Pansen von Weidekühen ohne Getreide/Mais/Soja

  • Zitat


    Weil ohne Nutzen der Bakterien ist er ja einfach nur minderwertiges Bindegewebe, oder?


    Das nicht, denn er besitzt doch eine recht hohe Verdaulichkeit - es spricht also nichts dagegen, ihn auch als Protein- und Fettquelle zu nutzen. Ich würde bloss meinen Hund nicht ausschliesslich davon ernähren wollen.

  • Zitat


    Das nicht, denn er besitzt doch eine recht hohe Verdaulichkeit - es spricht also nichts dagegen, ihn auch als Protein- und Fettquelle zu nutzen. Ich würde bloss meinen Hund nicht ausschliesslich davon ernähren wollen.


    Dakne dir. :smile:
    Ich gebe ihn ja auch ab und an weil meiner ihn liebt, mir ging es in diesem Fall nur um die Empfehlung dass er wegen der Bakterien so gesund ist.

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    Das nicht, denn er besitzt doch eine recht hohe Verdaulichkeit -


    es geht um die scheinbare Verdaulichkeit. Die wahre Verdaulichkeit ist eine andere.

  • Zitat

    es geht um die scheinbare Verdaulichkeit. Die wahre Verdaulichkeit ist eine andere.


    wäre sehr nett, wenn Du das noch ein wenig erläutern könntest für Unwissende wie mich. Du bist ja anscheinend sehr Anti-Pansen, auch was den Weißen betrifft, andere Leute, die ich auch als kompetent einschätze, sehen das anscheinend ein bisschen anders, siehe hier den Beitrag von Marula
    https://www.dogforum.de/was-is…-sammlung-t142601-10.html


    Wie siehst Du das bez. Muskelfleischanteil?


    Vitamingehalt wird wohl stark vom enthaltenenen Grünfutter und dessen Qualität abhängen, aber das geht ja aus diesem Thread hervor, dass es damit wohl in aller Regel nicht weit her ist. Also Bakterien und in den meisten Fällen Vitamine auf der Pro-Seite fallen weg, dann geht es wirklich nur noch um die Wertigkeit des Fleisches was Fett / Protein betrifft.


    Wobei meine Überlegung auch ist, ob immer nur das hochwertigste Muskelfleisch allein überhaupt so ideal ist und der Hund dann nicht überversorgt wird? Die Hunde bekommen ja schließlich schon seit ihrer Entstehung eher die minderwertigeren Stücke und sind wohl in gewisser Weise daran angepasst (?), auch das ganze Beutetier des Wolfs enthält nur zu einem gewissen Teil hochwertiges Muskelfleisch.

  • die scheinbare Verdaulichkeit ist lediglich ein irreführender Begriff, nach denen die Herren Meyer und Zentek eine Proteinquelle prozentual bewerten. Sie sagt absolut nichts über die wahre Verdaulichkeit einer Proteinquelle aus.
    Siehe Seite 40
    http://books.google.de/books?i…0%20pansen%20hunde&f=true


    Danach hat Getreidekleber und Soja sogar eine höhere " scheinbare Verdaulichkeit "als Pansen
    und Griebenmehl , ( bindegewebsreicher Schlachtabfall)die beide " nur bei 93 % angesiedelt sind.


    Das Dumme daran ist , dass einige Hersteller aus diesem Grund allein wegen dieser Begrifflichkeit Grieben für sehr hochwertig erklären.


    http://www.ich-will-futter.de/marengo-384.html#ancor4


    „Grieben“, bestehen aus tierischen bindegewebsreichen Fettgeweben , die nach dem Ausschmelzen/Extrahieren des Fette zurückbleiben. Hochwertig und gut verdaulich sieht anders aus.

