Bilder von toten Hunden öffentlich teilen?


  • Ich habe noch nie einen Toten gesehen, in unserer Familie wird auch nicht aufgebahrt, schon bei meinen Urgroßeltern nicht. Folglich kenne ich das nicht und auch nicht den Umgang mit einem toten Körper.

    Ich nehme dieses Zitat jetzt nur als Beispiel, mein Post ist überhaupt nicht als Angriff zu verstehen.
    Ich glaube, hier liegt sehr oft der Knackpunkt. Viele Menschen kennen den Tod, so wie er aussieht, gar nicht mehr. Und ganz ehrlich: solange es sich nicht um Unfall- oder Mordopfer handelt, ist der Anblick eigentlich nichts Schlimmes.
    Ich selbst habe in zehn Jahren Altenpflege viele Menschen in den Tod begleitet und als toten Körper betrachtet, gewaschen, "schön" gemacht. Und um diese Erfahrung bin ich froh und dankbar.


    Wer Bilder toter Menschen und/oder Tiere nicht sehen kann oder will, der kann doch auch wegschauen bzw wegklicken (was ich selbst meistens tue. Weil ich keinerlei Beziehung zu den gezeigten Menschen oder Tieren hatte. Sie sind tote Lebewesen für mich. Denen ich generell Respekt erweise und Würde zugestehe. Ein offen gezeigtes Foto kann sie, meiner Meinung nach, nicht verletzen).

  • @lilactime
    Guck mal, was ich geschrieben hab:

  • Ich nehme dieses Zitat jetzt nur als Beispiel, mein Post ist überhaupt nicht als Angriff zu verstehen.Ich glaube, hier liegt sehr oft der Knackpunkt. Viele Menschen kennen den Tod, so wie er aussieht, gar nicht mehr. Und ganz ehrlich: solange es sich nicht um Unfall- oder Mordopfer handelt, ist der Anblick eigentlich nichts Schlimmes.
    Ich selbst habe in zehn Jahren Altenpflege viele Menschen in den Tod begleitet und als toten Körper betrachtet, gewaschen, "schön" gemacht. Und um diese Erfahrung bin ich froh und dankbar.


    Wer Bilder toter Menschen und/oder Tiere nicht sehen kann oder will, der kann doch auch wegschauen bzw wegklicken (was ich selbst meistens tue. Weil ich keinerlei Beziehung zu den gezeigten Menschen oder Tieren hatte. Sie sind tote Lebewesen für mich. Denen ich generell Respekt erweise und Würde zugestehe. Ein offen gezeigtes Foto kann sie, meiner Meinung nach, nicht verletzen).

    Da möchte ich einfach mal widersprechen. Natürlich gibt es einige Menschen die noch nie einen toten Körper gesehen haben. Aber eigentlich haben doch viele schon mal zumindest ein Haustier leblos gesehen.
    Wegklicken? Gesehen ist gesehen. Ich finde es nicht okay wenn bei Facebook usw sowas einfach in der Timeline aufpoppt.
    Und wie gesagt: Du bist in Dr Altenpflege, du gehst respektvoll mit diesen Dingen um. Andere.....nun ja....
    Im schlimmsten Fall onaniert dann jemand beim Anblick deiner toten Mutter oder das Bild taucht sonstwo mit einem Spruch darunter auf. Ne....also wirklich nicht...auch wenn wohl der Hauptteil der Menschen sich anständig verhalten würde wäre es trotzdem absolut nicht mein.

  • das Thema beschäftigt mich nu schon den ganzen Tag...
    Ich glaube wirklich das entscheidende ist das WIE.
    Niemals würde ich ein Bild von meinem toten Tier in einer Guppe auf FB posten oder auf Instagram mit Hashtags versehen oder hier in einem "neue Bilder von all unseren Hunden" Thread.
    Allerdings ist mein Fotothread hier und auch mein Instagramprofil doch auch eine Art Tagebuch... Ich teile dort die Freunden und Leiden meiner Tiere. Und dazu würde auch der Tod ebendieser gehören....
    SOLLTE ich also jemals ein allerletztes Foto meines Hundes oder Katze machen, würde ich das dort tatsächlich teilen.

