Artgenossen-Probleme im Freilauf Trainingsthread

  • Hallo,

    ich habe mir auch einen Trainer gesucht, weil ich seit einem Vorfall auf dem Hundeplatz Schwierigkeiten mit Amy hatte. Plötzlich waren alle Hunde doof und potenziell gefährlich und ihre Reaktion gefiel mir gar nicht.

    Jetzt, nach ein paar Monaten mit netten Hundekontakten, geht sie wieder unbefangener auf andere Hunde zu. Aber was wesentlich geholfen hat ist die Tatsache, daß zum einen ein sehr lieber Fori und die Trainerin mir bestätigt haben, daß Amy's Verhalten jederzeit ok war. Natürlich muß ein Teeny erst lernen, was will ich und wie erreiche ich das bzw. wie heftig antworte ich meinem Gegenüber. Aber: sie ist nie zu weit gegangen, auch wenn sie sehr deutlich wurde.

    Ich habe gelernt, daß mein Hund völlig normal reagiert ( teilweise hätte sie sogar weitergehen können, da ein Hund z.B. keinerlei Drohung von ihr ernst nahm ). Das nimmt mir unheimlich viel Angst und ich kann gelassener den anderen Hunden entgegen sehen.

    Wenn ich das hier lese,

    Zitat


    Lucy findet die meisten fremden Hunde uninteressant oder reagiert unsicher in Richtung „lass mich in Ruhe“ oder weist aufdringliche Junghunde auch deutlich zurecht. Sie spielt mit extrem wenigen Hunden, auch mit den meisten Hunden nicht, die sie kennt und mag. Kleinhunde ignoriert sie, ebenso Hunde, bei denen sie halbwegs sicher ist, dass die eh nicht an sie ran kommen (z.B. dadurch, dass diese angeleint sind). Sie pöbelt nicht an der Leine und ist kein Raufer. Kommt ein fremder unsicherer Hund oder Junghund auf sie zugepest, startet sie, hm, eine Art „Scheinangriff“? Wobei sie auch schon unruhig wird, wenn ein fremder großer, agiler unangeleinter Hund auftaucht. Unruhig heißt, sie tänzelt, der Blick schwankt, sie scheint nach einer Lösung zu suchen, den Kontakt zu verhindern. Kommt der Hund dann in direkter Linie mit Interesse auf sie zu, geht das Nackenfell hoch und unter Umständen knurrt sie, eben im Extremfall bis hin zum "Scheinangriff". Sie ist dabei problemlos ansprechbar, hört auf Kommandos und ist bis zu einer bestimmten Distanz oder einem bestimmten Verhalten des Fremdhundes auch problemlos durch eine Fleischwurst ablenkbar (Nackenfell bleibt oben, aber sie konzentriert sich auf die Fleischwurst...)

    klingt das doch ganz ok, sie muß ja nicht alle Hunde mögen, sie muß nicht spielen wenn sie nicht will und wenn sie unsicher ist und trotzdem ansprechbar ist und hört - wieso hast Du dann Angst? Du kannst sie doch zur Not hinter Dir parken wenn sie Hilfe sucht.

    Zitat


    Mein Endziel bei Lucy wäre, dass sie nicht überreagiert. Dass sie nicht unsicher ist, wenn es eigentlich keinen Grund dazu gibt. Vor allem aber ersteres, dass ich keine Sorge vor Überreaktionen haben müsste.

    Hat sie denn schon mal "überreagiert"? Wie sah das aus ?

    Sorry für die Nachfrage, aber ich versteh nicht, wovor genau Du Angst hast, wenn Du sie doch jederzeit abrufen kannst.

    Liebe Grüße, Jana

  • Ich möchte nicht abrufen und managen müssen. Ich möchte sie laufen lassen können und glaube, dass das eigentlich auch klappen kann mit ihr. Lucy reagiert auf fremde, große, agile/interessierte Hunde ohne Leine schon beim auftauchen. Nicht indem sie sich drauf stürzt, aber sie reagiert, sie wird unruhig, manchmal läuft sie einen Bogen, versteckt sich hinter mir, bei unsicheren Hunden oder Junghunden kann es sein, dass sie knurrend drauf zu sprintet, wenn sie denkt, der Kontakt lässt sich nicht vermeiden. Sie reagiert zu stark, auch wenn es eigentlich keinen Grund gibt, reagiert unsicher, auch wenn der fremde große Hund nur schnüffeln will. Und das ist auch für sie ein Stück weniger Lebensqualität, da Stress. Es ist schwer zu beschreiben, eigentlich ist sie problemlos zu "führen", aber das ist der Punkt, ohne Führung hapert es.

