Artgenossen-Probleme im Freilauf Trainingsthread

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    Silja nimmt mich mit - da es vom Thema gerade so passend für uns ist, freu ich mich schon richtig drauf =)


    Jetzt beneide ich dich... Wir sind morgen Abend auf einem Geburtstag eingeladen, auf den ich ja eigentlich so gar keine Lust hab... :/ . Vielleicht mögt ihr ja ein wenig berichten vom Vortrag =) ? Wird der noch mal wiederholt?

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    Wird der noch mal wiederholt?


    Keine Ahnung :ka: .

    Ja ja, so Geburtstage kenne ich auch ;) , da kann man manchmal einfach nichts gegen machen.


    Zitat

    Vielleicht mögt ihr ja ein wenig berichten vom Vortrag ?


    Ich kann's ja versuchen =) .

  • Wenn man so direkt gefragt wird, dann merkt man erst, wie vielfältig die Begegnungen sind :???:

    Früher ist Chica entweder geflohen, eingefroren (das passiert auch heute noch wenn ich nicht aufpasse) oder gleich nach vorne gegangen. Das sie mir vertraut hat, bei mir geblieben ist, das war ein längerer Prozeß.

    Treffen wir (mit Abstand) auf einen "Feind", dann halt ich sie verbal eher mit einem "Lass man" bei mir. Ists ein Hund, wo ich merke das sie eh nicht hinwill und sie bleibt freiwillig, dann lob ich nicht direkt, sondern eher im belangslosen Ton ein "Na komm, gehn wir weiter"

    Ists einer, der jugendhaft, schnöselig, unverschämt ankommt, dann laß ich ihr die Wahl. Bleibt sei bei mir, dann halt ich den anderen auf Abstand, geht sie hin, dann behalt ich beide im Auge.

    Seh ich aber, daß es ein Hund ist, wo es "ernster" werden könnte, dann ruf ich sie zu mir. Gewöhnlich prügelt sie sich nicht, dreht nicht um, sondern droht, knurrt, baut sich auf und startet eine Scheinattacke, schnappt den anderen weg. Sie rauft aber nicht körperlich.

    Gehen beide mustergültig mit mir an einem pöbelnden Hund vorbei und benehmen sich, dann fall ich ihnen auch schonmal "verbal um den Hals" wenn wir vorbei sind, dann bin ich auch stolz auf die beiden und zeigs ihnen.

    Ich wäge immer ab, ob ich einen oder beide hinlasse. Meine Hunde halten sich aber raus, wenn der andere blöd angemacht wird. Ich hatte bis heute *klopf auf Holz* noch nie eine Beisserei mit beiden.

    Ich denke, man muß einfach seinen Hund kennen, den anderen einschätzen können und auf sein Bauchgefühl vertrauen. Wenns anders als erwartet kommt ... kann jedem passieren. Du hast aber zwei gut erzogene Hunde, die nicht verletzen, ansprechbar bleiben und hundgerecht reagieren.

    Glaub nicht, daß andere nie Probleme haben und immer cool sind ;-)

    Gruß, staffy
    (Morgen wär noch ein Platz frei =) )

  • Sorry für die späte Rückmeldung, es war sehr stressig die letzten 1,5 Wochen...

    @ Jana: danke für die PN :smile:

    @ staffy: danke für die Antwort. Ja, manchmal denke ich einfach zu viel, will es besonders gut machen oder steh mir selbst im Weg, weil ich im Vorfeld schon einen Film im Kopf habe, was alles schief gehen könnte... Und dazu frage ich mich gerade (mal wieder) was eigentlich das Ziel bei Lucy sein soll oder sein kann:

