Welpe zurückbringen? Bitte kein Shitstorm

  • Ich finde hier gehen einige recht hart mit der Threaderstellerin um. Der Df´ler ist selten der Typ Hundebesitzer dem man im realen Leben begegnet ;) Und keiner von uns ist als der perfekte Hundebesitzer geboren worden sondern ist in seine Aufgaben reingewachsen und hat sein Wissen im Laufe der Jahre erworben.


    @Muffin2203 hat gerade scheinbar eine Phase mit großer Belastung durch erkrankten Familienangehörige. Auch wenn ich der Typ bin, der Welpen genießt und sie selber nie als Belastung gesehen hat, so kann ich mir schon vorstellen, daß man als Ersthundehalter schon mal die Nerven blank hat. Wenn dann noch dazu kommt, daß beide Elternteile im KH sind, die Schwiegermutter schwer krank, plus Kind zu versorgen und Mann nicht da, dann ist das Nervenkostüm schonmal dünner. Ich möchte den sehen, der unter den Umständen auch noch stundenlang nach Hundeerziehungsmethoden googelt. Da zerreisst man sich sicherlich mit Kind und Welpen versorgen, Haushalt werfen, die erkrankten Eltern im KH besuchen, einkaufen etc.


    Ihr jetzt Vorwürfe machen, weil sie an einen doofen Trainer geraten ist und gar raten, sie soll den Hund abgeben ist mehr als kontraproduktiv und wenig hilfreich für jemanden, der gerade scheinbar am Boden ist. Sie hat sich immerhin in der Situation auch noch die Zeit genommen einen Trainer zu suchen und ist ja auch gewillt einen andern Trainer aufzusuchen. Wie soll man denn als absoluter Neuling wissen, was ein guter und was ein schlechter Trainer ist? Auch googeln hilft da nicht unbedingt weiter, denn jeder hält ja seine Methode für die einzig wahre und begründet, daß auch erstmal für Menschen ohne Hundewissen glaubhaft.

  • @Muffin2203 hat gerade scheinbar eine Phase mit großer Belastung durch erkrankten Familienangehörige. Auch wenn ich der Typ bin, der Welpen genießt und sie selber nie als Belastung gesehen hat, so kann ich mir schon vorstellen, daß man als Ersthundehalter schon mal die Nerven blank hat. Wenn dann noch dazu kommt, daß beide Elternteile im KH sind, die Schwiegermutter schwer krank, plus Kind zu versorgen und Mann nicht da, dann ist das Nervenkostüm schonmal dünner.

    Kann ich allesnachvollziehen und verstehen.


    Aber dann ist es vielleicht einfach nicht der richtige Zeitpunkt für einen Welpen.


    Man "versagt" nicht, wenn man sich eine (momentan nicht lösbare) Überforderung eingesteht.
    Leiden tun doch letztendlich alle unter dieser zusätzlichen Belastung (und als eine solche sehe ich den Welpen in dieser Situation vom TS beschrieben), das muß man (GERADE in dieser momentanen, auch nicht in wenigen Tagen lösbaren) familiären Situation auch mal die Notbremse ziehen.