    Das Maximum bisher war: bei sehr wuseligen und gleichzeitig eher unsicheren oder leicht zu beeindruckenden größeren Hunden: drohend fletschend drauf zu, unterwirft sich der andere Hund, steht sie drohend drüber, rennt er weg, rennt sie ein paar Meter hinterher und dreht dann ab. Also kein Biss. Aber für mich dennoch unverhältnismäßig, wenn der andere große Hund doch nur schnuppern will und sich ohne Agressivität nähert :/ . Und klar, dann kann ich sagen, bleib hinter mir oder ich schirm sie mit dem Körper ab oder schick Grisu hin und schicke Lucy einen Bogen laufen, aber das ändert nichts auf Dauer... Sie nimmt das prima an, ist dankbar, wenn sie sich mit dem fremden Hund nicht befassen muss. Aber sie müsste den Stress halt nicht haben.
    Ihr könnten die meisten fremden Hunde auch im Freilauf völlig egal sein. Sie reagiert auf Hunde, die nur schnüffeln wollen und dann je nach Hund halt recht stark. Definitiv stärker, als es sein müsste. Ich denke, bei ihr spielt da auf jeden Fall Unsicherheit mit rein. Und die bräuchte sie nicht haben. Sie kann ja klar kommunizieren und andere Hunde nehmen das wahr und drehen dann in aller Regel auch ab. Und dennoch ist da diese Unruhe und Unsicherheit, wenn ich nicht eingreife, wenn ein fremder leinenloser großer Hund in Sicht kommt...

  • @ Lucy_Lou

    Sorry aber mal ne Frage du sagst sie will keinen KOntackt zeigt das ist dann überfordert wenn sie dem nicht ausweichen kann, geht aber auf der anderen Seite auf andere Hunde los........Warum willstDU das sie sich den Stress macht?

    hat sie Hunde mit denen sie Spielen kann,die sie mag?
    Warum muß deine Hündin sich von jerdem beschnüffeln lassen?
    Gehst du auf jeden Menschen den du auf der Straße trifst drauf zu gibst dem die Hand oder umarmst den?
    Warum erwartest du aber genau das von deiner Hündin?

    Klar macht es das leben einfach einen Hund zu haben der imm mit jedem auskommt , spielt und gleich best Friend ist.
    Aber das ist nun mal nicht immer der Fall.

    Ich selber will gar nicht das meiner zu jedem hingeht, oft ruf ich ihn auch zu mir und Block den anderen Hund gezielt ab.

    Warum MK? ganz einfach weil es sonst ab und an so machem aufdringlichem Tut Nix und will nur Spielen nicht ganz so gut bekommt.
    Oft werden verhalten zb hinlegen und Fixieren als Niedlich gesehen, für meinen ist es die Hölle wenn er so von einem anderen Hund Fixiert wird, er weiß sich dann nicht zuverhalten. Wenn ich ihn lasse geht er hin zittert und macht sich so groß wie er irgend kann, ist es eine Hündin ist gut, ist es ein Rüde und der fängt an abzuschätzen ob er nicht gewinnen könnte ist bei meinem vorbei......mit MK geht er raus, und überlässt das Schlachtfeld dem anderen.
    Leider kann ich es nicht immer vermeiden.


    @ tigrw

    Ja er kann sich mit MK nicht so wehren richtig, aber dafür bin ich da, ich habe keine Probleme mehr damit dazwischen zu gehen und bin dann weiß Gott nicht zimperlich.
    Ich fordere die Leute sehr oft auf ihren Hund abzurufen, kommt keine reaktion sorge ich dafür das der entweder nicht näher kommt oder zu sieht das er Landgewinnt.
    Ich habe die Schnauze gestrichen voll von Tut Nixen....warum?
    weil meiner mir zwemla gebissen wurde und das nicht ohne.
    Weil ich einmal von einem in einer Fußgänger Zone (Geschäfts Meile ) Gebissen wurde von der Besi nur ein Blödes Grinsen bekam und das Komentar OHNE Leine wäre das nicht passiert.....FALSCH hätte sie ihren Hund an der Leine gehabt wäre der nicht aus dem laden auf uns lods gangen.

