Erfahrung als Maßstab der Kompetenz

  • In einem anderen Thread, in dem es um den Einsatz von Sprühhalsbändern ging, die ein seit Jahren praktizierender Hundetrainer empfohlen hat, kam am Rande eine interessante Diskussion auf, die meiner Meinung nach einen eigenen Thread wert ist :)


    Ich kopiere mal:



    Ich persönlich sehe es allerdings so, dass gerade Erfahrung ("Auf diese Weise hat es schon immer geklappt") oft den Willen zur Weiterbildung und die Eigenschaft der Selbstreflektion beeinträchtigt.


    Mir persönlich wäre eine Trainerin lieber, die vor 2 Jahren ihre Ausbildung bei Animal Learn absolviert hat und nach dem neuesten Stand der Wissenschaft arbeitet, als ein Trainer, der seit 30 Jahren Hunde durch Meideverhalten erzieht :)


    Kein Mensch stellt sich selbst oder seine Arbeit gerne in Frage und deshalb denke ich ist es für einen Trainer, der seit Jahren nach der "alten Schule" arbeitet umso schwerer anzuerkennen, dass er jahrelang falsche Theorien und Methoden umgesetzt hat.


    Auch in diesem Forum registrieren sich immer wieder User, die unbelehrbar wirken, weil sie darauf pochen dass sie ja 30 Jahre mehr Erfahrung haben als der Großteil der User hier. An genau diesen Usern beißt man sich dann oft die Zähne aus ;)


    Was denkt ihr über dieses Thema? Ist Erfahrung ein Maßstab der Kompetenz oder vielleicht sogar der Hauptmaßstab? Fühlt ihr euch sicherer aufgehoben, bei einem Trainer der bereits seit Jahrzehnten praktiziert als bei einem, der gerade erst seine Ausbildung abgeschlossen hat?


    Bin gespannt auf Eure Antworten!

  • mh, ich seh das gespalten.
    Zuerst muß man jetzt mal Erfahrung von Ausbildung trennen. Dann kommt es darauf an, wie die gesammelte Erfahrung ein- bzw. umgesetzt wird, und das am Besten noch im Kontext zur Ausbildung.


    Was ich niemals nicht behaupten würde wäre, zu sagen ich kann von jemanden mit viel Erfahrung nichts lernen, weil ich seine Methoden nicht mag. Das heißt ja nicht, dass derjenige dann alles "falsch" (also in meinem Sinne falsch) macht, da kann man sich gut das eine oder andere herausziehen. Dazu muß man halt aber auch selbst reflektieren und differenzieren können.


    Es kommt also, wie so oft, auf die jeweiligen Personen an und wie sie mit ihrem Wissen/ihrer Erfahrung umgehen ;)

  • Ich habe die Frage eines Sprüh Halsbandes gestellt weil ich Personen Kenne die erfolg damit hatten .....


    Und daher hatte ich gefragt und mehr nicht ..


    Aber ich habe antworten bekommen werde dennen auch nach gehen und gut ist Danke

  • Zitat

    Ich habe die Frage eines Sprüh Halsbandes gestellt weil ich Personen Kenne die erfolg damit hatten .....


    Und daher hatte ich gefragt und mehr nicht ..


    Aber ich habe antworten bekommen werde dennen auch nach gehen und gut ist Danke


    Sandra es geht hier gar nicht um Dich ;)


    Das soll eine allgemeine Diskussion werden :)

  • Hm, ich muss mal kurz überlegen.


    Die Trainer, wo ich damals meine Seminare gemacht habe, ist gut 9 Jahre her, waren alle schon viele Jahre tätig und sind es heute auch noch.


    Ein Trainer, der vor kurzem seine "Ausbildung" beendet hat, kann genauso unfähig sein, wie ein Trainer, der seit 30 Jahren mit Hunden arbeitet.


    Genauso gibt es Leute, die arbeiten mit einem gewissen Bauchgefühl, die hinterfragen viel, die versuchen das Gesamtbild zu sehen und diese Trainer haben oft keine "Ausbildung" als Trainer gemacht.


    Verallgemeinern kann man das in meinen Augen nicht.


    Man kann lernen, man kann was mitnehmen, wenn man das will und wenn es zu einem paßt.


    Gruß
    Bianca

  • Zitat

    Ist ja schön und gut aber wegen meines Beitrag ist doch die hier.....


    Aber ich mach mir meine Nerven nicht Kaputt ......


    cia


    :ohm: Ganz ruhig bleiben, es entstehen oft aufgrund von Fragen und den darauf folgenden Antworten neue Threads, gerade, weil der Ursprungsthread nicht zerschossen werden soll, wie es bei Deinem Thread der Fall war.


    Gruß
    Bianca

  • Gute Frage.


