Unsere Baustellen...

  • Zitat

    Ich denke ihr zäumt das Pferd von hinten auf und ihr solltet mal umdenken. Klar kostet ein Einzeltraining erst mal etwas mehr, sollte aber im Moment mehr bringen ....


    jupp das glaube ich auch.
    ihr würdet sicherlich besser damit fahren, wenn ihr versucht, lucky am anfang nicht so viel auf einmal zuzumuten. bei uns hat es geholfen.


    nach und nach ganz in ruhe: erst die eine baustelle in angriff nehmen und dann die nächste. und evtl wäre es besser, wenn ihr in eine hundeschule geht, die sich mit solchen ungestümen hibbeln auskennt. viele schäferhunde-plätze arbeiten modern. dort könnte man dir evtl das wissen vermitteln, was du dringend brauchst. es muss ja nicht unbedingt ein teurer trainer sein, ich könnte mir das auch nicht leisten.
    im verein ist es meistens günstiger und man hat mehrere ansprechpartner.
    ich finde das zB super, da jeder der leute irgendwie sein "fachgebiet" hat. :D

  • Zitat

    jupp das glaube ich auch.
    ihr würdet sicherlich besser damit fahren, wenn ihr versucht, lucky am anfang nicht so viel auf einmal zuzumuten. bei uns hat es geholfen.


    nach und nach ganz in ruhe: erst die eine baustelle in angriff nehmen und dann die nächste. und evtl wäre es besser, wenn ihr in eine hundeschule geht, die sich mit solchen ungestümen hibbeln auskennt. viele schäferhunde-plätze arbeiten modern. dort könnte man dir evtl das wissen vermitteln, was du dringend brauchst. es muss ja nicht unbedingt ein teurer trainer sein, ich könnte mir das auch nicht leisten.
    im verein ist es meistens günstiger und man hat mehrere ansprechpartner.
    ich finde das zB super, da jeder der leute irgendwie sein "fachgebiet" hat. :D


    Und wie macht man das?
    Finde ich auch immer so toll beim Klickern, dass man nur kurze Übungseinheiten einschieben soll. Und wie soll man das beim Leine ziehen machen?
    10 Minuten brav gehen und den Rest des Weges zieht der Hund wieder?
    Wie gesagt, wir gehen es schrittweise an.
    ERST wird uns beigebracht, in stressigen Situationen Ruhe zu bewahren, dann kommt das Ziehen an der Leine dran.
    Ich kann nicht verlangen, dass er perfekt am Fuß geht und nicht bellt. Da muss eines zurückstehen und das ist bei uns die Leinenführigkeit.


    Und für den Grundgehorsam brauche ich keinen Trainer, nur etwas mehr Zeit. Ich kann ja mal die Trainerinnen der Hundeschule fragen, ob die mal zu uns nach Hause kommen wollen und sich das angucken.
    Und die anderen Personen... Mein Freund will keine Hundeschule und will sich damit nicht beschäftigen. Und meinem Schwiegervater kann ich noch soviel sagen, ich weiß nue, ob er das 100%ig umsetzt.
    Da hilft es auch nicht, wenn das eine Trainerin oder ein Trainer sagt.


    Ich habe diesen Thread geschrieben, weil mir diese Sachen eben aufgefallen sind, wie ich das verbessern kann, und erhoffe mir Tipps aber ein "hol dir nen Trainer" ist für mich keiner.
    Das einzige größere Problem, was Lucky hat, ist eben dieser Stress. Daran kann man aber auch nur arbeiten, wenn man den Hund ein wenig Stress aussetzt.
    Darin gehe ich mit euch konform, dass vielleicht die Stadtgänge erstmal zuviel Stress sind.
    Vielleicht kann ich ja entweder selber einzeln üben, oder eben mal ne Einzelstunde in der Stadt buchen.