    Nein meiner trägt den MK auch auf das Risiko hin das was passiert aber dann gnade denen Gott, dann hilft kein ja aber der hat ja angefangen.....und ihrer ist ja das Schätzeken.....Nein werde ich gebissen sry dann gibt es ne Anzeige wegen Körperverletzung, wird mein Hund gebissen das gleich.......

    Ich schütze meinen Hund und ja ein Punkt der es für mich okay macht ist das er weg laufen kann und da er ein Windhund ist kommt da nicht jeder nach........sonst kann er ins MI und dann sorge ich dafür das der andere nicht an ihn kommt.


    Beispiel meiner ist an der Leine Hundehalter ist ne Ecke hinter mir, ich fordere ihn schon auf entfernung auf seinen Hund nicht an uns zulassen, da meiner Leinen Agressiv ist.
    nach ca 1 min merke ich das der andere HUnd doch schnell näher kommt, HH intressiert es nach weiterer Aufforderung nicht.....erst fliegen die Discs , kommt keine Reaktion mache ich einen Gezielten schnelle Schritt auf den Hund zu immer noch keine Reaktion der Hund ist dran, gibt es nicht mehr viel mehr auser ihn mit dem Fuß abzuwehern.
    ICH bin verpflichtet meinen Hund, Mein Rudel vor anderen zuschützen ich bin Rudelführer und wenn es sein muß dann mit Nachdruck....

  • Mein Hund muss nicht jeden anderen Hund mögen, erst recht soll er durch den MK nicht lernen, dass er nicht mehr auf mich schauen muss. Jack hört an sich super, jedoch bringt mir das alles nichts, wenn er Panik bekommt, weil ein TutNix um die Ecke geschossen kommt und er vor Panik erstarrt und sich nicht mehr bewegt und erst recht nicht reagiert. Ohne Maulkorb bin ich dann selbst in Panik verfallen, vermittelt jetzt nicht unbedingt Sicherheit... hatte zur Folge, dass Jack wirklich nur noch auf 100% übersichtlichen Flächen laufen durfte und das gibts hier bei mir in der neuen Wohngegend kaum. Irgendwann habe ich bemerkt, dass ich schon nervös war, bevor Jack es war. Ein großer Grund bei ihm ist auch, dass er nunmal als Listi IMMER die A***karte hat, wenn iwas ist, egal wie der Hergang war. Bzgl. Verteidigen: Klar bin ich grundsätzlich der Meinung, dass mein Hund sich verteidigen können muss, aber er darf es vom Gesetz her nunmal nicht. Also habe ich für mich selbst beschlossen, dass mien Hund im Fall der Fälle lieber keine Chance zur Verteidigung hat und ich das übernehme (und ich mache hier keine Witze, ich mache das wirklich, habe ich auch schon mehrmals)... ich möchte ihm ein Leben an der Leine mit Dauermaulkorb ersparen.

    So, jetzt wieder zurück zum Mauli.. ich habe also gemerkt, dass ich nervös wurde und so gut ich das verbergen kann, ganz geht es nicht. Ich habe es dann einmal mit Maulkorb versucht und siehe da, ich war vollkommen entspannt, Jack war entspannt, verfiel bei mehreren auf ihn zuschießenden Hunden nicht in Panik, kam wieder zurück zu mir (ohne Schreckstarre) und ließ mich alles regeln. Mit anderen Hunden hatten wir bzgl. des Maulkorbs übrigens noch nie Probleme.
    Ach ja, wir hatten ein einziges Mal eine richtige Keilerei, bei der allerdings nur Jack Wunden davontrug. Aber das war eine super dämliche Situation zwischen zwei Hunden, die sich spinnefeind sind (der andere hat sich von Beginn an auf Jack gestürzt). Allerdings hat Jack nicht gebissen, er hat in die Luft geschnappt. Aber so etwas reicht schon aus bei nem Listi hier..
    Der Maulkorb soll nicht für immer bleiben, ehrlich gesagt nur genau so lange, bis ich wieder meine alte Souveränität zurückbekommen habe.
    Ich muss sagen, es ist die Hölle, wenn man die nicht wegen des Verhalten seines Hundes verliert, sondern aufgrund der Konsequenzen.