    Wir hatten da einen netten Osterspaziergang um die Brucher, ich kaum geschlafen, viel Stress, dachte mir dennoch, hey die Möglichkeit zu üben solltest du nicht auslassen... Tolle Idee... Lucy geht gerade mit großen Schritten auf ihre Läufigkeit zu, ist nur am markieren und schnüffeln, checkt mit der Nase in der Luft ab, ob der entgegen kommende Hunde weiblich oder männlich ist, ich schlecht drauf, aber rein ins Getümmel :roll: . Lucy lief frei, ich habe so wenig eingewirkt wie möglich, Grisu war angeleint, um mir nicht ins Training rein zu funken... Lucy ignorierte 90% der Hunde (bzw. kam an meine Seite oder schirmte sich anderweitig selbst ab) und die restlichen 10% wurden angeknurrt. Grisu freute sich, wenn doch mal ein Hund zu ihm kam und war ansonsten ein Engel. Und am Ende des Spaziergangs fragte ich mich dann doch: was tue ich hier eigentlich??? Warum lasse ich nicht Grisu laufen und akzeptiere Lucy einfach, wie sie ist: nicht erfreut über Hundekontakte...

    Heute waren wir auch wieder um die Brucher unterwegs. Ich war gut drauf und entspannt, Grisu lief frei, Lucy wurde bei Bedarf abgeschirmt und es war entspannt, ein schöner Spaziergang, trotz vieler Hunde. Eigenlich reicht es doch so. Dass Lucy jemals denkt: oh prima, ein fremder Hund, wird in diesem Leben wohl eher nicht mehr passieren :roll:

  • Interessantes Thema, hab schon einiges erlesen können was auch auf meinen Chad zutrifft, der (oh Wunder trotz Goldi Dasein ) nicht unbedingt jeden Hund mag und eigentlich gar keinen Wert auf Hundekontakt legt.

    Aber manchmal finde ich Situationen auch schwer einzuschätzen, weil ich nie weiß wie weit er gehen würde, wenn er mal sehr genervt ist, obwohl er bisher noch keinen Hund ernsthaft verletzt hat. Es gibt nur immer riesiges Getöse. Aber er provoziert auch niemals von sich aus, dazu ist er viel zu unsicher, ach ich beschreib einfach mal von Anfang an, dann wirds übersichtlicher.

    Alos Chad ist kein typischer Hallo-wie gehts-dir-heißa-jippi-Retriever (die Sorte kann er selbst nicht ausstehen). Die meisten Hunde ignoriert er. An der Leine ignoriert er alles: die Keifer, die Freudenbeller, er guckt nicht mal hin. Auch im Freilauf, sogar frei am Fahrrad läuft er an angeleinten, sowie freilaufenden Hunden einfach vorbei. Er hat seine Handvoll Hundefreunde die er gut kennt und mit denen es auch in stressigen Situationen auf engem Raum super klappt. Das sind dann meistens die Hunde aus meinem Hundeverein und die Situationen sind Training, Turniere oder andere Veranstaltungen. Er mag die meisten Hündinnen (solange sie nicht zu aufdringlich und wuselig sind) und kleine Hunde ignoriert er. Mit mittelgroßen Hunden spielt er sogar manchmal (so Beagle-Größe- die mag er irgendwie am liebsten).
    Sein "Feindbild" sind die schon von weitem prollig staksenden großen und gleich großen Rüden und die aufgedrehten wuseligen Junghunde mit dem "Labrador-Effekt" (ala ich verstehe keine deiner Drohungen und will doch nuur mit dir spielen - nix gegen Labbis, ich mag die Viechies supergerne- nur Chad nicht :p )

    Bei besagten großen dominanten Hunden (seltsamerweise ist er da rassistisch: er mag keine Schäferhunde und Bulldoggenartige und bevor die Frage kommt: ICH mag die sehr gerne und hab auch keine Angst davor) reagiert er sehr unsicher. Es gibt immer drei mögliche Abläufe:
    A.) Ist mir der Hund bzw. Besitzer aus irgendeinem Grund nicht koscher oder möchte ich gerade keinen Kontakt lein ich Chad an, bitte den Gegenüber auch anzuleinen (was manchmal ja nur eine fromme Bitte bleibt) oder weiche aus. Chad läuft dann immer sehr dankbar mit Blickkontakt neben mir und blendet den fremden Hund regelrecht aus.
    B.) Eigentlich dasselbe wie A, bis auf das ich Chad nicht anleine sondern nur im Freilauf neben mich nehme. Er verhält sich allerdings genauso wie bei A: läuft mit Blickkontakt dicht neben mir am Hund vorbei. Manchmal kommt er von selbst schon in die Position wenn er andere Hunde von weitem erspäht.

