Wie definiert man Gewalt bei der Erziehung?

  • Wie ihr vielleicht aus meinem anderen Thema wisst, waren meim Wuff und ich heute zum ersten Mal in der neuen Hundeschule, in einem Kurs, der von Tierpsychologen geleitet wird. Laut eigenen Aussagen und der Homepage absolut "gewaltfreie, sanfte Methoden, um das Zusammenleben von Hund und Mensch einfacher zu gestalten".

    Dementsprechend entsetzt waren wir dann, als dann mal eben einem jungen Jack Russel ein derartiger Ruck mit der Leine verpasst wurde, dass er durch die Luft flog! Und das im Sinne der Abrufübung! Der Hund stand letztendlich zitternd und volkommen verstört bei seinem Besitzer, der lauthals darüber lachte.

    :schockiert:

    Und es wird noch besser... als ebendieser Jackie sein Herrchen ignorierte, kam dann als Kommentar von der Hundespychologin, dass der Hund extrem dreist sei und einfach zu stur, um seinem Herrn zuzuhören :headbash: Da könnte man nichts machen, das hätte der im Blut.

    Ich war sowas von kurz davor, meinem Ärger Luft zu machen... der arme Terrier!

    Jetzt bin ich hin und her gerissen... war das Gewalt? Für mich eindeutig - wenn ich mir die Szene in Erinnerung rufe, muss ich fast heulen. Hätte die Frau das mit Kari gemacht... der hätte ich den Kopf abgerissen. *meinen Wuff durchknuddel*

    Aber niemand im Kurs fand das komisch - alle fanden toll, dass der Hund danach sein Herrchen nicht mehr aus den Augen gelassen hat.

    Also von denen hat das niemand als Gewalt empfunden...

    Was sagt ihr dazu?

  • Für mich wäre das eindeutig ein zuviel an Gewalt.
    Diese Hundeschule würde ich meiden. :/

    Zitat

    Und es wird noch besser... als ebendieser Jackie sein Herrchen ignorierte, kam dann als Kommentar von der Hundespychologin, dass der Hund extrem dreist sei und einfach zu stur, um seinem Herrn zuzuhören kopfnuss Da könnte man nichts machen, das hätte der im Blut

    Und auch wegen diesen unqualifizierten Aussagen. :/

  • Zitat


    Was sagt ihr dazu?


    nimm deinen hund und renne, aber weg. :D

    suche dir eine andere hundeschule, gehe erst ohne hund zusehen und dann, wenn wirklich unterricht stattfindet und du dich wohl fühlst, nimm deinen hund mit.

    was du da erzählst, ist erst der anfang. es kann noch "besse"r kommen. sowas braucht kein hund.

    gruß marion

  • Zitat

    ... war das Gewalt? Für mich eindeutig -

    Die Frage hast Du Dir damit selber beantwortet. ;)

    Zitat


    Aber niemand im Kurs fand das komisch

    Dieses Verhalten ist typisch für soziale Gruppen (deren erstaunlich einstimmiges Verhalten kann man auch googeln), aber deswegen musst Du es noch lange nicht gut finden. :D

  • Bleib kritisch in deinen Beobachtungen und behalte deine eigene Meinung.

    Du hast vollkommen Recht, das von dir beschriebene Vorgehen würd ich niemals dulden und gut heissen. Und schonmal gar nicht dorthin gehen um was zu "lernen".

    Wenn ich sowas höre, bin ich froh, in einer "Wattebauschhundeschule" gewesen zu sein. Wir haben zwar auch nicht wirklich was gelernt, aber sowas gabs GsD auch nicht :ops:

  • Ich habe das auch schon erlebt, daß ich die einzige war, die sowas als Gewalt angesehen hat .
    Vor allem bei den Leuten wo es nicht der eigene Hund ist.
    Da würde ich nicht mehr hingehen, aber gesagt hätte ich was, gerade wenn sie Gewaltfreiheit versprechen.