    Ich glaub jetzt hab ich alles gesagt und beantwortet, oder?

  • Hallo Tigre
    das läßt mich auch vom Mauli im Freilauf oder beim Gassi überhaupt Abstand nehmen.
    Das bedeutet aber ständige Aufmerksamkeit meinerseits, ob sich fremde Hunde in der Nähe befinden.

    Pino kann mit anderen Rüden nur schlecht, an der Leine wird gepöbelt, wenn ich nicht rechtzeitig gegensteuere, im Freilauf werden größere angeleinte Rüden aktiv angegriffen, freilaufende Rüden werden kurz beschnüffelt dann rennt er schnell weg mit angelegten Ohren.

    Heute hatte ich eine interessante Begegnung, zwei fremde Rüden im Freilauf, der JRT kam angerannt zum beschnüffeln, war kein Problem da kleiner, ein Labrador näherte sich und drehte dann ab - da sprach Pinos Körpersprache wohl Bände.

    Hallo Lucy Lou

    ja, ich habe mich mit den Marotten von Pino abgefunden, bestimmte Hunde kann er nicht ab und das ist dann eben so.
    Klar, ist das anstrengend immer aufzupassen, aber so isses.

    Er wurde schon gebissen und dafür verhält er sich echt souverän Artgenossen gegenüber, von den berühmten Ausnahmen abgesehen.
    Als Schäferhund pirscht er sich an und legt sich nieder, was auch nicht jedem Hund passt, aber:
    Er ist abrufbar und wenn ich rechtzeitig aktiv bin, passiert nix was Menschen oder andere Hunde schädigt. DAS ist mir persönlich am wichtigsten.

  • Zitat

    @ Lucy_Lou

    Sorry aber mal ne Frage du sagst sie will keinen KOntackt zeigt das ist dann überfordert wenn sie dem nicht ausweichen kann, geht aber auf der anderen Seite auf andere Hunde los........Warum willstDU das sie sich den Stress macht?
    hat sie Hunde mit denen sie Spielen kann,die sie mag?
    Warum muß deine Hündin sich von jerdem beschnüffeln lassen?
    Gehst du auf jeden Menschen den du auf der Straße trifst drauf zu gibst dem die Hand oder umarmst den?
    Warum erwartest du aber genau das von deiner Hündin?

    Klar macht es das leben einfach einen Hund zu haben der imm mit jedem auskommt , spielt und gleich best Friend ist.
    Aber das ist nun mal nicht immer der Fall.

    Das hast du falsch verstanden und grundsätzlich stimme ich dir da auch zu. Mein Anliegen ist: Ich möchte, dass Lucy eben keinen unnötigen Stress hat, nicht dass sie fremde Hunde plötzlich toll findet. Ich möchte, dass sie sich nicht aufregt, wenn es eigentlich keinen Grund dazu gibt. Das macht ihr das Leben leichter, sie hat mehr Lebensqualität. Auf kleine Hunde reagiert sie ja nicht so, es ist nicht der Hund an sich, an dem sie sich stört. Ich möchte, dass sie merkt, die meisten fremden großen Hunde sind nicht negativ, tun ihr nichts. wenn dann ein Hund auf sie zu gestürmt kommt, muss sie das icher nicht toll finden. Aber sie soll sich nicht aufregen, wenn ein großer, freilaufender, agiler Hund nur auftaucht und es sein könnte, dass der auf sie zu stürmt. Und ich glaube, der Schritt wäre bei Lucy gar nicht so groß. Z.B. ist es bei den meisten Hunden so, wenn wir erst ein Stück gemeinsam gehen, entspannt sie nach ein paar Minuten. Vor allem ist es schon deutlich besser, als noch vor einem Jahr, bevor wir angefangen haben, daran zu arbeiten. Letzten Sommer nahm sie das abschirmen, hinter mich schicken sehr schön an und entspannte so auch. Gestern haben wir es in vielen Situationen auch ohne "abschirmen" hinbekommen und bei den meisten entgegen kommenden war sie nicht gestresst (hat aber auch keinen Kontakt aufgenommen). Wenn wir das so auch in einsamerer Umgebung hinbekommen, in der sie mehr Zeit hat, sich auf genau diesen einen Hund zu konzentrieren, dann wär das doch schon mal was :smile: . Kontakt aufnehmen braucht sie ganz sicher nicht. Aber von den vielleicht 100 Hunden gestern auf dem Spaziergang liefen etwa die Hälfte frei, Lucy blieb ebenfalls frei (bis auf das eine mal am Halsband halten), es gab nur 2 Kontakte, aber Lucy war auch selten wirklich angespannt.