    Aber nein, und das ist mir jetzt egal, wie das hier ankommt: Für den reinen Grundgehorsam swerde ich mir keinen Trainer kommen lassen, das kriege ich selber hin (auch wenn es länger dauert).
    Denn so wie ich meinen Hund kenne ist das Verhalten, was er zeigt, wenn ein Trainer anwesend ist, komplett gegenteilig von dem, wie er sonst ist.
    Außerdem sind wir noch kein so gutes Team und unsere Bindung ist mir wichtiger als komplett korrekte Leinenführigkeit.
    Ich muss das selber machen, natürlich mit Anleitung, aber eben selber.
    Dass ich selber lernen muss, ruhig zu bleiben und den Hund nicht zu überfordern, vermittelt mir wie gesagt auch die Hundeschule.

  • So, mal wieder ein Update.
    Waren mal wieder zur Hundeschule, aber da wir jetzrt nderthalb Woche Pause gemacht hatten, waren wir wieder raus.
    Ich war zu ungeduldig, aber Lucky hat seine Sache super gemacht, die ersten 10 Minuten war er super, danach gings stetig abwärts.
    Gut, ich hätte aufhören können, aber er muss manchmal eben auch durch stressige Situationen durch, wenn ich den Zeitpunkt mal nicht bestimmen kann.
    Augen zu und durch also.
    Dafür sind wir die letzten 15 Minuten an langer Leine durch den Stadtwald spaziert und Lucky war danach wieder ziemlich entspannt.


    Fürs Auto haben wir jetzt eine Box, die Clipper 6 (im Fress**** als Ihdra 6 ausgezeichnet) und ein Präperat vm Tierarzt bekommen. Mit der Box geht es besser, er liegt sehr ruhig drin und ist entspannt, von Stress keine Spur.
    Jetzt muss ich nur noch testen, ob es auch ohne Präperat geht, oder nicht.


    Ansonsten bin ich richtig stolz auf mein Hundi.
    Bin heute abend nur mal schnell was aus dem Auto holen gegangen, Hund kam mit raus. Dann bin ich spontan in das kleine Wäldchen, was bei uns gegenüber liegt, mit ihm gegangen. (Hund hatte nix an, ging sozusagen nackig) Wir mussten dazu eine Straße überqueren und er lief wirklich ganz artig im Fuß.
    Es hat wunderbar funktioniert. Er wollte zwar hin und wieder nicht sofort herkommen, aber einmal hab ich ihn dann von der Schnupperstelle weggeschoben und es war gut.
    In solchen Momenten liebe ich meinen Hund einfach :ops:


    Achja: Ich werde die Trainerin der Huschu trotzdem nächstes Mal nach Einzelstunden fragen... Wollte ich Mittwoch schon, aber ihr Hund war in der Tierklinik und da wollte ich sie nicht unnötig aufhalten. :( :

  • oh supi night :smile:

    und eure problemchen werdet ihr auch noch in den griff kriegen.


    bei uns läuft es zur zeit wieder besser. ;)


    ich habe meinen kurzen gestern abgeleint, nachdem ich ihn seit sonntag konsequent ignoriert habe. mir haben zwei sehr nette user hier im forum tipps gegeben, die ich gleich umgesetzt habe.
    und was soll ich sagen.......mein hund lief nicht weg =) er sah sich die ganze zeit nach mir um und rannte nicht weiter als 5 meter.
    er kam sofort auf mein "na komm"!
    und sass wie eine eins vor mir :???:


    ich habe gedacht, dass ich es mit einem anderen hund zu tun habe und war so stolz auf den kleinen.
    nach 10 minuten habe ich ihn angeleint und wir haben unseren spaziergang fort gesetzt.


    er hatte am anfang der pubertät an der leine gezogen wie elch und jetzt kann ich sie mit einem finger festhalten, die leine hängt durch, gestern hat er kein einziges mal bei mir gezogen!
    night, sorry fürs OT...aber ich bin einfach nur...super glücklich. :smile:



    liebe grüsse


    biggi

  • Manche Probleme sind aber auch wirklich hausgemacht :headbash:
    Ich hatte bisher immer das Problem, dass Lucky, sobald wir aus dem Haus waren die ersten 200m (eigentlich bis er sich erleichtern durfte) gezogen hat.
    Warum?
    Ich sage immer "komm". "Komm" wurde aber von irgendwem früher mal als "du darfst losrennen und die Sau rauslassen" belegt und das hat Herr Hund sich 100%ig verinnerlicht.
    Also sage ich nun "Bei mir"
    Aufgebaut als quasi Fußgehen, nur eben nicht direkt am Bein und auch nicht zwingend auf einer Höhe mit mir, sondern gesittet und ordentlich neben mir gehen.
    Das Kommando hatte er relativ schnell kapiert und wenn ich jetzt "bei mir" anstatt "komm" benutze, zieht er nicht mehr :D


  • Hallo Bianca,
    nein, aber der andere Hund hat sofort zugebissen und ihn am Maul erwischt. Hat geblutet wie sonstwas und Lucky habe ich noch nie so schreien gehört.
    Waren heute noch beim Tierarzt, ist aber wirklich nur ne kleine Macke.


