Verhalten von Hunden bei Wildbegegnung

  • Ein Hund der 30 Minuten im Wald verschwindet, würde bei mir vermutlich nicht nur lange Zeit an die Schleppleine kommen. Da würde ich persönlich mir professionelle Hilfe von einem Hundetrainer der sich mit Jagdhunden und Anti-Jagdtraining auskennt holen.

    Es gibt aber Hundetypen da hat alles Training bei vielen Exemplaren wenig Aussicht auf Erfolg.
    Podencos, Galgos, Husky wo bei einem direkt davor hoch gehenden Reh/Hase der Rückruf sitzt sind auch mit dem besten Training spärlich gesät.


    Ich bin mir relativ sicher, dass in der von der TS geschilderten Situation mein Whippet auch einige Minuten weg wäre. Als Sichtjäger vielleicht nicht so lange - wäre das Wild entkommen würde er denke ich nicht der Fährte nach gehen. Aber ich weiß es nicht.
    Wie trainiere ich da dran - mehr oder weniger gar nicht. Ich übe einen guten Rückruf und der Rest ist Management - Umgebung scannen, im Wald an die Leine, Freilauf nur auf offenen, einsehbaren Flächen.

  • Mein Podenco-Mix ist schon auf 180, wenn sie nur eine Katze vermutet (sie wird sie vielleicht riechen), auf jeden Fall gibt es für uns nur noch Online seit letzten Herbst. Freilauf gibt es nur am Fluss entlang oder in der Hundewiese, ich habe einfach Angst, dass sie auf die Straße läuft.

  • Es gibt aber Hundetypen da hat alles Training bei vielen Exemplaren wenig Aussicht auf Erfolg.
    Podencos, Galgos, Husky wo bei einem direkt davor hoch gehenden Reh/Hase der Rückruf sitzt sind auch mit dem besten Training spärlich gesät.

    Nun, was man sich da ins Haus holt sollte man ja aber vor der Anschaffung auch Wissen und dann eben auch mit allen möglichen Konsequenzen leben können. Z.B. das der Hund eben Lebenslang an die Schlepp muss und/oder nur in sicher eingezäunten Ausläufen Freilauf bekommt, wenn ein Anti-Jagdtraining so gar nicht fruchtet. Versuchen würde ich es trotzdem, egal wie gering die Chance ist, dass das Training Wirkung zeigt.

  • Nun, was man sich da ins Haus holt sollte man ja aber vor der Anschaffung auch Wissen und dann eben auch mit allen möglichen Konsequenzen leben können. Z.B. das der Hund eben Lebenslang an die Schlepp muss und/oder nur in sicher eingezäunten Ausläufen Freilauf bekommt, wenn ein Anti-Jagdtraining so gar nicht fruchtet. Versuchen würde ich es trotzdem, egal wie gering die Chance ist, dass das Training Wirkung zeigt.

    Ja klar sollte man das wissen.


    Lebenslang komplett ohne Freilauf wäre definitiv ein Grund für mich persönlich so viel zu trainieren wie es geht, damit das nicht sein muss.


    Aber Freilauf nur auf einsehbaren Wiesen/Feldwegen/Sportplatz/Stadtwäldchen/Parks etc finde ich weder für den Hund noch für mich eine Einschränkung. Der Hund läuft ja täglich frei. Die Umgebung hier passt für so einen Hund.


    Dahingegen wäre der Aufwand damit es bei naher Wildsichtung klappt mit dem Abruf wohl riesig und die Erfolgsaussichten gering.


    Das war mir von Anfang an klar, deswegen gibt es im Wald die Leine und gut ist.


    Ich habe auch ein Exemplar was fast nur auf Sicht geht und Gehegewild ignoriert. Wild sehen wir sehr unregelmässig, Ca 1-2 mal im Monat und wenn dann springt es irgendwie plötzlich vor uns her. Ich wüsste also ehrlich gesagt nicht wie ich groß trainieren sollte. Ohne aufhüpfendes Wild trottet sie brav auf dem Weg und sucht auch nicht aktiv.

  • Mein Husky-Podenco Mix hat weniger Jagdtrieb als meine Hütehunde. Immer hängt das auch nicht von der Rasse ab, das ist individuell und anhängig wie wildreich man wohnt. Ich kannte hier auch 2 Rottweiler die nie von der Leine gelassen werden konnten. Und jede Menge jagender Aussies - die ja angeblich niemals jagen würden ;)

  • Ich bin offen gestanden höchst neidisch, wie viele User es schaffen, das sie ihren Hund trotz Wild direkt vor der Nase abrufen können.

    Zumindest für meinen Hund und mich kann auch auch sagen, dass das nur sehr wenig mit "Leistung" oder besonders fleißigem Training zusammenhängt. Der bringt das einfach mit. Klar, ich hab' viel Umorientierung mit ihm geübt, aber das hätte jeder mittelmäßig interessierte und motivierte ;) Hundehalter so hinbekommen.