    Und ganz ehrlich, ich will nicht den Rest ihres Lebens die Umgebung scannen, ob da nicht ein Hund auftaucht, den u.U. grob abwehren müssen oder nur noch da spazieren gehen, wo wir möglichst niemanden treffen.

    edit: es klingt in meinem Beitrag oben vermutlich schlimmer, als es ist. Es gab in den letzten 2 Jahren vielleicht 3 Situationen, in denen Lucy knurrend auf einen anderen Hund zugesprungen ist. Das letzte mal letztes Frühjahr, trotz dass sie dann im Sommer und auch in den letzten Wochen recht viele Hundebegegnungen hatte. Bei angeleinten oder ruhigen, desinteressierten Hunden oder Kleinhunden ist sie entspannt. Und Anspannen sieht bei ihr zur Zeit so aus, dass sie das Nackenfell aufstellt, aber so lange ignoriert, wie sie noch die Hoffnung hat, der andere Hund kommt nicht zu ihr.

  • Zitat

    Jack hört an sich super, jedoch bringt mir das alles nichts, wenn er Panik bekommt, weil ein TutNix um die Ecke geschossen kommt und er vor Panik erstarrt und sich nicht mehr bewegt und erst recht nicht reagiert.

    Hallo!
    Habe mir gestern die DVD Beschwichtigungssignale der Hunde angeschaut. Da wurde das "einfrieren" auch als Beschwichtigungssignal gezeigt. Ich habe das hier noch dazu im Netz z. B. gefunden:

    • Das Erstarren / Einfrieren
    Ihr Hund wird manchmal in stehender, sitzender oder liegender Haltung "einfrieren" und sich vollkommen passiv verhalten, um sein Gegenüber zu beschwichtigen. Zwei Rüden, die sich treffen, werden sich sehr vorsichtig und abwägend verhalten, um keinen Konflikt heraufzubeschwören. Sie werden sich oftmals langsam bewegen und plötzlich in eingefrorener Stellung verharren, bis sich einer von ihnen langsam entfernt. Wenn Sie Ihrem Hund voller Zorn oder Aggression ein Kommando geben, werden sie nicht selten sehen, dass der Hund wie festgefroren in seiner Position erstarrt und so aussieht als hätte er überhaupt nichts gehört. Auch Sie können dieses Signal einsetzen indem sie stocksteif stehen und blinzeln, dann Kopf abwenden und sich langsam entfernen.

