Artgenossen-Probleme im Freilauf Trainingsthread
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Bin grad gefrustet :/ . Vielleicht sollte ich echt einfach nur managen und mich damit abfinden, dass Lucy eben nicht will und das zur Not sehr deutlich macht :| . Und dass ich es nach wie vor nicht hinbekomme, in bestimmten Situationen die Nerven zu behalten. Eigentlich müsste ich doch mitlerweile wissen, wie ich Lucy wirklich runter bringe, aber manchmal falle ich da in alte Verhaltensweisen zurück. Und dann will ich von Lucy erwarten, dass sie sich ändert...
Dafür war Grisu toll, er hat es gerettet
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Es kam ein Hund, so in etwa Grisus Größe, in mindestens 100m Entfernung um eine Ecke, sah uns und raste los. Meine folgenden Reaktionen bestanden in erster Linie aus hoffen. Im ersten Moment hoffte ich, da käme ein Besitzer um die Ecke, ruft und gut ist. Es kam ein Besitzer um die Ecke, gab ein halbherziges "Balu" von sich (na prima, ein Rüde...) und Balu raste weiter. Dann hoffte ich, der wird doch nicht voll-speed in uns rein rennen, das bringt der doch nicht, hier stehen drei große Lebewesen... das macht doch normalerweise kein Hund...
Balu hatte zwar das Nackenfell oben, aber er wirkte auf mich dennoch nicht so, als würde er angreifen wollen (ich machte mir also wie meistens in solchen Situationen mehr Sorgen um den fremden Hund, als um meine eigenen).
Als dann feststand, Balu würde nicht abbremsen, bin ich mit der fletschenden Lucy rückwärts gegangen, habe dabei beruhigend ( :datz: ) auf sie eingeredet und nur gehofft, Lucy möge leiser knurren und Grisu nicht aufstacheln...
Das alles in etwa 4 Sekunden
Dann war Balu bei Grisu (der war frei, Lucy mittlerweile angeleint). Grisu und Balu beschnüffelten sich, Balus Nackenfell ging höher, er steuerte auf Lucy zu... Lucys knurren ging wieder in fletschen über. Grisu fing daraufhin auch an zu drohen. Und wie schon so oft, bei Grisu kann ich dann plötzlich handeln... Sage deutlich zu Grisu: "Nein!!! Wag es nicht" Und war selbst überrascht, dass Grisu sofort stehen blieb, ruhig war und Balu nicht mal mehr ansah. Ich hätte ihm um den Hals fallen können. Lucy wurde übrigens auch ruhiger und ich ebenfalls... Frau kam schließlich bei uns an, sammelte ein... Und oh Wunder, Lucy war sofort entspannt, ging an dem mittlerweile bellend in der Leine hängenden Balu ohne mit der Wimper zu zucken (und ohne knurren) vorbei...
Was Grisu anging, war mein Timing und eingreifen sicher völlig in Ordnung. Aber was Lucy angeht...
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Hallo,
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Was wäre, wenn du beide Hunde lose zu dir rufst und abwartest ??
Was war bisher in deinen Augen der Supergau ? Lucy hat doch nie einen Hund verletzt, oder ?
Sie geht, wenn du sie neben dich nimmst, lose, und stehen bleibst, doch nicht auf den anderen Hund zu, oder ?
Gruß aus dem Süden ;-)
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Wenn ein fremder Hund auf Lucy zustürmt und da unternimmt niemand was gegen (also der Kontakt in der Form nicht abwendbar ist), stürmt sie ab etwa 1 - 2 Meter Entfernung ihrerseits los und begräbt den fremden Hund unter sich. Ich hatte es ja geschrieben, das kam bislang extrem selten vor, was auch daran liegt, dass ich es nicht zulasse. Wenn der andere Hund sich halbwegs gesittet benimmt, ist es kein Thema. Dann plustert sie sich vielleicht was auf, aber ich empfinde es als recht problemlos zu händeln.
Nein verletzt hat sie noch keinen Hund. Aber sie wirkt so erregt in solchen Momenten, ich weiß einfach nicht, ob sie es nicht täte... Wenn der andere Hund sich halbwegs ruhig nähert (wie der schon angesprochene aufdringliche Retriever-Rüde), ok. Aber gerade diese Situation, da würde ich ihr echt alles zutrauen, sie wirkt auf mich da wirklich nicht mehr "überlegt". Und wenn man sieht, Grisu ist ja auch nicht mit jedem gut Freund, aber den bringt so eine Situation nicht völlig aus der Fassung... Ich weiß nicht, was Lucy da denkt in dem Moment, was sie in dem fremden Hund sieht...