  • Da möchte ich einfach mal widersprechen. Natürlich gibt es einige Menschen die noch nie einen toten Körper gesehen haben. Aber eigentlich haben doch viele schon mal zumindest ein Haustier leblos gesehen.Wegklicken? Gesehen ist gesehen. Ich finde es nicht okay wenn bei Facebook usw sowas einfach in der Timeline aufpoppt.
    Und wie gesagt: Du bist in Dr Altenpflege, du gehst respektvoll mit diesen Dingen um. Andere.....nun ja....
    Im schlimmsten Fall onaniert dann jemand beim Anblick deiner toten Mutter oder das Bild taucht sonstwo mit einem Spruch darunter auf. Ne....also wirklich nicht...auch wenn wohl der Hauptteil der Menschen sich anständig verhalten würde wäre es trotzdem absolut nicht mein.

    Kann ich verstehen, weswegen niemand, auch nicht meine "Freunde", von mir gemachte Fotos auf FB sehen.
    Ich will aber auch keine Einschätzung dahingehen vornehmen, wieviele Menschen eigentlich kaum was außer FB und Co haben.

  • Jeder trauert tatsächlich anders.
    Mir hat es sehr gut getan, hier über meinen Verlust zu schreiben. So viele haben Anteil genommen, als es Vini nicht gut ging und weiterhin auch, als sie nicht mehr da war.
    Ein Foto von meiner Maus, als sie nicht mehr lebte, wollte ich aber nicht haben. Ich habe sehr viele schöne Bilder von ihr und auch einige aus der Zeit, ein paar Tage vor ihrem Tod. Diese letzten Fotos sind nicht schön. Sie zeigten eine kranken Hund... Zu dem Zeitpunkt war es mir nicht bewusst, aber im Nachhinein bertrachtet, mag ich dieses aufnahmen nicht...
    Auch nach dem einschläfern hätte ich niemals ein Foto von ihr haben wollen. Ich bemühe mich, nicht an diesen Tag zu denken, sondern sie so in Erinnerung zu behalten, wie sie früher war... meine schöne, lebensfrohe Maus...


    Etwa ein Jahr, bevor Vini gehen musste, wurde die Hündin von Freunden eingeschläfert. Ein paar Tage zuvor hatte ich mit ihr noch gespielt, es ging ihr gut... Nach dem einschläfern zeigte mir ihr Frauchen Fotos, die im Krematorium von der Hündin gemacht worden waren. Sie war "schön" aufgebahrt, mit Rosen ringsumher, eine Decke halb über ihr... Das Frauchen war so gerührt, von diesen Bildern. Ich fand sie nur furchtbar...! Es war ein toter Hund, den ich gerne anders in Erinnerung behalten hatte. Nämlich so, wie an dem Tag, als es ihr noch gut ging...
    Das hätte ich jedoch niemals so geäußert. Ihrer Familie hat dieses Art des Abschied Nehmens sehr geholfen. Damit ist es legitim, denke ich...
    Wobei sie dieses Foto nie öffentlich geteilt hat, sondern wohl nur "ausgewählten" Personen gezeigt hat...


    Vini wurde auch eingeäschert. Ich habe für Sie eine Urne ausgesucht, die aussieht, wie ein großer, dicker Holzbilderrahmen. Vorne sind Fotos drauf, die meine Maus zeigen, als es ihr gut ging, einen fröhlich Hund eben...


    Wie gesagt, Trauer ist für jeden absolut individuell und wenn es Fotos von schon toten Tieren gibt, die bei der Bewältigung helfen, ist es doch absolut ok.
    Aber öffentlich würde ich auch nichts teilen, bzw auch nicht ansehen wollen...

  • @DerFrechdax :


    Ich hatte deinen kompletten Text gelesen und deshalb auch nur die Zeilen wiedergegeben, die so verallgemeinernd wirkten durch ihr "man".
    Man selbst hat die Chance verschenkt(...)


    Wer ist den "man" in deinem Text?

  • Da möchte ich einfach mal widersprechen. Natürlich gibt es einige Menschen die noch nie einen toten Körper gesehen haben. Aber eigentlich haben doch viele schon mal zumindest ein Haustier leblos gesehen.Wegklicken? Gesehen ist gesehen. Ich finde es nicht okay wenn bei Facebook usw sowas einfach in der Timeline aufpoppt.
    Und wie gesagt: Du bist in Dr Altenpflege, du gehst respektvoll mit diesen Dingen um. Andere.....nun ja....
    Im schlimmsten Fall onaniert dann jemand beim Anblick deiner toten Mutter oder das Bild taucht sonstwo mit einem Spruch darunter auf. Ne....also wirklich nicht...auch wenn wohl der Hauptteil der Menschen sich anständig verhalten würde wäre es trotzdem absolut nicht mein.

    ein ganz normales totes tier (eingeschlafen, eingeschläfert) wirst du wohl im ersten moment für schlafend halten. da ist es dann nur das wort "XY ist TOT" dasd dich triggert.


    anders natrürlich bei unfallopfern wie ner überfahrenen katze aber hier war ja von ganz normal gestorbenen tieren die rede oder?


