Mein Training mit Canis/HTS orientierter Trainerin in Berlin

  • dankeschön, ihr beiden :)

    aaaalso, das letzte training ist ja jetzt ein bissel her. wir haben beim letzten mal eigentlich nur mit luca gearbeitet und es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass er mich sehr stark kontrollieren möchte. wusste ich vorher ja schon, aber das ausmaß seines verhaltens kann ich teilweise jetzt erst genau sehen, da ich ihn immer stärker begrenze.

    bleibe ich in seinem rahmen ist alles schick: er ist ein braver, supergut konditionierter hund, grundkommandos sitzen wunderbar und er hat einen sehr tollen "platzgehorsam", wenn man das so nennen darf. geschieht jedoch etwas aufregendes (anderer hund etc.), möchte er die situation in die hand nehmen (fixieren, knurren usw.). begrenze ich ihn in einer solchen situation, zeigt er sein wahres gesicht, er zeigt mir sehr klar, dass er sich nicht von mir ernsthaft begrenzen lassen will.

    mit begrenzen meine ich, so lange vehement udn auch lautstark rückwärts schicken, bis er minimal beschwichtigt und wirklich "rückwärts" denkt. also nicht nur vom objekt einfach wegschicken (wie ich es vorher gemacht habe), sondern wegschicken bis er weder mich, noch das objekt anstarrt, sondern seitlich wegschaut.

    und da er devotes verhalten leider nicht durch hunde u.ä. erlernt hat (hat er wie gesagt noch niemals gezeigt) könnt ihr euch ja vorstellen, was das für eine heidenarbeit ist :kaffee3:
    auch hier möchte ich wieder betonen: falls einer von euch einen hund hat, der dementsprechend gelagert ist:

    bitte macht nichts, aber auch gar nichts aus diesem thread nach.

    alles, was ich bei meiner trainerin lernen, lerne ich unter ihrer aufsicht, sie zeigt mir das richtige timing und ich denke, ich habe ein gutes gefühl für meinen hund und brenzlige situationen. als ich ihn das erste mal so begrenzt habe, aktzeptierte er das gar nicht und wollte unbedingt an mir vorbei auf den anderen hund los. deshalb versuchte er mir sogar ins bein zu kreifen. war nicht so lustig...

    ...nicht nur seine mangelnde sozialisation, sondern auch seine genetik kommt uns hier arg in die quere: er schießt eben von null auf hundert hoch...luca ist übrigens auch kein hund, den man mit einem anderen hund unbeschwert spielen kann. es ist immer ein gewisses risiko vorhanden, dass dieses spiel durch die entstandene aufregung kippt und sehr schnell zum beschädigungskampf wird.

    also gilt auch hier im training: im niedrigsten reiz trainieren, brenzlige situationen auf wenige trainingseinheiten beschränken, ansonsten ausweichen und langsam steigern. er braucht wesentlich mehr zeit als anouk, da wir die umweltreize nur sehr langsam steigern können.

    ja, viel mehr kann ich nicht schreiben.

    silvana, wie läuft es eigentlich bei dir??? würd mich freuen, wenn du auch mal was schreibst, es sollte ja ein austausch für alle inetressierten werden.
    suB, wie läuft es bei euch?
    reimel, macht ihr schon fortschritte?
    und an alle anderen, die nach ähnlichen methoden trainieren: erzählt mal was darüber ;)

  • Ich habe mich bis jetzt hier zurückgehalten obwohl unsere erste stunde schon vor fast 3 Wochen war. Aber ich bin so begeistert von der Änderung die sich in den letzten 3 Wochen hier mit Dusty vollzogen hat, obwohl wir noch gar nicht viel tun ... und ich habe Angst das ich mich wieder zu viel von anderen beeinflussen lasse... Das war nämlich auch ein Problem bei Dusty ... ich lese zu viel ... hier, in büchern und so weiter und verlasse mich nicht mehr auf mein eigenes gefühl. Ich hatte zwischendurch das Gefühl zu blöd zur Hundeerziehung zu sein, obwohl ich seit über 10 Jahren Hunde habe.

  • Sehr interessant Lucanouk ... in vielen Sequenzen deiner letzten Schilderung sehe ich auch Max. Auf der HTS DVD spricht Anita Balser auch über den vorwärtsdenkenden Hund und das nach hinten schicken. Ich habe das damals dann auch praktiziert .. sehr erfolgreich.
    Max hat damals auch dazu geneigt sich umzudrehen und zu schnappen, wenn es nicht so lief (in der Leinenaggrosituation) wie er wollte. Das war auch der Punkt wo bei uns dann Schluss war ... so ein Verhalten bessert sich ja auch nicht von alleine, sondern verschlimmert sich, weil sich die Führunskompetenz des Halters ja nicht bessert und der Hund immer mehr denkt er müßte "übernehmen".