    So interessant wird es bei C.) da ich ihn da nie so Recht einordnen kann:
    Beide Hunde treffen sich im Freilauf und sind einander fremd:
    Chad wird dann (wie schon gesagt) immer sehr unsicher, friert ein, fiept und wedelt eindeutig in Erregung/Aufregung (was leider immer als "och der will spielen" gedeutet wird :headbash: ). Je nach Hund täuscht er entweder Spielverhalten an (wodurch er sich dann nähert), schnüffelt kurz und läuft zügig weiter oder er wartet und lässt den anderen Hund herankommen bis dieser in beschnüffelt hat. Das Prozedere lässt er auch immer relativ ruhig über sich ergehen, er ist dabei nur sehr angespannt, aber knurrt nicht.
    Jetzt gibts die Souveränen, die nach dem Beschnüffeln einfach weitertrotten, woraufhin auch Chad sofort weiterzieht
    und es gibt die, mit denen wir unsere Probleme haben: Die einfach unglaublich aufdringlich und frech am Popo kleben bleiben, weil Chad als kastrierter Rüde anscheinend nach Hündin riecht. Diese Situationen sind ihm sehr sehr unangenehm, nur leider gibt es so viele von diesen übertrieben aufdringlichen Rüden, das wir da immer wieder hineingeraten.
    Chad droht sehr subtil, er knurrt leise, fletscht die Zähne nur. Wird es ihm sehr zuviel verbellt er auf eine komische spielerische Art, wobei ich immer denke er ist zu unsicher seinen Standpunkt mit einem deutlicheren Wuff klar zu machen.
    Manche dominante Rüden fühlen sich schon durch dieses subtile Knurren bei Überschreitung von Chads Individualdistanz so provoziert das sie versuchen aufzureiten oder anders zu pöbeln, was dann dazu führt das Chad eben jenes Verbellen zeigt und versucht mir eiligst zu folgen. Geht das nicht weil der andere uns immer noch hinterherlatscht (und es dem Besitzer offensichtlich am A**** vorbei geht was sein Hund macht bzw. mit wem der gerade überläuft) geh ich auch dazwischen und versuche den anderen Hund abzuwehren, wenn der wirklich auf Stunk aus ist. Merkt Chad allerdings das ich mich einmische, geht er eher "nach vorne" (also fängt an zu pöbeln oder raufen, was aber mit dieser Art Hund sehr selten passiert) als wenn ich einfach stur weiterlaufe und bete das der andere endlich endlich abzieht. Dasselbe wenn ich versuche ihn vor großen unfreundlichen Hunden zu schützen bzw. die beiden zu trennen wenn ich sehe das Chad die Situation unangenehm ist: Fass ich an um ihn hinter mich zu ziehen, bzw. zieh ich den anderen Hund weg, eskaliert es eher als ohne Einmischung.

    In diesen Situationen würd ich Chad als eindeutig unsicher und unterlegen einordnen, obwohl er die Rute immer sehr hochhält(sodass man gut schnüffeln kann) und sich auch lange beschnüffeln lässt bis es ihm reicht. Ich denke sehr unterlegene Hunde ziehen die Rute ja eher ein damit man sie nicht gut "erschnüffeln" kann, oder? :???:

