Da ist mir dann schnell ins Auge gestochen, dass bei den Zuchthunden, bei Ahnen ab der 4. Generation "keine Daten vorhanden" vorkommt, nach der 4. Generation wird das immer häufiger und ab der 10 Generation steht fast immer nur, dass keine Daten vorliegen. Das macht die Sache mit dem Inzuchtkoeffizient (den man dort automatisch per Generationenangabe berechnen kann) wieder ziemlich undurchsichtig und unmöglich richtig zu berechnen.
Genau das, was Du gerade erlebst, macht die reine Stammbaumrecherche so unzuverlässig. Der beste und gewissenhafteste Züchter kann keine genauen Angaben machen, wenn diese Informationen einfach fehlen.
Deshalb sind genetische Analysen so wichtig - und zeigen dann eben auch gnadenlos auf, dass das vermeindlich fremde Importtier keineswegs so viel frisches Genmaterial in die Population eingebracht hat, wie man meinte. So kommt es dann zu Situationen, in denen Züchter Genetikern gegenüber vehement abstreiten, dass ihre Hunde derart ingezüchtet sind, denn die Ahnentafeln scheinen ja dauernd 'Fremdblut' zu suggerieren. Ohne genetische Analyse ist es praktisch unmöglich den tatsächlichen Inzuchtgrad einer Population zu bestimmen.
Zu weiteren Daten: kennst Du das Institute of Canine Biology? Hier findest Du einige Informationen zu dieser Problematik beim Toller. Klick!
Und weil die Frage ja aufkam: auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag, das Inzuchtproblem hat sehr viel mit der Qualzuchtproblematik zu tun. Die Resultate der aktuellen Zuchtpraxis fügen einer unnötig grossen Anzahl von Hunden vermeidbares Leiden zu und sorgen oft für eine stark verkürzte Lebensdauer.