Sie kann / will mir nichts recht machen!

  • Zitat


    Sie ist aber ehrlich gesagt auch schwer zu motivieren. Leckerchen nimmt sie wenns grad reinläuft, sonst findet sie das weniger wichtig. Bälle oder sonstiges interessieren sie nicht. Apportieren schon gleich gar nicht.

    Genau DAS Problem hatte ich mit meinem Dicken auch.
    Ich kann dir das Buch "When Pigs fly" ans Herz legen. Ist allerdings englisch.
    Das hat mir geholfen, ein Stück weit meinen Hund besser zu verstehen, aber gleichzeitig nicht alles auf : "Das ist ein Molosser, der ist so" zu schieben.

    Ich kanns dir wirklich empfehlen, damit kommt man auch weg von der Einstellung, dass man Kommando XY oder Verhaltensweise Z dem Hund nicht beibringen kann, weil er zu dumm/unmotiviert/ Rasse X ist.

  • Hallo Julia,

    ich hab mir jetzt mal den gesamten Thread durchgelesen und klar, deinEingangposting war schon recht krass, aber je weiter man von dir liest, relativiert sich deine Wortwahl von Eingangs recht schnell und spricht einfach für puren Frust.

    Und mal ganz ehrlich ... wer nicht schon mal in einem Hundeleben seines Vierbeiners mal den Gedanken hatte, glaich erwürg ich ihn/sie ... der muss chon emotional tot sein ... :D Ich nehme es jetzt einfach mal mit Humor. Hundi zerstört etwas woran dein Herzblut hängt und du stehst da und denkst dir nur ...ich bring ihn um! Das ist einfach auch mal Frust, fertisch nicht mehr nicht weniger.

    Bezieht man das jetzt mal auf deine Situation, Hundi ständig irgendwie krank, dann Frust pur weil Hundi 180 Grad wengung charakterlich gemacht hat durch das Erwachsenwerden, mit unter auch der eine oder andere eigene Fehler in der Erziehung der hinzukommt, dann noch äußerliche Umstände und der Frust ist schon gepachtet ... Was aber in deinen weiterführenden Postings immer mehr ersichtlich wurde, du liebst ihn trotzdem und siehst auch im Grunde die Positiven Dinge noch, bspw. Traumhund zu Hause ... das ist enorm wichtig, dass du das auch wirklich konkret siehst und auch immer wieder in den Kopf rufst.

    Er hat seine Macken, aber Leinenführigkeit und sein Verhalten an der Leine, haben seine Gründe und sind auch nicht hoffnungslos, ansonsten ist sie ein toller Hund ... Tricktraining ist vielleicht für sie stinkend Langweilig, deswegen dreht sie sich nach einer Weile um ...mag sein das sie darin einfach keinen Sinn sieht darin. (Meine Huskyhündin war genauso ... Alles was keinen Sinn ergab wurde kathegorisch ignoriert ;) )

    Lass dich weder von anderen HH (die es ja eh immer besser wissen) nicht verunsichern, weder was die Leinenführigkeitsarbeit betrifft noch die Idee mit der BH. Leinenführigkeit wird garantiert ein langer Prozess und benötigt sicher viel Arbeit und viel auch Arbeit an deiner Souveränität ... aber das ist nicht unmöglich. Letzteres fehlt ihr vielleicht einfach wenn sie mit dir an der Leine unterwegs ist. Aber ein guter Trainer kann dir da mehr sagen, weil er sich vorort ein besseres Bild als wir hier machen können.

    Ich kann mir vorstellen, wie schwer das ist ein 40 kilo Fellnäschen an der Leine zu haben und trotz wildem Gebahren wirklich RUHE zu bewahren, umzudrehen, aus dem Dunstkreis der angebellt wird zu verschwinden ... nicht unsicher zu werden, weils Viehchen an der Leine zerrt wie ein Berserker .... aber das genau ist wichtig. Ruhig bleiben und Sicherheit behalten ... auch wenns nötig ist Faust in die Taschen, wenn du merkst der Frust schlägt in Wut um... lass dich nicht von doofen Blicken anderer aus dem Konzept bringen, schaff dir ein dickes Fell an, für die blöden Sprüche .... du willst mit deinem Teampartner ja daran arbeiten und es braucht Zeit und Geduld. Dein Hund braucht einfach deine Souveränität, ohne kann er sich nicht auf dich verlassen und übernimmt eigenverantwortlich ... typisch Rasse halt. Manchmal braucht es einfach seine Zeit, bis man den Trick findet beim Hund, um ihn zu führen und zu lenken ... das passiert nicht immer von Heute auf Morgen ... aber ich bin sicher, du wirst ihn finden.

