AAAH!!Langsam verliere ich meinen Glauben an die Menschheit!

  • Ich finde es auch sehr sehr schade, wenn ein vermitteltes Tier doch wieder ins Heim zurück muss.


    Es gibt sicherlich fädenscheinige Gründe, die ich nicht tolerieren kann, aber es gibt manchmal bestimmt auch trifftige Gründe.


    Viele gehen ein paar mal mit den Hunden spazieren etc., machen sich dort einen ersten Eindruck vom Hund. Sind sie zufrieden, nehmen sie ihn mit.


    Der Alltag im neuen Zuhause ist jedoch ein ganz anderer als im Tierheim und manche Tiere (egal ob Hund oder Katz) zeigen dann ihren wahren "Charakter" z. B. Leinenaggression, schnappen, etc. Ein unerfahrener Hundehalter kann da ganz schnell überfordert sein und resignieren. Da nützt die beste Vorkontrolle nichts!


    In solchen Fällen finde ich es auf jeden Fall besser, den Hund wieder zurück ins Tierheim zu bringen und nicht nervlich völlig überbelastet dem Hund evtl. Gewalt anzutun o. Ä.


    Tigre (Tierheimhund) war nach kurzer Zeit einen Traumhund bis zu seinem Tode. Es gab nie etwas zu beanstanden.


    Unser Rex (Tierheimhund) ist eine richtige Herausforderung und hat mich in den ersten Wochen fast zur Verzweiflung gebracht. Ich dachte echt, dass ich evtl. einen Fehler gemacht habe ihn zu nehmen.


    Heute nach fast 5 Monaten sehe ich wahnsinnige Erfolge und freue mich auf jeden neuen Tag mit ihm.


    Für alle die sich mit ihrem Hund nicht sicher sind rate ich: Geduld haben, konsequent sein und vorallem ganz viel Liebe zu schenken!


    LG, Tigre

  • Hi an alle,


    wir haben einen "Rückläufer" aus einer Tierschutz orga - er ist als Welpe aus Spanien gekommen, war dann für 5 Monate vermittelt, wurde zurückgegeben und ist mit knapp 10 monaten zu uns gekommen - für uns ist er der absolute Traumhund.


    Der Bogen, der hier als Link drin war ist glaube ich so ziemlich der gleiche, den wir auch ausgefüllt haben - müssen die Besitzer vor uns also auch ausgefüllt haben- daran kann es also nicht wirklich liegen.


    Bei der Vorkontrolle hat die sehr nette Dame von der Orga ihren 72 cm großen Schäferhund mit - das finde ich auch schon mal eine sehr wichtige Sache !
    ( Ich fand ihren Hund damal super nett aber sehr groß in unserem kleinen Haus und war froh, dass der, den wir uns ausgesucht hatten, kleiner war. Na, er ist dann locker nochmal 10 cm gewachsen und jetzt nicht viel kleiner als der "Vorkontrollhund" :headbash: - aber es paßt wunderbar :D )


    Auf jeden Fall denke ich, dass die Kontrolleure der Orgas mehr auf das achten sollten, was in meinem Job als "emotionale Faktoren" bezeichnet wird.


    Für die Vorbesitzer von unserem Traumhund war es wohl der erste Hund in ihrere eigenen kleinen Familie und sie hatten ein kleines Baby, das erste ... angebener Grund für die Rückgabe war der Hund ist nicht zu bändigen und zieht extrem an der Leine.


    Hat er tatsächlich getan, war aber für uns leicht zu regulieren und in unserer Familie mit älteren Kindern kein Problem - mein Freund und ich haben erstmal trainiert - und inzwischen können ihn auch die Kinder halten.


    Aber wenn ich mal drüber nachdenke, wie es war, als mein Sohn in der Karre saß und das laufen angefangen hat- mit diesem Hund mit 10 Monaten hätte ich auch Probleme gehabt - Kind will erste Schritte neben der Karre machen - Hund muß erzogen werden derzogen und lernen sich zu benehmen - und ich mache beides gleichzeitig zum ersten mal - da hätte ich Schwierigkeiten gehabt und hätte zumindest regelmäßig Hilfe von meiner Familie gebraucht. Wenn das dann nicht gegeben ist wird es schwierig !