    ----
    abgesehen davon, der tod gehört zum leben. "nicht sehen können (wohl eher wollen)" ist irgendwie absurd

  • Ich denke auch schon die ganze Nacht darüber nach (Schlaflosigkeit sei Dank).
    Es ist alles einfach so individuell an diesem Thema. Jeder muss/darf/soll seine eigene Art der Trauer haben und da sollte man sich als Unbeteiligter (oder von mir aus auch Angehöriger mit anderer Meinung) einfach mal einen Schritt zurücknehmen. Ob das Teilen der postmortem-Aufnahmen wirklich auf FB gehört oder wie bei mir über whatsApp geteilt werden müssen, kann man anzweifeln, aber meiner Freundin hatte das damals sehr geholfen.
    Sollte ihr Pferd einmal sterben, steht für sie fest, dass sie das Pferd erst nach einigen Tagen abholen lässt (fraglich ob das aber so klappt) um sich jederzeit vergewissern zu können, dass sie wirklich weg ist und sich ausgiebig verabschieden kann.
    Früher scheint der Tod auch in unseren Breitengraden ganz anders wahrgenommen worden zu sein. Keine Ahnung, wo diese Wandlung herkommt, schätze aber mal, das hängt damit zusammen, dass immer weniger Angehörige zuhause versorgt werden im Alter sondern in ein Pflegeheim kommen oder vom Sozialdienst versorgt werden. Von dem was ich weiß, war es früher ganz normal, dass der Verstorbene noch zuhause aufgebahrt worden ist, bis der Bestatter ihn abholen konnte. Da haben die Kinder halt auch abends um den Sarg von Oma nachlaufen gespielt und wurden früh konfrontiert.
    Bei Südländern ist das heute wohl so noch Usus, da gibt es auch einfach einen ganz anderen Umgang mit kranken/toten Angehörigen.
    Werde ich nie vergessen, als ich auf der Palliativstation gearbeitet habe und ein Italiener eingeliefert worden ist. Da war ganz klar, dass er nicht mehr lange bei uns bleibt. Da kamen innerhalb kurzer Zeit so ziemlich alle Angehörigen eingeflogen, angereist und waren auch nicht mehr wegzubewegen. Pflegerisch durften wir dort gar nichts tun, das haben alles die Angehörigen übernommen. Und die waren laut, richtig laut in ihrer Trauer und dem Wissen, dass der geliebte Angehörige bald gehen muss. Da wurde gefeiert, gesungen, geweint, gewehklagt. Als er letzendlich starb, hat man auch da sehr viele Bilder gemacht, teilweiße wurden ihm auch die Babys in die Arme gelegt, damit das Kind eine Erinnerungen an den Opa hat, wenn sie größer sind.
    Auch wenn das für mich sehr fremd war, fand ich das sehr schön und es hat einfach sehr authentisch gewirkt. Der Tod gehört halt dazu.
    Im Vergleich entwickeln sich "die Deutschen" gefühlt immer weiter vom Tod weg. Hier will kaum jemand seinen Angehörigen noch mal sehen, sobald er tot ist. Selbst Unterstützung in den schlechten Zeiten sieht ganz anders aus. Unterstützung beim Essen oder der Körperpflege? Lieber nicht. Entweder empfindet man es als eklig oder man hat Angst, dass man was falsch machen könnte. Der Tod soll auch durch alle möglichen medizinischen Fortschritte soweit rausgezögert werden, wie nur irgendmöglich. Hier ist Trauer sehr leise und "für sich".
    Aber auch das ist okay. Das soll hier auch bitte definitiv nicht als Angriff gewertet werden und beschreibt nur meine ganz eigenen, persönlichen Erfahrungen mit diesem viefältigen Thema.
    Wenn ich einmal sterbe, liegt schon eine Liste bereit, wie ich mir die Beerdigung vorstelle. Und DAS finden viele extrem makaber, aber ich finde das für mich einfach schöner.
    Wenn dann jemand noch Bilder von mir will, weil ihm das hilft.. gerne. Nur auf FB würde ich sie nicht haben wollen.
    Wobei es mir dann wohl wirklich egal ist :???: .


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