Hund trotz Außendienst? Bitte um Meinungen

  • Hallo zusammen :smile: ,

    ich falle einfach mal mit der Tür ins Haus und erzähle euch von meinen Sorgen:

    Wir (Freundin und ich) möchten uns gerne einen Labrador zulegen. Erfahrungen in der Hundehaltung sind bei uns beiden vorhanden, da wir beide im Kindes- bzw. Jugendalter Hunde hatten.

    Ich habe jedoch Bedenken, ob das Vorhaben nicht an unserer Berufstätigkeit scheitert. Meine Freundin arbeitet Vollzeit (5 Tage Woche, 40 Std.), ich ebenfalls, allerdings arbeite ich 50% meiner Arbeitszeit vom Home-Office aus und 50% bin ich im Außendienst unterwegs.

    Normalerweise fahre ich an zwei Tagen in der Woche raus und habe i. d. R. vier Termine pro Tag. Jeder Termin beim Kunden dauert ca. 1 Stunde. Zu 90% kann ich den Hund nicht mit zum Patienten nehmen, er müsste dann also draußen im Auto (großer Kombi) warten. Zwischen den Terminen liegt regelmäßig eine Fahrtzeit von max. 1-1,5 Stunden. Da ich frei in meiner Zeitplanung bin, kann ich großzügige Pausen einplanen.

    Es kann auch mal vorkommen, dass ich mehrere Tage am Stück unterwegs bin, also mit Übernachtungen. Wie sind eure Erfahrungen mit hundefreundlichen Hotels?

    Einmal im Monat muss ich in die Firmenzentrale zum Meeting (400km Entfernung, Hotelübernachtung), das Ganze dauert 2 Tage, da kann ich den Hund nicht mitnehmen. Hinzu kommen regelmäßige Seminare/Vortragsveranstaltungen (Dauer meist eine Arbeitswoche, ca. 5-6 mal im Jahr), auch hier kann der Hund nicht dabei sein.

    Aufgrund der Berufstätigkeit meiner Freundin kann der Hund während meiner Seminare nicht den ganzen Tag alleine zuhause bleiben. In der Mittagspause kann sie nicht mal eben zum Gassi gehen nach Hause, weiterhin muss sie ständig zwischen den verschiedenen Firmensitzen (teilweise Ausland) hin- und herpendeln, so dass sie in den Zeiten wo ich nicht zuhause bin, nicht für den Hund da sein kann.

    Meine Eltern und Geschwister haben sich uneingeschränkt dazu bereit erklärt, den Hund während dieser Zeiten zu nehmen. Es handelt sich also um insgesamt 6 Wochen Seminare + monatlich 2 Tage Innendienst in der Konzernzentrale.

    In der übrigen Zeit, also an meinen Home-Office Tagen habe ich natürlich genug Zeit, d. h. morgens und abends sind jeweils 1-2h kein Problem, Feierabend mache ich meist gegen 16 Uhr. An den Wochenenden ist natürlich auch genug Zeit.

    So und nun meine Fragen:

    1. Wie sind eure Erfahrungen bzgl. vergleichbarem Außendienst? Normalerweise dürfte das doch kein Problem sein, da ich die Termine und Pausen frei einteilen kann und nicht durch die Gegend hetzen muss. Oder ist bei dieser Tätigkeit davon abzuraten?

    2. Wie seht ihr hingegen die monatliche Abwesenheit von 2 Tagen und die regelmäßigen Seminare? Meine Eltern und Geschwister sind da zwar äußerst belastbar :headbash: , aber trotzdem...

    3. Meine größte Sorge ist allerdings die berufliche Zukunft...hier könnten in ca. 5-8 Jahren Veränderungen anstehen, d. h. das Home-Office könnte wegfallen und ich müsste im Büro arbeiten. Wie handhabt ihr das, wenn ihr mittags nicht für den Spaziergang nach Hause fahren könnt (Dogsitter o. ä.)?

    Ich bitte um eure ehrliche Meinung, am Besten aus eurer eigenen Erfahrung. Macht es bei dieser Konstellation überhaupt Sinn oder sollte man dem Kleinen zuliebe darauf verzichten? Das wäre zwar sehr schade :sad2: , aber hier stehen meine Interessen natürlich hinten an.

    Andererseits müssen es die anderen Berufstätigen ja auch irgendwie hinkriegen.

    DANKE für eure Meinungen ;) .

    Grüße

    Christian

  • Hi Christian,

    ich würde in eurem Falle auf jeden Fall zu einem älteren Hund tendieren der das Alleinsein kennt und auch Stubenrein ist.

    Ansonsten sind Hunde entgegen der Meinung einiger Hundehalter äußerst anpassungsfähig wenn es um den Terminplan von Herrchen und Frauchen geht.