    Unser Hund ist super sozialverträglich, sehr kinderlieb, nicht dominant - aber draußen extrem temperamentvoll - und ich hätte ihn als Welpe und Halbwüchsigen nicht an eine Familie mit Baby vermittelt - völlig egal wer wann arbeitet, wie groß das Haus ist und ob die Finanzen stimmen. Ich hätte danach gefragt, wer das Baby versorgt, wenn der Hund Trainingseinheiten draußen braucht. Ob jemand da ist, der die Mama auf den Spaziergängen begleitet, wenn der Hund zieht und toben will und der Kleine krabbeln oder laufen will. Wer sich um den Hund kümmern kann, wenn das Baby krank ist.
    Ich glaube solche täglichen Alltagsituationen werden zuwenig berücksichtigt und besprochen , damit könnte man vielleicht manchem Orga-Hund eine Vermittlung mehr ersparen.


    Lg,
    Trixi + Diego

  • Vorkontrollen, bei denen der Kontrolleur mit dem Fragebogen vor den interessierten Adoptanten sitzt, und eine Frage nach der anderen
    "abhakt" setzen wir nicht ein. Klar ist ein Fragebogen im Hinterkopf den
    man anschliessend in Abwesenheit der Leute ausfüllt. Das Gespräch selbst
    ist eben dieses, ein formloses entspanntes Gespräch in das die wichtigen Punkte "nebenher" einfließen. Mir bringt es nichts wenn ein Interessent
    auf alle Fragen zwar "richtig" antwortet, im Grunde aber etwas völlig anderes
    meint. Der persönliche Eindruck ist wichtiger als der ausgefüllte Fragebogen.


    Sowas wie bei Hund 2 wäre bei uns quasi ausgeschlossen, da wir die VK nur
    mit allen im Haushalt lebenden/den Hund betreuenden Personen durchführen.


    Und selbstverständlich nehmen wir zu den Kontrollen idR auch Hunde mit.

  • Hi,


    Zitat


    Bei "uns" kommen die meisten Hunde (leider) direkt aus Rumänien in die neuen Familien, Pflegestellen sind einfach viel zu rar :/
    Vielleicht liegts auch daran, eben dass die meisten Leute ihr Schützlinge vorher nicht kennen lernen können. Aber dann könnten sie später was den Abgabegrund betrifft ja wenigstens ehrlich sein...


    Kann es sein, dass die Orga die Interessenten zu wenig darauf vorbereitet, wie stressig ein Hund "frisch aus dem Ausland" am Anfang sein kann?


    Ich denke viele Leute können sich vielleicht nicht vorstellen, was für eine Umstellung es für den Hund bedeutet, von der Straße ins deutsche Wohnzimmer umzuziehen.


    Da muss die Orga in jedem Fall deutlich drauf hinweisen!


    lg,
    SuB

  • Zitat

    Bei der Vorkontrolle hat die sehr nette Dame von der Orga ihren 72 cm großen Schäferhund mit - das finde ich auch schon mal eine sehr wichtige Sache !


    wenn ich für unsere orgas einen vorkontrolle übernehme, dann mach ich das auch immer wieder gern, dass ich einen meiner hunde (nach vorheriger anmeldung, versteht sich) mitnehme.


    das ist oftmals sehr sehr aufschlussreich - vorallem, wenn ich sam, den hüte-dickkopf mitbringe...


    ich seh das bei den vorkontrollen und beim vorgespräch immer so:


    sind ein, zwei punkte nicht ganz optimal (und wo wären schon immer alle bedingungen wirklich exakt stimmig) dann möchte ich gern von den adoptanten wissen, wie sie sich vorstellen, das problem zu lösen.


    wie ist die reaktion auf bestimmte theoretische konstellationen? hat man sich schon gedanken gemacht, ist man bereit, hilfe anzunehmen?


    wie wäre plan b, wenn etwas nicht so funktioniert, wie man sich das vorgestellt hat?