    Es gibt viele Hunde und Rassen die nicht gefallen wollen, die nicht unbedingt es dir recht machen wollen ... sie fordern auf ihre Art ... direkt und sehr gradelinig und da liegt eventuell auch der Knackpunkt bei deiner Hündin.

    Tief durchatmen, all die "Probleme" sind nicht unlösbar ...

    Liebe Grüsse
    Pandora

  • Ich habe mir jetzt den ganzen Thread durchgelesen und denke auch, dass sich das Problem sicher lösen lässt.

    Du schreibst, deine Hündin ist oft krank, muss zum Tierarzt. Dann macht sie Mist, braucht eine Trainerin. Das alles kostet Geld, von dem du nicht genug hast. Das heißt, du musst dich einschränken, noch mehr als sowieso schon, und fragst dich vielleicht: "Wieso gerade mein Hund?". Dann noch dieser blöde Vorfall und die Strafe mit dem Leinenzwang, ich wette das nagt an eurer beider Nerven. Auch hier fragst du dich sicher wieder: "Wieso passiert das gerade mir?". Vielleicht mag es dir vorkommen, als hättest du mit deiner Hündin durchweg nur Pech. Vielleicht denkst du, es ist unfair, dass das alles genau Dir passiert - und dann auch noch alles auf einmal. Und diese Wut überträgst du dann womöglich auf deine Hündin - und übersiehst, dass ihr beide im selben Boot sitzt, dass auch sie unter der Situation leidet. Statt eine "Wir beide gegen den Rest der Welt"-Einstellung zu entwickeln, entwickelst du eine "Ich gegen Sie Einstellung". Das ist schade, aber einen direkten Vorwurf kann man dir daraus nicht machen.
    Sie ist nicht schuld daran, dass bei euch momentan alles so schlecht läuft und sie wird genauso darunter leiden wie Du.

    Kennst du das Buch "Das andere Ende der Leine" von Patricia McConnell? Ich kann es dir nur empfehlen, es hat meine Beziehung zu meinen Hunden grundlegend verändert. Du lernst deine Hunde besser zu verstehen und teilweise auch dich selbst. Dir wird es oftmals wie Schuppen von den Augen fallen. Vielleicht kann euch dieser kleine Büchlein wirklich weiter helfen :)

    Ich wünsche euch beiden ganz viel Kraft für die nächste Zeit!!

  • Zitat

    Ich hock sowieso ständig beim TA, weil sie ständig was hat. Der hat nie was gefunden, was jetzt darauf hindeuten könnte. Was könnte denn sowas sein?

    Is sie denn krank oder nicht ?
    Wenn der Arzt nichts findet...

  • Mich erinnert das ganze was du beschreibt an meine momentane Beziehung zu Woodie :roll: (nein, ich habe nicht das Bedürfnis ihn zu schlagen, ich bin ein sehr friedliebender mensch) aber ich bin auch grad etwas am verzweifeln...

    Ich denke, Hunde haben einfach auch mal schlechte Phasen - wie wir auch!- und ich versuche einfach wenn ich merke das heute ein schlechter Tag ist einfach für DIESEN Tag den Problemen aus dem Weg zu gehen.
    Es bringt rein garnichts irgendwas zu trainieren wenn man selbst auf 180 ist!

    Dann einfach lieber noch eine kurze Übung, von der man weiß, das sie immer klappt, und dann das Training beenden anstatt mit Ärger im Bauch weiterzumachen!
    Also lieber garkein Training als schlechtes Training!

    Und wenns mal ganz schlimm ist geh ich auch einfach mal 10 Minuten vor die Tür, reg mich auf oder ruf meinen freund an und meckert dem mein Leid und geh dann wieder ganz ruhig und gelassen zurück - sobald ich merke, dass ich an eine Grenze komme wo ich ungerecht dem Hund gegenüber werden könnte mach ich nen dicken Break!
    Ich finde, das ist total wichtig weil man auf keinen Fall mit negativer Stimmung mit einem Tier arbeiten sollte!

  • Ich hatt jetzt nicht gelesen warum der Hund an der 1,5m-Leine laufen darf - aus gesundheitlichen Gründen oder wegen gesetzlichem Leinenzwang? :ops:

    Wir haben die beiden Probleme dass unser Hund andere Hunde an der Leine anbellt (ohne ist er verträglich) und er in manchen Situationen fiepst. Da ist es bei ihm aber zB so, dass wenn er an einer 5m-SL ist er sich leichter auf mich konzentriert oder kurz mal Schnüffelt (zB als Beschwichtigung oder Übersprungshandlund) und so besser mit Stress zurecht kommt. Daher halte ich es nicht als Allgemeinrezept es soll erst mal die Leinenführigkeit an der kurzen Leine sitzen bevor der Hund überhaupt an eine längere Leine gemacht wird.

