Frage zur positiven Konditionierung
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Ich möchte meinen Hund ausschließlich mit positiver Konditionierung erziehen, stoße da aber an meine Grenzen.
Ich versuche gutes Verhalten zu belohnen und schlechtes Verhalten mit einem klaren "Nein" oder "Aus" zu unterbinden.Da ich aber den lieben langen Tag damit beschäftigt bin, meinem Hund mit "Neeeiin - runter da" zu sagen, dass er nicht mit den Vorderpfoten auf den Küchentisch steigen soll, frage ich mich, ob das überhaupt so klappt. Ein "Nein" gilt bei ihr augenscheinlich immer nur für diesen einen Moment. Wenig später sind die Pfoten wieder auf dem Tisch.
So habe ich das Nein trainiert:
- Leckerlie hinhalten.
- Nein sagen.
- Leckerlie mit Hand umschließen, wenn es doch in Gefahr ist, gefressen zu werden.
- Wenn Hund Leckerlie ignoriert, "Nimms" sagen und Hund darf Leckerlie nehmen.So wurde mir das erklärt und so habe ich es umgesetzt.
Heutzutage lege ich meiner Noodles ein Leckerlie auf die Pfote, sage Nein, und Hundi starrt so lange vor sich hin, bis ich das Leckerlie freigebe.Sie versteht also Nein (auch in anderen Situationen). Aber dieses Nein sagt ihr noch lange nicht, dass ich GENERELL nicht möchte, dass sie auf den Tisch steigt.
Sie macht es ja in meiner Anwesenheit, da sie ja auch keinerlei negative Folgen für ihr Handeln bekommt. Lediglich mein Nein, das zwar in dem Moment befolgt wird, aber auch nicht wirklich bedrohlich rüberkommt.Kennt Ihr das auch?
Grüße
Elke -
- Vor einem Moment
- Neu
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Hallo Elke!
Was Du gerade durchmachts ist völlig normal. Du machst das im Prinzip auch schon ganz richtig. Du brauchst einfach nur noch mehr Geduld und gute Nerven.
Du hast Dir Deine Frage auch schon fast selbst beantwortet. Du mußt Deinem Hund tatsächlich in jeder Situation neu beibringen. Das ist völlig normal so.
Bei Euch ist also alles im grünen Bereich - was das NEIN abelangt.
Es ist ja auch gar nicht selbstverständlich von der Situation, er darf das Leckerchen nicht nehmen auf die Situation, die Pfoten dürfen nicht auf den Küchentisch zu schließen. Das muß Dein Hund in der Tat erst lernen.
Das einzige was Du verbessern könntest wäre noch ein weiteres Kommando. Ich würde nicht für alles was Du nicht willst NEIN verwenden. Dann nutzt es sich auch sehr schnell ab.
Für Küchentisch, Sofa uws. haben wir z.B. noch ein RUNTER. Dann muß Euer Hund nämlich nicht so viel generalisieren. Das ist nämlich ein Schwäche von Hunden.
Viel Erfolg, Ihr schafft das schon!
Gruß,
Martin -
Ich benutze zwei Begriffe.
Das "Nein!" verwende ich nur, wenn eine Aktion sofort abgebrochen werden sollen und ich diese auch grundsätzlich nicht wünsche.
Ansonsten nehme ich "Falsch", um dem Hund die Möglichkeit zu bieten, es anschließend richtig zu machen.
Vielleicht müsstest du auch etwas differenzieren, um dem Hund dein Wunsch näher begreiflich zu machen? :^^:
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Hallo,
bitte nicht freßen
, es ist wirklich nicht böse gemeint, aber was hat NEIN mit Lecker zu tun ?
Gut unser Boxer ist jetzt 8 Monate und wir haben auch ausschließlich über positive Verstärkung gearbeitet. Aber bei NEIN kommt nix und ist auch nichts in Sicht. NEIN ist NEIN und gut. Soll er was korrigieren nehmen wir auch FALSCH und wenn er es dann richtig hat, dann bekommt er was.
Das mit Pfoten auf die Arbeitsplatte hat er genau drei Tage versucht. Da kam dann ein wirklich energisches RUNTER. Der Hund
ich wieder RUNTER und mit dem Finger in Richtung Boden. Er hat die Pfoten runtergenommen und dann kam das berühmte feeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin. Nach drei Tagen war ihm völlig klar d. er sich erheblichen Streß erspart, Frauchen fand es nämlich wirklich nicht lustig immer den Riesenhund beim kochen ( Messer liegen rum etc.) neben sich an der Arbeitsplatte zu haben. Wir haben Küche und WZ in einem großen Raum und mir war die Situation für den Hund einfach zu gefährlich.
