Was hat euer Hund aus euch gemacht?

  • Ich gehe schon noch shoppen (wenn auch weniger und mit schlechtem Gewissen, wegen der vergeudeten Zeit). Die große Veränderung besteht in dem, was ich kaufe. Ich sehe nicht mehr "oh sieht cool aus" sondern "praktisch, warm, wasserdicht, bequem...". Ich bin viel draußen, was aber auch ein Grund war, mir einen Hund anzuschaffen. Ohne gehe ich nämlich kaum raus, und schon gar nicht bei solchem Wetter. Habe auch viele Leute kennengelernt. Bin öfter im Internet - wegen Dogforum und ich muss ständig nachsehen, was in meiner Gegend so los ist, wo man mit Hund hingehen oder sogar teilnehmen kann. Meine Ekelanfälligkeit ist auch deutlich gesunken, z. B. wenn mich die Stinknase küssen muss und alles voller Haare ist oder mein Auto wie ein Zoo riecht.

  • Vor Cala bin ich aufgrund einer psychischen Erkrankung praktisch nicht mehr vor die Tür gegangen.
    Mit Cala fällt es mir zwar immernoch schwer, aber ich tue es, ihr und mir zuliebe.
    Und es wird besser :D

  • Früher: jedes WE topgestylt durch die Clubs, Kinos usw...lang geschlafen
    Heute: nur noch ein, zweimal mal monatlich weggehen, dafür sonntag früh um 9 schon auf der Hundewiese

    Früher: oft nach der Uni in die Stadt shoppen, ins Café...
    Heute: geh ich nach der Uni meist direkt heim und mit Hundi los

    Früher: mein Geld hat immer gereicht
    Heute: am Monatsende immer knappt, es muss ja die 10. Leine finanziert werden oder der schweineteure Trickkurs

    Früher: war ich ziemlich ungeduldig, eher der hibbelige Typ
    Heute: übe ich mich in Geduld und Ruhe, dank meines Hundes, denn wenn ich aufdrehe, dreht er nochmal doppelt auf!

    Früher: immer neueste Mode, fast nur Highheels und sicher nie dreckig unterwegs
    Heute: habe ich viel Outdoorzeug (aber bin auch hier modebewusst, das liegt in der Familie...bei mir gibts Jack Wolfskin, Wellensteyn, Barbour und Co) und gehe auch mit Matschhosen nach dem Spaziergang schnell in den Supermarkt und werde doof angeschaut :lol:

    Früher: zukünftige Wohnung am Liebsten Innenstadt-Penthouse
    Heute: ein stadtnahes freistehendes Haus mit Garten ist nun der Wunsch!

    Früher: nach der Uni erstmal ein Mittagsschlaf
    Heute: bin ich mittags immernoch müde, geh aber immer zuerst mit dem Hund raus - und nach der vielen Frischluft bin ich wach!

  • Früher: Immer auf Shopping-Tour, abends bis in die Nacht weg und ausgeschlafen bis um 12:00 Uhr, Spazieren war gar nicht mein Ding und Wandern erst recht nicht!!!, ich hatte nur Freunde ohne Hunde, ich war immer top gekleidet mit hohen Schuhen, bei Regenwetter ging ich nie raus...

    Heute: Ich bin schon seit Monaten nicht mehr Shoppen gewesen (schlechtes Gewissen), ich bin selten bis in die Nacht weg, ich schlafe höchstens bis 09:00 Uhr, ich bin viel am spazieren und letztens sogar am Weekend wandern, ich bin eindeutig DogForum süchtig geworden (bin in meiner Familie als DogForum-Suchti auch bekannt :???: ), bin bei stürmischem Wetter draussen und sehe aus wie ein nasser Pudel :hust:, mein Freundeskreis besteht viel mehr aus Hundehalter, zudem hab ich ganz viele nette Leute kennengelernt auf Spaziergängen...

    Tja, so viel zum Thema: Mein Hund verändert mein Leben :lol:

  • Hi,

    ich möchte jetzt nicht ganz in´s Detail gehen, was meine Hunde aus mir gemacht haben oder wie genau ich mich dadurch verändert habe.

    Aber ich kann sagen, dass ich ganz viele Prioritäten geändert habe. Alle natürlich zugunsten meiner Hunde.

    Ich bin Menschen gegenüber teilweise offener, teilweise aber auch verschlossener geworden.

    Ich habe durch die Hunde gelernt, noch genauer hinzusehen, als ich sowieso schon geschaut habe.

    Meine Hunde machen mich jeden Tag glücklich. So glücklich, wie ich es vorher nie gekannt habe.

    Durch meine Hunde habe ich gelernt, postitive Emotionen auszuleben.

    Ich liebe meine Hunde, wie ich noch nie geliebt habe.

    Und: Meine Hunde machen mich jeden Tag noch süchtiger nach mehr Hunden :ops:

    hm, da gibt es bestimmt noch mehr, aber ich glaub, es reicht jetzt auch :-)


    lg cinderella

  • ...mein Hund hat aus mir einen noch regelmäßigeren sporttreibenden Menschen gemacht, einen Shoppaholic und außerdem einen Menschen, der sich nun noch mehr durch einen einzigen Blick (durch glitzernde Glubschaugen) zu guter Laune "zwingen" lässt!

  • Erst einmal finde ich, dass das ein ganz tolles Thema ist! :gut:

    Ich kann nicht genau sagen, inwieweit ich mich durch den Hund verändert habe, und wie ich mich sonst ohne weiterentwickelt hätte.

    Aber was ich so in meinem Verhalten bemerke:

    - ich habe einen viel intensiveren Bezug zur Natur bekommen, liebe es, mit Hund durch Wald, Flur und Feld zu ziehen.

