Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Hach, auch ohne jetzt alle 537 Seiten gelesen zu haben, in der ein oder anderen Geschichte findet man sich schon wieder.


    Wir haben Mia ja aus dem TS übernommen, wobei von Anfang an mit offenen Karten gespielt wurde, dass sie, was Kontakt zu anderen Hunden angeht, noch einige Schwierigkeiten hat.


    Da sie mit einem anderen Hund zusammen auf der Pflegestelle war und auch beim ersten Spaziergang mit ihr bekannten Hunden recht entspannt wirkte, haben wir uns da auch nicht wirklich große Gedanken gemacht.


    Etwas schwierig ist es dennoch... und seit wir sie haben, fällt mir erst auf, wie viele Hunde hier auf dem Land so unterwegs sind ;)


    Wenn wir es schaffen einen größeren Bogen zu gehen, bleibt sie relativ entspannt. Aber 5 Meter Sicherheitsabstand müssen sein und der andere Hund darf nicht den Fehler machen, sie zu fixieren.


    Hin und wieder bleibt sie sogar (zunächst) ruhig. Gestern ist sie auch ganz brav an einen Hund heran gegangen, dem wir nicht ausweichen konnten und sie haben sich etwas beschnuppert. Zunächst war ich verdutzt wie gut es funktioniert, aber es ging für 10 Sekunden gut und dann scheint es, als würde ein Schalter in Ihrem Kopf umgelegt und sie geht auf Konfrontation.


    Ob sie jetzt wirklich zubeißen würde weiß ich nicht, möchte das aber auch gar nicht riskieren. Ich bin aktuell immer froh, wenn wir einen Bogen laufen können.


    Das Problem ist, dass Mia überhaupt nicht mehr ansprechbar ist, sobald sie einen anderen Hund erblickt. Da könnte ich 20kg Leckerlies ausstreuen, die würden sie nicht eine Sekunde interessieren. Es hilft dann nur, sie möglichst schnell weiter zu ziehen.


    Unser Hauptproblem sind aber eigentlich andere HH, die ständig ihre Hunde auf Mia zulaufen lassen mit dem Kommentar "Der tut ja nix".


    Die Krönung war ein HH der auf die Erwiderung meiner Frau: "Da kann ich bei ihr aber keine Garantie für übernehmen", seinen Hund mit dem Kommentar "Na dann lernt der freche Kerl mal, dass er sich nicht alles erlauben kann" einfach hat weiter auf Mia zulaufen lassen.


    Was folgt war klar: Schnuppern, 10 Sekunden, und Alarm...


    Dienstag haben wir jetzt die ersten Privatstunden mit einer Hundetrainerin, sie möchte sich Mias Verhalten dann mal genau anschauen und bringt ihren Hund mit. Ich bin sehr gespannt.

  • Das Problem ist, dass Mia überhaupt nicht mehr ansprechbar ist, sobald sie einen anderen Hund erblickt.

    Das hatten wir am Anfang auch. Inzwischen kann man Alma mit Leckerchen ablenken.
    Da liegen 6 Monate Training dazwischen :smile:


    Ihr schafft das auch mit der Zeit :bindafür: .


    Heute konnten wir einen fremden Hund ohne Probleme gekreuzt und heute Abend beim Longieren hat sie super die anderen Hunde ausgehalten :applaus:

  • Also ich habe auch so ein Exemplar, das mit anderen Hunden nichts zu tun haben will. Für Buddy bin ich der dritte Besitzer und Epilepsie hat er leider auch. Nun habe ich in meiner Gegend schon einen miesen Ruf, weil ich von Weitem schon rufe, die Hunde doch bitte bei sich zu halten bzw. anzuleinen. Und was ich alles zu hören bekomme! Nun fahre ich oft in einsame Gegenden, wo wir unsere Ruhe haben. Durch das ganze Gedöns werden wir auch immer wieder im Training zurückgeworfen. Man sagt mir, und vllt. auch zu Recht, dass ich ruhiger werden soll in diesen Situationen, aber wie geht das, wenn man Schiss vor einer Beisserei hat. Ich bin seit Jahren ratlos, gestresst und genieße die Gassigänge trotzdem, weil Buddy ein toller Hund ist und ich nicht verstehe, dass er abgegeben wurde; wahrscheinlich wegen der Epilepsie.

  • Teil 2 unseres Tierarzt Tages:


    Ja, ja, ja. Fachlich auf seinem Gebiet sicher ein ganz guter Arzt. Aber ansonsten... :fear:
    Wir kommen in die Praxis. Am Ende des Ganges in der Mitte der Tür steht, breitbeinig, mit den Armen in den Hüften der Tierarzt und starrt Ayuin regungslos, wie eingefroren an.
    Ayu schnuppert zuerst herum, dann als wir direkt auf den stierenden Typen zu müssen äußert er seinen Unmut. :ops:
    Ich fühle mich an einen Arzt erinnert, der meinen sanften, peppigen Hengst zur Begrüßung links und rechts am Halfter packte, dabei bis ins letzte angespannt, die Ellenbogen zu den Seiten abgespreizt, breitbeinig, mit über tiefer, lauter Stimme, ein grollendes "gaaaanz! ruuuuhig!" von sich gab. (Bemerkenswert wie bedrohlich das klingen kann!) Pferd: auf zwei Beine und rückwärts weg... Kommentar des Tierarztes: der Hengst müsste kastriert werden. :verzweifelt:
    Lalala. Nein! :wuetend: Nur nicht gefürchtet und nicht bedroht.
    Ähnlich geschickt macht dieser Dr. nun seinen Job. :muede:
    Nebenbei rät selbstverständlich auch er mir zur Kastration, kritisiert, dass ich Ayu zur Beruhigung, beim reinkommen, Leckerlis gegeben habe :muede: und beweist, dass er die Gegenanzeigen und Warnhinweise von Kortisonsalbe nicht kennt. :verzweifelt:
    Muss einer der in einer Sache gut ist, denn echt unbedingt auch noch zu allem anderen so tun als habe er die Weltformel im Schreibtisch? :muede:

