Bin ich auf dem richtigen Weg... oder auf dem Holzweg?

  • Weißt du, was mich am meisten überrascht hat und ganz schön schlaucht? Die Konzentration, Aufmerksamkeit, Konsequenz, Fokussierung, die mir dieser junge, anspruchsvolle Hund abverlangt. Das ist anstrengend! Das ist nicht einfach so durch die Felder streifen.

    Hier das gleiche. Habe ich auch komplett unterschätzt.

  • Das will aber gut überlegt sein! Wenn du von Anfang an nie Vollzeit arbeitest, wirst du über deine gesamte Lebensarbeitszeit gesehen immense finanzielle Einbußen haben! Auch bei der Rente, falls es dann überhaupt noch eine gibt.

    Ich will nicht in Teilzeit arbeiten sondern evtl. besser bezahlte Stellen zugunsten von mehr Flexibilität wählen. Aber wie gesagt, habe absolut keine Erfahrung wie das alles läuft.


    Dein simulierter Tageslauf enthält gar keine Slots für Sozialleben oder außerhundliche Freizeit. Willst du dir das echt antun? Bzw. sowas muss doch mitgeplant werden, bei aller Nerdigkeit.

    Der Nachmittag ist ja noch ziemlich frei. So viel lerne ich dann auch wieder nicht :p Habe ja zumindest momentan keine wirklichen Pflichttermine.


    Darum geht es nicht. Aber es macht, wie schon von einem anderen User angemerkt, einen Unterschied zwischen 2 Stunden früher aufstehen und die Zeit dann mit Chillen verbringen oder 2 Stunden früher aufstehen und einen strammen Spaziergang durch Wald und Feld zu machen, aktuell auch noch bei Kälte und im Dunkeln. Wenn man sowas probehalber simulieren will, dann doch vielleicht richtig. ;-)

    Wie bereits erwähnt, ich will, aber kann momentan gesundheitlich nicht. Aber ich verstehe den Ansatz.


    An deiner Stelle würde ich mich noch nicht auf eine Rasse versteifen, sondern erst mal möglichst viele unterschiedliche Hundetypen kennen lernen und schauen, welcher davon dir wirklich liegt. In der Theorie klingt nämlich vieles ganz nett, gerade Rassebeschreibungen, in der Praxis sieht es dann häufig anders aus.

    Das werde ich in der nächsten Zeit auf jeden Fall tun.

  • Ei ei ei, Leute, wenn man einen Hund hat, dann tut man das! Gassi gehen. Der Hund wird doch extra aus DIESEM Grund angeschafft... Damit man mehr raus kommt, weil man einen Grund dazu hat!

    Das Problem ist weniger das Gassi gehen an sich, sondern die Länge und Gestaltung des Spaziergangs. Nicht jeder Hundehalter geht seinem Hund zuliebe 2 Stunden am Tag raus, auch wenn er sich vor der Anschaffung vielleicht sicher war, genau das zu tun. Was wir uns vornehmen und was wir im Endeffekt tatsächlich tun, sind zwei Paar Schuhe. ;) Viele Hunde stecken es gut weg, wenn sie häufiger auch mal nur mit 45-60 Minuten Gassi pro Tag zurecht kommen müssen. Andere weniger. Darum finde ich es bei sehr anspruchsvollen Rassen gar nicht mal schlecht, sich dahingehend vorher selbst mal zu testen.


    Ach ja, nicht jeder Hund wird aus dem vordergründigen Grund angeschafft, dass man mehr Zeit draußen verbringen möchte.


  • Aber anders als theoretisch kann man doch als Neuhundehalter gar nicht rangehen.
    Bevor man nicht mit Hund zusammen gelebt hat, kennt man nun mal keine Praxis.
    Das ging hier JEDEM (der nicht schon immer Hunde in der familie hatte) so.


    Naja, und das mit dem simulieren ...
    Ehrlich - wer macht das denn schon? ich habe es nicht gemacht und würde auch nicht ohne Hund Spazieren, Wandern oder RadTouren machen - Mit Hund ist das vollkommen was anderes.
    Es ist nicht gut wenn man sich komplett verbiegen muss für die Hundeanschaffung - das geht auf Dauer nicht gut.


    Aber ich sehe hier schon dass ein Hund gut ins leben passt - auch wenn der TE keine Lust hat morgens alleine 2h draußen rumzueiern.


