Rein positive Trainings- und Erziehungsarbeit

  • bungee: :gut: nur: wenn ich etwas unterbinden will, dann ignoriere ich das nicht, sondern "sanktioniere"


    Für mich bzw bei uns läuft das so: Ich bringe meinem Hund etwas bei z.B. Platz. Das bringe ich ihm mittels positiver Bestätigung bei. Dann kommt die Phase des festigens: Ablenkungen steigern, variable Belohnungen, Distanz steigern etc. Bin ich mir sicher, dass er verstanden hat, kommt die Phase des Durchsetzens. D.h. ich verlange ein Platz, in einer Situation, in der er es auch leisten kann, er tut es aber nicht, dann setze ich das durch. Manchmal reicht ein kleiner Schritt, eine kleine Körperdrehung in seine Richtung und er liegt, manchmal wird auch noch ein Schubser benötigt.

  • Dass die im Threadtitel angesprochene rein positive Erziehung ein Phantom ist, das gar nicht existiert, wurde doch schon mehrfach erklärt. Jede Clickersession beinhaltet auch negative Bestrafung. Die Fragestellung von Nightstalcer war eine andere....


    SlyJeanny: das kann man so machen mit dem Durchsetzen, aber notwendig ist es nicht. Da gibt es eben verschiedene Optionen, und man kann nicht sagen, es klappt nur soundso.

  • Deshalb habe ich doch gesagt: Bei uns ;)
    Das war bzw ist unser Weg, mit dem wir, nach einigem "rumprobieren" nun am besten fahren.

  • @Nightstalcer: guter Beitrag. Nur leider höre ich schon die Hardliner jubeln, die sich nun bestätigt fühlen, dass diese positive Bestärkung eh quatsch ist.


    Ich denke, dass es sinnvoll ist, flexibel zu bleiben, anstatt einer Methode dogmatisch zu folgen (wobei ich es gar nicht weltfremd finde, seinen Hund freundlich zu erziehen). Ich sehe Hundebücher als Empfehlung an, in denen eine Möglichkeit beschrieben wird, mit dem Hund zu kommunizieren. Letzendendes kommt man nicht drum herum, sich nach dem eigenen Hund und den Umständen zu richten, um durch Kreativität und Kombination von Erziehungsmethoden zum Erfolg zu kommen. "Positiv Bestärken" ist für mich daher nur ein Oberbegriff, der den friedlichen Umgang mit dem Hund umschreibt und keine wirkliche Trainings-"Methode".


    BTW: obwohl ich Patricia McConell wirklich gut finde, halte ich die im Buch "Alter Angeber" beschriebene Methode nicht für besonders gut.


    Zitat

    jeder nur positiv erzogene Hund, wird - durch mehr oder minder Zufall - mal feststellen, dass Herrchen/Frauchen keinen Einfluß auf ihn/sie hat, wenn er weiter weg ist...
    Und dann? Kommando neu aufzubauen hilft nicht immer...


    Das ist mir jetzt zu einseitig. Was ist denn mit dem "nicht positiv" erzogenem Hund? Wenn der auf Distanz ist und feststellt, dass er keinen "negativen Reizen" ausgesetzt ist, weil Herrchen/Frauchen keinen Einfluss mehr hat. Rennt der dann schnell zurück?


    Wenn ich einen Hund durch meine Art der Erziehung verdeutliche, dass er in meiner Nähe nichts zu befürchten hat, dann stehen die Chancen viel höher, dass er sich auch in meiner Nähe aufhält.


    Dem Rest deiner Ausführung würde ich aber weitestgehend zustimmen: nur hätscheln und tätscheln geht nicht. Allerdings bin ich der Meinung, dass "körperlich schmerzhafte" Strafen ruhig auf 0% reduziert werden dürfen.

  • Zappa,


    genau lesen!!! . nicht nur Auszüge zitieren.


    etwas Beibringen muss IMMER positiv besetzt sein.
    aber Erziehung besteht nich nur aus Erlernem von Neuem, sondern halt auch aus Verboten ;)





    körperlich schmerzhaft muss ja nicht gleich in Brutalität ausarten, aber ein Zwicken in den Oberschenkel kann manchmal durchaus angebracht sein.. ;)
    Hängt natürlich auch immer vom Hund ab, ist doch klar....


  • Mit sowas arbeite ich ja auch nicht. Ich korrigiere über die Stimme oder mal nen Rempler, aber Leine werfen ist mir viel zu gefährlich. Ich versuche immer, in die andere Richtung zu gehen und gleichzeitig abzurufen.


