Hundeanschaffung? Als Studentin..?

  • Guten Abend meine Lieben,


    wie ihr schon im Titel lesen könnt, bin ich am überlegen mir einen Hund anzuschaffen.
    Aber am besten erzähle ich erstmal etwas zu meiner Person ;)

    Ich bin 21 und Studentin im zweiten Semester an einer FH. Mein Studium ist nicht allzu aufwendig, oftmals habe ich nur einen halben Tag Uni und den Freitag auch grundsätzlich frei. Den Hund mit zur Uni zu nehmen sollte auch kein Problem darstellen- zumindest bringen die Dozenten ihre Vierbeiner immer mit (wobei diese dann separat in der Büros untergebracht werden). Ich lebe sehr weit von der Heimat entfernt (ca. 600km) und mein jetziges zu Hause befindet sich in einer Wg (das Haus besitzt einen Garten) auf dem Land... und ich meine wirklich LAND :D ich brauche vielleicht 5 Minuten in den Wald und der Ort hat ca. 3000 Einwohnern. Mir stehen im Monat 250 € zu Verfügung, wobei ich nicht annähernd so viel ausgebe.. nunja... da ich eben auf dem Land lebe und es nicht so viele Zerstreuungsmöglichkeiten gibt :D

    Was ich noch über mich sagen kann ist, dass ich sehr gerne mit dem Fahrrad unterwegs (auch im Winter) und ich eben total hundevernarrt bin. Meine KommilitoneInnen fahren grundsätzlich am Wochenende nach Hause, wodurch ich oftmals allein bin. Ich wünsche mir schon einen Hund seit jeher, hatte jedoch nie einen und frage nun um Rat, wie ihr zu einer Anschaffung steht. Ich hatte nie selber einen, nur Kleintiere. Die Nachbarshunde habe ich jedoch oft ausgeführt und hatte auch nie Probleme.
    Nun zu meinen Fragen: Kommt man als StudentIn damit gut klar? Habt ihr Erfahrungen damit einen Hund zu halten, vor allem ganz allein ohne Unterstützung? Wie sehen die Kosten ungefähr aus? Ich hatte von einem Durchschnittswert von etwa 65 € gelesen. Ist dieser denn realistisch?


    Ich freue mich sehr auf eure Erfahrungen, Meinungen und Ratschläge
    Vielen Dank im voraus :)


    Liebe Grüße
    michelchen1804

  • Hallo!


    Ich sehe das Problem hier (wie so oft) nicht im Alltag, sondern in den Extremsituationen, vor denen man leider nicht gefeit ist.
    Es kann mit deinem Geld und deiner Zeit alles gut gehen. Aber was ist, wenn der Hund nicht alleine bleiben kann? Wenn er krank wird oder einen Giftköder frisst und operiert werden muss?
    Was ist, wenn er teures Diätfutter braucht? Hast Du finanzielle Reserven? Hast Du Leute, die den Hund nehmen kann, auch wenn er z.B. mit anderen Hunden unverträglich ist, nicht von der Leine gelassen werden kann oder nicht stubenrein ist? Und so weiter und so fort...


    Das sind mMn die Situationen, die man vor der Anschaffung eines Hundes zwingend klären muss.
    Hast Du Notfall- und was-ist-wenn-Pläne?

  • Ich bin auch Studentin und lebe alleine mit meiner Hündin. Ich komme gut hin mit Alltag und Hund. Meine Hündin begleitet mich in die Hochschule zum Studieren sowie zur Arbeit.
    Finanziell sieht es so aus, dass ich ca 30€ im Monat für Futter ausgebe, dazu noch Versicherungen, anteilig im Monat Mitgliedsbeitrag für den Hundesportverein und ab und an Zubehör. Allerdings habe ich ein gutes TA-Polster, dass ich dir auch ans Herz legen würde - da kommt schneller mal was an Kosten auf einen zu, als man so meint! Auch kannst du es gut haben, dass es zeitweise nötig ist, einen Trainer zu involvieren, das sind auch Kosten, auf die man sich einstellen sollte.
    Ein eigener Hund ist dann auch noch was anderes als "Gassi-Hunde". Grade so Mitnehm-Hunde haben mE ein nicht zu unterschätzendes Pensum: Der Hund muss sicher mit Öffis unterwegs sein und in der FH gut zurecht kommen. Also stubenrein sein, keine Menschen belästigen, mal irgendwo warten können und Vorlesungen am Besten durchschlafen. Das kann ganz schön stressig sein, weil der Hund eben nicht den ganzen Tag im Büro liegt (wie bei den Dozenten), sondern viel auf Achse ist - da ist es wichtig, zu schauen, dass er zwischendurch gut zur Ruhe kommt.