    Zur/zum TE:
    Ich denke ein Hund passt gut in dein Leben, so wie du es schilderst.
    Was die Praxis nachher bringt, wirst du ja dann sehen - udn dass es anders als die Theorie ist, wirst du auch dann sehen ^^
    Aber jeder Hundehalter macht da eigene Erfahrungen -w eil jedes Hund-Mensch-Team einfach unterschiedlich ist.


    Wichtig ist dass du gut durchdacht an probleme gehst, reflektierst und bereit bist auf manche Bequemlichkeit zu verzichten um dem Hund ein gutes Leben zu bieten.
    Auch wenn es gut ist für probleme einen Plan B oder C zu haben.
    keiner kann das ganze Leben durchplanen und auchbei noch so guter Planung, kommt man in unerwartete Situationen.
    Und hier finde ich vor allem die Bereitschaft wichtig, dem Hund dennoch gerecht zu werden.


    Auch in 5, 10 oder 15 Jahren.


    Einen Welpen würde ich mir nur dann holen in deiner Situation,
    wenn ich für mind. 6 Monate sicherstellen kann, dass er nicht alleine sein muss.
    Ich würde natürlich dennoch das Alleine sein üben usw - aber falls er es nicht kann, habe ich Plan B und C.


    Wir haben einen Erwachsenen Hund aus dem Tierschutz übernommen und mein mann hatte 3 Monate frei. Ichw ar sehr froh darüber.
    Denn es ist für mich einfach furchtbar den Hund alleine zu lassen, wenn ich weiß dass er darunter leidet. (echt ein mieses Gefühl).


    Aus Erfahrung kann ICH für mich auch sagen, dass ich mir keinen Hund holen würde wenn ich alleine wäre.
    Am Anfang sagt sich das wirklich sehr leicht "Jaaa! jeden tag 3-4 mal raus, überhaupt kein Thema!"
    Ich bin sehr froh dass ich das nicht muss (wir teilen uns das). wenn es mir nicht gut geht, das Buch so spannend ist und ich es nicht beiseite legen mag, oder wenn ich mal einfach nen super stressigen Tag hatte und nur noch die Füße hochlegen will.
    da bin ich wirklich froh, dass ich nicht raus muss - das ist eben etwas, was ich erst nach der Hundeanschaffung wirklich weiß ^^


    Was ich dir raten kann (das habe ich gemacht und es hat mir geholfen).
    geh doch ein paar mal ins örtliche Tierheim und biete dich als Gassigänger an.
    Echten Hundekontakt mit verschiedenen Hunden und deren problemen und Eigenheiten, finde ich viel effektiver als Staubsaugen oder frühes Aufstehen zu simulieren.


    Zu ein paar deiner Aussagen möchte ich mich noch äußern.
    Ich denke es ist ratsam, wenn du dich von der Einstellung verabschiedest, du hättest da einen Wolf an der Leine.
    Ein Husky ist ein Hund, auch ein Dackel ist ein Hund - beides sind keine Wölfe.


    wenn ich ein Pferd mit einem Reiter sehe, denke ich ja auch nicht daran, dass das Tier vom urpferd abstammt welches kaum größer als eine Katze war und nie im leben einen reiter mit sich hätte rumtragen können.


    Der ständige Vergleich Wolf-Hund bereitet im zusammenleben mehr Missverständnisse und Probleme als gut tun.
    Das sind zumindest meine Erfahrungen.


    Dann noch zur Rassewahl:
    Der Husky ist ein schönes Tier, keine Frage -
    aber ich habe keine Argumentation gelesen, warum es ein husky sein soll - also der einzige Grund war "große, gesunde rasse" - das trifft auf etliche Rassen zu ^^


    Informieren dich wirkllich noch mal ganz genau ob es der Charakter des Huskys ist, der zu dir und deinen Vorstellungen passt.


    In meins passt er nicht - nicht wegen der vielen Bewegung die er braucht. (ich würde super gerne Zughundesport machen - geht mit meiner 10kg Kröte aber nicht ^^)


    Wegen des Jagdtriebes - ich habe keine Lust auf jahrelanges 100% konsequentes anti-Jagdtraining, auch keine Lust aud ständigen Leinenzwang, keine Lust beim Waldspaziergang ständig die Augen und Ohren offen zu halten und Sorge zu haben, dass der Husky abhaut oder mich aus den Latschen wirft wenn er an der schleppleine ist und lossprintet.


