Der ewig komplexe Thema - Ernährung Labrador - Welpe und Adult

  • Hallo.
    Ihr kennt es wahrscheinlich von vielen Neuankömmlingen: die Frage nach dem richtigen Futter.
    Und ich bin ehrlich, so ganz verstehe ich es noch nicht.
    Wer also erklären kann, worauf man bei den Futterzusammensetzungen genau achten muss, was wovob und wieviel vorhanden sein muss - immer her damit. :???:
    Unser zukünftiges Fellkind wird in 7,5 Wochen mit einem Alter von 8 Wochen einziehen. Wir werden die ersten zwei Wochen dann Züchterfutter füttern und danach würden wir gern umsteigen. Wir haben kurzzeitig an BARF gedacht, aber eben aufgrund mangelnden Wissens (gut, das ist erlernbar) und vor allem aufgrund des Platzmangels was Gefriermöglichkeiten angeht, wollen wir gern ein gutes Trockenfutter füttern und zusätzlich mal etwas Fleischiges (Rinderhack, Pansen, etc.) ca. jeden 4. Tag anbieten. Nur Trockenfutter wollen wir auf keinen Fall.


    So, nun waren wir am Wochenende schon die erste Runde im Fressnapf, ich hatte viel von Wolfsblut gehört und mich danach erkundigt. Verkauften sie nicht, der Verkäufer empfahl uns stattdessen Real Nature. Allerdings erst für den ausgewachsenen Hund. Für einen Welpen wären zu viel Proteine enthalten, weshalb wir im Welpenalter lieber Select Gold Sensitive Maxi füttern sollen. Naja, prinzipiell habe ich bei meinem letzten Hund (Labrador-Mix) recht gute Erfahrungen gemacht, was Select Gold betrifft. Allerdings bekam sie frisch aus dem Tierheim auch nur Chappi und die entsprechende Fell-Verbesserung beinahe logisch.


    Eine Freundin (allerings Katzenbesitzerin) hält von Select Gold gar nichts und empfahl uns Acana und Orijen. Zusätzlich beim Stöbern bin ich dann noch auf Marken wie Platinum oder Canis Alpha Exklusiv gestoßen.


    Und was soll ich sagen: Ich bin restlos verwirrt. Weil ich eben auch nicht genau weiß, worauf ich alles achten muss. Zucker, Konservierungsstoffe, Getreide, logisch, das weiß ich. Aber wenn es dann um Prozentuale Anteile geht, bin ich echt überfragt.
    In erster Linie geht es uns vor allem erst einmal um das Welpenfutter (ich möchte natürlich nicht, dass der Hund aufgrund von zu vielen Proteinen zu schnell wächst und Schaden nimmt), doch ich wüsste auch gern für das Erwachsenenfutter schon bescheid.


    Ich danke euch jetzt schon wie verrückt für eure Hilfe.
    Und habe direkt noch ein aktuelles Bild von heute für euch. :herzen1:


  • Ich denke diese Links helfen dir weiter.


    Unser Futterlink mit einer Auswahl an empfehlenswertem Fertigfutter und Infos zu den Futterbestandteilen.


    Linksammlung zum Thema Fertigfutter


    Und hier noch andere Fütterungsvarianten


    "Pottkieker" - Kochen für Hunde Teil V


    Allesfütterer, was gabs heute bei euch?


    Im Grund wirst du austesten müssen was dein Hund verträgt und mag, aber nicht die Qualität des Fertigfutters ausser acht lassen. ;)

  • Hallo,


    ich würde zunächst mal das Futter, das er beim Züchter bekommt weiterfüttern. Falls er das gut vetragen sollte, würde ich das einfach weiter füttern. Was spricht dagegen?


    Newton hat bei der Züchterin Select Gold Sensitive bekommen. Das vertrug er allerdings nicht so gut. Dann haben wir Belcando ausprobiert, was er zwar besser vertragen hat, aber immer noch nicht ideal war. Jetzt füttern wir Markus Mühle Black Angus und das verträgt er top. Kleine, wohl-geformte Häufchen, super Fell, kein Müffeln.


    Du wirst eh ausprobieren müssen, falls er das Futter vom Züchter nicht gut verträgt. Ich würde darauf achten, dass das Futter getreidefrei ist und möglichst keinen hohen Proteinanteil hat. Außerdem dauert es eine Weile, bis er sich aufs neue Futter eingestellt hat, d.h. ruhig nen kleinen Testsack und falls es ankommt nen großen Sack durchfüttern.


    Welpenfutter gab es hier bis einschließlich 12. Monat; danach von jetzt auf gleich die Adult-Version.

  • Ein häufiger Fütterungsfehler bei einem Welpen ist es, ihm zu energiedichte Nahrung zu geben, sodass er zu schnell wächst und die Knochen und Gelenke dabei zu stark belastet werden. Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis, dass vor allem der Proteinanteil dafür verantwortlich sei, das stimmt aber nicht. Es ist die reine Kalorienmenge.
    Deshalb würde ich ein Welpenfutter für die entsprechende Endgröße kaufen (also für mittelgroße/große Rassen). Da ist das durchaus berücksichtigt. Trotzdem sollte natürlich nicht zu viel nebenher gegeben werden.
    Welpen benötigen außerdem ein anderes Calcium/Phosphor-Verhältnis als ausgewachsene Hunde, auch deshalb würde ich ein Welpenfutter wählen. Und außerdem nicht zu viel Fleisch/Zusätzliches nebenher geben, das verändert die Verhältnisse, vor allem nicht am Anfang.