  • Hallo,


    lieber hüteblitz vielen Dank erstmal für die ausführliche Antwort. Ein sogenanntes Polster würde ich mir natürlich auch anlegen, im Sommer arbeite ich zu Hause wodurch mir dann immer etwas für später beiseite lege. Mir ist durchaus bewusst, dass ein eigener Hund sich von "Gassi-Hunden" unterscheidet, die Erziehung und Versorgung würde allein auf meinen Schultern lasten.
    Man sollte den Hunde doch gut erziehen und sozialisieren können, sodass er mit solchen Situationen klarkommen sollte. Oder sehe ich das falsch? Ich besuche eine wirklich sehr kleine FH, insgesamt sind es vielleicht 250 Studenten, wobei die aus den anderen Jahrgängen immer versetzt zu uns Vorlesungen haben, sodass wir meist so um die 70 Personen sind. Zudem habe ich wirklich nur halbtags Vorlesungen, sodass der Hund am Stück vielleicht 1 1/2h ausharren müsste, worauf eine Pause folgt.


    Paulamal2, über die Zukunft kann ich nur rätseln. Man kann ja nie genau voraussagen was auf einen zukommt, mir schwebt einer Richtung vor in der ich Fuß fassen möchte, jedoch kann sich dies noch ändern. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mich noch nicht festlegen. Was die nächsten 2 1/2 Jahre betrifft, befinde ich mich an der FH. Möglicherweise länger, sofern ich meinen Master hier absolviere.


    Hallo Millemaus, ich würde mir einen Puffer ansparen um so eine Notsituation bezahlen zu können, notfalls würde mir meine Familie auch unter die Arme greifen.
    Die Unverträglichkeit mit anderen Hunden, die Stubenreinheit ...etc. ist doch eine reine Erziehungsangelegenheit. Oder ist das falsch? Sollte man sich mit dem Tier ausgiebig beschäftigen sollten das doch Dinge sein die zu regeln sein sollten. Ich habe vor das Tier so gut es geht zu erziehen und zu versorgen und würde mich damit natürlich noch ausführlicher in Verbindung setzen.


    Liebe Grüße
    michelchen1804

  • Man sollte den Hunde doch gut erziehen und sozialisieren können, sodass er mit solchen Situationen klarkommen sollte. Oder sehe ich das falsch?


    Die Unverträglichkeit mit anderen Hunden, die Stubenreinheit ...etc. ist doch eine reine Erziehungsangelegenheit. Oder ist das falsch? Sollte man sich mit dem Tier ausgiebig beschäftigen sollten das doch Dinge sein die zu regeln sein sollten. Ich habe vor das Tier so gut es geht zu erziehen und zu versorgen und würde mich damit natürlich noch ausführlicher in Verbindung setzen.


    Es kommt natürlich sehr drauf an, woher man sich seinen Hund holt (Züchter, Tierheim, Privat, Auslandstierschtz).
    Aber man darf nicht davon ausgehen, dass alles an Erziehung nebenbei läuft. Wenn man das Glück hat: Wunderbar, toll.
    Aber leider sind die meisten Hunde, vor allem in den ersten 3 Jahren (also durch die Welpen- und Junghundzeit hindurch) echt anstrengend und brauchen konsequente, liebevolle und oftmals zeitintensive Erziehung.


    Wo soll der Hund denn herkommen und an was für eine Rasse hast Du gedacht?


    Ich bin ebenfalls Studentin, habe monatlich 450€ zur Verfügung und lebe mit meinem Verlobten zusamen.
    Wir haben unseren Hund mit 10 Monaten aus "schwierigen" Verhältnissen bekommen und ich denke alleine hätte ich es nicht geschafft. Whiskey war und ist ein sehr zeitintensiver Hund, der nicht "mal eben so nebenbei" läuft.
    Wie "extrem" das wird, hätte ich mir vorher nicht ausmalen können und Whiskey ist nicht mal ein besonders schwerwiegender Fall. Das geht noch viel viel schlimmer.


    Ich will Dir einen eigenen Hund keinesfalls ausreden. Ich möchte nur, dass Du dir darüber im klaren bist, was alles möglich ist.

  • Ich bin auch Studentin mit 2 Hunden.


    Wichtig ist ein finanzielles Polster und jemand, auf den du dich im Notfall verlassen kannst. Ich wohne mit meinem Freund zusammen (auch Student) und es klappt wunderbar.
    Nimm dir auch keinen zu auslastungsintensiven Hund und auch keinen Problemhund. Klar kann der sich auch erst dazu entwickeln, aber man kann die Wahrscheinlichkeiten minimieren wenn man sich eine wirklich passende Rasse vom gewissenhaften Züchter holt/sich einen gut einschätzbaren Abgabehund zulegt. Der Hund sollte möglichst unkompliziert und anpassungsfähig sein, denn es kann sich immer mal wieder was ändern.