    Ich auch, muss allerdings einen neuen Termin abmachen, habe ganz vergessen, dass ich Dienstag ausnahmsweise arbeiten sollte.
    Naja, ich werde trotzdem berichten.
    In die andere Hundeschule gehe ich jetzt erstmal nicht mehr, es ist ja sowieso zu stressig gewesen.

  • So, gestern war nun die Trainerin der Hundeschule da und hat einen Hausbesuch gemacht:


    Zu allererst kann ich sagen, dass der Abend in vielerlei Hinsicht interessant war.
    Und meine Katzen haben ernsthaft gemeint, es ginge um sie, so wie die sich in Szene gesetzt haben :hust:


    Nachdem wir uns begrüßt hatten, haben wir erstmal einen Kaffee getrunken und ich habe erzählt, wie das so im täglichen Leben mit Lucky läuft und wo es überall noch hapert.
    Sie hat ziemlich schnell festgestellt, dass unser lieber, kleiner, doch ganz braver Hund ein kleiner Terrorkeks ist, der es faustdick hinter den Ohren hat.
    Zuerst mal kontrolliert er ganz extrem, so in dieser Form ist uns das bisher noch nicht aufgefallen :shocked:
    Dann hebt er Sachen wie "geh in deinen Korb" einfach wieder auf, wenns ihm passt.
    Da er nicht perse aufdringlich ist und uns das auch so nie gestört hat, dass er von sich aus ankam, wenn er schmusen oder spielen wollte, ist und das eben nicht aufgefallen.
    Aber laut ihr kann das mitunter ein Grund sein, warum er draußen unter Ablenkung nicht mehr auf mich achtet.
    Er kennt von drinnen ja, dass ER bestimmen darf, was und wo gespielt/geschmust etc. wird.


    Dann sind wir nach draußen gegangen, es hat in Strömen geschüttet, aber gut. Lucky hat total vorbildlich gezeigt, wie gut er eben nicht! hört :headbash: .


    Unsere Hausaufgaben bis nächsten Dienstag:
    - Hund im Haus möglichst viel ignorieren, nicht auf Aufforderungen seinerseits eingehen
    - Kommandos durchsetzen, also selber wieder aufheben
    - Ihn gezielt zum Schmusen, Spielen etc. ranrufen und auch wieder wegschicken
    - draußen ganz langsam gehen, sobald die Leine sich strafft, Richtungswechsel und Absitzen lassen, dass die Konzentration wieder bei mir ist, erst dann weitergehen.


    Heute morgen habe ich erstmal alle 5m die durchhängende Leine geklickert, Hundi hat sich also sein Frühstück erarbeitet.

  • Hallo,


    obwohl der Thread jetzt schon etwas "fortgeschrittener" ist, und sich einiges getan hat, geh ich noch mal an den Anfang.
    Ich sollte dazu sagen, dass ich das meiste, aber nicht alles gelesen habe. Ich habe allerdings den Eindruck, dass die Probleme grundsätzlich noch bestehen.



    Zitat

    So, das ist vermutlich jetzt etwas doppelt, aber irgendwie wollte ich das einfach mal zusammenfassen.
    Vermutlich bin ich dann noch mutloser, wenn ich alles hier versammelt sehe, was schief läuft.
    Vielleicht aber sagt mir hier ja auch Jemand, dass es nicht so schlimm ist wie ich denke.
    Also fangen wir mal an was bei uns (Lucky und meiner Familie) nicht funktioniert.


    - die Leinenführigkeit: je länger die Leine ist, desto weniger zieht er, nur kann er sich einfach nicht an einen vorgegebenen Raduis halten.