    Ich hab' da einfach Glück, dass mein Hund so ist (und bin ihm da sehr dankbar für). Aber ich bin da nicht "stolz" drauf oder so, dass er da so leicht zu händeln ist, ist ja nicht mein Verdienst, sondern eher ein Zusammenspiel aus "Glück gehabt bei der Genetik, was die geringe Intensität des Jagdtriebs angeht" + "der will eh schon doll gefallen und hat den Rückruf mit Party und yay-mein-Mensch-ist-begeistert verknüpft".

  • Wir treffen hier eigentlich täglich wild. Meine Hunde starren meist hinterher, wenn die Rehe über den Weg laufen. Sie bleiben aber alle vier entweder stehen, oder fallen sofort ins down. Und sie müssen auf dem Weg bleiben. Bei june und ree musste ich da etwas Training investieren, Hudson hat absolut keinen jagdtrieb und der border ist erst 18 Monate alt, bis jetzt orientiert er sich so stark am Rest des Rudels, dass er deren Verhalten einfach kopiert.
    Die viszla gasthündin, orientiert sich ebenfalls an der Gruppe und bleibt auf meinen brüller auch sofort stehen bzw. kommt sofort zu mir. Der brüller ist bei mir Reflex, auch wenn er wohl nicht nötig wäre.
    Selbst wenn wir mit anderen Hunden gassi gehen und diese Hunde gehen wild nach (verbotener Weise), bleiben meine Hunde da. Sie sind dann zwar aufgeregter, aber stehen trotzdem im Gehorsam. Deshalb dürfen sie im Wald und im Feld auch immer freilaufen.


    Würde mein Hund 30 Minuten zum jagen weg sein, bliebe er an der Flexi Leine. Das ein Hund mal kurz ab geht und nach 10-30 Sekunden wieder da ist, ist blöd, sollte nicht sein, aber ist anders zu beurteilen, als ein Hund der 30 Minuten weg ist. Selbst 5 Minuten wären für mich absolut ein Zeichen für, Hunde müssen an der Leine bleiben. Ganz ehrlich, nach vielen Jahren Hundehaltung und hundetraining im Verein, ausgeprägten jagdtrieb in den Griff zu bekommen, ist kaum möglich. Vor allem dann nicht, wenn die Hunde schon Erfolge im Sinne von "boah, hetzen ist ja geil" hatten. Auch wenn es sich jetzt böse anhört, Spar dir die Nerven mit dem antijagdtraining. Lass deine Hunde im Wald, in wildreichen Gegenden 100% angeleint und macht euch das Leben mit anderen Spielereien schön.
    Impulskontrolle und Abruf kann man ja trotzdem üben und weitermachen, nur damit wirst du den jagdtrieb wohl nicht in den Griff bekommen. Und auch mit schleppleinentraining usw. eher nicht. Ich habe jedenfalls in all den Jahren noch keinen sehr ambitioniert jagenden/passioniert jagenden Hund getroffen, dessen Halter das wirklich, ohne Leine im Wald/wildreichen Gebiet in den Griff bekommen hätte.


    Lg

  • Aber die Entfernungen um die es hier geht: 5 Meter. 1 Meter? Keinen Plan was da passieren würde. Aber so nah komme ich auch nicht ran ohne dass er es vorher angezeigt hat.

    Das find ich grad wirklich beneidenswert.
    Ayu würde ein sitzendes Kaninchen nie bemerken, über einen Igel ist er schonmal gestolpert... 2 bis 3m neben uns ging ein Reh hoch und rannte hinter Schilf davon, ohne dass er was mitbekommen hat. xD

  • Also wenn ich ehrlich bin, bei manchen wirkt es so, als ob sie ein bisschen Probleme bei der Einschätzung von Entfernung haben. 1 Meter oder 5 Meter an gesundes Wild zu kommen ist wohl extremst selten :???:


    Mein Ziel ist es gar nicht, daß ich Chilly überall ableinen kann. Ich habe ihn lieber im Wald etc. an der Leine und lasse ihn dort ausgiebig schnuffeln, anzeigen und lobe ihn dafür. Dadurch ist er sehr ruhig im Wald geworden, er hat gelernt, die frischeren Spuren von alten zu unterscheiden und ist nicht mehr zu 100 % im aufgeregten Jagdmodus. Er kann inzwischen auch gut im Wald entspannen, rumblödeln oder sich hinlegen und Pause machen.
    Freilauf bekommt er dort, wo eben kein Wild ist, damit er richtig laufen kann.

  • Das find ich grad wirklich beneidenswert.

    Ich finde es mittlerweile auch cool.
    Aber entweder bin ich mental beim Hund (und der Umgebung) oder er ist an der Leine.


    Entspanntes Laufen und dabei Unterhalten? Einfach mal bräsig den eigenen Gedanken nachhängen und der Hund macht sein Ding? Habe ich immer gerne gehabt, ging bei seinen Vorgängern auch. So hat alles Vor- und Nachteile.

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