Kastrationen tierschutzrelevant?

  • Zitat


    Eine Gruppe besteht per Definition aus mindestens 3 Tieren. Ich kenne viele Tierheime, die Hunde in dieser Gruppengröße halten. Tut mir leid, dass es in Deiner Gegend offensichtlich schlechte Tierheime gibt. Wieviele Hunde hast Du nochmal? Ach nein, das ganze hat ja gar nichts mit diesem Thread hier zu tun. Wie dumm von mir.


    Hör mal du arroganter Knopf ;) Hab wohl schon mehr TH gesehen als Du hier Beiträge geschrieben hast...


    Du hast von artgerechter Gruppenhaltung gesprochen... und diese hat nicht alleine mit der Anzahl der hunde zu tun, sondern auch deren Zusammensetzung. Ein TH ist kaum oder gar nicht in der Lage eine Zusammensetzung der Gruppe wie sie in einem natürlichen Rudel vorkommt zu bilden.


    Zum Thema: hier ist dazu alles im TschG geregelt. Was der Tierschutzbund dazu sagt interessiert eigentlich nicht die Bohne... die erzählen nämlich viel wenn der Tag lang ist... weiß ich aus eigener Erfahrung, war lange genug im TS und wir hatten mit denen öfter zu tun. Aber wem erzähl ich das... Du hast ja eine Mail von denen...


  • :2thumbs: Genau so ist es.


    Lavrans Was sagst Du und Deine Freunde beim Deutschen TierSCHUTZbund dazu???


    Zitat

    Eine medizinische Begründung wird wohl jeder Tierarzt finden, das ändert aber nichts daran, dass das Tierschutzgesetz Kastrationen erst einmal verbietet. In Sachen Rechtssicherheit vertraue ich da auch lieber dem entsprechenden rechtskräftigen Urteil des AG Mainz (AZ: 35C79/94). Dort klagte eine Tierschutzorganisation auf Zahlung einer vereinbarten Vertragsstrafe, da der HH sich weigerte, das Tier, wie im Vertrag vereinbart kastrieren zu lassen -- dumm nur, dass Vertragsklauseln, die gegen geltendes Recht verstoßen, unwirksam sind.


    Quelle:Deutsches Tierärzteblatt 43 (9/1995), 797-798
    Ähnlich lautend auch ein Urteil des AG Alzey (Az.: 22C903/95), dass die Nichtigkeit der
    Kastrationsverpflichtungs-Klausel in Übergabeverträgen eines Tierheimes feststellt -- mit eben der Begründung, dass das Tierschutzgesetz eine Kastration ohne medizinische Notwendigkeit untersagt.
    LG Andrea


    LG

  • Zitat

    Es steht eben nirgendwo! Es wird einfach wieder immer nur behauptet. Genau aus diesem Grund habe ich eine offizielle Stelle mit Rechtsabteilung und viel Erfahrung in Sachen Tierschutz und Tierrecht angeschrieben.


    Doch tut es. In zwei rechtskräftigen Urteilen der AG Mainz (AZ: 35C79/94) und Alzey (Az.: 22C903/95), aus denen ich hier schon mal Auszüge gepostet habe. Beide Gerichte haben das Argument mit der Vermeidung unkontrollierten Nachwuchses nach Anhörung des Sachverständigen verworfen, denn:


    Zitat


    Auch das Problem der unkontrollierten Vermehrung hat die Sachverständige nicht als eine Begründung für die Kastration akzeptiert, da sie bei Einzelhaltung eines unproblematischen Hundes durch einfachste Überwachung ausreichend vermeidbar sei.


    Da können diverse Rechtsabteilungen fabulieren was immer sie wollen und konkurrierende oder auch divergierende Rechtsmeinungen vertreten, aber es gibt trotzdem kein rechtskräftiges Urteil eines deutschen Gerichts, das die Kastration von Hunden ohne weiteres als vom Tierschutzgesetz erlaubt ansieht -- im Gegenteil, hier nochmal extra für Dich, ebenfalls aus dem Urteil des AG Mainz:


    Zitat


    Eine Kastration ist demgemäss § 6 des Tierschutzgesetzes grundsätzlich verboten, wenn der Eingriff nicht im Einzelfall nach tierärztlicher Indikation geboten ist.


