
Huhu,
ich finde das für einen Laien sehr schwierig zu bewerten, welche Charaktereigenschaften für die Zucht wichtig/erstrebenswert sind, und welche davon wirklich ERBLICH sind.
Ein Laie steht immer zu einem bestimmten Zeitpunkt vor einem Hund und denkt sich seinen Teil - "der ist ja gar nicht verspielt" - "der mag ja gar keine Leute" - "der bellt zuviel".... Was davon von der Tagesform abhängt, was Charakter ist, und was WESEN, ist dem Laien ja nun nicht klar.
Deswegen kommen ja auch immer die Aussagen bei den "Überlegungen vor dem Kauf"-Threads: "kinderlieb", "katzenverträglich" sei Sache der Erziehung. - was in den Rassebüchern steht, sind eben nur teilweise WESENSgeschichten.Beispiel mein Hund (wird nie ne ZZL kriegen, daher rein hypothetisch):
Hat eine recht schlechte Prägungsphase gehabt, wahrscheinlich wenig Kontakt zu Menschen, bis er 1 Jahr alt war, hat er wenig gelernt, recht reizlos gelebt.
Eine Weile lang war er deshalb ziemlich schlecht auf Fremde zu sprechen, hat sich schlecht konzentrieren können.
Hätte ein Laie den Hund zu diesem Zeitpunkt kennen gelernt, wäre sicherlich das Urteil "auf keinen Fall ZZL, der bellt ja Fremde an" gewesen. Heute ist er entspannt(er), recht ruhig, arbeitet gut, insgesamt sehr unauffällig. Derselbe Laie würde heute sagen "ach, warum nicht?".Das WESEN meines Hundes ist sicherlich nicht der Knackpunkt, sondern "gelernte" Verhaltensweisen.
Diesen Unterschied erkennt ein Richter, aber sicherlich nicht Hundehalter XY, der meinen Hund zum ersten Mal sieht.Grüßle
Silvia -
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Das Wesen wird bei den meisten Hunderassen weder vor dem Zuchteinsatz bewertet noch gibt es da eine "Vorschrift" oder ähnliches, was verpaart wreden sollte...
Das führt leider in der Showzucht bei Hunderassen, bei denen die mageren Voraussetzungen lediglich zwei Showergebnisse und Gesundheitsuntersuchungen sind dazu, dass die Hunde oftmals Wesenszüge haben oder bekommen, über deren "positiven" Eigenschaften man diskutieren kann...
Daher finde ich immer die Arbeitsleistungszucht sehr gut, weil man da ohne eine Bewertung des Wesens und das Wissen über die Erblickeit bestimmter Merkmale innerhalb einer bestimmten Linie, schnell "ins Klo greift".
Manche Zuchtverbände machen zum Glück auch bei der Showzucht eine Wesensüberprüfung zur Voraussetzung. Sowas findet man zum Beispiel bei den Retrieverzuchten innerhalb des VDH.
Viele Grüße
CorinnaCorinna, in der neuen VDH Zuchtordnung wird eine Verhaltensprüfung verlangt. Und, ein Hund, der sich im Ring und/oder bei der Bewertung durch den Richter aggressiv oder ängstlich zeigt, wird eine entsprechende Beurteilung bekommen.
Schnappt der Hund nach dem Richter, knurrt oder im umgekehrten Fall, weicht er zurück, läßt sich nicht anfassen, zeigt keine Zähne, wird er disqualifiziert.
Hier noch mal der § 5 VDH-Zuchtordnung
Zuchtzulassung
1. Zur Zucht dürfen nur gesunde, verhaltenssichere und rassetypische Hunde zugelassen und eingesetzt werden.
2.Für die Zuchtzulassung sind folgende Mindestandorderungen erforderlich:
A) die vom Verein festzulegenden Mindestvoraussetzungen für die Gesundheit
B)eine Verhaltensbeurteilung
C)eine Phänotyp-Beurteilung/Formwert-Beurteilung
Alle Anforderungen müssen erfüllt sein, damit der Hund zur Zucht zugelassen werden kann. Dem Hundehalter ist die Zuchtzulassung des Hundes zu bescheinigen.
3. Die Zuchtzulassung eines Hundes ist insbesondere zu widerrufen, wenn bei den Nachkommen dieser Rasse eine besondere Häufung erblicher Deffekte, nachgewiesen wurde oder der Hund selbst zuchtrelevante Krankheiten oder Aggressivität aufweist.
4. Die Vereine haben eine Liste aller zun Zucht zuchtzugelassenen Hunde zu führen.
Ausführungsvorschriften zur Zuchtzulassung
1. Allgemeines/Grundsätzliches
2. Die Zucht ist nur mit gesunden, verhaltenssicheren/sozialverträglichen und rassetypischen Hunden gestattet.Ganz so lax wird die Zucht, was das Wesen des Hundes betrifft, nicht durch geführt.
Im übrigen ist es doch eigentlich auch im Interesse jedes Züchters verhaltenssichere Hunde zu züchten. Denn auch bei auffälligen Nachzuchten kann eine Zuchtzulassung zurückgenommen werden.Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
Quelle:http://www.neufundlaender-dnk.de/vdh-zuchtordnung.pdf
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Zitat
Corinna, in der neuen VDH Zuchtordnung wird eine Verhaltensprüfung verlangt. Und, ein Hund, der sich im Ring und/oder bei der Bewertung durch den Richter aggressiv oder ängstlich zeigt, wird eine entsprechende Beurteilung bekommen.
Schnappt der Hund nach dem Richter, knurrt oder im umgekehrten Fall, weicht er zurück, läßt sich nicht anfassen, zeigt keine Zähne, wird er disqualifiziert.
Aber was sagt das über das Wesen des Hundes aus?
Mal grad gar nichts. Das sagt eher wie gut oder schlecht der Besitzer das geübt hat.
Für die meisten Hunde ist eine Ausstellung der pure Stress. Das einzige, was ich da sehen kann an Wesenszug ist die Belastbarkeit in Stress-Situationen.
Obwohl... meine Chill fand's auch zum Kotzen und lag total angeödet den ganzen Tag neben dem Ring. Auch im Ring war sie (wie von mir geübt und verlangt) ruhige. Dem Richter wohl zu ruhig, denn er bemängelte fehlendes Temperament. Woran hat er das bitte festgemacht? Daran, dass mein Hunde gelernt hat Ruhe zu halten, wenn ich mit dem am Strick irgendwo rumstehe oder laufe?
Abgesehen davon habe ich schon bei verschiedenen Rassen live miterlebt, dass Hunde, die zur Zahnuntersuchung gezwungen werden mussten und sich deutlich wehrten, sehr wohl bewertet wurden.
Viele Grüße
Corinna -
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