    Bzw stelle ich mir manche UO-übungen wie sitz und bleib, Platz aus der Entfernung sowie Dummytraining ziemlich schwierig vor an einer kurzen Leine.

  • Hi,

    Zitat

    Ich hatt jetzt nicht gelesen warum der Hund an der 1,5m-Leine laufen darf - aus gesundheitlichen Gründen oder wegen gesetzlichem Leinenzwang? :ops:

    Wegen gesetzlichem Leinenzwang :/

    Ich persönlich würde in deinem Fall trotz allem beim Thema Auslastung/Bewegung ansetzen.

    Dein Hund sollte vorrangig den Spaß an der Bewegung und die Auslastung nicht durch den anderen Hund erfahren, sondern durch dich. Das stärkt die Bindung!

    Ich würde an deiner Stelle also:
    1. Alles Prinzessinnen-Getue streichen
    -> keine Aufmerksamkeit, kein Streicheln etc. mehr drinnen (also drinnen ganz viel ignorieren)
    -> Bewegungseinschränkung drinnen! Sie sollte auf ihrem Platz schlafen, dir nicht ständig hinterherrennen usw.; sie sollte nicht selber entscheiden, wann sie in den Garten darf

    2. Viel Bewegung mit ihr draußen machen (ich weiß, es ist echt anstrengend, mit einem Hund draußen unterwegs zu sein, der an der Leine pöbelt etc.)
    -> Wenn du dich irgendwie dazu überreden kannst, geh mit ihr Joggen!
    -> Meinst du du kannst ihr das Fahrradfahren beibringen?
    -> Ansonsten einfach ganz ganz viel zu Fuß unterwegs sein!
    (Ich denke, dein Hund ist einer, der körperlich ausgelastet werden muss, nicht so sehr vom Kopf her. Die Auslastung sollte mit dir zusammen stattfinden, von dir abhängen und mit dir Spaß machen.
    -> Nur draußen bekommt sie Aufmerksamkeit von dir


    Wie gesagt, das wäre meine Herangehensweise...

    lg,
    SuB

  • Ich finde SuBs Vorschlüäge total super und muss auch sagen, dass mir auch der Gedanke kam, dass sie mit DIR mehr Spaß haben muss!

    Es ist zwar schön, dass Kaja mit der anderen Hündin stundenlang durch den Garten tobt, aber das empfinde ich im Gesamtzusammenhang hier als nicht förderlich für die Bindung - eher im Gegenteil!

    Vielleicht wäre ja auch ZHS etwas für euch?

    Auf jeden Fall muss Kaja mehr auf dich fixiert werden - aber freiwillig!

  • So, ich sage jetzt mal im Gegenteil nichts zu deiner Erstwortwahl, denn sowas denkt man sich nun manchmal eben einfach, auch über die liebsten Haustierchen der Welt.
    Und da ich ebenfalls zum Tierquäler der Nation abgestempelt wurde, weil ich super wütend auf meine Katze war, als sie vor meinen Augen in mein Bett gepinkelt hat, kenne ich das.
    Manche Leute meinen eben immer hyper korrekt sein zu müssen.

    Aber wie dir die anderen schon sagten: Verwöhne deinen Hund nicht zu sehr und arbeitet an eurer Bindung.
    Leider kann ich dir dazu gar nichts raten, denn meiner klebt wie ein Bekloppter an mir und macht alles, um mir zu gefallen.

    Ich denke mal, du liebst deine Hündin sehr und grade weil du sie liebst, bist du so ausfallend geworden. (Das zeigt einfach nur, wie wichtig einem sowas ist, nicht, dass man ein schlechterer Mensch ist)


  • Du könntest auch vermehrt Suchspiele - wenn sie sowas mag - mit ihr machen, das geht auch an der kurzen Leine und macht -meiner Hündin zumindest- einen riesen Spaß und lastet aus!
    Außerdem kann man auch wenn man im wald geht viele kleine Übungen wie Balancieren, über oder unter Baumstämmen durchklettern etc. mit in der Spaziergang einbinden - ich finde so macht es für beide mehr Spaß als "stumpf" durch die Gegend zu laufen ;)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!