    wenn mir z.b. jemand sagt, er möchte nicht in die huschu weil die eben nicht wirklich gut sind - aber er wäre bereit, im falle eines falles jemanden von der orga um hilfe zu bitten - dann ist das ja ein vernünftiges argument.


    bei meiner auslandsorga hake ich immer noch mehrmals speziell nach, ob man sich bewusst ist, dass man sich ein völliges ü-ei ins haus holt und versuche, hier auf alle möglichen probleme eindringlich hinzuweisen. auch wenn diese im infomaterial und auf der homepage bereits deutlich zu lesen stehen.


    bei der orga, die hier in der gegend ein eigenes TH hat, ist es sowieso "bedingung" dass sich hund und halter ausgiebigst kennenlernen - hin und mit ist dort generell nicht möglich.


    da ich mir keinen kontoauszüge und sparbücher zeigen lassen kann (und das auch gar nicht will) andereseits aber schon drauf hinweisen muss, dass tierarztrechnungen mal schnell sehr teuer sein können, ist mir die antwort, dass der andoptant sich der kosten bewusst ist und vielleicht eine entsprechende versicherung abschliesst bzw. wie er sich die finanzierung in etwa vorstellt, wichtig. (ob er nun nur jeden monat 5 euro auf die seite bringt oder 500 ist egal - hauptsache ich sehe er ist sich des problems bewusst!!)


    ein hund, der womöglich aus der vermittlung zurück kommt, weil er mit dem alleinesein probleme hat - der wird allerdings von mir sicherlich nicht an eine person vermittelt, die berufstätig ist und keine möglichkeit hat, den hund irgendwo unterzubringen. auch nur logisch.


    da ist einfach viel fingerspitzengefühl gefragt und ein bisschen menschenkenntnis - in den kopf schauen kann ich den adoptanten nicht.


    ich geh meist nach den vermittlungsgesprächen / vorkontrollen in mich und frage mich in aller ruhe, ob die "vorteile" überwiegen und ob das wirklich passen könnte. (was ja auch immer sehr vom hund abhängt - hund A passt wunderbar zu familie A, wärend hund B dort auf keinen fall hinkönnte).


    bis jetzt ist keiner der von mir vermittelten hunde zurück gekommen - allerdings musste ich auch schon einmal einen interessenten ablehen. dort waren 3 kleine kinder und der betreffende hund wäre dort völlig überfordert gewesen. ältere kinder oder nur ein (vielleicht "vernünftiges")kind wären noch gegangen.


    die familie war ein wenig eingeschnappt - aber hat sich dann doch überzeugen lassen und hat sich dann wenige wochen darauf für einen anderen hund entschieden, der wunderbar mit der situation dort klarkommt. ( ein älters model *gg* - scheidungswaise - die nase geniesst es, viele menschen um sich rum zu haben, der war im TH völlig unglücklich, weil er zuwenig menschen um sich rum hatte - allerdings auch einer, der nicht oder nur sehr begrenzt allein bleiben kann - was allerdings in der familie so gut wie nie vorkommt).


    die berühmten fragebögen bei unseren orgas seh ich immer nur als kleine "hilfe" an um überhaupt erstmal einen winzigen ersten eindruck zu bekommen.


    ich gestehe, wenn jemand alle fragen völlig optimal beantwortet - dann bin ich persönlich sogar immer ein klein wenig misstrauischer - das liegt aber bei mir generell daran, dass ich mir immer denke, den "optimalen" halter gibts nicht.

  • Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass hier die rosarote Brille das größte Problem ist.
    Ich bin eine wander Pflegestelle, habe keine feste Orga, sondern arbeite mit der Frau die die Vorkontrolle gemacht hat zusammen, die bei unterschiedlichen Orgas aushilft.


    Sie hatte auch ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert, Hunde die zurückgegeben werden wegen dem starken Durchfall...bei einem wurde dann rausgefunden das der erwachsene Hund kosequent mit Welpenfutter gefüttert wurde.


    Zig Rückläufer nach wenigen Stunden, weil sich die Pflegestellen das spontan anders überlegt haben etc.
    Auch das sich unter anderem geweigert wird, zum TA zu gehen.