Bei allen anderen Kommandos haben wir normal geübt und wenn es richtig war direkt belohnt. Bisher kommen wir damit gut weiter, aber er ist auch erst 8 Monate. Vielleicht ist ja was dabei was hilft. L.G.Burgit
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Ich fresse niemanden
Um dem Hund beizubringen, dass er seine Handlung einstellen soll, wurde mir eben gesagt, soll man ein Leckerlie anbieten, Nein sagen und erst bei Freigabe darf der Hund das Leckerlie verputzen. Auch um dem Hund evt. beizubringen, dass er nur etwas fressen darf, wenn man es freigibt. Letzteres müsste man natürlich konsequent mit jeglichem Futter durchführen, was ich nicht so gemacht habe.
Ich glaube einfach, dass mein "Nein" nicht wirklich bedrohlich rüberkommt. Sie hat von mir ja auch nichts Negatives zu erwarten. Höchststrafe ist, wenn sie in ihrem Körbchen bleiben muss, während wir essen. Dann hat sie schon richtig was Schlimmes ausgefressen.
ZitatNach drei Tagen war ihm völlig klar d. er sich erheblichen Streß erspart, Frauchen fand es nämlich wirklich nicht lustig immer den...
Das ist genau mein Problem: welchen Stress hat ein Hund denn bei positiver Konditionierung zu erwarten?
Grüße
Elke[/quote] -
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Hi...
Zuallererst möchte ich mal ganz haarspalterisch anmerken, das es keine positive Konditionierung gibt. Allenfalls ein positive Verstärkung (gewünschter Verhaltensweisen)!!
Es gibt die klassische Konditionierung und die operante Konditionierung. Beides hier zu erklären, wäre ein wenig zu lang und für mich auch zu aufwändig!
Ich würde mir die Lerngesetze und die Konditionierungsarten, von einem Hundetrainer mal in Ruhe erklären lassen. Dann hättest Du zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum ersten, das Du auch verstehst wie es funktioniert (allgemeiner Wissenszuwachs) und zum zwoten, das Du alle weiteren Übungen und Einwirkungen vernünftig aufbauen und aber auch bewerten kannst.
So hast Du auch ein Art Kontrolle, die es Dir ermöglicht, wohlgemeinte Ratschläge, nach Sinn und Erfolg einordnen und zu können.
Zu Deinem Bespiel:
Du belohnst den Hund nach Deinem Kommando "Runter" SOFORT, denn Du belohnst den Hund für die korrekte und zügige Ausführung des "Befehls. So erreichst Du, das er dieses Kommando beim nächsten Mal gerne ausführt. Eigentlich sollte schon der Ansatz des Kommandos belohnt werden, damit der Hund weis, dies ist das gewünschte Verhalten!
Also... knapp und durchaus knackig das Kommando "Runter"... wenn der Hund das Kommando ausführt, SOFORT loben, Leckerchen rein und mit freundlicher Stimme den Hund betüdeln um den Hund den Stress zu nehmen. Du teilst ihm also mit, diese Handlung will ich nicht und wenn Du das nochmal versuchst gibt es Stress. Danach sagst Du ihm mit dem Lob und Deiner Stimme/lage: So... alles wieder gut!
Gruß
canis f
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Hallo Elke!
Das mit dem NEIN und dem Leckerchen hast Du schon richtig so gemacht. So steht es auch in einigen Erziehungsbüchern - ok, dadurch wird es nicht automatisch richtig.
Aber auf jeden Fall ist es EINE von mehreren Möglichkeiten, das NEIN beizubringen. Wir haben es auch so gemacht, wobei dann der Schritt vom Leckerchen zu einer anderen Situation, dann schon etwas trainiert werden muß.
Positive Verstärkung bedeutet ja nicht, dass Du Deinen Hund nicht korrigieren darfst. Ist Dein Hund z.B. mit den Pfoten auf dem Küchentisch und Du gibst das Kommando RUNTER und er befolgt es absolut nicht, dann ziehst Du ihn notfalls - natürlich nicht genervt zerren - ruhig und gelassen in die RUNTER Position und es gibt natürlich keine Belohnung.
Aber erst würde ich mal darauf warten, dass er es von selber macht. Das bedeutet, Du gibst ein mal das Hörzeichen und gleichzeitig das Sichtzeichen und hälst dann das Sichtzeichen solange, bis der Hund das Kommando befolgt hat.