    EDIT: Nochmal, ich möchte keinesfalls eine positive Erziehungsweise schlecht machen, im Gegenteil ich würde liebend gerne so erziehen (ich habe dauernd ein schlechtes Gewissen, weil ich manchmal ruppig zum Hund bin) aber es ist schlichtweg nicht praktikabel.
    Bei uns dauert sowieso alles viel länger, weil sich drei Leute regelmäßig um den Hund kümmern und auf einen habe ich keinen Einfluss. Wie der Hund bei ihm geht, keine Ahnung.

  • Rein positive Bestärkung bringt nichts, da sind sich wohl die meisten einig. Mal davon abgesehen, dass Hunde untereinander auch nicht zimperlich miteinander umgehen- warum findet diese ganze Wattebäuschchenbewegung so viele Anhänger? In allen Welpen- oder Trainingsgruppen in der Umgebung stehen ein paar Muttis und rufen mit Piepsstimme nach ihren Schätzchen. Es werden lustige Geräusche gemacht, es wird herumgehopst und gequietscht, gestreichelt und gefüttert...aber wehe man schreit das arme Tier an.
    Ich kenne diese Art von "Erziehung" eigentlich gar nicht, auf Gassirunden trifft man Leute die fluchen und motzen, am Stall fliegen Bürsten o.Ä. nach den Hunden...woher kommen die Leute aus den Hundevereinen? Ich sehe sie draußen eigentlich nie.
    Ich bin auch nicht für Prügelstrafen, aber wenn ich meine Hunde 2 mal gerufen habe (oder sonst einen Befehl gegeben habe) und es passiert nichts, dann schreite ich ein. Dann werden sie eben gepackt, angemotzt und ab und an gibts auch mal ne Tracht. Ich habe nicht das Gefühl, dass sie mir das übel nehmen und selbst wenn...es sind Hunde.

  • Zitat

    Rein positive Bestärkung bringt nichts, da sind sich wohl die meisten einig. Mal davon abgesehen, dass Hunde untereinander auch nicht zimperlich miteinander umgehen- warum findet diese ganze Wattebäuschchenbewegung so viele Anhänger? In allen Welpen- oder Trainingsgruppen in der Umgebung stehen ein paar Muttis und rufen mit Piepsstimme nach ihren Schätzchen. Es werden lustige Geräusche gemacht, es wird herumgehopst und gequietscht, gestreichelt und gefüttert...aber wehe man schreit das arme Tier an.
    Ich kenne diese Art von "Erziehung" eigentlich gar nicht, auf Gassirunden trifft man Leute die fluchen und motzen, am Stall fliegen Bürsten o.Ä. nach den Hunden...woher kommen die Leute aus den Hundevereinen? Ich sehe sie draußen eigentlich nie.
    Ich bin auch nicht für Prügelstrafen, aber wenn ich meine Hunde 2 mal gerufen habe (oder sonst einen Befehl gegeben habe) und es passiert nichts, dann schreite ich ein. Dann werden sie eben gepackt, angemotzt und ab und an gibts auch mal ne Tracht. Ich habe nicht das Gefühl, dass sie mir das übel nehmen und selbst wenn...es sind Hunde.


    Nun, es ist sehr offensichtlich, dass du keine Ahnung hast von dieser Art der Erziehung, die im Übrigen sehr viel bringt, was unzählige Hunde beweisen. Hunde, die nicht verprügelt werden müssen, um zu gehorchen, sondern für die Herankommen etwas ganz Tolles darstellt. Traurig, wenn solche Gewaltmethoden in deinem Umfeld noch gang und gäbe sind - nötig hat die kein Hund.


    Befrei dich mal von deinen Vorurteilen und lies dich hier etwas ein, vielleicht dämmert dir dann etwas. Hast du mal einen Spürhund für Drogen, oder Sprengstoff bei der Arbeit gesehen? Super zuverlässig, und ganz ohne Bürsten schmeissen, packen und anfluchen ausgebildet....

  • Vielleicht solltest du erstmal richtig lesen, ich habe nichts von Prügel geschrieben. Meine Hunde haben keine Angst vor mir oder anderen Leuten, sie sind verträglich und es gibt keine größeren Probleme. Ich lese hier gelegentlich mit um mir Anregungen zu holen, aber diesen Wischiwaschi-Methoden kann ich nicht viel abgewinnen. Wer es mag- bitte. Mich stlört es nur, dass einem (wie hier) gleich wieder Unkenntnis zugesprochen wird, weil man sich dieser Mode nicht anschließen möchte.

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