  • Zur TE:
    Ich kann dich und deine Situation sehr gut verstehen. Wir haben als absolute Hundeanfänger eine dafür wirklich unglückliche Rassekombination ausgesucht. Und ich habe mich im Vorfeld viel informiert, Bücher gewälzt, in Foren gelesen, hab überlegt, ob die Rasse passt oder nicht - aber meistens denkt man, grad als Hundeneuling "Na, so schlimm kann es ja nicht sein".
    Die ersten zwei Tage, als unser Kleiner einzog, waren auch super. Und danach kam ich quasi nicht aus dem Heulen raus. Überdreht, "aggressiv", nicht zur Ruhe zu bringen, nur am beißen, aufdrehen etc. pp. Gefühlt alle drei Tage kam die Abgabe zur Sprache... immer mit meinen Freund "Wir halten durch, oder?" und "Wir geben ihn nicht ab, oder?". Und das ging bestimmt... naja, ich würde sagen, bis er so sieben, acht Monate alt war. Die Intervalle zwischen den Abgabegedanken wurden immer größer (drei Tage, eine Woche, zwei Wochen), bis er eigentlich gar nicht mehr kam (außer in manchen wenigen Situationen, wo ich eh ein dünnes Nervenkostüm habe und er mich grad wahnsinnig macht... aber es wird besser :ugly: ).
    Wir haben nach zwei Wochen eine Welpengruppe aufgesucht. Der Trainer war in Ordnung, aber er hat nicht zu mir gepasst - für diese Erkenntniss habe ich gut vier Monate gebraucht. Ich habe viel in diesem Forum gelesen und geschrieben - und wurde da nicht sonderlich zimperlich angefasst. Dafür musst du dir ein dickes Fell zulegen, und diejenigen, die schon ewig Hundeerfahrung haben und sich nicht vorstellen können, wie man mit einem Welpen überfordert sein kann (und das dann nicht sonderlich nett kundtun), von denjenigen unterscheiden, die dir ernsthaft helfen wollen und sich versuchen, in dich und deine Situation reinzuversetzen.
    Ich hab inzwischen nochmal eine Trainerin für ein bestimmtes Problem aufgesucht... sie war auch ganz gut, aber ich wurde nicht wirklich mit ihr warm. Bald werde ich quasi Trainer Nr. 3 aufsuchen, und bin da guter Dinge, dass es eine fruchtbare Zusammenarbeit sein kann. Aber sowas braucht Zeit, selten ist Trainer Nr. 1 der Richtige - und das nicht wegen der fehlenden Kompetenz, sondern einfach, weil es nicht zusammen passt. Es geht nämlich häufig nicht nur um das fachliche Hundewissen, sondern ob der Trainer sich auf das, was du leisten kannst und magst, auch einstellen kann (ich zum Beispiel war am Anfang ein absoluter Wattebauschler. Trainer 1 und 2 nicht, konnten sich aber nicht auf mich einstellen und mir Wege zeigen, die ich mit meinem Charakter hätte gehen können. Jetzt habe ich selber meine Ansichten geändert, hab mich weiterentwickelt, dazu gelernt, und kann mich auch auf Trainer anders einlassen).


    Was ich mit meinem ganzen Text sagen will:
    Hör beim Trainer auf dein Bauchgefühl. Es muss nicht nur fachlich passen, du musst dich auch mit seinen Methoden wohl fühlen. Wenn das nicht passt, wechsle. Auch, wenn du zehn verschiedene Trainer durchprobierst - wenn du dann den einen findest, der passt, war es die Mühe wert. So hast du dann wirklich eine Hilfe an der Hand, die dich da durchbringt.
    Höre öfter auf dein Bauchgefühl. Ich habe vorher viele Bücher gelesen, viel im Forum gelesen - aber häufig hat mir das geholfen, was mein Bauch gesagt hat. Keiner ist vor Ort außer dir. Keiner sieht deinen Hund und sein Verhalten außer dir. Eigne dir das theoretische Wissen an (wie sieht Kommunikation aus? Was sind die Bedürfnisse eines Welpen? Wie funktioniert lernen?), aber verhalte dich nicht nach dogmatischen und fremddiktierten Regeln.
    Und: Rede mit deinem Mann und deiner Tochter. Sie wollen den Hund genauso wie du, also müssen sie sich auch einbringen. Sei es mentale Entlastung, sei es, dir irgendwie einen freien Tag zu verschaffen, damit du durchatmen kannst. Sei es, dass dein Mann dir abends die Schultern massiert oder dich öfter in den Arm nimmt. Sowas hilft.


    Ich bin jetzt sehr froh, dass wir unser Plüsch nicht abgegeben haben. Ich liebe unseren kleinen Teufel über alles. Komplett vermurkst habe ich ihn anscheinend auch nicht. Und obwohl ich in der Welpenzeit dachte "Oh mein Gott, NIE WIEDER EINEN WELPEN!!!" spiele ich tatsächlich mit dem Gedanken, dass als Zweithund doch wieder ein Welpe einzieht.


    Es wird also besser. Man lernt dazu, aber es ist sehr sehr viel Arbeit. Du musst dir dieser Arbeit bewusst sein und dich darauf einlassen. Dann schafft ihr es auch!

  • Denkt ihr euch das nicht zu einfach? :ugly:
    Hier jetzt auf die falsche Wahl des Trainers rumzureiten wird die TS vermutlich noch mehr verunsichern und runterputzen als wirklich helfen. Unterbewusst war ihr sicher klar, das da irgendwas "merkwürdig" ist, aber seelisch ist sie wohl grad auch ein leichtes Opfer.


    Ich finde, ohne einen Plan der Materie zu haben und wenn man dann noch verzweifelt ist, ist die Hundetrainersuche schwerer als jemals zuvor.
    Man muss das System dahinter verstehen um nicht auf die falschen reinzufallen.


