Alter Hund aus Tierschutz????

  • Hallo Ihr Lieben!!!


    Ich habe ja meine zwei Stinker und bin zur Zeit damit mehr als ausgelastet... Seit ich das Buch "Hundereich" gelesen habe, geht mir jedoch ein Gedanke nicht mehr aus dem Hirn:


    Irgendwann einmal nen richtig alten armen Hund aus dem Tierschutz zu übernehmen und ihm eine schöne Restzeit zu geben. Gerne ne kleinere Hündin, damit es keinen Krach gibt.
    Ich hatte ja noch nie nen richtig alten Hund, deswegen würden mich da ja mal Erfahrungen interessieren...


    Wie sind alte Hunde so? Welche Probleme kommen auf einen zu?


    Hat wer schon mal nen alten Hund zu vorhandenen jüngeren Hunden dazu genommen??? Wie hat das funktioniert??? Eventuell ähnliche oder gleiche Konstellation wie es dann bei uns wäre???


    Bin für alle Erfahrungen und Gedanken dankbar...

  • Hallo Tanja!


    Mein Hund kommt aus dem Tierheim und war bei dem Kauf etwa 5-8 Jahre alt (ich weiß, eine große Zeitspanne). Sie ist jetzt ca. 9-12.


    Ich muss sagen, ich persönlich liebe alte Hunde - und würde mein Freund zustimmen würde ich noch einen 2., älteren dazuholen.


    Alte Hunde haben es so schwer, ein zu Hause zu finden, dabei haben sie so viele Vorteile... Vor allem, wenn man ihnen in die Augen schaut und dieses Ruhige und Erfahrene sieht... Sie sind lockerer als junge Hunde, entspannter...


    Oft haben Sie jahrelang "ihrem Menschen" gedient und wurden einfach aussortiert. Ich finde, gerade diese Hunde haben es verdient, nicht "hinter Gittern" sterben zu müssen.


    Probleme kann es natürlich geben, wenn der Hund (wie meine) jahrelang schlechte Erfahrungen gemacht hat - gar keine Frage. Dafür gibts aber Schulen und Trainer...


    Sachen wie Inkontinenz, Herzfehler etc. kann man zwar alten Hunden "ankreiden", aber das kann auch jungen Hunden (im Alter) passieren.


    Es gibt einige Vermittlungsseiten speziell für die "älteren Herrschaften" (Graue Schnauzen uvm...) - und Du wirst auch sehen, dass in vielen Tierheimen alte Hunde sitzen.


    Ich persönlich würde immer wieder einen älteren Hund nehmen!


    (Von Zusammenführung habe ich übrigens keine Ahnung ;) )

  • Hallo Fräuleinwolle,


    Ich finde, das ist ein toller Gedanke, einem alten Hund ein gutes, endgültiges Zuhause zu geben.


    Ich habe vor drei Monaten eine auf 7 Jahre geschätzte Hündin aus Ibiza zu mir genommen und sie ist Leishmaniose - positiv.
    Ich weiß, das ist nicht "richtig" alt, aber eben auch nicht mehr jung und ich weiß eben nicht wielange sie lebt, da das Alter eine ungenaue Schätzung ist und ich nicht weiß, ob die Leishmaniose ausbricht oder nicht.
    Natürliche versuche ich alles, um das zu verhindern und die Hündin ist auch topfit momentan.


    Ich bereue meine Entscheidung nicht und würde auch immer wieder einen älteren Hund zu mir nehmen. Ich finde es gibt nichts schöneres, als zu sehen, wie aus einem total verängstigten Häufchen Elend ein selbstbewusster, lebendiger Hund wird und wie das Vertrauen mit jedem Tag wächst, obwohl sie schon so viel schlimmes erlebt hat.
    Die Lebenserfahrung steht ihr in die Augen geschrieben, aber auch wie glücklich sie jetzt ist.


    Für mich ist das einzige, was dagegen sprechen würde, die Tatsache, dass mir schon jetzt das Herz bricht, wenn ich daran denke, dass ich sie eben nicht so lange bei mir haben werde, wie einen Hund, den man als Junghund zu sich nimmt. Andererseits kann auch einem jungen Tier immer was passieren und die Tatsache, dass sie bei mir ihre letzten Jahre glücklich sein kann, wiegt alles wieder auf.


    Bei der Zusammenführung von älteren mit jüngeren Hunden habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Ältere Hunde strahlen scheinbar viel Lebenserfahrung aus und habe eine Art natürliche Autorität, junge Hunde akzeptieren diese meist besser als gleichaltrige oder jüngere Hunde. Ich kenne auch einige ältere Hunde, die ihr Leben lang recht eigen waren, aber im Alter plötzlich mit jedem Hund klarkommen..


    Berichte doch mal, falls du dich irgendwann dazu entschließen solltest, einen älteren Hund aufzunehmen!


    Gruß, noname

  • Ich kann von unserem Melrin erzählen:


    Merlin war ein Laabi-Rotti-Mix und wurde 13 Jahre alt.
    Mein Mann hatte ihn von Welpe an. Als Merlin 8 Jahre alt war, hat mein Mann einen Schäferhund-Mix Welpen dazu genommen, weil er ausgesetzt wurde. das klappte garnicht. Der Kleine hat Merlin sorichwörtlich tyrannisiert. Merlin hatte keine Ruhe mehr, es gab sehr oft Streit. Eine Freundin meines Mannes hat den Kleenen dann genommen.


    Als mein Mann mit Merlin zu uns kam, war er 9 Jahre alt. Er war sehr fit für sein Alter und wir hatten eine schöne Zeit zusammen.


