Ronja mobbt nur DIESEN Hund

  • Hallo,


    brauche mal nen Rat bzw. Einschätzungen zu folgendem Problem:


    Ein guter Freund von uns hat seit einigen Wochen einen Welpen (jetzt knapp 6 Monate alt, Hündin, Cocker-Labrador). Wir haben uns bisher 2-3x getroffen. Die Hündin vom Freund ist ihrem Alter entsprechend quirrlig und auch ein wenig aufdringlich, aber nicht extrem, Welpe eben.


    Ronja ist jetzt 1 1/2 Jahre alt und bisher mit ALLEN Hunden verträglich. Wir treffen auf Spaziergängen diverse Hunde aller möglichen Rassen und Mischungen. Ronja ist da eher ängstlich bis unterwürfig, fügt sich auch gut ein, wenn wir mal in ner Gruppe zusammen gehen.


    Aber bei dem Hund des Freundes ist sie sehr frech, maßregelnd und ja, ich sag mal, dominant. Äußert sich folgendermaßen...:


    Sie geht den Welpen mehr oder weniger dauernd an. Drängt ihn ab, pöbelt ein bischen und ganz schlimm ist es, wenn der Freund seine Hündin zu sich ruft, dann rennt Ronja mit, schnappt die Hündin seitlich, drängt sie weg und schneidet ihr den Weg zum Herrchen ab. Hab schon an Eifersucht gedacht, weil sie unseren Freund von klein auf kennt und mag. Akzeptiert sie deshalb den Welpen nicht? Hier zu Hause ist es ganz schlimm, da knurrt sie ihn sogar an und wird "giftig". Geht gar nicht, unser Freund muß seine Hündin zu Hause lassen, wenn er uns besucht. Der Streß für die Hunde ist zu extrem. Draußen auf den Feldern geht es grad noch so, weil sie mehr Raum zum Ausweichen haben. Wie kann sich das entwickeln, wenn die Hündin älter wird? Pubertät und so? Habe Angst, daß es dann massiv wird und wir gar nicht mehr zusammen spazieren gehen können.


    Was meint Ihr dazu?


    Liebe Grüße


    BETTY und Ronja

  • Schwer zu sagen. Der Rassemischung nach würde ich bei dem Hundekind auf ein etwas aufdringliches, wenig zurückhaltendes Exemplar tippen. Vielleicht sind es ihre etwas unbeholfenen Versuche dem Zwerg mal eine deutliche Ansage zu machen?


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hallo Betty


    Ronja ist jetzt in einem Alter wo sie Aufgaben von Erwachsenen übernehmen kann und was ist da besser geeignet, als so einen kleiner Junghund der sich nicht wehren kann, unterzubuttern und den großen Boss raushängen zu lassen. Hier ist es deine Aufgabe Ronja klar zu machen, dass sie den anderen Hund nicht zu reglementieren hat, ausser es betrifft sie direkt.
    Wenn du einem Jugendlichen die Aufsicht über jüngere gibst, wird er meist auch versuchen die jüngeren herumzuscheuchen. ;)


    VG Yvonne

  • Hallo,


    ja, unbeholfen wirkt das Ganze bei ihr auf jeden Fall. Ronja ist unsicher, geht so gut wie nie in die Offensive und dann sieht es so aus, daß sie ne Ansage machen will, sich aber doch nicht wirklich traut.


    Einmal ist sie dem Welpen gegenüber richtig ausgerastet. Da hab ich Ronja gar nicht wiedererkannt. Sie hat sich richtig draufgestürzt, geknurrt, gebellt und sie runtergedrückt. Das war so ein echtes "Jetzt reicht's mir aber endgültig...!". 2 Minuten später hat Welpi sie aber erneut angesprungen und wollte spielen...hast schon Recht, der Welpi ist nicht sehr zurückhaltend und bei Ronja hat er auch nicht viel zu befürchten, schätze ich. Ich hab halt nen bissele Schiß, daß es eskaliert, wenn Welpi größer wird und Ronja sich nicht anders zu helfen weiß und vielleicht aus der Unsicherheit aggressiv wird.