    Ich hab 12 Wochen Berufschule im Jahr, da sind meine Hunde bei einem guten Bekannten von mir untergebracht, bis auf die Schäferwurst, die dann Frustfressen veranstaltet vertragen sie es alle sehr gut.

    Solange ihr jemanden habt, der gegebenen Falls mal Mittags nach dem Hund schaut, wenn ihr beide Unterwegs seid, finde ich spricht nichts dagegen ;)

    LG

  • Hallo Christian und erst einmal ein herzliches Willkommen. :winken:

    Du machst Dir sehr viele Gedanken, wer wann Euren Hund überhaupt betreuen kann, was durchaus sehr gut ist.

    Aber eigentlich geht es sehr viel weiter, denn ein Hund, egal ob Welpe oder Ausgewachsener, will ausgelastet werden, was sich nicht in Betreuungsstunden messen läßt.

    Was für einen Hund habt Ihr denn im Auge?

  • Das Wichtigste vergessen :D , es soll ein Labrador werden...ich denke, die Rasse passt am Besten zu uns. Wir sind beide sehr sportlich und in der Freizeit viel unterwegs. Ich will mit dem Hund auf jeden Fall Hundesport usw. machen, so dass die Bewegung und Beschäftigung definitiv nicht zu kurz kommen wird.

  • Also ich würde Dir in der momentanen Situation spontan eher abraten. Zwar hast Du dir schon viele Gedanken gemacht, wer, wann, wo den Hund nimmt etc., jedoch darf bei Deinem straffen Zeitplan auch nicht das Geringste schiefgehen.

    Die meisten Bedenken habe ich für die Tage, an denen der Hund stundenlang im Auto sein muss. Wie soll das im Sommer werden? Und wie viele Geschwister hast Du ;) ? Wenn die erste Begeisterung verflogen ist, kommen oft die erstaunlichsten Ausreden, warum es gerade heute leider nicht klappen kann mit der Wauzi-Betreuung.

    Mein Mann und ich haben auch einen straffen Zeitplan mit unserem Bobby, wobei ich ihn z.B. an zwei Tagen sogar mit mit ins Büro nehme. Wenn ich ihn mal außer der Reihe einen dritten Tag mitnehmen "muss", erfordert das schon wieder eine andere (Essens-)planung, weil ich dann auf dem Hinweg nichts einkaufen kann. Nur so als winziges Beispiel.

    Insgesamt dürfte der tägliche Zeitaufwand mit allem drum und dran bei ca. 3 Stunden liegen, und zwar ohne lustige Aktivitäten wie Hundesport, von Tierarztbesuchen, erweitertem Hausputz, Autopflege etc. ganz zu schweigen.

    Umgekehrt ginge es vielleicht: Eltern und/oder Geschwister schaffen sich einen Hund an und ihr nehmt ihn manchmal zur Betreuung ;) .

    Also von mir eher ein "nein".

    Liebe Grüße
    Wauzihund

  • Guten Morgen!

    Ich kann mich Wauzihunds Bedenken im Bezug auf das im Auto lassen nur anschließen.
    Denn im Sommer ist es definitiv zu heiß im Wagen als das der Hund dort eine Zeit verweilen könnte.. Außer du lässt die Klima und Motor laufen :hust:
    Auch im Winter hätte ich da meine Bedenken. Denn falls es wieder so ein knackiger Winter wie dieses Jahr wird stelle ich mir auch das unangenehm für den Wuff vor. Ich möchte nicht bei minusgraden im Auto ausharren müssen..

    Liebe Grüße
    Kati

  • Also, das mItnehemn im Auto kann man schon an einem sonnigen Tag ab 20 Grad vergessen, da es dann schon oft zu heiß im Wagen wird, wenn das Auto ne zeit steht, auch im Schatten! :/

  • Hi Christian,

    ich kann mich meinen VorschreiberInnen nur anschließen, was das Mitnehmen im Auto und die Versorgung bei Verwandten angeht - da wäre ich auch eher vorsichtig und würde eher mit dem "worst case" planen - also: was passiert, wenn keiner der Verwandten kann - und was machst du ab 20 Grad (habe selbst eine alte Retriever-Dame und sie hechelt schon bei 20 Grad, wenn das Auto im Schatten steht... - Retriever (auch Labbis) sind generell wohl seeehr hitzeempfindlich)?!

    Trotzdem will ich hier aber mal eine kleine Gegenposition vertreten und Dir nicht abraten, sondern Mut machen - wenn Ihr die oben genannten Fragen für Euch klären könnt!