    Du kannst mit Kochen, Barfen, Nur-Trockenfutter oder Dosenfutter deinen Hund gut ernähren. Was du wählst, ist letztlich eine Frage der Ideologie und persönlichen Präferenz. Barfen und Kochen sollte man aber nur mit Futterplan von einer Fachkraft.
    Voraussetzung bei Fertigfutter ist, dass das Futter ein Alleinfuttermittel ist und tatsächlich alles Nötige enthält, die Nähr- und Inhaltsstoffe außerdem verdaulich sind. Da kannst du dir bei vielen am Markt etablierten Herstellern tatsächlich recht sicher sein, siehe Stiftung Warentest. Letztlich ist es auch nicht besonders wichtig, dass viel Fleisch im Futter ist. Wichtig ist die Nährstoffzusammensetzung


    Dass Hundefutter gluten-, laktose-, Weizen-, und sonstwasfrei ist, ist ein starker Trend zur Zeit, der aber nichts über die ernährungsphysiologische Qualität des Futters aussagt. Auch die sogenannte Naturnähe ist bei Trockenfutter nur Marketing.


    Link zu Fütterungsfehlern bei jungen Hunden: Fütterung von Junghunden | Tierarzt-Sinntal » Tierarzt-Sinntal

  • Ich würde darauf achten, dass das Futter getreidefrei ist und möglichst keinen hohen Proteinanteil hat.

    Das widerspricht sich für mich ein bisschen.
    Die meisten TF mit sehr niedrigem Proteinanteil bestehen doch zu einem großen Teil aus nicht-tierischen Inhaltsstoffen.
    Ob das nun Weizen, Mais, Reispulver oder Kartoffelmehl ist. Oder von allem etwas, damit die 12% Prozent Tiermehl trotzdem an erster Stelle stehen dürfen...

  • Ich würde darauf achten, dass das Futter getreidefrei ist und möglichst keinen hohen Proteinanteil hat.

    Getreidefrei bringt einem gesunden Hund keine Vorteile, und ein niedriger Proteingehalt auch nicht - Welpen haben auf ihr Körpergewicht bezogen einen massiv höheren Proteinbedarf als adulte Hunde. Dass mehr Protein die Welpen schneller wachsen lässt, ist eine leider offenbar unausrottbare, obwohl längst widerlegte Fehlinterpretation - es ist wie schon gesagt wurde die übermässige Zufuhr an verdaulicher Energie, die den Welpen zu schnell wachsen lässt. Und Energie lässt sich prima mit Fett und KH zuführen - ein Futter mit wenig Protein ist meist überreich an KH.


    PS: Es sei daran erinnert, dass Reis auch ein Getreide ist - weltweit gesehen vermutlich sogar das wichtigste. Es fällt mir auf, dass immer öfter Futter mit Reis als getreidefrei wahrgenommen oder gar ausgelobt wird.

  • Ich kenne mich mit Trockenfutter nun zwar gar nicht aus (wir barfen jetzt im vierten Jahr), aber falls es dich beruhigt: wir haben im ersten Lebensjahr von Mozart mehrfach das Trockenfutter gewechselt, weil er keines so recht vertragen hat und sind dann wie die Jungfrau zum Kinde zum barfen gekommen... Was ich sagen will ist, der Hundi ist trotzdem groß geworden und HD/ED-frei.


    Ich finde aber gut, dass du dir da im Vorfeld so Gedanken zu machst :bindafür:

  • Danke für eure Antworten. :)


    Es kam die Frage auf, warum wir nicht das Futter vom Züchter weiterfüttern wollen: sie nehmen (so weit ich weiß) Royal Canin und von der Qualität nicht ganz das, was wir füttern möchten.


    Danke für die angegebenen Links, darüber habe ich Seiten gefunden, die den Hundebedarf und die Zutaten besser erklären.
    Aktuell erstelle ich mir eine Liste über verschiedene mögliche Futtersorten.


    Eine Frage: Ich habe gelesen, dass man dem Hund nicht immer das gleiche Trockenfutter anbieten soll. Stimmt das? Ich dachte für einen Hund ist es "stressig", wenn man das Futter oft wechselt? Oder soll dann jedes Mal die Umgewöhnung mit dem Mix aus "alten" Futter und "neuen" Futter erfolgen?

  • Ich habe gelesen, dass man dem Hund nicht immer das gleiche Trockenfutter anbieten soll. Stimmt das? Nein, ein Hund braucht nicht zwingend Abwechslung im Futter; es kann den Magen/Darmtrakt gewaltigt durcheinander bringen.Ich dachte für einen Hund ist es "stressig", wenn man das Futter oft wechselt? Nicht immer. Manche Hunde vertragen das super gut, andere wiederum nicht. Oder soll dann jedes Mal die Umgewöhnung mit dem Mix aus "alten" Futter und "neuen" Futter erfolgen? Verkehrt ist das sicherlich nicht; aber auch nicht zwingend erforderlich - wenn der Hund einen unsensiblen Magen/Darm hat.

  • Es kam die Frage auf, warum wir nicht das Futter vom Züchter weiterfüttern wollen: sie nehmen (so weit ich weiß) Royal Canin und von der Qualität nicht ganz das, was wir füttern möchten.

    Ich bin seit über 3 Jahrzehnten begeisterte Royal-Canin-Verfütterin und bin immer äußerst zufrieden damit. Ich bin auch von der Qualität überzeugt.
    Ein Futter ist nur immer so gut wie es der Hund verträgt.


    Bei den 3 Dackeln habe ich zwischendurch auch öfter mal anderes Futter ausprobiert, bin aber immer wieder zu RC zurückgekommen.

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