    Ja, das kommt mir bekannt vor.


    Stell Dir "Aufmerksamkeit auf Frauchen/Herrchen" wie die Erdanziehungskraft vor - je weiter der Planet weg ist, deso stärker können andere "Anziehungen" = Ablenkungen auf den Hund einwirken und verändern die "Umlaufbahn"
    Man hat zwei Möglichkeiten, daran zu arbeiten, die man beide zusammen einsetzen kann: man macht den Radius zunächst kleiner, und vergrößert ihn langsam und zunächst nur in Situationen, in denen keine anderen "Anziehungen" stören. Und man mach den eigenen Planeten "schwerer" - man belohnt gewünschtes Verhalten, besonders Aufmerksamkeit stärker.




    Zitat

    - das Pöbeln: Er bellt andere Hunde und teilweise auch Menschen an, zerrt an der Leine und mittlerweile bin ich nicht mehr sicher, ob er "nur spielen" will.


    Da hast Du eine von den konkurrierenden Ablenkungen.
    Ich versuche bei solchen Sachen, in einem Abstand zu bleiben, in der meine "Anziehung" möglichst noch größer ist, als die der "Ablenkung". Und dann bestärke ich Umorientierung auf mich.
    Grundsätzlich würde ich solche Situationen sehr gezielt trainieren. Damit meine ich, dass, wenn man keine Kontrolle darüber hat, wie weit man von den anderen Hunden wegbleiben kann, man solchen Situationen aus dem Weg geht. Und sich statt dessen Gelegenheiten ausguckt, wo man sicherstellen kann, dass der hund möglichst nur bestärkenswertes Verhalten zeigen kann.
    Im Laufe des Threads hast Du geschrieben, dass Du denkst, dass Dir Einzeltraining nichts bringen wird, weil Du dann ja alleine mit dem Trainer "spazieren gehst". Das sehe ich anders. Erstmal sagt ja "Einzeltraining" z.B. nichts darüber aus, wo und wie es stattfindet, sondern nur, dass Du und Dein Hund die VOLLE Aufmerksamkeit des Hundetrainers hast. Logischerweise ist das in Gruppenstunden anders, vor allen Dingen in Gruppenstunden, die in der Öffentlichkeit stattfinden.
    Ich denke, dass Einzelstunden sehr viel mehr bringen, als Gruppenstunden, denn ich kann viel mehr Info an den einzelnen Kunden bringen, ich kann mich ganz auf das eine Team konzentrieren, ich kann das Training so einrichten, dass die Trainingsmöglichkeiten so auftreten, dass ich genau vermitteln kann, wie man sich in Situation XY genau verhält. Wenn ich mit einem Leinenpöbler arbeite, gehe ich mit dem Team an einen Ort, wo ich wahrscheinlich andere Hunde sehen werde, aber in Distanzen, die der Hund meistern kann, wenn der Mensch die richtigen Maßnahmen ergreift. Man muß also erstmal dem menschlichen Teil des Teams trainieren, richtig zu agieren. Dazu MUSS der andere Hund weit genug weg sein, damit man auch die Möglichkeit hat, rechtzeitig Verhaltensanweisungen zu geben, die der Mensch dann noch rechtzeitig umsetzen kann. Nebenbei, während der Mensch die Abläufe lernt, lernt der Hund auch etwas, nämlich das bestimmte Sachen passieren, wenn ein anderer Hund auftaucht, und das bestimmtes Verhalten sich sehr lohnen. Weil die Distanz ja groß genug ist, ist das sehr leicht für den Hund, also hat er fast immer Erfolg. "Kein Erfolg" - wenn er also doh mal in die Leine hechtet, oder bellt, ist ungefährlich und man muß also nicht wirklich eingreifen, und das ist sehr wichtig, weil JEDE Reaktion des Menschen auf ein solches Verhalten BESTÄRKEND auf das Verhalten wirkt, ups.
    Genau, Abruchsignale wie "Nein" bestärken das unangemessene Verhalten... Deshalb ist es so wichtig, dass man die Situationen so wählt, dass der Hund keinen notwenigkeit sieht, loszupöblen.
    Statt dessen hat man durch die schlau gewählte Distanz die Gelegenheiten unzählige Male das gwünschte Verhalten zu bestärken.
    Was ist "gewünschtes Verhalten"?
    ALLES, was nicht pöbeln ist, z.B.
    Blickkontakt zum Halter, Schnüffeln am Boden, Fingertouch, Sitzen, Fuß gehen, Umdrehen und weg gehen, den anderen Hund ansehen und sofort umorientieren ("Wo ist der Hund"-Spiel).
    Wie Bestärkt man?
    mit allem, für das der Hund in der Situation arbeiten würde - solange er dabei nicht hochgeputscht wird. Anfangs arbeite ich sehr viel mit Futter, das kann man mit Trainingfortschritten durch andere hochwertige Bestärker ergänzen.
    Wie oft bestärke ich?
    So oft es geht = alle paar Sekunden!
    Das bewirkt nicht nur, dass der Hund lernt, welche Verhalten angemessen sind (= viele Sachen, solange sie nicht "pöbeln"sind) sondern, dass Du auch den Radius verkleinerst und Dein eigens "Gewicht" erhöhst (die Erdanziehungskraft)