    Ich persönlich habe seit 1982 Hunde ( immer schön einen nach dem anderen, z.Zt. einen 2 jährigen Aussierüden ), also demnach auch Erfahrung mit Hunden.
    Hätte ich, bevor wir Mika zu uns holten, nicht zig Stunden hier im Forum gelesen, etliche Bücher über moderne Hundeerziehung in mich aufgesaugt und von Anfang an eine kompetente Hundetrainerin zu Hilfe/Rat gezogen, wäre das Ding ( gerade mit dieser Rasse ) - trotz der "Erfahrung" mit seinen beiden Vorgängern - voll in die Hose gegangen.


    Hier im Feld läuft seit einigen Monaten ein Akita, er ist jetzt etwa ein halbes Jahr alt. Die HH haben - laut eigener Aussage- auch "Erfahrung" mit Hunden, soll heißen, sie hatten vorher einen Husky ( der bissig war und nur an der Leine lief). Wegen dieser "Erfahrung mit Hunden" bräuchten sie ja wohl weder Welpenstunden noch sonst so einen "Schnickschnack".


    Der Hund knurrt und fletscht die Zähne, sobald ein andrer Hund auftaucht, läuft ebenfalls nur an der Leine ( "der haut sonst ab"), man sieht die HH nie irgendwelche Kommandos trainieren oder sich irgendwie mit dem Hund beschäftigen. Jeder der HH, die hier im Gebiet laufen, macht einen großen Bogen um die Leute. Und nebenbei: die HH führen ein Restaurant , der Hund läuft dort frei und knurrt jeden an. Und die wundern sich, weshalb der Laden immer weniger besucht wird :roll:


    Meine Trainerin hat ihre HuSchu seit etwa 6 oder 7 Jahren und besucht regelmässig weiterbildende Seminare, ich vertraue ihr vollkommen.

  • brush -


    genauso meine ich das :gut:



    rather-ripped

    Zitat

    Mir persönlich wäre eine Trainerin lieber, die vor 2 Jahren ihre Ausbildung bei Animal Learn absolviert hat und nach dem neuesten Stand der Wissenschaft arbeitet, als ein Trainer, der seit 30 Jahren Hunde durch Meideverhalten erzieht


    Letztendlich ist die Summe der Ergebnisse wichtig. Und ehrlich: ich bin immer skeptisch, was "den neuesten Stand der Wissenschaft" betrifft. Inwieweit das nämlich wirklich fruchtbar ist, kann man im Ergebnis ja eigentlich erst Jahre später sehen.


    Wohin "Lernen" und "Erziehung" nach dem neuesten Stand der Wissenschaft führt, kann man doch auch in der menschlichen Gesellschaft wunderbar sehen:
    Vor 20 Jahren (oder noch länger her) war der neueste Stand der Wissenschaft die "antiautoritäre Erziehung". Herzlichen Dank auch. Nach Jahren hat man dann festgestellt (im Ergebnis), dass das halt nicht funkioniert.
    Heute lernen Grundschulkinder in bestimmten Regionen auch nach dem "neuesten Stand der Wissenschaft" das Schreiben. Da werden die Worte erst nach dem Wortlaut geschrieben (also: nach dem Woatlaut geschriibn), und danach wird die richtige Rechtschreibung gelernt. Tätä, tätä. Da ist man inzwischen auch wieder von weg.
    :lachtot:


    Mal schauen, was der neueste Trend so bringt.....


    Und genau die Summe solch verschiedener "Modeerscheinungen", macht ja das Thema "Erfahrung" aus.


    Wenn ich mich als unerfahrener Mensch mit dem Thema Hund beschäftige, kann ich ja erstmal gar nicht beurteilen, ob Schule xy, oder Lehre ab, oder Methode qq die richtige ist. Woher auch?


    Mein Bauchgefühl sagt mir persönlich allerdings, dass jemand, der "schon lange im Geschäft" ist, der schon viele Modeerscheinungen hat kommen und gehen sehen, mir wahrscheinlich mehr helfen kann, als jemand der erst neu im Geschäft ist und "nur" Methode xy schult.


    Gruß
    Patti

  • Kompetenz ist ein schwer zudefinierender Begriff:
    Wenn jemand super gut mit Terriern umgehen kann, aber nicht mit Bordern ist er deshalb inkompetent?
    Oder jemand der seit 30Jahren Dackel hat und immer behauptet: Teckel kann man nicht erziehen, ist jetzt kompetent weil er 30Jahre Erfahrung hat?


    Für mich persönlich unterscheide ich:
    Menschen mit Talent und großem Wissen in gewissen Berreichen, also Spezialisten
    Menschen die recht viel können von fast allem, also allrounder.
    Jeder ist für mich in seinem Berreich toll und ich wähle eben gezielt aus, je nach dem was ich für einen Hund und was ich für ein Problem hab.

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