    Quelle:
    http://www.pon-club-vdh.de/calming_signal…ng_signals.html

    Wir, aber vielleicht auch eher ich als meine Hündin, haben auch Probleme im Freilauf. Und ich muss da auch viel lockerer werden. Seitdem sie jetzt ein paarmal (zwar an der Leine) angegriffen wurde, hab ich ständig Angst, z. B. wenn wir im Freilauf nen Hund sehen... Früher wär ich drauf zu und hätte mir gedacht: Super! Hundekontakt! Heute werde ich schon nervös, wenn ich den anderen Hund kommen sehe... und denke: hoffentlich leint der seinen an.
    Wir hatten jetzt am WE das erste mal wieder Agility Training, waren aber nicht soviele da und die Trainerin meinte, leinen wir die Hunde solange ab, wie wir aufbauen. Es waren auch zwei neue Hündinnen dabei. Ich mit klopfendem Herzen meine Hündin abgeleint und nichts ist passiert. Sie ist fröhlich rumgelaufen, hat sich mit einer Hündin beschnüffelt und ein wenig gespielt, der anderen ist sie größtenteils aus dem Weg gegangen.
    Wovor ich genau Angst habe, kann ich gar nicht so genau sagen. Wobei meine Hündin auch nicht die größte ist und da doch immer die Angst mitschwingt, dass ihr ernsthaft was passieren könnte. Mir wird ja auch immer wieder gesagt (auch von meiner Trainerin, zu der wir wegen Leinenaggression gehen), dass meine Hündin total normal ist, sehr selbstbewusst und ich nur da etwas aufpassen muss, dass sie es nicht übertreibt.
    Naja, ich hoffe ich werde irgendwann sicherer...

  • Was denkt ihr denn, hilft vermutlich mehr? Lucy jedes mal deutlich abschirmen, wenn ich merke, da ist leichte Anspannung? So dass sie merkt, sie muss sich keinesfalls selbst "helfen". Und im Zweifelsfall Bogen laufen, den fremden Hund wirklich abwehren?

    Oder wie ich es im Moment mache, möglichst lange laufen lassen, sie einen gewissen Stress aushalten lassen und erst eingreifen, wenn ich Sorge habe, es könnte tatsächlich eskalieren? Ich versuche zur Zeit, den anderen Hund möglichst wenig wichtig zu machen, also selbst auch möglichst nicht zu reagieren.

    Wirklich schlechte Erfahrungen hat Lucy übrigens nie gemacht. Das habe ich wohl selbst vergeigt :headbash: . Bei Lucy war es so, dass sie als Junghund sehr desinteressiert an fremden Hunden war, bei stürmischen Hunden unsicher, im Zweifelsfall aber immer ausweichend, nie agressiv. Da Desinteresse und Unsicherheit dann langsam stärker wurden, als Lucy noch kein Jahr alt war, wurde mir von der Hundeschule geraten, so viele Kontakte wie möglich zu suchen. Und ich habe sie quasi zu jedem Hund hingeschubst, ob sie wollte oder nicht. Dann hat sie so mit knapp 1,5 festgestellt, sie kann sich die anderen Hunde selbst vom Leib halten, wenn sie deutlich genug wird. Mein zweiter Fehler war dann leider, dass ich mir dachte, ok, sie findet fremde Hunde also wirklich nur doof, und sie die kommenden etwa 2 Jahre quasi gar keinen Fremdhundkontakt hatte. Ich bin ausgewichen, habe jede belebte Umgebung gemieden und es damit sicher nicht besser gemacht. Seit letztem Frühjahr trainieren wir nun, mit etwa einem halben Jahr Pause von Spätsommer bis Ende Januar etwa.

    Was ich gerne erreichen würde, ist zum einen, dass Lucy merkt, sie muss keinen Kontakt haben, den sie nicht will und wenn da wirklich was aufdringliches ist, was sie nicht an sich kleben haben mag, nehme ich ihr das ab. Zum anderen aber auch merkt, viele Hunde sind so doof gar nicht. Und da sehe ich halt, es klappt mittlerweile mit einer Reihe von "Hundetypen" ganz gut. Eben so, dass sie keinen Kontakt sucht, aber einfach desinteressiert dran vorbei läuft, auch im Freilauf.

    Ich habe aber auch Sorge, zu viel zu wollen oder ihr wieder zu viel selbst zu überlassen oder dass sie doch noch eine schlechte Erfahrung macht und das war es dann endgültig. Und dadurch, dass sie ja nun insgesamt etwa 3 Jahre praktisch keinen Fremdhundkontakt hatte, neue Hunde fast immer sehr kontrolliert kennen gelernt hat, bin ich halt auch unsicher, wie weit Lucy im Zweifelsfall gehen würde. Sowohl mir als auch Lucy fehlen da gewisse Erfahrungswerte...