    Liebe Grüße


    BETTY und Ronja

  • Zitat

    Ich hab halt nen bissele Schiß, daß es eskaliert, wenn Welpi größer wird und Ronja sich nicht anders zu helfen weiß und vielleicht aus der Unsicherheit aggressiv wird.


    Es gibt zwei Wege: Ihr lasst sie gewähren - aber wirklich die Klappe halten und nicht eingreifen!, denn das was Du beschreibst ist ganz normales Verhalten einer jungen Hündin (Welpe auf's Kreuz legen, drüber stehen) oder der andere: Ihr müsste das Hundekind kontrollieren, wenn es sie nervt. Da ihr wohl langfristig Kontakt wollt: Ich würde ersteren wählen =)


    Ich weiß, das sieht ganz furchtbar aus, ist aber normal. Wenn ich in meiner Welpengruppe solche Hundekinder neu dazubekomme, dann warne ich die Hundebesitzer immer vor dem Ableinen vor, denn meine Chill ist da punktegenau, präzise und deutlich. Das hat schon so manchem die Farbe aus dem Gesicht getrieben. Aber auch die Erkenntnis hinterlassen, was sich wirklich gehört für einen Welpen bzw. Junghund...


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hallo,


    so ganz generell klingt das Verhalten für mich eher normal und es ist eher eine Frage der persönlichen Befindlichkeiten und des "menschlichen" Gefühls, ob man da eingreifen möchte oder nicht. Ich würde mich da vermutlich eher nicht einmischen.


    Wenn sie dem Welpen auf dem Weg zum Herrchen den Weg abschneidet, war sie offenbar der Meinung sie ist zu dicht oder zu rüpelig an ihr vorbeigerannt, hat also in IHREN Augen irgendeinen Fauxpas begangen (rennen gehört oft dazu).


    Ob du da eingreifst, ist eigentlich keine "Problemhund"-Frage, sondern eher eine Frage wie sehr sich die beteiligten Menschen davon gestört und irritiert fühlen, IMO. Wenn die Welpenbesitzerin es nicht mit ansehen kann oder du der Meinung bist das sei nicht angebracht, dann kannst du eingreifen und die Hunde werden keinen Schaden davontragen. Umgekehrt IMO aber auch nicht.


    Prinzipiell ist es das beste was einem zu rüpeligen aufdringlichen Welpen (aktive Unterwerfung mit Bedrängen etc) passieren kann, dass er mal von einer noch relativ "zartfühlenden" jungen Hündin zurechtgewiesen wird.
    Meine Hunde mussten diese Lektion zumeist von älteren und ziemlich resoluten Rüden lernen und dann waren sie meistens schon älter und es wird nicht mehr so zimperlich mit ihnen umgegangen.

  • Hallo,


    danke für Eure Antworten, hilft mir ungemein.


    Ich bin schon eher der gelassene Typ und unser Freund auch. Der stört sich nicht daran, daß Ronja seine Hündin maßregelt. Insofern gute Vorraussetzungen dafür, die Hunde (teilweise) gewähren zu lassen.


    Das Abdrängen beim Abruf des Welpen unterbinde ich schon, weil ich auch der Meinung bin, daß Ronja da nix zu regeln hat. Ich weiß, daß andere Maßregelungen schonmal heftig aussehen können, aber eigentlich harmlos sind. Ronja hat auch nur den Fang offen und zeigt Zähne, "Beißen" tut sie nicht.


    Also meint Ihr, daß wir die beiden öfter zusammenlassen sollten? Lernen sie dann den Umgang miteinander und können irgendwann nebeneinander existieren, ohne sich ständig anzugehen? Das wäre sehr schön, weil wir eigentlich gegenseitiges Hundesitting machen wollen, wenn es mal Not tut.