  • Zitat

    Dementsprechend entsetzt waren wir dann, als dann mal eben einem jungen Jack Russel ein derartiger Ruck mit der Leine verpasst wurde, dass er durch die Luft flog!

    Und es wird noch besser... als ebendieser Jackie sein Herrchen ignorierte, kam dann als Kommentar von der Hundespychologin, dass der Hund extrem dreist sei und einfach zu stur, um seinem Herrn zuzuhören :headbash: Da könnte man nichts machen, das hätte der im Blut.


    Mich wundert es überhaupt nicht dass es in diesem Fall den Terrier getroffen hat! Viele Hundetrainer können Terrier nicht ab weil sie als stur, kläffend und triebig verschrieen sind.

    Diesem Trainer würde ich kein Geld mehr in den Rachen werfen!

  • Mich wundert es auch immer wieder, wie ein Hund (vom Menschen aus) betrachtet wird...da wird gesagt der Hund ist: dreist, aufmüpfig, agressiv, frech, Alphatier, hat keinen Respekt usw...und im Gegenteil: lieb, lernfähig, sozial, verschmust usw...

    Für den Hund sind solche Begriffe nichtsaussagend...und wir Menschen KÖNNEN manchmal nicht anders als in solch Atedüden zu denken.

    Nein, eine solche Hundeschule käme auch für mich nicht in Frage...aber eine gewisse "Härte" gehört zur Hundeerziehung...die mischung aus dessen ist gefragt...gepaart mit dem Wissen ( was ich persönlich auch manchmal schwer finde) das hundisch nicht menschlich ist.

  • Tja, Gewalt ist erstmal ALLES was sich über den Willen des Jeweiligen (seines Gegenünbers) und sich über die Wünsche und Bedürfnisse dieses hinwegsetzt.

    Somit ist gewalt erstmal ALLES, an die Leine nehmen etc.
    So, nun kannst aber damit weiter spielen und dir überlegen wo die Übergriffigkeit in Gewaltakte eintaucht die eher "Macht" demonstrieren sollen.
    Dazu gehören für mich ganz klar extreme Leinenrucks, Teletakter, Schläge (ob mit oder ohne Gegenstände), Nackenschütteln und Schnauze zuhalten, Hund in etwas "reindrücken" runterdrücken oder sich draufwerfen etc.

    So, da es dort scheinbar lediglich darum geht die "Macht" zu haben und den Macker zu markieren (anbei mein Lieblings Zitat von Tanja/Tagakm: Wer den Chef spielen muss, der ist es offensichtlich nicht!) und zu zeigen wer das Sagen hat, würde ich persönliche diese Leute meiden!
    Wer wirklich eine natürliche Autorität ist, der muss nicht körperlich seine Macht demonstrieren!
    Warum? Weil er solche Akte der Demonstration nicht nötig hat - man Folgt ihm und zwar gerne und aus freien Stücken!

    Da kann man noch ausholen und einmal definieren was Erziehung ansich bedeutet: Erziehung bedeutet dem individuum alles mit auf den Weg zu geben was es braucht sich in der Gesellschaft in der es lebt zurecht zu finden und sich so zu Verhalten wie man es von ihm erwartet. (Werte, Normen, Regeln etc.)
    Das heißt aber auch das das Individuum sich selbstständig orientieren und Entscheiden kann - unsere Aufgabe als Trainer ist es nun dem Hund genau das beizubringen. Sich so zu Verhalten wie wir es von ihm erwarten würden.

    Den Hund zu einem Befehlsempfänger zu degradieren der lediglich stumpf alle Befehle (deswegen verwende ich das Wort Signale!) ohne wenn udn aber ausführt, gehört für mich keineswegs dazu!
    Denn widerspricht seiner Natur an sich... denn er ist ein denkendes, selbst handelndes, fühlendes Wesen was eigene Entscheidungen treffen kann und trifft!

    Für mich sind diese Leute, die sowas erzählen, selbst aber mit ihren Techniken absolut dagegen verstoßen und gar nicht merken was sie da (mit Taten und Worten) von sich geben wirklich die Sparte der Lächerlichkeit! Sorry das ich das so böse sagen muss...