Normalerweise rufe ich ja im Zweifelsfall zu mir und warte ab und lasse gegebenenfalls einen von beiden hin. In der Situation: da stürmt was auf uns zu, da ist keine Möglichkeit, wirklich zu schauen, wie ist der fremde Hund drauf, wie meine... Ich vermute, wenn ich abgewartet hätte, nichts gemacht hätte, Lucy hätte sich auf den letzten paar Metern entgegen gestürzt und Grisu hätte sofort mitgemacht. Was gleichzeitig mein persönlicher Super-Gau wäre :/
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So, gestern hatte ich die Chance (unfreiwillig), zu sehen, was Lucy da macht, auf sich allein gestellt.
Die Situation war: uns kam eine Freundin meiner Mutter entgegen mit ihrer Hündin und einer Frau, die ich nicht kannte. Lucy und die andere Hündin mögen sich zwar nicht, tun sich aber auch nichts, also wir fröhlich aufeinander zu... Dass die unbekannte Frau auch einen Hund dabei hatte, merkte ich erst, als der aus dem Gebüsch bellend auf Lucy zugeschossen kam
. Um eingreifen, abzurufen... dafür war die Distanz zwischen Fremdhund und Lucy viel zu gering, im Vergleich zur Distanz zwischen Lucy und mir.
Lucys erste Reaktion war ein Satz rückwärts, Rute eingeklemmt (verständlich wenn da aus dem Nichts ein bellendes etwas auftaucht). Zweite Reaktion: oh, der scheint nicht wirklich gefährlich zu sein (ja, das scheint Lucy schon klar zu sein, ob ein anderer Hund das wirklich ist oder nicht...): Lucy machte ihrerseits einen knurrenden Satz auf den Hund zu, blieb dann aufgeplustert in T-Stellung davor stehen, dann kurzes Geschnupper... und das war es...
Ich kurz vorm Herzinfarkt und die Besitzerin des anderen Hundes meinte nur: ach, die macht immer erst etwas Theater, tut aber nichts... Die Frau stand da einfach drüber...
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Geht doch ;-)
Vielleicht waren die bisherigen Situationen, wo Lucy einen anderen Hund umgedreht hat, ja tatsächlich so, daß es (fast) jeder andere Hund auch getan hätte ??
May be das waren immer unverschämte, respektlose Hunde, wo sie nur mal kurz klarstellen wollte ... ernsthaft verletzt hat sie doch noch nie einen Hund !Gruß, staffy
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Hallo,
klingt doch wirklich so, als wüßte Lucy genau was sie macht und wie weit sie geht.
Mein Mantra in solchen Situationen ist seit einigen Wochen ein "Vertrau Deinem Hund - bleib ruhig" :ohm: - hilft ungemein, wenn man das hinkriegt
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Grisu war nicht dabei ?
Ich hatte heute vormittag mal eine andere Variante - da Amy momentan in den Stehtagen ist und völlig spinnt, halte ich andere Hunde auf Distanz. Wir sind so ganz gemütlich durch den Regen geschlurft, als in einem Ort auf einmal kurz hinter uns ein Hund aus dem Haus schoß und bellte. Amy war ca. 1 m vor mir, der andere ca. 2 m hinter mir - aufgebaut und am Bellen. Für Amy eine NoGo Situation, in der sie sich normalerweise keifend vor mich stellen würde. Aber ich hab ihr ein Handzeichen gegeben, daß sie bleiben soll, hab mich dann zu dem anderen umgedreht und bin zwei Schritte auf ihn zu mit einem ganz bösen "Hau ab". Daraufhin wurde er ein wenig unsicher, blieb aber stehen - ich konnte Amy in's Sitz schicken und bin ich dem anderen noch dichter auf die Pelle, bis er weglief.
Was ich klasse fand war die Tatsache, daß Amy auf das Zeichen und das Sitz sofort hörte und sich, als ich auf den anderen zuging, bei ihr das Nackenfell wieder legte
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Wir sind dann ganz entspannt weiter durch den Regen geschlurft.
Liebe Grüße, Jana
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Jana: das ist ja super
. Das ist sicher ein großer Schritt, dass sie merkt, sie braucht sich wirklich nicht kümmern und kann sich ganz auf dich verlassen
. Bei Lucy sieht man es auch: kümmert sich wer, geht das Nackenfell runter...