    So und jetzt kommt die gegenteilige Situation: Wuselige Junghunde. Während ich oben beschriebene Begegnungen noch ganz gut einordnen kann, find ich Chad hierbei immer etwas "unberechenbar".
    Es gibt zwei Reaktion auf ungestüme Pubertierende:
    Entweder er zockelt einfach dran vorbei, ignoriert sie so gut es geht und weicht aus, indem er mal eben ein Stück im Gestrüpp spazieren geht. Das wäre ja eigentlich eine schöne Reaktion, aber die meisten jungen wilden sind so aufdringlich das sie Chad immer wieder und wieder zum Spielen auffordern und auch auf kein Rufen ihres Besitzers mehr hören, während ich zügig weiterlaufe in der Hoffnung der fremde Hund gibt endlich auf. Tut er das nicht (und manche Hunde haben da offensichtlich gar kein problem mit ihren besitzer seeehr weit hinter sich zu lassen) packt Chad sich den anderen Hund sehr (wie ich empfinde) übertrieben heftig und wirft ihn zu Boden mit irrem lauten Geknurre. Das sind immer die Situationen wo ich ihn nicht einschätzen kann: wie gesagt, er beißt nicht zu er hat nur das Maul aufgerissen und versucht den sich windenden Junghund am Boden festzutackern: was ihm irgendwie nie gelingt. Die meisten Junghunde zappeln und schreien Zeter und Mordio und dann zieh ich Chad lieber runter, bevor es doch zu Verletzungen kommt, bzw. die überbesorgten Junghundebesitzer auf einmal doch angerannt kommen können um ihren Hund wegzuziehen und meinen dabei evtl wegtreten (alles schon passiert).

    Zwei Situation gabs, da hab ichs "laufen lassen" weil ich nicht schnell genug da war und die Hunde standen sich auf einmal wieder gegenüber und sind auseinander gegangen ohne weiteres Getue. Aber ich hab immer Angst das er doch weiter geht, wenn ich nicht eingreife. Allerdings unterwerfen sich die Hunde auch irgendwie nie ordentlich, also bleiben ruhig liegen. Die meisten zappeln, kreischen und schnappen zurück und versuchen diesselbe Masche danach wieder (also entwischen dem Besitzer und sind wieder aufdringlich, auch schon passiert).

    Mein Notfallplan ist immer: Ranrufen, anleinen bzw. ans Bein nehmen, weitermarschieren. Klappt aber fast nie bei Tutnixen und "ihrer ist doch ein Goldi die wollen alle spielen", die rennen uns ungeachtet der Besitzer einfach hinterher. Chad pöbelt auch nie direkt, erst wenns ihm wirklich auf den Geist geht das ihm da einer um die Ohren springt. Nur ich finde diesen Wechsel vom äußerst subtilen Knurren, bzw wuffen bis zum plötzlichen Wutausbruch immer sehr heftig und weiß nie genau wann und wie ich eingreifen soll.
    Die meisten Junghunde lassen sich nach meiner Erfahrung nämlich nicht so leicht durch abschirmen oder laute Stimme beeindrucken wenn ich sie versuche endlich auf Abstand zu halten (damit Chad das nicht machen muss). Würd ich Chad indem Moment anleinen und würde der andere weiter frei springen, wäre die Reaktion noch heftiger.

    Dann die andere mögliche Reaktion: Er fängt ein kurzes (meist heftiges) Spiel mit dem Hund an und es kippt dann urplötzlich in eine Rauferei um und er hängt brüllend oben drauf wie eben beschrieben.