  • Zitat

    Hallo!
    Habe mir gestern die DVD Beschwichtigungssignale der Hunde angeschaut. Da wurde das "einfrieren" auch als Beschwichtigungssignal gezeigt. Ich habe das hier noch dazu im Netz z. B. gefunden:

    • Das Erstarren / Einfrieren
    Ihr Hund wird manchmal in stehender, sitzender oder liegender Haltung "einfrieren" und sich vollkommen passiv verhalten, um sein Gegenüber zu beschwichtigen. Zwei Rüden, die sich treffen, werden sich sehr vorsichtig und abwägend verhalten, um keinen Konflikt heraufzubeschwören. Sie werden sich oftmals langsam bewegen und plötzlich in eingefrorener Stellung verharren, bis sich einer von ihnen langsam entfernt. Wenn Sie Ihrem Hund voller Zorn oder Aggression ein Kommando geben, werden sie nicht selten sehen, dass der Hund wie festgefroren in seiner Position erstarrt und so aussieht als hätte er überhaupt nichts gehört. Auch Sie können dieses Signal einsetzen indem sie stocksteif stehen und blinzeln, dann Kopf abwenden und sich langsam entfernen.

    Quelle:
    http://www.pon-club-vdh.de/calming_signal…ng_signals.html
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    Ne, das ist schon klar. Nur reagiert er dann nicht mehr auf Rufen und nur eine Sekunde später gehts in "Angriff" über... dieses Erstarren dauert nicht lange und da die meisten Hunde das nicht deuten können und weitermachen mit was auch immer, gibts dann Stress... also Getöse und Aufmucken (kein Gebeisse)

  • Hallo,

    wie gesagt, ich hab ja auch noch ein wenig Schwierigkeiten in solchen Situationen ruhig zu bleiben und vielleicht sehe ich das auch falsch, aber so wie Du das hier schreibst, versuche ich es auch zu machen.

    Zitat

    Oder wie ich es im Moment mache, möglichst lange laufen lassen, sie einen gewissen Stress aushalten lassen und erst eingreifen, wenn ich Sorge habe, es könnte tatsächlich eskalieren? Ich versuche zur Zeit, den anderen Hund möglichst wenig wichtig zu machen, also selbst auch möglichst nicht zu reagieren.

    Ich möchte keinen Hund wichtiger oder gefährlicher machen, als er ist - folglich muß ich souverän ruhig bleiben ( das ist allerdings echt schwer :roll: ).

    Amy soll wissen, daß sie selber entscheiden kann, ob und wann sie im Freilauf Kontakt aufnehmen will. Sie soll aber auch wissen, daß sie sich meiner Hilfe sicher ist, wenn sie signalisiert, daß sie nicht weiterkommt. Bisher war es immer so daß sie erst ausweicht, dann fixiert und Lefzen zieht, eventuell knurrt und dann in die Luft schnappt. Wenn das nicht reicht, spielt sie teilweise auch Schnappi, was furchtbar aussieht und sich anhört, aber auch dabei tut sie dem anderen Hund ja nichts. Spätestens dann greife ich ein, denn wenn der andere es immernoch nicht kapiert hat, hat alles keinen Sinn.

    Ich finde es aber trotzdem normal, daß sie ankommende Hunde beobachtet und einschätzt - und darauf dann reagiert. Ich beobachte ja auch mir entgegenkommende Menschen. Bei manchen gehe ich normal weiter, manchen mache ich lieber Platz und bei anderen gehe ich sehr aufmerksam vorbei. Solange Amy ansprechbar bleibt, keine Panik bekommt und den anderen nicht noch provoziert ist es für mich ok, wenn sie dabei aufgeregt/wachsam ist oder auch das Fell leicht stellt.

    Im Moment arbeite ich mit ihr daran, daß sie ansprechbar bleibt, wenn das Gegenüber kläffend in der Leine hängt oder kläffend am Zaun hochspringt. Da sie selber nicht bellt, scheint dieses Verhalten für sie ein absolutes NoGo zu sein :roll: .

    In den letzten Tagen ist sie in solchen Situationen sogar ganz brav an meiner Seite geblieben ( mit und ohne Leine ), die Aufmerksamkeit war sogar größtenteils bei mir und außer einem gestellten Nackenfell habe ich keine Reaktionen beobachten können - und das ist ein Riesenfortschritt.

    Liebe Grüße, Jana

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