    Der Beruf des Hundetrainers hat sich weiterentwickelt. Und damit meine ich nicht, das einige Hundetrainer noch anno dazumal feststecken, sondern den Beruf an sich. Lest euch doch mal den Wertegang der ganzen Trainer durch, grad der relativ neuen.
    Unglücklich im alten Job, grad aus dem Mutterschutz raus, arbeitslos geworden (ok, ich glaub, das steht jetzt nicht wirklich dabei, aber tatsache kennt man solche Leute. Oder die Karriere als Dauerstudent klappt nicht mehr, man ist als Hausfrau nicht genug ausgelastet usw) und da hat man die Liebe zu seinem (teilweise ersten eigenen) Hund zum Beruf gemacht. Wer das nötige Kleingeld hat ... selbst übers Arbeitsamt gibt es Finanziermöglichkeiten.
    Und da kommt dann das, was wohl die krux an der Sache ist. Hundetrainer sind nicht (mehr) die Menschen, die andere Menschen nicht mögen und deshalb für das heilige Tier diesen Job machen. Falls dieses Bild überhaupt jemals wirklich stimmte. So kannst du heutzutage doch gleich insolvenz anmelden bei der Masse an Hundetrainern. Man ist Dienstleister und der Kunde ist nicht der Hund, sondern der Mensch.
    Somit sind wir beim Marketing.
    Du musst dein Produkt verkaufen und dabei dein Gegenüber so manipulieren das er glaubt was ganz tolles zu kaufen, was die anderen Hundetrainer nicht haben.
    Es gibt genug Schlagwörter wie man den größten Schwachsinn anden Mann/Frau bringt.
    Die Homepage ist da der erste Schritt (oder der FB-Auftritt, wo die Leute ihren Guru hochleben lassen mit netten Bildchen der nur gezähmten Bestie) die mit einem stukturierten, modernen Lyout mit vielen Hunden die über Wiesen laufen und aufmerksam sind schon mal positiv wirken. Positiv ist überhaupt immer postiv. Wörter wie Freiheit, Vertrauen, dem Hund wird endlich mit richtiger Führung geholfen und artgerecht usw. Die stimmt einen schon mal drauf ein das da der Retter ist und wenn der Retter dann kommt geht es weiter mit dem Verkauf.
    In solchen Hundetrainerausbildungscentern gibt es ganze Lehrblöcke die einem das richtige Marketing beibringen. Mit Worten, bestärkende (die Wolfs/Hundemama ist auch nicht immer nett. Oder haben sie schonmal gesehen das eine Hündin sich beißen lässt und sobald der Welpe aufhört ein Leckerlie aus dem Fell hohlt?) und ebenso welche, die die Angst schüren (Hund auf dem Sofa will die Weltherrschaft. Deshalb liegen die Alphawölfe immer oben, weil die das sagen haben. Ihr Welpe testet gerade, ob sie der Alpha sind. Ich möchte ihnen ja keine Angst machen, aber so wie ich das sehe wird der Kleine nicht mehr lange nur zwicken, sondern ernsthaft beißen) und auch mit der Körpersprache.
    Als Verkäufer lernt man das Gegenüber einzuschätzen und passt sich mit der Verkaufsmasche an.
    Zudem hilft dem Trainer da die Unwissenheit sehr, denn wenn der HH bereits den Hund und Hundeverhalten verstehen würde, wäre er ja nicht hier. "Wir nutzen keine Gewalt, wir treten den Hund nicht oder schlagen ihn mit der Zeitung. Aber wenn sie ihn in dem Moment am Nacken packen und schütteln ist das ein natürliches Verhalten, das macht die Mutter mit dem ungehorsamen welpen ja auch, und das wollen wir doch. Das der kleine Kerl uns versteht und er dann auch weiß was er falsch gemacht hat. Keine Angst, der schreit nur weil er erschrocken ist. Er kennt das ja nicht, das sie mal in seiner Sprache mit ihm sprechen. Er ist schon ein kleiner Schelm, aber das bekommn wir gemeinsam hin. Ist ja auch ein ganz toller Kerl, den sie da haben. Bald werden sie mit ihm stolz die Straße langlaufen...." Wenn Jemand in einer Tour so auf einen einredet und in so viel negativen Müll noch positives verpackt wird sicher seine Kunden bekommen.