    Meine "Taktik" ist momentan die, das ich ihn eigentlich nicht mehr mit fremden wuseligen jungen Rüden spielen lasse bzw. gar keinen Kontakt mehr zu lasse. Mit Hündinnen je nach Absprache und Sympathie. Er hat seine regelmäßigen bekannten Hundekontakte, mit denen es klappt und das reicht doch eigentlich auch, oder? Das wäre ja auch gar nicht das Schlimme, würden wir nicht immer wieder in solche Situationen gezwungen werden, ducrh Tutnixe die auf einmal um die Ecke oder hinter uns her geschossen kommen und deren uneinsichtigen Besitzern, weil ja alle Goldis lieb sind (und meiner dummerweise auch noch wirklich wie ein braves Schaf aussieht). Ich werd dann entweder dumm angemeckert oder entsetzt angestarrt, dabei ist es ja nicht mein Hund, der meilenweit wem anders hinterdackelt und am Popo klebt und einfach nicht hört. Chad folgt mir, läuft neben mir, ich kann ihn ranrufen, aber es gibt wirklich Hunde die sind schon auf ihn gesprungen während er neben mir saß, nachdem ich ihn zu mir gerufen habe. Und wie schon gesagt, sobald ich mich irgendwie einmisch macht Chad mit. Nur je öfter diese unschönen, leider nicht immer vermeidbaren Situationen (lobwohls eigentlich ganz einfach zu vermeiden wäre: Hund hört nicht-Leine dran) passieren, hab ich das Gefühl dieses Verhalten automatisiert sich irgendwie. Also Hund nervt, hört nicht auf vorherige Warnungen- Weltunter.

    Aber eigentlich verhält sich Chad doch gar nicht so falsch, oder? Er warnt vor nach allen Maßstäben der Hundekunst, aber irgendwie versteht das kaum noch ein Hund hab ich das Gefühl und dann reagiert er so vollkommen übertrieben. Und das obwohl er sonst immer der unsichere, unterlegene ist. Ich hab das Gefühl manchmal, er spielt sich bei den nervigen Junghunden so auf um Unsicherheit zu kaschieren, bei ebenbürtigen "Gegnern" traut er sich das halt nicht.

    Er ist auch schon in Gr0ßgruppen von 18 Hunden gelaufen und hat brav alle Formen der Hundekommunikation abgespult auch als er provoziert wurde, unterwerfen inklusive, und da ist nada passiert. Also am mangelnden Sozialverhalten liegts nicht.

    Vielleicht sollt ich noch dazu sagen, das Chad als Junghund (auch durch unser Unwissen) früher öfters gemobbt und angegriffen wurde. Er hatte mal ein ganz böses Erlebnis mit einem anderen Golden, als er weniger als ein Jahr war: Er hat sich brav unterworfen und wurde weiter angegriffen, seitdem unterwirft er sich nicht mehr (außer bei besagtem Ausflug in der großen Gruppe, das war das erste Mal nach Jahren)
    Ich hab das Gefühl, er hat damals gelernt das Unterwerfen nichts bringt, obwohl ers offensichtlich noch kann. Manche Situationen eskalieren dann natürlich wenn sich der andere Hund durch nicht-unterwerfen provoziert fühlt.
    Aber muss man von einem sechsjährigen Rüden denn erwarten das er sich immer unterwirft wenn andere pöbeln? Eigentlich muss das doch nicht sei, oder? Er zeigt ja andere Gesten wie Blick abwenden, einfrieren oder ignorieren.

    Ach jetzt hab ich so viel geschrieben und bin eigentlich gar nicht wirklich auf den Punkt gekommen...hab ich das Gefühl. Fragt ruhig nach wenn euch nicht klar geworden ist was mein Problem ist. Eigentlich ist es vor allem die allseits bekannte wachsende Unsicherheit bei Hundebegegnungen, weil jeder denkt Goldi möchte spielen und einfach laufen lässt, egal wie böse ich werde wenn man meiner Bitte anzuleinen nicht nachkommt.
    Aber manchmal gehts nicht anders und dann muss es doch eine Möglichkeit geben das er nicht von leise Knurren auf "Berserker" umschaltet.Klar muss er nicht alle Hunde mögen, aber er kann doch auch lernen die Aufdringlichen weitesgehend zu ignorieren. Dann denk ich aber wieder, das tut er ja bereits: nur ist es nicht irgendwie sein recht auch mal wütend zu werden wenn er arg belästigt wird?