    Liebe Grüße


    BETTY und Ronja

  • Hi Blackbetty,


    wir haben mit Lucy fast genau das selbe Spiel durch. Nur war es bei uns so, dass sich unsere direkten Nachbarn, mit denen wir gut befreundet sind und die Lucy auch kennt, seit sie bei uns ist, einen Welpen angeschafft haben. Wir nutzen gemeinsam ein großes Grundstück, sodass der Welpe von Anfang an auch immer mit dort war. Das hat Lucy am Anfang gar nicht gepasst, sie hat den Welpen gemobbt, bestenfalls ignoriert. Der aber, ein kleiner Labrador,hat sich davon am Anfang nicht beeindrucken lassen, war sehr ungestüm, bis Lucy ihn dann immer heftiger zurechtgewiesen hat. Wir wollten die beiden auch "machen lassen", aber der Welpe hatte dann richtig Schiß vor Lucy und hat sich gar nicht mehr in den Garten getraut, Lucy wollte ihn keinen freien Schritt mehr gehen lassen. Auf "neutralem" Grund hat sie den Welpen meist ignoriert, wenn er doch mal spielen wollte oder sich zu weit weg getraut hat von seinem Herrchen, hat sie ihn wieder zurechtgewiesen und regelrecht gemobbt.
    Wir haben daraufhin einen Trainer konsultiert und der hat uns den Rat gegeben, dieses mobbende Verhalten von Lucy konsequent zu unterbinden (bei uns reichte ein "nein"), schon wenn wir im Ansatz merken, dass sie gleich einen "Anschlag" vorhat, und positives Verhalten zu loben (zum Beispiel wenn die beiden friedlich nebeneinander stehen, zusammen schnuppern etc.).
    Nachdem das mobben dann sehr reduziert war, haben wir die beiden zum spielen ermuntert und auch Zerrspiele machen lassen, das geht aber nicht bei zwei sehr "beutehungrigen" Hunden denke ich, denn unsere beiden haben sich nicht angemotzt, wenn einer die Beute dann bekommen hat, könnte mir aber vorstellen, dass das auch problematisch werden kann. Ich denke aber, durch die Zerrspiele konnten sie ihre Kräftze messen ohne sich anzugehen.
    Tja was soll ich sagen, die beiden sind jetzt die besten Freunde :) Ich denke ohne dieses Eingreifen wäre die Situation irgendwann eskaliert, da Kellogs, der Welpe (ich weiß, komischer Name :) auch immer größer und selbstbewusster wurde und manchmal auch nicht klein bei geben wollte, sodass die beiden sich richtig gezofft haben.
    Wir haben am Anfang auch gedacht, aus den beiden wird nie was, aber jetzt schlafen sie sogar friedlich zusammen in unserer Wohnung wenn mal Hundesitting nötig ist, also nur Mut!


    Viele Grüße,
    Nadja

  • Zitat

    Der aber, ein kleiner Labrador,hat sich davon am Anfang nicht beeindrucken lassen, war sehr ungestüm, bis Lucy ihn dann immer heftiger zurechtgewiesen hat.


    Sorry, aber das ist mal typisch Labrador... in dieser Hinsicht absolut schwer von Begriff... :gott:


    Zitat


    Wir wollten die beiden auch "machen lassen", aber der Welpe hatte dann richtig Schiß vor Lucy und hat sich gar nicht mehr in den Garten getraut, Lucy wollte ihn keinen freien Schritt mehr gehen lassen.


    Und ich sage Dir jetzt: Sie hat endlich damit begonnen sich wirklich durchzusetzen. Auch das ist noch normal :wink: Meine Teak hat damals den Zeus sogar auf seiner Decke "festgenagelt", damit er endlich ihre Regeln anerkennt. Der durfte nur "vorgeschriebene" Wege laufen. Als er gezeigt hat, dass er das befolgt, wurden die Regeln wieder gelockert und ihm immer mehr Freiheiten gegeben.


    Zitat

    und positives Verhalten zu loben (zum Beispiel wenn die beiden friedlich nebeneinander stehen, zusammen schnuppern etc.).


    Das ist interessant. Denn ihr habt da auch den Labbi reguliert - auch wenn es Euch vielleicht nicht aufgefallen ist. Und das ist mit Sicherheit der viel wichtigere Punkt dabei :wink:


    Viele Grüße
    Corinna

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