    Bei uns wird es eigentlich von Tag zu Tag besser. Ausflippen tut er uns ja nicht mehr seit wir das Training bei Canis beendet haben aber natürlich ist es eine tägliche Weiterentwicklung. Heute haben wir seinen absoluten Erzfeind getroffen, wo er früher überhaupt nicht zu bändigen war. Heute hat er einmal gewuffelt, was ich sofort unterbrochen habe und dann hat er nur noch "geweint" ... Ich bin absichtlich auf gleicher Höhe (andere Straßenseite) wie sein Erzfeind gelaufen, um ihn der Situation auszusetzen und er hat ihn zwar gesehen ... mal geweint .. ist aber an lockerer Leine mitgelaufen. Das ist etwas was vor 3 Monaten nicht im Traum möglich gewesen wäre, da hätten wir nur noch unser Heil in der Flucht gesucht. Einen weiterem Hund den wir begegnet sind hat er überhaupt nicht beachtet... sehr angenehm.
    Er war ja zeitgleich zu seiner Leinenaggro auch aggressiv gegen Menschen ... ohne bestimmte Regel .. einfach gegen jeden. Das hat sich fast in nichts aufgelöst (vereinzelte Personen, primär ausländischer Herkunft, die ihn wirklich massiv anstarren, erregen noch sein Interesse). Wir können an lockerer Leine an den Leuten und Hunden vorbeilaufen. Wir sind zum Großteil auch bei der häuslichen Umstrukturierung geblieben ... sorgen auch heute noch dafür, dass sich Dinge nicht zu zu festen Regeln einschleichen und das er keine Vorgänge bestimmt.

    Die Beziehung zu Max hat sich in den letzten Monaten auch noch vertieft ... das war ja damals eine große Sorge die ich hatte, dass wir das tolle Verhältnis was wir zu ihm hatten verlieren. Ganz im Gegenteil ... er gibt immer mehr und schneller ab, weil wir alles regeln und er dies immer mehr versteht und verinnerlicht. Ich hätte früher nie gedacht, dass man solche Erfolge erreichen kann und auch wenn es, nicht nur für den Hund - vor allem für uns, eine harte Zeit war ... das umdenken und sich seine eigenen Fehler eingestehen, so hat es sich enorm gelohnt.

  • Ich hatte heute morgen meine Stunde bei der Trainerin. Es ist wirklich super gelaufen.

    Die Leinenaggro gehen wir seit letzter Woche mit "wegtreiben" an. Das klappt sehr gut. Außer einem kurzen Wuff gibt es bei uns keine Bellanfälle mehr. Meist ignoriert sie die anderen Hunde aber auch einfach. Echt unglaublich :gut:

    Heute hat Luna nach der Stunde mit 2 anderen Hunden gespielt. Wäre vor kurzem noch undenkbar gewesen.

    Ich bin sehr zufrieden mit den Vortschritten :D

  • Wenn Luna anfängt den Hund zu fixieren, wird sie mit einem hart ausgesprochen "Hau ab" von mir weggetrieben. Meine ganze Körpersprache ist gegen sie gerichtet. Sie soll das Gefühl bekommen, dass sie mit ihrem Problem alleine bleibt. Ich halte sie auf Distanz, und sie darf erst wieder in die Nähe von mir, wenn sie sich beruhigt hat.

    Das Wegtreiben ist an der Leine und nur ca. 1 m, aber so lange ich sie anfixiere, darf sie nicht näher kommen. Erst wenn sie sich wieder auf mich konzentrieren kann, rufe ich sie an mich heran.

    Übrigens haben wir das auch heute im Freilauf geübt. Damit soll ich sie, wenn sie ansetzt loszuspurten, unterbrechen können. Das hat heute auch super geklappt. Allerdings war es ein eingzäuntes Grundstück, so dass sie auch nicht abhauen konnte. Aber sie hat noch nicht mal versucht weiter weg von mir zu kommen.

  • Das finde ich interessant, nur ich frage mich, wenn du den Hund von dir wegtreibst, dann steht sie auf der einen Seite alleine da, dass ist richtig aber in einer Realsituation kannst du sie doch nicht beeinflussen, wenn ein Hund auf euch zukommt. So ganz verstehe ich das System dahinter nicht. Nur weil du sie wegschickst hört sie auf zu pöbeln?

    Unterbricht sie das fixieren dadurch das sie weg von dir ist (ich sag mal ist ja nur ein Meter)?

  • Ja, sie unterbricht das Pöbeln dann sofort.

    Luna will nicht alleine da stehen mit ihrem Problem. Sie will meine Rückendeckung und wenn ich sie mit diesem Verhalten nicht mehr neben mir dulde, kriegt sie ein Problem mit mir.Sie darf dann nämlich nicht zu mir. Das ist für sie das schlimmste was passieren kann, wenn sie zu mir möchte und ich will sie nicht.

    Es ist wirklich wahnsinn wie gut das funktioniert.

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