was kann man tun gegen ein Knall-Trauma?

  • Hallo Ihr Lieben,


    wie ich im Vorstellungsthread schon geschrieben habe, habe ich einen 10jahre alten Mischlingsrüden, der eigentlich sehr entspannt und wirklich angenehm zuhalten ist. Eben schon ausgetobt, aber trotzdem nicht lethargisch. Sehr charmant und Menschenlieb, so dass ich ihn sogar mit zur Arbeit mitnehmen kann, wo jeder (selbst die, die sonst Angst vor Hunden haben) ihn liebt und mit ihm knuddelt. Also eine wirklich charmante Seele.


    Es gibt nur ein Ding, was mir wirklich Sorgen macht. Als Kind hatte der Hund (hatte ihn da noch nicht, habe ihn erst später übernommen) einen schweren Autounfall und wäre dabei auch beinah gestorben. Seitdem hat der Hund ein Knall-Trauma. Wenn irgendwo hörbar Knaller (Silverster, Fussball, Jux) hochgelassen werden, rennt Rudolf wie ein Irrer los. Ich habe das ganz gut im Griff (wenn ich pfeiffe kommt er auch zurück, er vertraut mir also) und eine gute Strategie ihn dann wieder zu beruhigen.
    In der Wohnung jedoch ist es schlimmer. Da zittert er dann so doll, dass ich immer Angst habe, er könnte einen Herzinfakt bekommen. Am liebsten verkriecht er sich dann im fensterlosen Bad, wo ich ihn denn auch hinlasse. Aber kennt von euch jemand eine Möglichkeit, wie ich ihn die Angst nehmen kann?
    Wie gesagt, er ist schon älter und groß umerziehen kann man ihn nicht mehr.
    Ich danke für Anregungen und gute Ideen!

  • Hallo :)


    Ich würde zumindest bei den Situationen, in denen du es vorher weisst,/Silvester, Fussballspiel) etwa eine Woche vorher mit Zylkene anfangen. Damit hilfst du dem Hund schon mal zumindest über diese Hürden weg.


    Theoretisch kann das noch einen Lerneffekt auslösen, wenn es richtig wirken sollte. Wenn er also ein paar mal solche Momente ruhig erlebt hat (durch das Mittel), könnte es sein, das insgesamt die Angst besser wird, auch ohne Zylkene... aber da würde ich nicht drauf wetten...


    Ansonsten kannst du vielleicht ein Entspannungssignal und/oder ein Sicherheitssignal aufbauen.


    Ich habe immer, wenn Dana sehr entspannt war ("Kraulsession auf dem Sofa, wenn der Hund die Augen verdreht vor Glück...*g*) "eeeaaasy" gesagt. Das wird sehr schnell verknüpft und kann dann in solchen Situationen als Entspannungssignal eingesetzt werden.
    "Sicherheitssignal" ist bei uns einmal der Geschirrgriff, Hand dabei an die Brust des Hundes und "Alles Okay". Wichtig beim Aufbau ist, dass der Hund dann auch wirklich in Sicherheit ist und erlebt, dass du ihn beschützt bzw. die Situation richtig eingeschätzt hast. Versuch das "Alles Okay" weniger "mitleidig tröstend", als wirklich ruhig und sicher zu sagen.


    Lieben Gruß und alles Gute!


    Kirsten

  • Hi KirstenC, vielen Dank für die Antwort, das klingt sehr einleuchtend. Gute Idee, ein Wortsignal mit einer Situation zu verbinden. Das werde ich mal ausprobieren. Ich habe das bisher immer eher mit meiner Stimmenlage als mit bestimmten Worten gearbeitet.
    Vielleicht oute ich mich jetzt, aber kannst du mir vielleicht zu Zylkene noch etwas sagen? Davon habe ich noch nie etwas gehört.
    Danke und lieber gruß

  • Zitat

    Es gibt so Geräusch-CDs, die man erst gaaaanz leise und dann nach und nach immer lauter abspielen kann...


    Die zB,



    Und das hilft echt? Hast du damit Erfahrung oder kennst du jemanden der die benutzt? :???:

  • Zitat

    Und das hilft echt? Hast du damit Erfahrung oder kennst du jemanden der die benutzt? :???:



    ja, das würde mich auch interessieren. der Fernseher zumindest hilft nicht bei uns! :fear:

  • Meiner Mutter wurde so eine CS von ihrer Hundetrainerin empfohlen, aber sie hat es nie wirklich ausprobiert. Die CD fliegt jetzt irgendwo zuhause rum :headbash:


    Aber vom Prinzip her könnte ich mir gut vorstellen, dass es funktioniert. Man soll mit dem Hund spielen, schmusen oder was auch immer er gern hat, während die CD läuft, und die Geräusche ignorieren. Am Anfang macht man es gerade so laut, dass man etwas hört (wirklich leise), wenn dem Hund das egal ist, dann kann man lauter drehen bis der Hund die Ohren spitzt (ala "da ist doch was"), da lässt man es dann einige Zeit... usw... ;)

  • Zitat

    Und das hilft echt? Hast du damit Erfahrung oder kennst du jemanden der die benutzt?


    Nein es hilft nicht, zumindest bei meinem Hund hatte es keinerlei Auswirkungen, egal wie die Lautstärke eingestellt war, er lag ganz entspannt auf dem Sofa und hörte sich das an. :lol:


    Ein Gewitter macht ja nicht nur Geräusche, es liegt auch Spannung in der Luft, die die Tiere wahrnehmen.
    Auch ein Feuerwerk besteht nicht nur aus Krach.

  • ah ok, jetzt habe ich es auch begriffen. es geht darum mit den CDs zu trainieren, ich dachte die ganze Zeit, es geht um Entspannungsmusik-CDs- so was soll es ja auch geben :headbash:

  • Hab hier auch so n Kandidat, der mittlerweile bei jedem lautem Geräusch panisch reagiert (gerade auch wieder weils gewittert)


    Bei uns ist mal 2 Straßen weiter der Blitz im Baum eingeschlagen als wir im garten waren, seitdem wird es immer schlimmer. Mittlerweile ist er aber auch schon 11 1/2.


    Das mit den CD´s hab ich noch nicht ausprobiert, Rescue Tropfen haben Silvester gar nicht funktioniert dabei haben wir schon einige Tage vorher damit begonnen.


    Was ich noch am überlegen bin ist ein Thundershirt zu kaufen aber leider hab ich bis jetzt noch keine überzeugenden Berichte davon gehört.
    Und es gibt noch den sogenannten Geschirrgriff...


    Übel nehmen kann ichs ihm auch nicht, als Kind hatte ich sogar panische Angst wenn ein Luftballon geknallt hat, weil bei uns nachts mal der Blitz in die Straße eingeschlagen ist :gott:

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