    Ich habe mich vor sechs Wochen entschieden, meine Goldie-Maus (Bella, 11 Jahre, Tierheim-Hund, war vorher 10 Jahre im Keller eingesperrt...) zu mir zu nehmen - und das bei einem (auch recht flexiblen, aber immer wieder auch stressigen) Vollzeit-Job mit gelegentlichen Dienstreisen, alleine lebend.
    Für mich war von Anfang an klar, dass Verwandte und Freunde nur im alleräußersten Notfall (nicht fest eingeplant) für Bella einspringen sollen - zumal ich meiner superängstlichen Maus einen ständigen Wechsel der Aufenthaltsorte und Bezugspersonen überhaupt nicht zumuten kann (und will).
    Es gibt aber gute - und sinnvolle - Alternativen. Kommt dabei allerdings - das will ich vorweg sagen - sehr auf den Hund an. Einen Welpen würde ich in Eurem Fall z.B. nicht empfehlen - aber ein älterer Hund (der, wenn meine nicht ein Supersonderfall ist..., durchaus auch noch lange und gerne und ausdauernd spazieren gehen und toben kann...), vielleicht auch einer, der in seiner Vergangenheit nicht gerade mit Freiheit und Zuwendung verwöhnt war... und der auch - das könnte bei Deiner beruflichen Zukunft ja auch erleichternd sein (war es für mich zumindest in der Entscheidung) - aller Voraussicht nach nicht mehr 10, sondern vielleicht noch max. fünf Jahre lebt (wobei ich mir natürlich nichts sehnlicher wünsche, als dass meine Maus mindestens 20 wird - schon damit sie noch mindestens so lang in Freiheit sein kann, wie sie schon eingesperrt war, die Arme :-)) - also ein älterer, viell. Tierheim-Hund, der neben Bewegung und Spaß auch seine Ruhe braucht - das könnte schon passen mit Euch. Ich kann ja mal erzählen, wie ich's mit Bella mache:

    Ich kann sie - an etwa der Hälfte der Tage - entweder mitnehmen ins Büro oder ich arbeite sowieso zu Hause.
    An den Tagen, an denen ich Termine hab, bei denen sie mich nicht begleiten kann, gibt's drei (momentan eigentlich nur zwei) Möglichkeiten:
    1. wenn der Termin kürzer als sechs Stunden ist und ich vorher und nachher Zeit habe, mit ihr rauszugehen (und mich mit ihr zu beschäftigen), kann sie gut alleine bleiben (sie schläft dann und macht das ohne murren)
    2. wenn ich einen stressigen, langen Tag hab (etwa ein bis zweimal pro Woche), geht sie zur "Pension" ins örtliche Tierheim - weil sie die Atmosphäre und den Tagesablauf kennt und immer zum gleichen Hund in einen riesigen Auslauf kommt (der sich auch wie bolle auf sie freut), sind das immer Super-Tage für Bella - sie freut sich schon, wenn sie aus dem Auto aussteigt und sobald wir das Tierheim-Tor durchschritten haben, zieht sie nur noch zu ihrem Hundefreund und ich bin für sie Luft (bis ich abends wieder komme, dann freut sie sich plötzlich doch, dass sie nicht (mehr) dableiben muss...) - also, falls ihr euch für einen Tierheim-Hund entscheidet und falls Euer örtliches Tierheim so gut organisiert und menschlich toll geführt ist, wie unseres, kann ich das nur empfehlen. Im Fall von Dienstreisen (bisher noch nicht vorgekommen, aber schon besprochen), kann Bella selbstverständlich auch über Nacht dort bleiben.
    3. eine echt attraktive Alternative zum Tierheim (bzw. der Tierpension), die für meine Angsthäsin aber leider nicht in Frage kam, sind professionelle Tiersitter. Über "http://www.betreut.de" kannst Du im ganzen Bundesgebiet Menschen finden, die sich auf Hundebetreuung spezialisiert haben und teilweise mit echt attraktivem Programm für die Hunde arbeiten. Hier kommt es natürlich auf den Hundesitter an, wie flexibel er/sie einsatzbereit ist und wie teuer der ganze Spaß wird. Ich fand das aber eine tolle (und nicht allzu teure) Alternative - zumal die Sitterin, die ich kennen gelernt habe, den Hunden einen wirklich schönen Tag bietet (viel Action, viel Hundewissen) und ich das Gefühl hatte, meine Maus da wirklich guten Gewissens lassen zu können (wenn sie eben nicht so ängstlich wäre und mehr Grundkommandos beherrschen würde - so war das etwas schwierig mit 3-4 Hundegästen und dem eigenen Hund der Sitterin...)