    Zitat


    - mobben anderer Hunde: bisher zweimal vorgekommen, sollte sich nicht wiederholen.


    Die Baustelle würde ich erst mal "liegen lassen", sprich, durch Management verhindern, dass er das wiederholen/üben kann, aber das Training erst mal auf die anderen Baustellen konzentrieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass er durch das Arbeiten am Leinepöbeln auch etwas über das Verhalten im Freilauf lernt, steigt, weil er ja nicht lernt, was er nicht soll (an der Leine pöbeln) sondern, was stattdessen richtig ist. Und vieles davon fällt unter "Beschwichtigungssignale", die er an den anderen Hund richtet. Allerdings ist natülich die Situation eine andere, und da Hunde schlechte Generalisierer sind, gibts da keine Garantien.
    Es hat aber wenig Sinn, daran zu arbeiten, im Freilauf schön zu spielen, wenn ihr nicht ohne zu pöbeln in die Nähe eines anderen Hund kommt, bzw. die Nähe von anderen Menschen/Hunden so aufregend ist, dass es dann durch zu viel Streß zu ungewünschten Übersprungshandlungen kommt.



    Zitat

    - gemeinsames Gassigehen: Wenn mein Freund dabei ist, brauch ich gar nicht versuchen, irgendwelche Kommandos zu wollen. Mein Freund könnte ihn vllt abrufen, aber ich bin dann für ihn Luft :( :


    Eine weitere ablenkende "Anziehungskraft", die die Konzentration Deines Hundes ablenkt.
    Das ist bestimmt doof in der Umsetzung, besonders am Anfang. Aber du kannst auch diese Ablenkukngskraft bearbeiten, indem Du sie erstmal weiter weg schickst :roll: und den Radius deines Hundes mit einer Leine/Schleppleine begrenzt und dann Dein eigenes "Gewicht" erhöhst.
    Da Dein Freund ja auch Einfluß haben soll, würde ich da also abwechseln. Einmal arbeitest Du, und Dein Freund ist auf Distanz, und dann wieder umgekehrt. Nach und nach wird die Distanz reduziert.



    Zitat

    - Hundetreffen: Hier das Gleiche, er hört überhaupt nicht mehr und wenn man ihn dann mal anleinen muss oder er soll warten, kläfft er in einer Tour und zieht wie ein Beserker.


