Wie definiert man Gewalt bei der Erziehung?

  • Zitat

    Aber ich kenn meines Wissens nur eine HUschu, die absolut gewantfrei arbeitet und das is wohl AL, wenn ich nicht irre.


    Hi, zum Glück gibt´s da noch mehrere, die ohne Gewalt arbeiten, CumCane ist auch absolut gewaltfrei.
    Feebees Trainerin ist geprüfte CumCane-Trainerin, da gibt´s nicht einmal einen Ansatz von Gewalt.

    Gewalt resultiert aus Hilflosigkeit, von einem Trainer sollte man eigentlich Souveränität erwarten können.
    Licia, hast Du der HuSchu gesagt, dass Du da nicht mehr hingehst? Oder sind die so verbohrt, dass ein "Aufrütteln" nichts nützt?

    Zitat


    Nein, eine solche Hundeschule käme auch für mich nicht in Frage...aber eine gewisse "Härte" gehört zur Hundeerziehung...die mischung aus dessen ist gefragt...gepaart mit dem Wissen ( was ich persönlich auch manchmal schwer finde) das hundisch nicht menschlich ist.

    Eine "gewisse Härte" gehört für mich nicht zur Erziehung, Konsequenz trifft´s das schon eher, aber das hast Du wahrscheinlich auch so gemeint, Sinaline, oder?

    Liebe Grüße, Anke

  • Zitat

    Eine "gewisse Härte" gehört für mich nicht zur Erziehung, Konsequenz trifft´s das schon eher, aber das hast Du wahrscheinlich auch so gemeint, Sinaline, oder?

    Jeder hat eine subjektive Wahrnehmung und das, was der eine als "Gewalt" am Hund bezeichnet ist für den nächsten lediglich eine konsequente Erziehung, die vielleicht über Bewegungseinschränkung geht.

    Ich arbeite sehr körperlich mit meinen Beiden, und wenn der Kleine drängelt hat er schonmal mein Knie oder die Tür vor die Rübe bekommen.

    Natürlich hau ich ihm nicht mit Wucht was vor den Schädel, aber der Hund, der MICH wegdrängeln würde, wenn er könnte, der kommt nicht so einfach an mir vorbei :D
    Vielleicht würde das ein Dritter auch als Gewalt bezeichnen...ich weiss es nicht.

  • Vielleicht sollte ich auch meinem Rotti-Mädel beibringen, ihren Namen zu tanzen ...
    Ja, das stimmt schon, ist für den einen "Schubsen" keine Gewalt, so empfindet ein anderer dasselbe als ganz schrecklich. Aber Gewalt muss ja nicht unbedingt körperlich sein.
    Der Begriff "Härte" klingt für mich nur so nach Dominanz, das ist nicht meine Vorstellung von einem partnerschaftlichen Zusammenleben.
    Ich gehe immer nur soweit, wie ich es selbst bei mir erlauben würde. Schubsen mag ich nicht ;)

    Lieben Gruß, Anke

  • Zitat

    Jeder hat eine subjektive Wahrnehmung und das, was der eine als "Gewalt" am Hund bezeichnet ist für den nächsten lediglich eine konsequente Erziehung, die vielleicht über Bewegungseinschränkung geht.

    Und deswegen gibt es eben offizielle Definitionen! ;)
    Und die sollte jeder Trainer kennen!
    Subjektivität hat in professioneller Arbeit nur begrenzt etwas zu suchen!
    Zwar ist jede Objektivität auch Subjektiv und da sist das Problem, aber jeder der sich Profi schimpft, solltre meines erachtens genau solche Sachen wissen und kennen.
    Und genau das drückt mein erstes Posting im Grunde aus.

  • Es kommt auch immer noch auf den Charakter des Hundes an. Wenn ich meinem klarmache, dass er beispielsweise nicht zu drängeln hat, so weis ich, da ich ihn ja mittlerweile schon ein Weilchen kenne, was für ihn angemessen ist. Bei einem anderen, sensibleren Hund könnte es sein, dass man die gleiche Handlung aufgrund der Reaktion des Hundes auf meine Aktion schon wieder als "gewalttätige" bezeichnen könnte. Ich hoffe ihr versteht was ich meine ;)
    Nach wie vor bin ich der Meinung, dass man mit einem Hund immer situationsorientiert arbeiten sollte und das Thema Erziehung nicht verallgemeinern kann.

    Zu deiner Frage zurück:
    Ich hoffe ich habe alles richtig verstanden. Also du warst das erste mal da. Der Leinenschlag ging von der Trainerin aus? Hast du sie gefragt was das ihrer Meinung nach bewirken soll? Ich an deiner Stelle würde da nochmal hin, ohne HUnd, um das Vorgefallenen zu klären. Und wenn du das Gefühl hast, dass es keine Ausnahme war, sondern das die Art und Weise ist wie dort erzogen wird, und du weißt, dass du das für deinen Hund als unangemessen hälst, dann such dir eine andere Hundeschule, denn du und dein Hund könne nur etwas lernen, wenn ihr euch beide wohl fühlt
    !

