Streicheln bei Angst? Ja bitte gerne!

  • Das Gerücht das man einen ängstlichen Hund nicht durch Streicheln trösten soll, weil sich dadurch angeblich die Ängste verstärken sollen, hält sich ja nun schon sehr lange.

    Ich lese gerade ein Buch, in dem auch erklärt wird, warum man den Hund eben doch streicheln soll - außer man selber ist ängstlich, denn das würde regelrecht ansteckend wirken.

    Wissenschaftler haben festgestellt, dass durch das Streicheln der Cortisolspiegel (Cortisol ist das Streßhormon) beim Hund nicht ansteigt und nicht fällt. Er bleibt gleich.
    Allerdings stieg die Konzentration von z.B. Oxytocin (Bindungshormon) oder auch von Dopamin ("Glückshormon") stark an.
    Wir tun unseren Hunden - wenn wir selber ruhig sind - mit dem Streicheln durchaus etwas Gutes in einer Situation wo es wichtig für sie ist.

  • Mh, das ist interessant...bei uns wirkt körperkontakt wunder! Also wenn, gerade der rüde, verunsichert ist, leg ich ihn mir auf die füße, ignorier ihn aber ansonsten ( ausser es ist ganz schlimm, dann gibts noch eine beruhigende hand).

    In der welpenschule war der "trainer" aber auch der meinung, dass man den hund "alleine" lassen soll. Also jedes mal wenn er bei uns schutz suchte, sollten wir weggehen. Das ergebnis war ein hund, ser anfing seine probleme selbst zu lösen ( nein, das ist bei uns nicht positiv)

  • Jap das hab ich gerade eben auch gelesen und fand es sehr interssant :smile:
    Außerdem wurde auch sehr umfassend erklärt, dass man negative Gefühle nicht mit positiven Erlebnissen wie zb Streicheln verschlimmern kann, außer man ist selber ängstlich und unsicher und überträgt das so auf den Hund.

    Ich hab bei Sam festgestellt, dass ihm eine Berührung in Situationen in denen er Angst hat sehr wohl gut tut und ihn das beruhigt. Es darf halt kein frenetisches Kraulen sein, denn das macht ihn nervöser, aber eine ruhig aufliegende Hand und die Bestätigung, dass ich die "Gefahr gesehen habe wirken echte Wunder!

  • Zitat

    Ich glaub ja, dass sowas so oft schief geht, weil sehr oft von Besitzern "Angst" diagnostiziert wird, wo es keine ist.
    Nicht, weil es nicht funktioniert.

    Ich steh ein bissi aufm Schlauch, wie Du das meinst *kopfkratz*. Hast Du vielleicht ein Beispiel?

  • Das habe ich bei Bob auch festgestellt. Wenn er unsicher ist und ich ihn dann streichel und gelassen bleibe ist die Situation für ihn auch erträglicher :-)

    Gesendet von meinen Handy

  • Zitat

    Ich glaub ja, dass sowas so oft schief geht, weil sehr oft von Besitzern "Angst" diagnostiziert wird, wo es keine ist.
    Nicht, weil es nicht funktioniert.

    Du hast bestimmt recht damit... Allerdings glaube ich, dass Berührung in vielen Situationen hilft solange man selber die richtige Einstellung hat.
    Bei uns hilft sie zb auch bei Aufregung zusammen mit dem Wort "ruhig".
    Oder etwas energischer, wenn Herr Hund verärgert ist mit "lass das".

    Man sollte halt selber wissen was man gerade vermitteln möchte und auch das rüberbringen.

  • Zitat

    Ich glaub ja, dass sowas so oft schief geht, weil sehr oft von Besitzern "Angst" diagnostiziert wird, wo es keine ist.
    Nicht, weil es nicht funktioniert.


    Ich habe da eher die gegenteilige Erfahrung!
    Da wird "Dominanz" unterstellt, dabei ist es die pure Angst.

  • Also ich kenne das aus meinem praktischen Leben. Wenn mein Hund Unsicherheit zeigt, in der er dann auch zu Übersprungshandlungen neigt, hocke ich mich hin, massiere ihm die Brust und murmle leise immer ein und den selben Satz. Er beruhigt sich und weiter geht`s. Man muss bloß etwas Feingefühl in der Beurteilung der Situationen beweisen und sie einschätzen lernen.
    Ich habe von dem pauschalisierendem Gerede: "Bei Angst und Unsicherheit des Hundes, bloß nicht auf ihn einreden und ihn mit Streicheln bestärken." eh nie wirklich was gehalten. Rein vom Bauchgefühl her.

  • Heute noch erlebt: Lemmy wurde von 2 größeren Hunden gemobbt, was mir nicht unbedingt Angst einjagt, ihm aber schon; er flüchtete hinter mich und ließ mich die großen Wilden vertreiben, dann hab ich ihn auch vorsichtig gestreichelt und er wurde sofort ruhiger. Glaube auch, dass das helfen kann. Das mit dem Oxytocin hab ich auch schon gehört, soll angeblich besonders ausgestoßen werden, wenn man den Hund im Flankenbereich/Taille streichelt.

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