Grisu war dabei, aber schon fast bei Cleo (der Hündin der Freundin meiner Mutter) angekommen. Er hat zwar geschaut, aber es passierte ja nicht weiter was dramatisches und er war mit flirten beschäftigt
Lucy hält sich bei Cleo sehr zurück, da sie von der Hündin zur Begrüßung immer erst angeknurrt wird und Respekt vor ihr hat...Und ja, auf der einen Seite zeigt es doch, sie kann "angemessen" reagieren. Auf der anderen Seite, ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich es bewusst laufen lassen könnte in dem Moment. Wenn ich die Wahl habe, meine ich. Fakt ist ja, toll findet sie den fremden Hund in den meisten Fällen nicht. Wenn sie angemessen sagt, bleib fern, und so auch zunehmend Sicherheit gewinnt und insgesamt ruhiger wird bei Hundesichtungen, prima. Ich denke, sie kann das auch. Nur, ich weiß nicht so recht, was überlasse ich ihr? Es gab ja damals den Zeitpunkt, da war sie sich sicher, sie muss sich selbst kümmern, eben erst mal auf Verdacht "deutlich" werden. Ich muss da wohl die Balance finden, zwischen führen, Verantwortung übernehmen, ihr aber auch mehr Vertrauen, und gleichzeitig zeigen, wo die Grenze ist, was sie nicht darf. Ich hatte letzten Sommer mal eine (kurze) Phase, da hatte ich wirklich das Gefühl, wir haben es. Sie reagiert sehr fein auf mich, sie ist relativ entspannt bei Hundebegegnungen und verlässt sich auf mich. Und ich war auch sehr entspannt. Im Moment klappt das noch nicht wieder so wirklich...
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Da du nie weißt, wer dir begegnet, wird es keine immer anwendbare Lösung geben.
Ich behalte meine beiden bei fremden Hunden generell erstmal bei mir und entscheide dann, ob ich sie hinlasse, oder lieber nicht.Da Toby - ähnlich Grisu - zu jedem Hund hinrennt und grundsätzlich freundlich ist, laß ich Chica die Wahl, ob sie auch hingehen will, oder ob sie lieber bei mir bleibt.
Sieht das Gegenüber nicht so nett aus, dann behalte ich mein bei mir, stell mich davor und warte, bis der andere seine "Bestie" eingefangen hat.
Ists der typische Jungschnösel und davon laufen hier derzeit einige nicht hörende rum, dann laß ich beide Hunde einfach laufen. Faltet den dann einer zusammen (wobei meine nicht handgreiflich werden), dann ists deren Problem. Wer unverschämt angeschossen kommt, muß mit dem Echo rechnen.
Im Zweifel würd ich an deiner Stelle Lucy zu mir rufen und ihr die Möglichkeit geben an deiner Seite geschützt dran vorbei zu kommen. Ist sie neben dir und zickt den fremden, aufdringlichen Hund an - ihr gutes Recht. Ich würd dann den Fremden wegschicken ...
Da es soviele Hunde und soviele Varianten gibt, kann man nur seinen eigenen Weg finden. Man muß jedes Mal den fremden Hund einschätzen können, abwägen, ob man es einfach laufen läßt. Und bei euch ists ja nicht anders als hier, da gibts leider nicht nur nette Hunde ...
Gruß, staffy
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Jana: Danke für den Link, bist du auf dem Vortrag? Ich schaffe es leider nicht, klingt aber sehr interessant...
ZitatIch behalte meine beiden bei fremden Hunden generell erstmal bei mir und entscheide dann, ob ich sie hinlasse, oder lieber nicht.
Und die Hunde machen das von selbst? Oder rufst du dann auch gegebenfalls ab? Ich seh da auch immer deinen Einwand: mach es nicht unnötig besonders... Ich kann Lucy ja mittlerweile hinter mich schicken, ich würde mir wünschen, das wäre nicht nötig... Wobei Lucy sicherlich immer noch eher selbst handelt im Zweifelsfall, und nicht automatisch auf mich vertraut...
Heute: ich habe auf unserem Abend-"Übungs"-Spaziergang viel geübt und gespielt, aber alles nonverbal. War interessant und die Hunde sehr aufmerksam. Dann kam uns eine an Schleppleine laufende Hündin aus dem Ort entgegen, die leider sehr leinenagressiv ist und nicht frei laufen darf. Lucy hasst diese Hündin, da sie immer mal wieder einige Meter fletschend auf Lucy zustürmt, bevor die Schleppleine sie stoppt. Nun waren meine Hunde ja eh auf mich fixiert auf dem Spaziergang, also bin ich einfach weiter, die Hunde haben sich hinter mir eingeordnet (ohne Kommando). Die Hündin und Halterin bogen ab, dann explodierte die Hündin. Grisu kam zu mir, er weiß, für keifende Hunde gibt es Futter bei mir (zumindest hinter Zäunen). Lucy kam dann auch. Normalerweise plustert sie sich auf bei der Hündin, knurrt. Vor deren Keifen war Lucy entspannt hinter mir, mit deren Keifen kam Lucy zu mir. Ignoriert man das dann? Lobt man das? Angespannt war Lucy nicht. Es war so eine Art Reh-Situation: das Reh pest los, die Hunde zu mir, denn dafür kommt Lob.