    Lange Rede, kurzer Sinn, denn eigentlich diente das ja nur mal der anschaulichen Problematik:
    Wenn man mal die Kompetenz des Trainers aussen vor lässt und nur den Beruf an sich betrachtet ist ein Hundetrainer nicht dein Freund, dein Vater oder dein Guru. Er ist nicht automatisch weil er Hundetrainer geworden ist einer der der Ahnung von Hunden hat und im Sinne des Hundes agiert. Er hats einfach durch nen Abschlußtest geschafft (falls er einen hat).
    Er ist ein Selbstständiger der mit deinem Geld seine Miete zahlt und den Kühlschrank füllt.
    Ob seine Dienstleistung gut ist muss man vorher erfragen, wie bei anderen Dienstleistern auch. Und da muss man zwischen den Zeilen lesen und zwar ganz, ganz gründlich.
    Hilfreich ist da auch nicht nur seine eigenen Probleme zu schildern und sich sagen zu lassen das man das gut hinbekommen kann.
    Ein guter Anfang des Gesprächs wäre erstmal zu erfragen, wie der Trainer in seiner Arbeit bestätigt, wie er eingrenzt bzw begrenzt, welche Lerntheorien er verfolgt und sich das Konzept sehr kritisch anzusehen.


    (und ich denke das es so kurzfristig in der Ferienzeit auch nicht einfach ist einen Hundetrainer zu finden, der Termine frei hat. Da kann man leider auf die schlechten leicht reinfallen, wenn sie sich zu verkaufen wissen. Ich meine, schaue man doch mal in diesen einen Thread dieses Hundetrainers mit der Pfeiffe und dem Sitz. Ulf irgendwas. Dem seine Homepage ohne Videos und mit wenig Ahnung von Hundeverhalten und der hätte mich auch Neugierig gemacht. Mit Worten kann der)



  • Stimmt.


    Wo findet man denn Leute, die wirklich fundierte Erfahrung im Training von Hunden gesammelt haben, bevor sie sich als Hundetrainer selbstständig gemacht haben?


    Doch wohl nur in Personenkreisen, die Hunde professionell oder semiprofessionell ausbilden.


    Also Polizeiausbilder, Rettunghundeausbilder, Blindenführhundetrainer, Schäfer die Hunde langjährig für die Hütearbeit nutzen, Jäger usw.
    Dann natürlich noch Leute, die langjährig Hundesport aus hohem Niveau betreiben.
    In gut geführten Tierheimen, die mit ihren Problemhunden arbeiten um sie vermittelbar zu bekommen.


    Bei den Nutzhundeausbildern sind wohl auch heute noch so einige dabei die den Hund vorrangig als Nutztier sehen und einen entsprechend ruppigen Umgangsstil pflegen.


    Von daher kann der Markt an Hundetrainern garnicht mit ausreichend gut qualifizierten Trainern bedient werden, weil wo sollen die alle es denn ganz praktisch gelernt haben, gerade wenn es um Hunde mit Problemverhalten geht?

  • Klar ist es schwer einen guten Hundetrainer zu finden. Oft ist es auch so das am Anfang von ohne Gewalt und alles positiv die Rede ist und am Ende kommt Trainer mit einem Stachelhalsband um die Ecke. Das wird dann Schonruckhalsband genannt und tut Hund nicht weh - habe ich selbst in meinen Anfängerzeiten erlebt.


    Und auch ein Polizeihundeausbilder kennt sich nicht unbedingt mit Familienhunden aus. Diese Hunde leben ganz anders und brauchen auch eine andere Erziehung, genau wie Schäfer. Zu Blindenhund-Ausbildern sag ich mal lieber nix - da gibt es hier auch eine Trainerin, die natürlich der Rudelboss ist und nichts von positiver Verstärkung hält. Natürlich bildet sie auch Blindenhunde, Assistenzhunde und alles andere aus. Das Ergebnis ist gruselig.


    Ich finde schon das ist für einen Anfänger schwierig zu selektieren. Theoretisch kann man auch nicht wissen ob die Ratschläge hier im Dogforum Unsinn sind ( wobei hier wirklich tolle Ratschläge kamen).
    Zudem ist für mich der Golden Retriever kein unkomplizierter Anfängerhund - da stehen auch die Züchter in der Verantwortung.


    Und manchmal ist der Anfang so schwer, das heisst nicht das man nicht noch eine wunderbare Beziehung entwickelt. Ich wünsche es Euch .

  • also, so schwer finde ich das nun wirklich nicht.
    Vorallem, da wir ja hier NICHT von einem "problemhund" sprechen
    Und zumindest hier gibt es einige Trainer, zu denen ich nicht mit dem Unverträglichen / Angstaggressivem / Depriviertem /.... Hund gehen würde.
    Aber einen durchschnittlichen Welpen..?! Das schaffen dann doch einige.
    Natürlich ist manchmal etwas suchen angesagt, aber ein solches Hexenwerk finde ich das jetzt nicht :lol:


    Liebe TE, wie geht es dir? Und dem Welpi?