    Was nach dem Studium ist weiß fast keiner so genau. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg ;) Gedanken sollte man sich aber natürlich trotzdem machen.

  • Ich habe meinen ersten Hund auch während des Studiums bekommen.
    Damals war Uni noch ziemlich locker. Hund durfte mit in die Mensa usw.


    Ich habe damals nicht lange drüber nachgedacht.
    Allerdings war das Umfeld auch entsprechend. Großes Mietshaus mit mehreren Wohnungen, in denen Freunde wohnten, die sich im Notfall um den Hund gekümmert hätten. Finanziell war ich von Zuhause abgesichert.


    Ich habs halt einfach getan, weil ich es für mich richtig fand.


    Und was die Zukunft angeht: Wenn der Hund da ist, bestimmt er ja auch darüber mit, was geht und was nicht.
    Man muss sich einfach im Klaren sein, dass man mit Hund Verantwortung trägt, man einen "Klotz am Bein" hat, was Flexibilität angeht, und dass man von daher eventuell Abstriche (Karriere, lange Arbeitswege usw.) machen muss.


  • Paulamal2, über die Zukunft kann ich nur rätseln. Man kann ja nie genau voraussagen was auf einen zukommt, mir schwebt einer Richtung vor in der ich Fuß fassen möchte, jedoch kann sich dies noch ändern. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mich noch nicht festlegen. Was die nächsten 2 1/2 Jahre betrifft, befinde ich mich an der FH. Möglicherweise länger, sofern ich meinen Master hier absolviere.

    Das du jetzt nicht genau weißt, was später mal sein wird, ist mir klar. Die Frage ist, wie du dir die Hundehaltung vorstellst, wenn du Vollzeit berufstätig sein wirst, oder hast du vor, nur Teilzeit zu arbeiten.
    Darüber sollte man, denke ich, schon mal im Vorfeld nachdenken und einen Plan haben.

  • Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Hundeanschaffung in der Ausarbeitungsphase. Es ist noch nichts fix. Ich versuche mich derzeit mit dem Thema genauer auseinanderzusetzen und in Erfahrung zu bringen was noch alles auf mich zukommen würde. Mit diesem Thread erhoffe ich mir Ratschläge und Hilfestellungen die mir bewusst machen, was Hundehaltung bedeutet.


    Über eine genaue Rasse habe ich mir noch keine großen Gedanken gemacht. Ich liebe große Hunde, jedoch tendiere ich in meiner jetzigen Lage eher zu einem kleinen bis mittelgroßen Hund. Ich bin mir auch noch nicht über das Alter sicher. Wäre ein Welpe ohne negative Vergangenheit das richtige, sei es privat oder Tierheim? Oder ein Hund der schon vorgezogen ist auch gutem Haus?


    Die nächsten 2 1/2 Jahre habe ich so viel Zeit wie nie wieder mehr in meinem Leben, das habe ich auch von vielen anderen Studenten gelesen. Wenn die Anschaffung eines Hundes nicht jetzt passend ist wann dann? Genug Zeit steht mir zu Verfügung, die nächsten Jahre könnte ich mich also vollkommen auf die Erziehung des Tieres legen.
    Das Geld das mir jetzt zu Verfügung steht, benutze ich lediglich für meine Esseneinkäufe. Andere Ausgaben habe ich nicht, da ich auf dem Land lebe, kein Auto habe und somit immer nur das Fahrrad benutze - öffentliche Verkehrsmittel gibt es kaum und sind auch nicht von Nöten.


    Ich bin hier eigentlich vollkommen auf mich allein gestellt. Ich glaube in Notsituationen in denen ich den Hund woanders unterbringen müsste, würden ihn sicher meine KommilitonInnen zu sich nehmen, viele haben einen Hof und einen Hund. Wenn ich mal nach Hause reisen sollte wäre ich dort für den Hund da, ansonsten würden meine Nachbarn sicher mal die Aufsicht übernehmen, da sie selber einen Hund haben.


    Mein nächstes Ziel ist erstmal meinen Bachelor zu machen. Ich weiß noch nicht ob der Master folgen wird, jedoch werde ich mindestens die nächsten zwei Jahre in der Universität verbringen. Falls ich nach dem Bachelor nach Hause zurückkehre, sehe ich vor mit meinem Freund zusammenzuziehen, der mir dann in der Hundehaltung eine große Unterstützung wäre.

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