    Ich warne die Leute immer vor, wenn die ihren Junghund nicht abrufen bzw. abholen wollen, das meiner nicht so freundlich ist wie er ausschaut, wenns denen immer noch egal ist wo Hundi rumspringt, was soll ich dann noch tun?

    Das hört sich vllt alles verzweifelter an, als es ist. Eigentlich komm ich gut mit der Situation zurecht, ich finde nur halt schwierig das er manchmal unberechenbar reagiert, mit dem einen spielt er, beim andern kippt es. Den einen ignoriert er, beim anderen reißt der Geduldsfaden. Dabei hat er wirklich einen sehr langen Geduldsfaden.
    Verwirrte Grüße
    Saskia mit Chad

  • Saskia
    *puh* zuende gelesen ;-)

    Ich könnte mir vorstellen, daß du deinen Hund in manchen Situationen nicht so ganz richtig einschätzt. Hast du schonmal überlegt, dir und deinem Hund eine Einzelstunde bei einem Trainer zu gönnen, der mit euch diese Hunderunde läuft und dir das Verhalten, das Wie & Warum erklärt und der dir noch ein paar Tipps gibt, wie du manches besser handhaben kannst ?
    Ich finde solche Stunden immer sehr sinnvoll, denn oft fallen einem Dinge gar nicht auf, die wichtig sind und so eine neutrale, kompetente Person dabei ... das ist sehr interessant und hilfreich.

    Gruß, staffy

  • Yeah jemand hats geschafft sich durch den Roman zu kämpfen =)
    Danke Staffy ;)

    Das hört sich nach einer guten Idee an und an sowas ähnliches hab ich auch schon gedacht. Wenn jemand dabei wäre der die Situation aus kompetenter Sicht einschätzen kann und mir Tipps und Ratschläge gibt und auch Chad einschätzen kann wäre das toll,
    nur ich kenn keinen guten Trainer bei mir in der Nähe- leider... . Ich bin bei sowas immer vorsichtig, aber vielleicht könntest du mir jemanden empfehlen? Jemand der auch vor Ort "arbeitet"?

  • Ein kleines Update von uns :smile:

    Was Lucy angeht habe ich das Gefühl, mit diesem oben angesprochenen Osterspaziergang ist der Knoten irgendwie geplatzt. Sie ist immer noch nicht bei jedem Hund tief entspannt, aber mir fällt es irgendwie leichter, zum einen einzugreifen, wenn nötig, zum anderen aber auch ihr zu vertrauen. Vielleicht ist einfach die Erwartungshaltung bei mir weg, sie muss doch da jetzt irgendwie einsehen, dass der andere Hund so doof nicht ist... Im Moment laufe ich mehr mit der Einstellung durch die Gegend: wenn du den Hund doof findest, auch gut, dann halte dich aber bedeckt an meiner Seite... und zumindest die letzten Wochen hat es gut geklappt :smile:

    Vor ein paar Tagen z.B. kamen und zwei Golden Retriever an Flexileinen + ein großer Mix an kurzer Leine auf einem Waldweg entgegen. Einer der Golden Retriever machte Spielaufforderungen, der zweite ignorierte, der Mix fing an zu bellen. Und Lucy ließ sich hinter mich zurückfallen und trottete dort einfach weiter auf die Meute zu :D . Kein Rute hoch, kein Nackenfell hoch... Ich bin dann in einem Bogen durch den Wald drumherum (ins Flexileinen-Chaos rein wollte ich auch nicht) und Lucy trottete entspannt hinterher. Gestern ein schmaler Waldweg, ein Husky kam uns angeleint entgegen, fixierte, Lucys Nackenfell ging hoch, Distanz reinbringen ging nicht. Lucy war ja neben mir und ich habe meinen Körper leicht vor sie geschoben, kein richtiges hinter mir gehen, aber ein kleines "ich bin auch noch da". Und Lucys Nackenfell und Rute ging runter und sie passierte ungerührt den mittlerweile bellend in der Leine hängenden Husky : ) . Auch gab es in letzter Zeit ein paar Kleinhundkontakte, heute sogar mit einem Hund in Cocker-Größe. Da vertrau ich ihr mitlerweile auch, je kleiner, umso weniger gestresst ist sie.