    So, langer Sermon - tut mir leid - abe vielleicht habe ich Dir ja ein bisschen weiter geholfen?! Mir haben viele (aus Vernunftgründen) von Bella abgeraten (aber zum Glück auch viele aus Freundschaftsgründen zu) und ich habe mich wirklich lange mit der Entscheidung gequält, weil ich dem Tier in jedem Fall gerecht werden und ihr nicht aus Egoismus ein nicht artgerechtes Leben zumuten wollte - aber nachdem das Tierheim-Team mir ganz oft gesagt hat, dass mein Zuhause das Beste sein würde, was Bella in ihrem Leben noch passieren kann - und nachdem ich sie sechs Monate (fast) täglich im Tierheim besucht habe, hat das Herz (nach reiflicher Einschaltung des Kopfes!) doch über die Bedenken gesiegt.
    Vernünftig war es nicht - aber das Beste, was mir (und hoffentlich Bella...) passieren konnte! :-)

    Alles Gute für Euch - und eine gute Entscheidung! (geht mal ins örtliche Tierheim...)

    Fee (mit Bella - die selbiges rät ;-) - und sich immer freut, wenn einer ihrer Kumpel ein neues, tolles Zuhause kriegt, in dem man sich soooo viele Gedanken über Hunde macht... :-) )

  • Herzlich Willkommen im DF, Christian! :winken:

    Ich finde es gut, dass du dir vor der Anschaffung Gedanken machst und nicht erst, wenn es zu spät ist.

    Generell habe ich keine Probleme damit, wenn Hunde zu Familienhunden werden und von Familienmitgliedern zu Familienmitgliedern hin und her pendeln.
    Ich würde den Hund langsam an die Situation gewöhnen, dass er tagsüber, wenn Herrchen und Frauchen arbeiten müssen andere Leute, die er kennt und mag, auf ihn aufpassen.
    Schließlich musst du auch irgendwie deine Brötchen verdienen und das Futter für deinen Vierbeiner! ;)

    Allerdings würde ich nochmal genau darüber sprechen, wer den Hund betreut. Vielleicht könnt ihr ja in der Familie eine/n Hauptbetreuer/in ermitteln, wo du dich drauf verlassen kannst, dass sie den Hund nimmt und du nur mal für Notfälle (Arztbesuche, usw.) eine andere Person hinzuziehen musst.
    Vielleicht arbeitet deine Mutter nicht und hat Zeit und Lust auf die Fellnase aufzupassen, so lange du außer Haus bist.
    Oder einer von deinen Geschwistern ist Hausfrau/Hausmann und wollte schon immer einen Hund und würde sich freuen tagsüber mit einem Besuchshund rumzutüddeln.

    Allerdings würde ich einige Dinge nicht außer Acht lassen...

    Würde die Person, die deinen Hund betreut auch mit ihm zum Tierarzt gehen, wenn es sich bis zum Nachmittag nicht aufschieben lässt?

    Wäre die Person bereit auch mit dem Hund raus zu gehen und ihn womöglich etwas auszulasten, dass er nicht die ganze Zeit langeweile schiebt und sich erleichtern kann?

    Gibt es Ausweichpersonen auf die du notfalls zurückgreifen kannst, wenn die eigentliche Betreuung keine Zeit hat?

    Mein Hund würde alles mit machen, nur, um in meiner Nähe zu sein. Der wartet lieber 'ne Stunde im Auto als alleine im Haus. Aber das geht halt nicht immer. Ich kann ihn keine 8 Std. im Auto lassen, nur, damit er in meiner Nähe ist.
    Wenn ich arbeite, dann bleibt mein Kleiner bei meiner Mutter, wir haben das vorher so abgesprochen und es ist kein Problem für sie auf den Lütten aufzupassen.
    Leider ist es nur so, dass mein Hund oft krank ist und er dann meistens auch zum TA muss. Wenn ich meine Mutter nicht hätte und er bei einer anderen Person wäre, dann ist es wahrscheinlich nicht selbstverständlich, dass gleich jemand mit ihm zum TA fährt.
    Die Krankheit war vorher nicht eingeplant, dass kann sich niemand aussuchen. Wenn ich keinen festen Job gehabt hätte, arbeitslos gewesen wäre, o.Ä. dann wüsste ich echt nicht, wie ich die TA-Kosten finanziert hätte.


    Solche Dinge müssen auf jeden Fall auch eingeplant werden!

  • am meisten macht mir das im auto lassen sorgen, bei zu hohen oder zu niedrigen temperaturen würd ich meinen wuffel keine 5 min. im auto lassen.

    ansonsten würd ich euch auch einen älteren hund empfehlen, einen welpen werden ihr nicht so schnell so weit haben das er auch mal paar std. allein zu hause bleibt.

    ansonsten, wenn deine frau nur halbtags arbeitet ist es machbar, kann aber auch stressig werden und dazu müsst ihr bereit sein.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!