    Wegen der Selbständigkeit - ich möchte einen Hund der gerne mit mir zusammen arbeitet, ein Husky ist da eher der Hund, der genau weiß dass er den Menschen nicht braucht ...


    Wegen des Rufes - ich möchte nicht ständig auf der Straße angelabert werden, was ich doch für einen schönen Hund habe, ob der mal angefasst werden darf, ob ich den auch auslasten kann, dass ich dem eh nicht gerecht werden kann usw.


    das sind so die ausschlaggebenden Punkte - Die Größe spielt in meinem Leben auch noch eine Rolle - (kleinere Hunde sind einfach unglaublich praktisch und für mein Leben viel kompatibler) - kann aber auch verstehen dass man eher große Hunde mag.


    Wenn du alternative rassevorschläge suchst - solltest du so detailliert wie möglichs chreiben was du vom Hund erwartest, welche Eigenschaften erwünscht oder unerwünscht sind, was du mit dem Hund vorhast. (Vielleicht so gar, der Übersicht halber, einen neuen Thread aufmachen)


    Ansonsten wünsche ich dir ganz viel Spass bei der aufregenden Zeit der Planung und Vorbereitung! =)


    LG

  • @Dreamy


    Aber in diesem Fall wird der Hund doch auch genau deswegen angeschafft. Oder habe ich das falsch verstanden? :???:

    Ich hatte deinen Post so verstanden, dass man sich Hunde allgemein deswegen anschafft, um einen Grund zu haben, mehr raus zu gehen. Falls du das nur auf den TE bezogen hast, vergiss meine Anmerkung dazu.

  • Ich will nicht in Teilzeit arbeiten sondern evtl. besser bezahlte Stellen zugunsten von mehr Flexibilität wählen. Aber wie gesagt, habe absolut keine Erfahrung wie das alles läuft.

    Wärst du eigentlich bereit für deinen flexiblen Job später umzuziehen? Der Arbeitsmarktmodelle werden zwar immer flexibler aber viele Firmen sind da noch nicht aufgesprungen. Wenn du nicht in einer Großstadt wohnst würde das die potentiellen Arbeitsstellen dann schon einschränken.

  • Ich hatte deinen Post so verstanden, dass man sich Hunde allgemein deswegen anschafft, um einen Grund zu haben, mehr raus zu gehen. Falls du das nur auf den TE bezogen hast, vergiss meine Anmerkung dazu.

    War nur auf den TE bezogen. Nicht allgemein gesprochen.

  • ich formuliere es mal so:


    Willst du einen Hund im Sinne von Hund, Alltagsbegleiter, Kumpel - eben Hund - leinenlos die Natur erkunden, ohne ständig in Habacht zu sein, nicht alles mühsam antrainieren müssen, auch mal Fehler machen können, ohne dass man nen paar Stunden alleine am Wald steht oder sich anschließend ne neue Couch kaufen darf - dann guck bei Hund und zwar denen, die nicht mehr so viel die Ausstrahlung und Optik eines Wolfes haben, sondern halt nach Hund aussehen.


    Willst du Wolf, weil wegen Romantik, Wildheit, Ausstrahlung - guck bei den entsprechenden Rassen. Verabschiede dich dann aber von dem Gedanken Hund.
    Die Optik kommt halt nicht von ungefähr.
    Und Genetik hat immer noch ein Wörtchen mit zu reden.


    Lerne Halter entsprechender Rassen kennen, Züchter - schau da auch gezielt nach Haltern, die ihre Hunde nicht mit rosaroter Brille sehen, verherrlichen und zu Superhunden machen.
    Rede mit denen, die das nicht so cool finden, wenn die Couch oder das Auto zerlegt werden, die das nicht so cool finden, jedes mal eben kurz in den Supermarkt gehen minutiös zu planen, die es nicht so cool finden, dass sie ihr Leben die nächsten 15 Jahre komplett mit allem, was dazu gehört, um den Hund rumzubasteln, weil das Wesen des Hundes es verlangt.
    Schau dir an, was da für Menschen hinter stehen, charakterlich, emotional.


    Und eben die ganzen verschiedenen Hunde. Von Worst Case bis alles easy.


    Ein Husky ist genauso wenig ein Überhund wie ein Mali oder nen Border.
    Sie bringen nur einfach genauso wie Mali oder Border die Veranlagung mit, etwas spezieller zu sein und dieses Speziell bedeutet manchmal schon im einfachsten Fall eine Herausforderung zu sein.


    =)

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