  • Zudem ist für mich der Golden Retriever kein unkomplizierter Anfängerhund - da stehen auch die Züchter in der Verantwortung.


    Und manchmal ist der Anfang so schwer, das heisst nicht das man nicht noch eine wunderbare Beziehung entwickelt. Ich wünsche es Euch .

    Als ich mit dem Züchter telefoniert habe und dann auch direkt den Tag hingefahren bin um weiter zu sprechen, habe ich klipp und klar gesagt, wir möchten einen Familienhund, mit dem man etwas mal machen kann, auch nur mal 2/3 Tage Gassi und sonst nix und dann nur im Garten ist, hat er gesagt, das passt. (Was für ein Satz :ugly: ) also was ich sagen möchte, ich hab mich da auf den Züchter verlassen. Ein Goldie war immer mein Traumhund und jetzt ? Jetzt hänge ich hier voll in den Seilen, die Zeit läuft praktisch davon. Es klappt mit Sitz, er wartet in Ruhe auf sein Futter und meldet sich in der Nacht. Bin also wohl angeblich auf einem guten Weg und trotzdem sind hier viele Baustellen wo ich mir denke, ja in einem halben Jahr ist das aber so schlecht.

  • Und inwiefern man die gefundenen Informationen kritisch betrachtet und abwägt, welchen Weg man folgt... ist nunmal eine Fähigkeit, die man nicht von jedem Menschen verlangen kann

    Bzw. es hängt auch noch von anderen Faktoren ab, ob man diese Arbeit zum aktuellen Zeitpunkt im Stande ist, zu leisten.


    Man muss das System dahinter verstehen um nicht auf die falschen reinzufallen.

    Ja schon, aber ganz so einfach ist das trotzdem nicht. Meine erste Huschu war der Ansicht, Baku würde sich zu einem Angstbeißer entwickeln, weil er sich von anderen nicht anfassen lassen wollte. Nach der ersten Stunde, als sie mir das gesagt hat, habe ich mich ins Auto gesetzt und erst mal geheult. Bei ihm als meinen ersten Welpen/Hund war ich mir auch nicht 100%ig sicher, was genau der richtige Weg ist. Wie denn auch? In Büchern habe ich nicht gefunden, ob sein Verhalten typisch ist. Seine Geschwister hatten kein Problem, sich von fremden anfassen zu lassen. Haben sich sogar auf den Rücken gelegt und die Bauchmassage genossen. Irgendwann wollte die Trainerin, dass Baku angeleint von ihr gestreichelt wird. Angeleint, damit er nicht weglaufen kann, sich der Situation ergibt und sich dadurch daran gewöhnt. Auf Nachfrage hier im Forum wurde ich immer mehr bestärkt, dass das keine gute Lösung ist, mit dem "Problem" umzugehen und die Huschu zu wechseln. Obwohl ich vorher einiges gelesen habe, brauchte ich auch erst den Input von anderen, um mir wirklich sicher zu sein. Ich glaube, die vielen erfahrenen Hundehalter hier vergessen, wie schnell verunsichert man als Ersthundehalter oft sein kann.


    Die zweite Huschu hat in einem Beratungsgespräch in Bakus Verhalten gar kein Problem gesehen, da er weder Angst zeigt, noch aggressiv reagiert, wenn er bei Berührungsversuchen von anderen ausweicht.


    Und da ich ursprünglich eine Therapiebegleithundeausbildung beginnen wollte, habe ich das Ganze mit der zuständigen Trainerin abgeklärt und sie meinte, das wäre nur ein kleines Problem und wir könnten durch Klickern daran arbeiten. Ihn mit Klickern also belohnen, wenn er stehen bleibt bei Berührungen von Fremden. Und genau bei diesem Tipp hat es hier im Forum von einigen Kritik gehagelt, dass ich Baku in eine Richtung dränge und dass absehbar ist, dass er im Junghundealter nicht mehr ausweicht, sondern aktiv auf andere Leute zugeht. Und nun mit 1 Jahr und 3 Monaten ist er ein total lieber Hund. Er stürmt nicht auf andere Leute zu, sondern verhält sich eher dezent. Ist es für ihn ok, können andere ihn durchknuddeln. Hat er keine Lust darauf, geht er weg. Das finde ich so perfekt. Also manchmal sehen es manche Leute hier im Forum zu schwarzmalerisch.

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