    Mit 11 Jahren fing Merlin an inkontinent zu werden. Er hat quasi ständig "getropft".
    Er hat auch seinen Geruch verändert, er roch unanagnehm.
    Sein Felll wurde stumpf und viel Stellenweise aus. Er hat weniger gefressen, mehr getrunken. Er hat nur noch 1 Sorte Futter vertragen, hatte oft Durchfall, wollte kaum noch raus


    Ganz krass gesagt: Wie bei alten Menschen eben ...


    Merlin war trotz allem unser Goldstück. Gerade für meinen Mann. er hat in dem letzten Jahr sehr gelitten wenn es Merlin nicht gut ging.
    Mit 13 Jahren ist Merlin gestorben und ein Teil meines Mannes mit ihm!


    Ich denke gerade "alte" Hunde haben ein tolles zu Hause verdient. In den letzte Jahren ihres Leben sollen sie Geborgenheit und Zuwendung bekommen und nicht im Tierheim vor sich hinvegitieren.


    Man braucht aber auch starke Nerven, es ist nicht immer einfach.

  • Naja, ich weiss nicht, ob wir auch antworten dürfen :D


    Meine Eltern haben sich einen 9 Jahre alten Spaniel geholt.
    Fit und gesund, aber eben eine ältere Dame.


    Sie wohnt ja nun nicht bei uns, hat aber gelegentlich Kontakt zu meinen beiden jungen Schnöseln (1 und 2 Jahre)
    Sie hat eine ganz klare Meinung zu den beiden Jungs.
    "Gucken erlaubt, aufdringelich werden verboten."
    Tom wird ziemlich schnell in seine Schranken verwiesen, wenn er aufdringelich wird.
    Wenn nötig auch lautstark.
    Sie wird auch nicht müde, es ihm nahezulegen :D
    Tucker ist weniger aufdringlich, darum ignoriert sie ihn meistens.


    Sie will einfach in Ruhe gelassen werden, was zum Teil sehr schwer zu verstehen ist, vorallem für Tom.

  • Danke, die Erzählungen helfen mir sehr viel weiter...


    Bitte mehr davon...


    Los, erzählt von Euren alten Hunden...???

  • meine "alte" hündin... ich finde das wort nicht schön ;) ist jetzt fast 12 jahre alt und immer noch so lieb wie eh und jeh... sie ist noch anhänglicher und dankbarer geworden, finde ich.
    auf grund ihrer krankkeit (cushing) ist sie gesundheitlich nicht mehr ganz oben auf, aber das macht ihr nicht so viel aus. sie geht immer noch super gerne spazieren (jetzt halt kleine runden).
    früher war sie super verträglich mit andren hunden, denen wir unterwegs begegnet sind, jetzt meidet sie diese. ich vermute ,das liegt an ihrer krankheit, da diese bei ihr auch schmerzen in den hinterläufen verursacht und wenn dann die hunde zu nah an ihre beinchen kommen, wird sie sauer ;), aber sie beißt nicht, sondern knurrt nur mal kurz! mit unsrer andren hündin (6,5 monate) hat sie sich von anfang an super verstanden, obwohl sie bis da immer ein einzelhund war!
    unsre katze (1 jahr alt) liebt sie abgöttisch.


    also alles positiv... ich kann aber leider nichts über alte hunde aus dem tierschutz/tierheim sagen, da wir unsre hündin schon seit sie ein welpe ist haben.


    natürlich hat sie auch ein paar altersschwächen, wie z.b. grauer star oder verdauungsprobleme, aber außer dem cushing (das reicht ja) gott sei dank nichts gravierendes....

  • Berny ist jetzt 12 (ich habe ihn bekommen, da war er 4). Ich finde er ist immer noch seeeehr fit. Laut Röntgenbild hat er relativ starke Arthrose, dank Nahrungsmittelergänzungen merke ich aber davon genau null. Er geht und lauft wie immer. Spazierengehen und wandern ist immer noch ohne Einschränkung möglich.


    Was er nicht mehr mag ist mit mir laufen gehen und Radfahren (aber okay, er ist auch nur 8 kg schwer). Er ist einfach nur brav und unser "Erhol-hund". Es tut richtig gut mal nur mit Berny alleine spazieren zu gehen, wenn ich mal vorher wieder mehr oder weniger erfolgreich an der Leinenführigkeit der Huskies gearbeitet habe.


    Roots kam zu uns, da war er 8. Er hat sich total schnell eingefügt, ist einfach nur brav und ein totaler Schatz! Er hat sein Leben lange im Freien gelebt, und trotzdem war er vom ersten Tag an stubenrein und machte nie was kaputt in der Wohnung. Er ist in der Pampa aufgewachsen, und trotzdem freut er sich jetzt in der Innenstadt zu wohnen. Er war sein Leben lang Profischlittenhund, und trotzdem war er fast vom ersten Tag an leinenführig.


    Also ich LIEBE erwachsene, und vor allem ältere Hunde. Sie sind entspannt, abgeklärt und deutlich aufnahmebereiter als so ein Junghund.


    Das Argument "Aber von dem habe ich ja so wenig, wenn er ja eh so bald wieder stirbt." finde ich echt schade, denn der Hund kann ja auch nichts dafür, dass er im Tierheim steckt. Und je nach Rasse finde ich 8 Jahre ja überhaupt nicht alt.

  • Kurz bevor Clay gestorben ist (Schäfi / 10 Jahre) wollte ich ihm einen Welpen dazu holen.


    Laut TA (unterdessen weiss ich, dass man ihnen nicht alles glauben soll ;) ) holt es manchen alten Hund nochmal aus der "Reserve", wenn ein junger dazu kommt.


    Soweit kam es aber leider nicht mehr. Clay starb, bevor ich einen endgültigen Entschluss fassen konnte.

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