  • Zitat

    Es kommt auch immer noch auf den Charakter des Hundes an. Wenn ich meinem klarmache, dass er beispielsweise nicht zu drängeln hat, so weis ich, da ich ihn ja mittlerweile schon ein Weilchen kenne, was für ihn angemessen ist. Bei einem anderen, sensibleren Hund könnte es sein, dass man die gleiche Handlung aufgrund der Reaktion des Hundes auf meine Aktion schon wieder als "gewalttätige" bezeichnen könnte. Ich hoffe ihr versteht was ich meine zwinkern
    Nach wie vor bin ich der Meinung, dass man mit einem Hund immer situationsorientiert arbeiten sollte und das Thema Erziehung nicht verallgemeinern kann.

    Der Zweck heiligt aber nicht die Mittel!
    Nur weil "man denkt" das ein Hund diese Art und Weise verträgt und "braucht", heißt es doch noch lange nicht das man deswegen solche Handlungen damit rechtfertigen könnte! ;)

    Übergriffige, Gewalthandlungen sind, rein professionell gesehen, NIEMALS zu rechtfertigen!
    Sorry, wenn ich den Eltern meiner Klienten oder gar dem JA oder meinen Einrichtungsleitern sagen würde: Tja, der Karl der braucht ab und zu halt mal ne Ohrfeige! Der kapiert es nicht anders! Bei Karla würde ich das aber nicht machen!"
    Sorry dann hätte ich meinen Job aber die längste Zeit gehabt! meine Einrichtung würde der Ruf flöten gehen und meine Klienten wären längste Zeit meine Klienten gewesen!

    Natürlich müssen die Techniken und Methodiken IMMER auf die jeweiligen Klienten und Kunden angepasst werden. Sowohl auf hund als auch auf halter, die Situation ansich etc.
    ABER dennoch sollte es Grundsätze geben! Und dazu gehört auch die offizielle Gewaltdefinition und der Umgang damit!
    Für mich, absolut unseriös mit solchen Dingen nicht zu Arbeiten und Grundsätze (und das gehört für mich Unweigerlich dazu) nicht zu vertreten bzw. zu haben.
    Und ja, in solchen Fällen kann man Dinge verallgemeinern!
    DENN, das sind die Sachen auf die man sich berufen kann! ;)

    Professionalität bedeutet nämlich nicht nur das man seine Kohlen damit verdient, sondern vorallem das man sein Handeln erklären und begründen kann und sich an Grundsätzliche Dinge halten kann.
    Und ob das nun im mindestmaß die Tierschutzrechtlichen Bedingungen sind oder man für sich höher gesteckte Ziele gewählt hat ist einerlei!

    So vereinfachen würde ich das nicht! Nur weil man Grundsätze hat ;)

  • Entschuldigung ich glaube das ist falsch rüber gekommen :ops: .
    Ich wollte damit in nicht Gewalthandlungen begründen, sondern die unterschiedlichen Arten der Erziehung, ausgeschlossen der alten Methoden!!
    Mittlerweile gibt es viele Arten der gewaltfreien Erziehung, welche man jedoch anwendet kommt auch immer noch auf den Hund an.

  • Danke für eure zahlreichen Antworten und vor allem für eure persönlichen Einschätzungen zu dem Thema. Ja, sicherlich sieht man sowas immer eher subjektiv... die Frage ist halt nur, inwiefern man Gewalt subjektiv sehen sollte. Es gibt doch sicherlich eine gewisse Gesetzeslage?! Oder zumindest einen Grundsatz, der wenigstens in Etwa vorgibt, welche Behandlung sich Hund und Hundeführer gefallen lassen müssen?

    Zur "Trainerin" habe ich nichts gesagt. Einerseits steht es mir nicht zu - ihr Platz, ihre Regeln. Wir sind ja alle freiwillig da, wem es nicht gefällt, der kann wieder gehen. Sie wird selber wissen, dass ihre Methoden nicht bei allen gut ankommen, das muss ich ihr nicht auf die Nase binden... denke ich erstmal. Zudem bin eine eher friedfertige Person. Dem Jacky-Besitzer habe ich allerdings tatsächlich ans Herz gelegt, sich eine neue Schule zu suchen. Wird er aber nicht machen - die Trainerin ist eine Nachbarin und gute Bekannte von ihm. Und er hat ja nichts dagegen, wenn sein Hund so gemaßregelt wird.

    Wir werden uns nächste Woche eine andere HuSchu anschauen gehen... ich weiß nicht, ob ich den Link hier reinsetzen darf (http://www.andys-dogworld.de/inhalt/), falls nicht, bitte entfernen. Was haltet ihr von der?

  • Hallo Licia

    Ich finde es echt gut, dass du die Augen offen hast und solch ein Verhalten auch kritisch hinterfragen kann. :gut:
    Es gibt im BGB ein Gesetz für beispielsweise Gewalt gegenüber Kinder, jedoch ist selbst dort nich genau definiert, was unter körperliche bzw. seelische Bestrafung fällt, es heißt zwar dass die nicht erlaubt ist, was aber genau ist leider nicht definiert.

    Ich drück dir die Daumen dass deine nächste Hundeschule besser ist ;)

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