  • Aber die wahre Verdaulichkeit ist doch höher als die scheinbare Verdaulichkeit, da die endogenen Verluste hier berücksichtigt werden. Wenn also die sV schon bei 93% steht kann es sooo schlecht verdaulich ja nun auch nicht sein.
    Für alle die mit den Begrifflichkeiten nichts anfangen können, ich benötige für die Berechnung der scheinbaren Verdaulichkeit (sV) die Menge eines bestimmten Nährstoffes im Futter (= F) und die Menge des Nährstoffes im Kot (= K). Die Differenz (F-K) ist dann die Menge an Nährstoff, die im Tier geblieben ist, also verdaut wurde. Und das setze ich jetzt in Prozent zu der Menge die übers Futter aufgenommen wurde. Die Formel lautet somit (F-K)/F x 100. Oder als Beispiel: Mit dem Futter werden 100g Rohprotein aufgenommen. Im Kot sind 50g Rohprotein vorhanden. D.h. 50g sind im Tier verblieben, wurden also verdaut. Und 50g von 100g ist genau die Hälfte, also 50%.
    Bei der wahren Verdaulichkeit trage ich jetzt der Tatsache Rechnung, dass das Tier selbst Protein aus dem Körper in den Darm abgibt, durch abgeschilferte Zellen, Verdauungssekrete etc.
    Diese sogenannten endogenen Verluste (e) kann man für die einzelnen Nährstoffe bestimmen und dann von dem Gehalt, den man im Kot gemessen hat abziehen. Denn die endogenen Verluste wurden ja nicht mit dem Futter aufgenommen sondern sind später noch dazu gekommen.
    Die Formel lautet dann F-(K-e)/F x 100. Nimmt man das Beispiel von oben und sagt jetzt, es werden zusätzlich 10g endogene Verluste berechnet, dann hat man 100g gefüttert, 50g sind im Kot, davon sind jedoch 10g endogene Verluste, von dem Nährstoff aus dem Futter wurden also nur 40g ausgeschieden und 60g verdaut. 60g von 100g sind 60%. Der Verdaulichkeitswert wird also höher.
    Bei der Rohfaser, der Rohasche und der NfE gibt die sV sehr genaue Zahlen, da der Körper diese Stoffe nicht oder nur gering in den Darm abgibt. Beim Rohfett liegt die sV schon etwas unter der wahren Verdaulichkeit und beim Rohprotein deutlich drunter.
    Warum der Unterschied zwischen sV und wahrer Verdaulichkeit jetzt aber bei den Pansenbakterien eine Rolle spielen soll, ist mir ehrlich gesagt aus den letzten Posts nicht ganz klar geworden.

  • Danke für die Erklärung, Laurentide, erspart mir das tippen. :smile: Die wahre Verdaulichkeit liegt eher höher als die scheinbare.


    Ich vermute, Samojana mischt die biologische Wertigkeit des Eiweisses in die Verdaulkichkeit rein. Das sind aber verschiedene Dinge. Dass es gut verdaulich ist, heisst nicht, dass es eine optimale Aminosäurenzusammensetzung hat - siehe Kleberprotein. Hab ich auch nicht behauptet. Soja ist aus andern Gründen nicht so toll für den Hund, nicht wegen der Proteinqualität. Das sollte man auseinanderhalten.

  • Was macht denn jetzt den Pansen so besonders wertvoll. Der Inhalt kann es demnach nicht sein, was bleibt also. Abgesehen vom attraktiven Kuhstallgeruch.
    Kutteln-Pansen gilt in einigen Länder sogar als besondere Delikatesse.
    Damit diese gummiartige Masse verdaut werden kann, muss sie mehrere Stunden gewässert und 10 Stunden lang gekocht werden. So zäh ist das Zeug.
    Kutteln sehen aus wie Gummi-Badekappen aus den 60 er Jahren , nicht nur von der Optik, sondern auch von der Konsistenz. :D



    http://blog.zeit.de/nachgesalzen/files/2007/04/kutteln.jpg


    http://www.sourcingmap.de/larg…43&products_imageType=jpg

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