    Dafür hätte ich Grisu heute mit den Ohren an die Wand nageln können :zensur: . Er war echt so toll in den letzten Monaten und heute?? Keine Ahnung, was da los war... Wir waren abseits des Weges am Talsperren-Ufer, als ein unkastrierter Dalmatinerrüde auf uns zu kam. Frauchens rufen ignorierte er. Ich bin langsam weiter gegangen und erst mal folgten meine Hunde mir auch. Lucy blieb dann stehen, Rute war oben, aber sie wirkte dennoch recht entspannt. Also dachte ich, prima, wenn sie Kontakt will, soll sie. In dem Moment explodierte Grisu, stürzte sich auf den Dalmatiner. Mein Nein! verhallte bei Grisu ungehört, dafür stand Lucy (zu meinem Erstaunen) Gewehr bei Fuß. Der Dalmatiner wehrte sich nicht, also ließ Grisu 2 Sekunden später wieder ab und beschnüffelte den Rüden interessiert. Ließ sich nun auch abrufen (na prima...).

    Etwas später tauchte dann ein leinenloser Kleinhund auf. Eigentlich finden beide meine Hunde Kleinhunde uninteressant. Eigentlich bleiben beide meine Hunde bei mir stehen, wenn ich stehen bleibe. Ja, eigentlich. Ich blieb stehen, Grisu: juchhu ein Hund, stürmt hin, wedelt dabei mit dem ganzen Körper (na spinnt denn der??). Gut, den Kleinhund hat es nicht gestört. Grisu blieb dennoch den Rest des Weges an der Leine, genug Blödsinn für einen Tag...

    Und wirklich, Grisu war die letzten Monate einfach toll, hat sich nicht mal von anderen Rüden provozieren lassen. Da muss ich die Zügel wohl doch wieder was kürzer nehmen :/

  • Mein Hund benimmt sich im Freilauf plötzlich bestimmten Hunden gegenüber sehr verhalten, ich muss das hier mal kurz ansprechen (hoffe, das ist okay).
    Also, sie ist ja erst 4,5 Monate alt und ging bisher immer freudig schwanzwedelnd und aufgeregt auf fremde Hunde zu. Sofern ich absehen konnte, dass der Halter des fremden Hundes nichts gegen den Kontakt einzuwenden hat, habe ich sie auch meistens hingelassen. Soweit alles super, sie hat auch bisher *eigentlich* keine schlechten Erfahrungen gemacht. Eigentlich deswegen, weil es eine einzige Ausnahme gibt/gab: eine recht dominante und territorial veranlagte Hündin ist bei der ersten Begegnung mit ihr (da war sie gerade 10 Wochen alt) direkt auf sie losgestürmt, hat sie umgeworfen und böse angeknurrt. Meine Kleine hat geschrien wie am Spieß und die andere Hündin hat erst durch Eingreifen ihres Besitzers von meiner Hündin abgelassen. Wir sind dann relativ bald nach Hause gegangen nach diesem Vorfall, weil mein Hund nur noch zitternd in der Ecke stand und gar nicht mehr laufen oder mit den anderen Hunden spielen wollte. Am nächsten Tag war dann aber wieder alles prima und sie sich auch weiterhin normal benommen. Jetzt ist es vor ein paar Tagen zu einer erneuten Begegnung mit besagter Hündin gekommen. Mein Hund lief frei an der Schleppleine und die fremde Hündin kam plötzlich von hinten angestürmt (ich hab sie nicht gesehen, weil ich mit dem Rücken zu ihr stand), hat die anderen Hunde völlig ignoriert und sich direkt wieder auf meine Kurze gestürzt. Wieder hat sie geschrien und ist weggelaufen, die andere Hündin knurrend hinterher. Für mich sah es böse aus, ich weiß aber nicht, ob ich mich da täusche (mir fehlt manchmal einfach noch die Erfahrung für die richtige Einschätzung einer Situation). Der Besitzer zog seine Hündin wieder weg und hat sie angeleint. Mein Hund hat sich in die letzte verfügbare Ecke verkrochen, stand zitternd und wimmernd da und ich habe über eine halbe Stunde gebraucht, um sie da raus zu locken. Anschließend stand sie lange lange Zeit abseits der anderen Hunde und ist erst wieder langsam aufgetaut, als der fremde Hund verschwunden war. Ich habe bewusst gewartet, bis sie sich beruhigt hat und wieder mit anderen Hunden spielen wollte, damit sie nicht mit einer negativen Assoziation den Ort verlässt.
    In Bezug auf diese eine spezielle Hündin hab ich nun folgende Tipps zur weiteren Vorgehendweise gehört:

    - mich raushalten und die beiden Hunde das einmal alleine regeln lassen (der Besitzer meint, seine Hündin wolle nur einmal unmissverständlich klarstellen, dass sie der Chef ist, würde aber ansonsten nix tun. Allerdings weiß ich inzwischen, dass es auch schon zu zahlreichen Zwischenfällen mit anderen Hunden kam und auch zu Beißereien)

    oder

    - die beiden Hunde erst einmal an der Leine langsam in Kontakt miteinander bringen

    Zu Variante 1 muss ich sagen, dass ich da ganz und gar nicht hinter stehe, weil ich eben nicht dafür garantieren kann, dass diese Hündin tatsächlich "nichts tut" und ich meinen Hund nicht bewusst in einer unabsehbaren Situation sich selbst überlassen will und kann. Irgendwie sehe ich mich in der Pflicht, ihm eine gewisse Sicherheit zu geben und notfalls einzugreifen.
    Variante 2 haben wir bei einer neuerlichen Begegnung (an der Leine) ausprobiert und meine Hündin zeigt absolute Fluchttendenzen und will absolut unter gar keinen Umständen in die Nähe dieses Hundes.
    Meine Meinung ist: wenn mein Hund solche Angst vor diesem Hund hat und ich selbst auch nicht dafür garantieren kann, dass nichts passiert, empfinde ich das Meideverhalten gar nicht als fehl am Platz, sondern würde dazu tendieren, meiner Hündin diese Option einfach zu gewähren. Auch wenn das in der Konsequent heißt, dass wir eben nach Hause gehen, wenn diese Hündin auftaucht. Mir ist aber nun mehrfach gesagt worden, dass das falsch sei und die beiden sich halt arrangieren müssten.
    Wie würdet ihr euch in so einem Fall verhalten? Bin da wirklich sehr unsicher, weil ich einfach nicht abschätzen kann, wie solche Begegnungen sich in der Regel weiterentwickeln..

    Seit diesem Vorfall haben wir nun das Problem, dass mein Hund auch Angstverhalten gegenüber Hunden von ähnlicher Farbe und Statur zeigt, auch wenn diese sich sehr freundlich nähren. Sie quietscht dann erstmal los, klemmt sie Rute ein und weicht zurück bzw. sucht Schutz. Sobald sie dann merkt, dass der andere ihr nichts tun will, entspannt sie sich etwas, zieht sich allerdings sofort kreischend zurück, sobald das Spiel etwas wilder wird (was eigentlich bisher ganz untypisch für sie war). Legt sich so ein Verhalten von alleine wieder, wenn sie irgendwann realisiert, dass die meisten Hunde ihr gar nichts tun, oder muss man aktiv daran arbeiten? Ich hab ein wenig Sorge, dass sich da ein ernsthaftes Angstverhalten einschleichen könnte und das wäre ja völlig unnötig..

    Sorry, ist ein wenig lang geworden.. ich dachte nur, ich stelle es mal ein und höre mir mal ein paar Meinungen zu der Sache an :)

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