Gerade bei den Kommandos, die einem wichtig sind, fällt mir häufig auf, dass die Leute bei Befolgung des Kommandos nicht oder zu wenig loben. Dabei sind das ja gerade häufig die Situationen, wo die Verlockung für den Hund besonders groß ist. Das sollte man sich immer vor Augen halten.
Bei den Kommandos, die augenblicklich befolgt werden sollen/müßen, sollte man auch mit abgestufter Belohnung arbeiten. Bei sofortiger Reaktion gibts die Superparty, bei langsamerer Ausführung eben entsprechend weniger.
Wichtig - gerade auch beim NEIN - ist, dass der Hund auch wirklich schon verstanden hat, was Du von ihm willst. Das kann man gerade beim NEIN - was ja ein recht allgemeines Kommando ist - nicht so ohne weiteres voraussetzen.
Gruß,
Martin -
Zitat
Ich fresse niemanden
Um dem Hund beizubringen, dass er seine Handlung einstellen soll, wurde mir eben gesagt, soll man ein Leckerlie anbieten, Nein sagen und erst bei Freigabe darf der Hund das Leckerlie verputzen. Auch um dem Hund evt. beizubringen, dass er nur etwas fressen darf, wenn man es freigibt. Letzteres müsste man natürlich konsequent mit jeglichem Futter durchführen, was ich nicht so gemacht habe.
Ich glaube einfach, dass mein "Nein" nicht wirklich bedrohlich rüberkommt. Sie hat von mir ja auch nichts Negatives zu erwarten. Höchststrafe ist, wenn sie in ihrem Körbchen bleiben muss, während wir essen. Dann hat sie schon richtig was Schlimmes ausgefressen.
Das ist genau mein Problem: welchen Stress hat ein Hund denn bei positiver Konditionierung zu erwarten?
Grüße
Elke[/quote]
Hallo Elke,
bei positver Verstärkung aus meiner Sicht keine, wenn alle im Haushalt die Situation gleich handhaben.
Ich hatte es in dem Absatz eher ein bißchen anders gemeint. Ich war wirklich sauer, er ist einmal an ein scharfes Messer gekommen und d. ist runtergeflogen. Am Hund vorbei, aber vor meinem inneren Auge ist dann dieseses " hilfe, d. nächste Mal schneidet sich der Hund " aufgestiegen und da hab ich so energisch mit der Stimme gearbeitet d. die Rauchwolken über dem Hundekopf sichtbar waren. Er kennt es sonst halt nur " nett" und Frauchen war gar nicht mehr nett. Nicht gebrüllt, aber unmißverständlich energisch. Hat bei uns gewirkt. L.G.Burgit
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Hi!
ZitatAber erst würde ich mal darauf warten, dass er es von selber macht.
Also sorry, da bin ich nicht nur in DEM Fall ganz anderer Meinung und zwar aus den Gründen, die Aporebu beschrieben hat: es gibt Situationen im Hundeleben, die gefährlich sein könnten und da warte ich nicht, bis Hundilein von selbst auf die schöne Idee kommt, Verhalten XY zu unterlassen!!!
Da greife ich dann mitunter auch recht "knackig" ein, damit dem Hund unmißverständlich klar ist: SO nicht!!
LG
der Miniwolf -
@ Finnchen
Du widersprichst Dir da ein wenig!!!
Genau wie das Nein, müsstest Du das Sichtzeichen ebenfalls erst einmal gesondert/besonders trainieren, laut Deiner Aussage. Von daher ist Deine Aussage missverständlich und indifferent und leider dementsprechend... falsch!
Und ich würde einfach mal aus der Praxiserfahrung heraus sagen, wenn ich den Hund in einer Gefahrensituation mit einem lauten, verärgerten Kommando " Runter " konfrontiere, weis der Hund ganz schnell was gewünscht ist!
Da warte ich nicht noch ewig, ob es dem Hund irgendwann selbst einfällt, was zu tun ist!
Nun zu Deiner anderen Aussage:
ZitatAber auf jeden Fall ist es EINE von mehreren Möglichkeiten, das NEIN beizubringen. Wir haben es auch so gemacht, wobei dann der Schritt vom Leckerchen zu einer anderen Situation, dann schon etwas trainiert werden muß.
Es gibt keine mehreren Möglichkeiten. Ich verweise Dich einfach mal auf meine vorheriges Posting, insbesonders auf die Lerngesetze. Wie gesagt: "Lohnt sich!"
Mal ein Frage aus reiner Neugierde und wirklich rein interessehalber:"Wie viele Hunde hast Du schon ausgebildet bzw. hast Du von Welpenalter an erzogen?"
Gruß
canis f
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- Vor einem Moment
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