    Desweiteren kann man natürlich auch mal auf den Punkt gewalt, Aggressives verhalten, Aggressionen und Emotionen kommen.
    Das hat nämlich alles auch mit uns selbst zu tun!
    Wer SO handeln muss (also so übermäßig gewalttätig und Übergriffig) der ist a) nicht Selbstsicher genug, weil er dem gegenüber beweisen muss das ER die macht hat und ihm entgleitet alles in dem Moment.
    Überspitzt gesagt er hat Scheiß Angst davor die "macht" über die Situation zu verlieren und wird deswegen übergriffig!

    Und dabei ist uns doch selbst mittlerweile klar das nur DER wirklich (wenn man mal davon ausgeht) Chef sein kann/könnte der wirklich souverän und cool ist. Und DER hat es nicht nötig, weil er die Sicherheit schon hat!

    Es hat nichts mit Strafe oder nicht Strafe zu tun!
    Strafe gehört zur Erziehung unweigerlich dazu, denn wer Regeln aufstellt (und wir brauchen Regeln etc. unweigerlich) muss diese zeitweise kontrollieren und auch durchsetzen.
    Aber es muss zu jedem Ja auch mal ein Nein geben - aber es kommt drauf an WIE ich es tue ;)

    Das ganze hat damit zu tun, was die meisten Hundetrainer und Tierpsychologen nicht wissen: Wie viele diese ganze Sache mit sich selbst zu tun hat!

    Wenn ich davon ausgehe das Hund sich über mich "Lustig" macht, mich nicht ernst nimmt oder gar, wenn ich es nicht schaffe, die herrschaft an sich zunehmen, dann bleibt mir NICHTS anderes mehr überig also so zu reagieren. Ich MU/SS unweigerlich um meine Stellung zu verteidigen und dem Gegenüber zu zeigen wer der Leader ist.
    Gehe ich aber nicht davon aus, muss ich auch nicht so reagieren!
    Das ist der Unterschied.

    Klar, jeder ist ein Mensch und man kann auch mal böse werden und es übertreiben. Aber Grundsätzlich zu sagen das "braucht" der Hund?
    Und dann auch noch diese mehr als unqualifizierte Aussage das das ein Terrier ist und man nichts dagegen tun kann?
    Oh bitte!

    Puh, es gibt so viel was mir zu so einem Thema noch einfällt... aber ich will euch nicht langweilen.

    Lach diese Leute aus, empfehle den Russellleute sich eine andere Hundeschule zu suchen die sich mit Terriern auskennen und sich nicht "abschreiben" (Was im übrigen eine ganz klare Diskriminierung ist - würde einem Menschen sowas gesagt werden, was meinst du was dann los wäre?!) und dann sucht euch was Neues!

    Nina, die immer wieder fassungslos mit dem Kopf schütteln kann und sich fragt wieso sie sich von solchen leuten sagen lassen muss SIE selbst sei nicht Fähig in dem Bereich zu arbeiten und sei kein "Profi"...

  • Kei schöner Vorfall in der Huschu.

    Aber des is das was mal einfach sagen wollte:
    Ich finde man sollte mal zugeben, dass man mit Gewalt oder mit Gewaltpotintial arbeitet, ob nu leichter Leinenruck oder n Rappeldose oder laute Worte oder sonstiges. Alles was doch für ein andere Lebewesen unangenehm ist hat doch zumindest gewaltpotential!!!! und immer dieses werben mit gewaltfrei....da krieg ich die Krise, sorry.

    Bei Euch natürlich das Extrembeispiel.

    Aber ich kenn meines Wissens nur eine HUschu, die absolut gewantfrei arbeitet und das is wohl AL, wenn ich nicht irre.

    Den Menschen aber dauern alles als gewaltfrei zu verkaufen ist für mich Verblendung, da solte mal jeder i sich gehen.

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