    Das gehört auch zu den Situationen, die ich erstmal vermeiden würde, weil sie momentan noch ausserhalb seiner Möglichkeiten liegen. Das ist ein schönes Ziel, auf das man hin arbeiten kann, aber im Moment ist es einfach noch zu viel verlangt.
    Ist das denn grundsätzlich bei allen Treffen mit Hunden, egal wie viele Hunde, egal welche Hunde, egal wo?
    Oder gibt es vielleicht einen einzelnen Hund, bei dem das gut klappt, wenn man an einem ansonsten ablenkungsfeien Ort ist, und man die Situation so beeinflußen kann, dass sich Dein Hund beim Spielen nicht so hochputschen kann (häufige Spielpausen, entspannen in den Pausen, wieder zum Spielen freigeben...). Dann kannst Du ihm so die Möglickeit bieten, mit einem Hund zu spielen, etwas darüber zu lernen, dass ein Rückruf nicht das Ende vom Spaß bedeutet, sondern oftmals mit Weiterspielen dürfen belohnt wird, und dass auch "Spielen dürfen" nicht bedeutet, sich hochzudrehen, bis man blaun anläuft und umfällt, sondern, dass man sich zwischen drinn immer wieder mal entspannt.
    Wenn man das so einrichten kann, und den Hund oft dazu "zwingt" kurze, entspannende Pausen einzulegen, lernt er, sein eigenes Erregungsniveau selber so zu regulieren, dass er selber diese Spielpausen macht (das machen Hunde nämlich eigentlich von alleine, wenn sie Spielen mit einem erfahrenen Spielpartner gelernt haben - das ist nur leider etwas, was in normalen Welpenspielgruppen untergeht, weil da viele Welpen zusammen spielen und selbst wenn einer eine Pause signalisiert, man einfach mit einem anderen weiter toben kann. In kleinen Spielsessions mit nur einem, möglichst erwachsenen Hund passiert so was ehr nicht...



    Zitat


    - auf Stur schalten: Meistens, wenn wir einen Leinengang haben und die ersten 200 meter gehen, dreht er die Ohren nach hinten und schaltet völlig auf Autopilot.


    Jau, so etwas habe ich derzeit in zweifacher Ausfertigung im Haus. Das fängt an, wenn ich die Leine in die Hand nehme: wildes Gehüpfe. Es würde draussen weiter gehen mit ziehen, bis der Arzt kommt, bzw Hund da ist, wo er hin wollte (nächste Schnüffelstelle) oder irgend etwas in der Umwelt auftaucht, was die volle Aufmerksamkeit auf sich zieht (in diesen beiden Fällen Menschen, Hunde, Katzen, andere Tiere, Autos, Fahrräder, Motoräder...) auf die dann mit Pöbeln oder Jagdverhalten reagiert werden würde.
    Demzufolge bewege ich mich gar nicht (um anzuleinen, zunächst), bis der Hund sitzt oder ruhig steht. Das braucht meistens einige durchläufe, weil der Hund meistens direkt aufspringt/loszappelt, wenn ich mich bewege. Dann steh ich halt wieder still, bis der Hund wieder steht/sitzt. Ich sage kein "sitz" oder ähnliches, ich möchte, dass die Situation "Mensch hat Leine in der Hand --> gleich gehts raus" zum Signal für "ich stehe/sitze ruhig und lass mich anleinen" wird.
    Meistens geht das zappeln dann wieder los, wenn die Tür aufgeht, gleiches Spiel: Hunde zappelt, Tür geht wieder zu. Hund ist ruhig, Tür wieder auf.
    Bei mir muß aufgrund meiner Haustürsituation der Hund zuerst raus - aber langsam und vor der Tür wird auf mich gewartet, bis ich die Tür von aussen zu habe und bereit zum losgehen bin, und das bin ich erst, wenn der Hund mich ansieht :D
    Dann mache ich einen Schritt - und wenn die Aufmerksamkeit weg ist, bleibe ich sofort wieder stehen, bis die Aufmerksamkeit wieder da ist, wo sie hingehört (bei mir *kicher*). Das ist die ersten Male TIERISCH nervig. Weil man so gelegentlich nur in einzeln Zwergenschritten, und möglicher Weise nur bis zur nächsten Pipi-Stelle kommt, aber so ist das dann eben. Je hartnäckiger man zu Anfang ist, je weniger man sich auch nur einen einzigen Schritt ziehen läßt und je mehr man daran arbeitet, dass der Hund tatsäcchlich SELBER auf die Ideekommt, auf einen zu achten (was man ja großzügigst bestärkt), desto schneller hat man einen Hund, der eben auch auf den ersten 200 Metern auf seinen Menschen aufpasst, und nicht nach dem Motto "Ohren zu und durch" losstürmt.