ZitatDa Toby - ähnlich Grisu - zu jedem Hund hinrennt und grundsätzlich freundlich ist, laß ich Chica die Wahl, ob sie auch hingehen will, oder ob sie lieber bei mir bleibt.
Grisu ist nicht grundsätzlich freundlich... Er reagiert auf Lucy und auf mich; unabhängig von Lucy und mir ist er interessiert und nicht auf Streit aus, aber auch nicht der "Juchhuh, ein Hund"-Typ.
ZitatSieht das Gegenüber nicht so nett aus, dann behalte ich mein bei mir, stell mich davor und warte, bis der andere seine "Bestie" eingefangen hat.
Das kommt nach meinem Empfinden hier fast nie vor. Ja, da sind solche bei, die Streit nicht abgeneigt sind, aber extrem selten mal einer, der wirklich bloß auf Angriff oder platt machen aus ist. Ich mach mir eigentlich immer mehr Sorgen um das, was meine Hunde austeilen könnten, nicht, was sie einstecken müssen...
Zitat
Ists der typische Jungschnösel und davon laufen hier derzeit einige nicht hörende rum, dann laß ich beide Hunde einfach laufen. Faltet den dann einer zusammen (wobei meine nicht handgreiflich werden), dann ists deren Problem. Wer unverschämt angeschossen kommt, muß mit dem Echo rechnen.Das überlässt du ihnen also? Was heißt denn zusammenfalten ohne handgreiflich zu werden? Das überlässt du ihnen dann, das wäre nicht meine Aufgabe? Bei Grisu weiß ich nicht, der faltet gern zusammen, wenn es ein Rüde ist und Lucy "Angriff" signalisiert. Das darf er nicht, das wäre ein Fass ohne Boden. Bei Lucy denke ich eigentlich nicht, dass sie auf Streit aus ist. Also mehr machen lassen?
ZitatIm Zweifel würd ich an deiner Stelle Lucy zu mir rufen und ihr die Möglichkeit geben an deiner Seite geschützt dran vorbei zu kommen. Ist sie neben dir und zickt den fremden, aufdringlichen Hund an - ihr gutes Recht. Ich würd dann den Fremden wegschicken ...
Bis zu welchem Punkt lässt man das anzicken zu? Was tut Toby da (wenn Chica an deiner Seite ist)? Macht man dann nicht auch wichtig, durch das abrufen immer im Zweifelsfall? Oder ist da Chica irgendwann selber zu übergegangen?
Ich glaub, ich habe eigentlich kein Problem damit, fremde Hunde einzuschätzen. Ob sie imponieren, unsicher sind, wirklich angreifen, rüpelhaft sind... Da scheine ich in der Regel richtig zu liegen. Und Lucy ja auch... Manchmal weiß ich selbst nicht, wo eigentlich ihr oder mein Problem liegt...
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Zitat
Jana: Danke für den Link, bist du auf dem Vortrag? Ich schaffe es leider nicht, klingt aber sehr interessant...
Silja nimmt mich mit - da es vom Thema gerade so passend für uns ist, freu ich mich schon richtig drauf
.....
Ich glaub, ich habe eigentlich kein Problem damit, fremde Hunde einzuschätzen. Ob sie imponieren, unsicher sind, wirklich angreifen, rüpelhaft sind... Da scheine ich in der Regel richtig zu liegen.
Da beneide ich Dich drum, ich lerne zwar immer besser Amy zu lesen, aber es gibt immer Situationen ( wie heute nachmittag zum Beispiel ) wo ich aus dem gezeigten Verhalten des anderen Hundes überhaupt nicht schlau werde. Da hab ich mir gewünscht, die Kamera dabei zu haben - dann hätte ich die Fotos in den anderen Thread stellen können und wäre jetzt sicher um einiges schlauer
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Aber es scheint auf Eurer Abendrunde doch gut gelaufen zu sein, beide Hunde auf Dich konzentriert und ruhig,
liebe Grüße, Jana
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