    Bin ich froh, dass wirs hinter uns haben!
    Da werden wir wohl keine Stammkunden. :roll:

  • Was mir wahnsinnig gut geholfen hat und für dich vielleicht auch ein bisschen Erleichterung bringt: Ich hab' mich mal in einer ruhigen Minute hingesetzt und eine Liste gemacht, was denn das Schlimmste wäre, was draußen passieren könnte. Sozusagen ein paar knappe "Worst-Case-Szenarios".



    Genau das ist bei mir zb überhaupt nicht hilfreich/beruhigend. Dass ich auf meinen Hund grundsätzlich ausreichend gut aufpassen kann, weiß ich.


    Aber auf andere Hunde kann ich nicht aufpassen. Meine größte Angst ist, dass er (+ich) gebissen wird und sich der angreifende Hund nicht wirklich abwehren lässt. Zum einen natürlich wegen den Verletzungen aber davon abgesehen insbesondere wie sich ein beißvorfall auf die Aggression gegenüber anderen Hunden auswirkt.


    Grundsätzlich kann ich Hunde gut einschätzen, weiche lieber mal zu oft als zu selten aus, kommuniziere deutlich mit den Haltern und kann grundsätzlich auch Hunde abblocken die auf Ärger aus sind.
    Aber ein großer, richtig aggressiver Hund mit Beschädigungsabsicht lässt sich nicht zwangsläufig abblocken bzw kann auch mal überraschend seitlich oder von Hinten angeschossen kommen.




    Ich habe schon oft erlebt wie aggressive Hunde meinen 1. Hund am Nacken geschüttelt haben. Der war nur 20kg schwer, hatte aber als Chow Chow so viel Fell im Nacken (und am restlichen Körper), dass den selbst ein 50kg aggressiver Hund nicht verletzen konnte. Einfach weil der andere Hund insbesondere am Nacken nie bis zur Haut durchgedrungen wäre. Mein aktueller Hund ( knapp 30kg Setter) ist ein gutes Stück größer, kann aber bereits von einem 25-30kg Hund übel verletzt werden weil er kein schützendes Fell hat. Wenn den ein +50kg Hund am Nacken packen und schütteln würde, wäre es u.u. schnell vorbei. :verzweifelt:

  • @BlueDreams & @ Die Swiffer:


    Ayu ist ja vor einem Monat genau solch ein Angriff aus einem Gebüsch heraus passiert und es war wirklich das Schlimmste was geschehen konnte.
    Zunächst mal ganz sicher für ihn. Aber ich bin seitdem auch unsicherer :( : und fühl mich manchmal fast hilflos HHn gegenüber, die einfach keine Rücksicht nehmen.
    Früher war immer noch mein Freund mit, ist auf alle HH zugegangen, hat mit ihnen geredet, ihnen Ayus Geschichte erklärt und damit bei gut 95% der Leute auch erreicht dass sie ihre Hunde bei sich behalten und nicht zu uns schicken. Aber grad muss er dauernd arbeiten und hat fast nie Zeit uns zu begleiten.
    Solch ein Workshop klingt da wirklich suuuper!
    Ich werd mal schauen ob ich was finde.
    Danke für den Tipp!
    :dafuer:

  • Ich war gestern mit Alma zum "Hunde lesen lernen" Seminar.
    Das Seminar hat wieder eine Mene Spass gemacht. War aber auch sehr anstrengend.
    Waren tolle Hunde dabei, auch wenn jeder so seine Macken hatte :D . Aber erst Ecken und Kanten machen uns interessant ;) .


    Weil so viel passiert ist und der Text so lang, kopiere ich mal den Link zu meinem Beitrag in meinem Bilderthread in den Spoiler.


    Für die, die es nicht lesen können oder wollen, es wurden verschiedene Situationen gefilmt:
    Hundekontakt ohne Leine (paarweise)
    Freilauf (Rudel)
    Kooperation mit Herrchen oder Frauchen
    Stress = Setzen von Verbot
    freies shapen - Wiederholungssequenz


    Anschliessend wurde das Verhalten das der Hund gezeigt hat in den Übungen, Persönichkeitsmerkmalen zugeordnet.

  • Ich hab eine Nachbarin die vom ersten Moment an total in Ayu verschossen war und die am liebsten auch schon ihren 1,5 jährigen Sohn auf ihn loslassen würde.
    Ayu hält sie glaube ich für etwas sonderbar, aber schon eher nett.
    Ab und zu beobachtet sie uns wenn wir im Garten spielen.


    Heute treffen wir sie unterwegs und da hat sie die super Idee, an der Strasse, doch nun auch selbst mal einen Scheinangriff auf Ayu zu starten.
    Duckt sich kurz, geht einen Hauch zurück (alles ohne uns erstmal zu begrüßen) und springt dann auf ihn zu! :stock1:
    Hat ein Weilchen gedauert ehe er sich wieder eingekriegt hat. :barbar:
    Naja, was solls. :/
    Ich glaub sie hat was gelernt. :ops:

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