    Richtig problematisch ist es, wenn man auf dieser "Stotterstrecke" dann auch noch "Sachen" trifft, die die Aufmerksamkeit des Hundes "aufsaugen" (also bei meinen beiden Kandidaten z.B. Autos, Fahrräder, Menschen, Hunde, andere Tiere.... alles was sich schneller bewegt, als ein Gletscher....) dann muß man durch geeignete Maßnahmen* dafür sorgen, dass der Hund nicht nur körperlich bei einem bleiben kann, sondern auch geistig und emotional und nicht ins LalaLand verschwindet. Läßt sich nicht hundertprozentig vermeiden, aber je besser einem das gelingt, bis die anderen Trainignsmaßnahmen greifen, desto besser, weil der hund so keine/nur sehr wenige Gelegenheiten hat, sein unerwünschtes Verhalten (aus)zu üben (und Übung macht den Meister, ups)...



    Zitat


    - meine Ungeduld: Unser größtes Problem, ich bin manchmal einfach nur mutlos und möchte alles hinschmeißen und dann gibts Tage, wo alles geht...
    Sicherlich liegt die Hälfte aller Probleme nicht an Lucky, sondern an mir.


    Stell Dir vor, Du bist eine Supertrainerin, und Lucky ist nicht dein Hund, sondern einer, der nur bei Dir ist, um endlich vernünftig trainiert zu werden.
    Der kleine Gedankentrick bewirkt einen etwas größeren "Abstand" - man nimmt das Verhalten nicht persönlich, man kann etwas objektiver urteilen. Und man weiß, dass die Lernkurve KURVE heißt, weil es keine GERADE ist, die linear nach oben verläuft. Es wird Tiefpunkte geben. Immer mal wieder. Wichtig ist, dass der Trend in die richtige Richtung verläuft.


    Zitat

    Dann noch die Sache mit der Hundeschule und seiner nicht vorhandenen Konzentration dort...
    *sfz*


    Das ist natürlich nicht ideal. Aber am aller Wichtigsten ist erstmal, dass Du für Dich den richtigen Weg findest, dass Du motiviert bist, Spaß hast, und Trainingserfolge siehst (Traingserfolge sind leichter zu erzielen, wenn man die Anforderungen so stellt, dass der Hund sie leisten kann. UND: nur Trainingserfolge motivieren, mit dem Training weiter zu machen....). Wenn das "steht" kannst Du anfangen, Deine Männer zu motivieren, "gescheit" mitzuarbeiten.


    Übrigens MÜSSEN die nicht wirklich alles ganz genau so machen, Hunde sind Kontext-Lerner und können also lernen, das "stehen bleiben" bei Herrchen "Stop" und bei Frauchen "Halt" und bei Opa "Wartgschwind" heißt. Was verwirrt, unsicher macht und das Training torpediert, ist das einsetzen von unterschiedlichen Konsequenzen, wenn z.B. einer mit Bestärkung arbeitet, ein anderer aber mit Bestrafung - damit kann man sich wirklich die "Befehle" versauen (Google-Tipp "Poisoned Cue")



    * Die geeigneten Maßnahmen:
    Neben dem "Bestärken, was immer angemessenes Verhalten ist" setze ich bei meinen Raketen folgendes ein (sollte über die Suchfunktion zu finden sein, oder einfach Nachfragen :D):
    angekündigter Geschirrgriff
    konditioniertes Entspannungssignal
    "Wo ist (was auch immer die Konzentration des Hundes ablenkt)"-Spiele (Ja, klingt kontraproduktiv, ist es aber nicht...)
    Lockerer Leine in allen Lebenslagen.
    Aufmerksamkeit bestärken - in allen Lebenslagen


    "Befehle" setze ich erst ein, wenn der Hund in der jeweiligen Situation auch tatsächlich schon "operant", das heißt willentlich sein Verhalten im Griff hat. Oftmals verlangt man nämlich wirklich zu viel vom Hund - auch "wenn der genau weiß, was Sitz heiß" - klar weiß er das, aber in solchen Situation ist sein Gehirn einfach komplett mit völlig anderen Dingen beschäftigt, und er muß erst lernen, diese Dinge so wegzufiltern, dass er das "Sitz" a.) überhaupt mitbekommt und b.) auch ausführen kann.


    Jui, das ist jetzt ein halbes Buch geworden ;)
    Ich hoffe, Du kannst was damit anfangen.

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