    Ich habe hier noch eine Katze, allerdings auch das Glück, im Notfall die Tiere räumlich gut trennen zu können....zusammengelegte Wohnung.
    Habe mir also genug Gedanken gemacht und Dank einem schwedischem Möbelhaus muss ich auch keine Angst haben, dass irgendwelche Möbel leiden könnten.
    Sind schnell und kostengünstig ersetzt.


    Ist vllt auch das Helfer-Syndrom, ich weiß es nicht.....aber jede Pflegestelle sollte sich den supergau vor Augen halten um einfach vorbereitet zu sein.
    Um so schöner, wenn der nicht eintritt und der Pflegi sich gut eingewöhnt....


    Gruß Gwen

  • Nochmal zu dem Fragebogen.


    Der Fragebogen dient vorwiegend dazu, die Personalien des Interessenten festzustellen.


    Desweiteren ist er nur das Fundament auf dem die weiteren Fragen, Erklärungen usw. aufgebaut werden.


    Niemand sollte sich vorstellen, dann füll ich mal schnell den Bogen aus, beantworte die Fragen so wie es gewünscht wird, dann krieg ich meinen Hund und gut ist es.


    In der Unterhaltung versuche ich den Menschen "kennenzulernen", seine Beweggründe einen Hund haben zu wollen und seine Bereitschaft und Möglichkeit, angemessen für das Tier zu sorgen. Ich werde nachdenklich, wenn mir keine Fragen gestellt werden. Denn in der Regel wird man mit Fragen geradezu gelöchert. So sollte es auch sein.


    Ich melde meinen Hund, den ich zur Vorkontrolle mitnehme nicht an. Am Telefon habe ich erfahren, ob da schon ein Hund lebt, ist da kein Rüde, kommt einer meiner Hunde mit.


    Glaubt mir, auch da scheiden sich schon die Geister. :D


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat


    Welche Ansprüche in dem zitierten Text oder in dem Vorkontrollbogen (um die geht es doch grade im speziellen, oder?) sind denn so außergewöhnlich hoch?



    Ich finde die Frage nach der Staatsangehörigkeit sehr merkwürdig und irgendwie indirekt diskriminierend (und die Frage nach Personalausweis/Reisepass-Nu. und ausstellende Behörde als Eingriff in mein Datenschutzrecht). Ebenso die Frage nach dem Beruf.


    Wie helfen denn diese Angaben der Vorkontrolle??? :???:

  • Zitat



    Ich finde die Frage nach der Staatsangehörigkeit sehr merkwürdig und irgendwie indirekt diskriminierend (und die Frage nach Personalausweis/Reisepass-Nu. und ausstellende Behörde als Eingriff in mein Datenschutzrecht). Ebenso die Frage nach dem Beruf.


    Wie helfen denn diese Angaben der Vorkontrolle??? :???:


    Staatsangehörigkeit sehe ich auch als Quatsch an, ebenso Beruf.


    Vorlage des PA/Reisepasses allerdings nicht. Ich muß die Identität des Interessenten kennen. Wir wollen und müssen wissen, ob die Person, die uns gegenüber sitzt und der wir einen Hund anvertrauen sollen, auch derjenige ist, der er behauptet zu sein.


    Im TH Berlin mußt Du bei Übernahme eines Tieres, auch wenn es "nur" eine Ratte ist, auch deinen PA vorlegen.


    Was ist daran schlimm? Ich sehe da keinen Eingriff in den Datenschutz.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat


    Vorlage des PA/Reisepasses allerdings nicht. Ich muß die Identität des Interessenten kennen. Wir wollen und müssen wissen, ob die Person, die uns gegenüber sitzt und der wir einen Hund anvertrauen sollen, auch derjenige ist, der er behauptet zu sein.


    Bei der entgültigen Übergabe und für den Schutzvertrag finde ich das auch noch o.k., aber dass das schon vorab bei der Anfrage/Vorkontrolle erfragt wird, obwohl noch gar nicht klar ist, ob der Interessent überhaupt in die engere Auswahl kommt, finde ich komisch. Da müssten m.E. einige Datenschutzrichtlinien beachtet werden, denn was passiert denn mit diesen elektronisch gesammelten Daten? :???:

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