    - Ich habe neue Freunde kennengelernt, im Verein, beim Hundesport(auch wenn das im Moment alles etwas eingeschlafen ist)

    - ich habe ein neues Hobby entdeckt, nämlich die Tierfotografie, mein liebstes Motiv natürlich mein Hund

    - ich habe den Regen lieben gelernt und renne bei Wind und Wetter rum, und es stört mich nicht

    - ein Blick in Sammys Augen machen mich unendlich dankbar und holen mich immer wieder runter, wenn ich kurz vorm Ausrasten bin. Er macht mich einfach ausgeglichener.

    - ich führe noch mehr Selbstgespräche (plapper also auch, wenn er nicht da ist)

    mehr fällt mir momentan nicht ein.

  • Hej
    das ist wirklich ein schönes Thema was bei uns direkt Diskussionen ausgelöst hat.
    Pino ist unser Ersthund, aus dem TH und seit 06/2008 bei uns.

    Meine sponti antwort war: einen besseren Menschen!

    Wir wollten seit Jahren einen Hund, aber nicht so wie "Als Kind habe ich mir immer einen Hund gewünscht!" Immer wieder hin und her überlegt: Haben wir die Zeit, das Geld, die Muse.

    Ich fand als Kind Hunde schrecklich und hatte lange Angst nachdem mich mal ein DSH massiv angesprungen hat.
    Daher hat die Pro-Hunde-Entscheidung in meinem Familienkreis massiv Erstaunen ausgelöst.

    Unser Leben hat sich sehr positiv verändert.
    Wie lebendig ein Tier und eben auch Pino ist habe ich erst verstanden, als ein fremder Hund zu uns über die Straße gerannt kam und ich ihn festhalten musste, damit er nicht wieder auf die Straße rennt ... so lebendig.

    Pino ist unser Mitbewohner, Familienmitglied, Seelentröster, Spaßfaktor ... Nervkeks ... Drecksack.
    eine Hundnachbarin meinte mal, das Schönste sei, dass immer jemand zu Hause ist, der sich freut wenn man kommt ... das auch.

    Ohne Pino würde ich wohl auch keine Spaziergänge > 1 Stunde machen - bei Wind und Wetter, und das auch noch gut finden.
    Oder sooo früh aufstehen (am Wochenende).
    Oder stinkendes Hundefutter anwärmen.
    Oder Kacke aufsammeln. Oder Kackekonsistenz ausdiskutieren.
    Oder zweimal pro Woche staubsaugen.
    Oder immer Leckerchen/Tüten dabei haben.
    Oder den kläffenden Nachbar-JRT tolerieren.

    Aber und das sollte man nicht unterschätzen: ein Hund macht auch viel (Erziehungs-)Arbeit, die schön ist, eben dazu gehört.
    Katzen sind da "pflegeleichter"!

    Wir können uns ein Leben ohne Hund nicht mehr vorstellen; Pino ist bestimmt nicht der einzige / letzte Hund in unserem Leben. Leben mit Hund ist ein eigenes Biotop, so würde ich es nennen, was vor allem andere Hundehalter anbelangt.

    Abgefahren finde ich allerdings den Konsumpopanz der um Haustiere allgemein gemacht wird, beim Luxusfressi angefangen: wir haben eine 2m Leine, eine 8m Schleppleine, ein Geschirr, ein Halsband, eine 2nd hand-Ferplastbox ausgepolstert mit alten Handtüchern/Bettlaken/Wolldecken/BW-Ikeaflickenteppich, eine Hundematte und mehr werden wir auch nicht anschaffen.
    Schicke Leinen/Halsbänder, fette Hundebetten, Leinengarderobe oder irgendein überteuertes Hundedesigneraccessoire kommt nicht in unseren Haushalt - wer so was kauft, sollte das Geld lieber spenden (an Straßenkinder- oder Straßenhunde-Projekte zB.) - sorri meine 2 cents - 60 Euro für ein Hundebett - euch fehlt wohl ne Zelle zwischen den Ohren!!!!

    Klamottenmäßig waren wir auch vorher leisure/outdoor mäßig orientiert, da hat sich nichts geändert - außer: Regenkombi angeschafft! Jetzt müssen die Docs noch durchhalten, danach gibts Gummistiefel mit Westiemuster.

    Wir wären nie nach England umgezogen, wenn er nicht mitgekonnt hätte bzw für x Monate in Quarantäne geschickt worden wäre. NO WAY!
    Naja, wir sind wohl äähm *verliebt*.

    PS von Ausreissern abgesehen finde ich es interessant wieviele junge Menschen <30 hier etwas dazu geschrieben haben!
    Hut ab!!

  • Das Thema ist wirklich schön ...

    Ich bin ein ehemaliges Straßenkind und habe vom 13. bis zum 16. Lebensjahr "draußen" gelebt - mit Hund. Ich möchte echt nicht wissen, was ohne Hund aus mir geworden wäre.
    Mit 24 Jahren habe ich mein Diplom gemacht und habe mir danach eine selbständige Existenz aufgebaut - immer waren Hunde an meiner Seite. Sie erinnern mich jeden Tag daran, dass um uns herum eine schöne, lebendige, entdeckenswerte Welt existiert, in der der Mensch mal nicht die Hauptrolle spielt.

    Ich habe durch den Hund gelernt, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen und was daraus zu machen, denn ich war auch für das Überleben und Wohlergehen des anderen Lebewesens verantwortlich, das mir sehr viel bedeutete.
    Keine Ahnung, ob ein anderer Mensch das Gleiche vollbracht hätte.
    Hunde sind absolut bedingungslos in ihrer Liebe und Abhängigkeit und das bringt viele Menschen dazu, das Beste in sich zu finden und zu pflegen und dadurch zu erfahren, was im Leben wirklich zählt.

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