    Andrea

  • Ich finde das Thema sehr interessant und muss sagen, dass ich davon noch garnichts gehört hab. Ist das neu? Bei uns war das so, dass jeder, der ein Tier hatte (Hund, Katze, Kaninchen etc.) zu uns kam und wenn derjenige sein Tier (egal ob männlich oder weiblich) kastriert haben wollte, hat es kastriert bekommen (natürlich erst ab dem Alter, wo es möglich war und für das Tier am besten). Dann bewege ich mich gerade im Reitsport, wo jeder Hengst, der nicht gekört ist und/oder decken soll, kastriert wird. Nunja, es gibt nun auch Hengste, die nicht decken(sollen) und nur als reitpferd dienen, aber das ist meist ein Problem der Haltung und kein Vermehrungsproblem bzw. Gesundheitliches Problem (oder vielleicht doch...) Und ich bin mir sicher, wenn das Kastrieren der Stuten nicht so ein hohes Risiko mitbringen würde (Narkose/liegen/aufwachen/KOSTEN!!), dann würden auch Stuten kastriert werden...
    In anderen Praxen wird das auch so gehandhabt, dass die Tiere ohne weiteres nachfragen kastriert werden...


    Unser Tierheim kastriert sofoert jeden Rüden, der da eingeliefert wird (find ich allerdings schon komisch und auch seeehr schnell, zu schnell meiner Meinung nach...) Aber wenn sie das nicht dürften, dann würden die das doch nicht machen, oder? (hmm, naja, ist schon ein schlechtes Tierheim, hat ein schlechten Ruf sogar in Berlin haben die davon gehört...)


    Ich lese jetzt einfach mal weiter mit, find das echt interessant...


    LG

  • Na ja, ich denke, dass dies eben der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand tatsächlich verklagt werden könnte, weil er sein Tier hat kastrieren lassen. Dafür gibt es eben zu viele Gründe, die man anführen könnte, ohne gegen das Tierschutzgesetz zu verstoßen.


    Tierheime kastrieren ja pauschal aus tierschutzrechtlichen Gründen. Wir haben hier kein Straßenhundeproblem, weil die Tiere eben kastriert werden. Würde in den südlichen Ländern mehr Geld für Kastrationen ausgegeben, würde die Welt der Hunde am Mittelmeer auch besser aussehen.


    Und da liegt dann ja auch der Knackpunkt. Warum sollte eine Privatperson für etwas angeprangert werden, was der Tierschutz selber vehement betreibt und bewirbt?

  • Noodles, Du machst mich glücklich. Endlich mal ein User, der sein Hirn einschaltet und auch an Konsequenzen denkt.


    Zitat

    Tierheime kastrieren ja pauschal aus tierschutzrechtlichen Gründen. Wir haben hier kein Straßenhundeproblem, weil die Tiere eben kastriert werden. Würde in den südlichen Ländern mehr Geld für Kastrationen ausgegeben, würde die Welt der Hunde am Mittelmeer auch besser aussehen.


    Und dass dies tatsächlich so ist, beweisen inzwischen einige südländische Tierheime, die aufgrund strikt durchgeführter Kastrationen in diesem Jahr endlich mal keine bis wenige Welpen hatten. Wird die Kastrationsmöglichkeit durch irgendwelche Gesetze oder Herumdiskutiererei erschwert, dann gibt es auch mehr ungewollte Welpen. Das sind nicht wegzudiskutierende Fakten. Und so ist Kastration sehr wohl Tierschutz.


    Zitat

    Hör mal du arroganter Knopf zwinkern Hab wohl schon mehr TH gesehen als Du hier Beiträge geschrieben hast...


    Na, jetzt hast Du es mir aber gegeben. Fein gemacht :D
    Das gleiche könnte ich nun auch im Gegenzug von mir behaupten und der Anzahl Deiner Beiträge. Und damit haben wir was genau gewonnen für die Diskussion? Letzten Endes wirst auch Du mal in mein Alter kommen und erkennen: Qualität bedeutet nicht Quantität.


    Zitat

    Ein TH ist kaum oder gar nicht in der Lage eine Zusammensetzung der Gruppe wie sie in einem natürlichen Rudel vorkommt zu bilden.


    Du scheinst wohl wirklich in sehr seltsamen Tierheimen herumgekommen zu sein. In den Tierheimen, die ich besucht habe und in denen ich gearbeitet habe, gab es zahlreiche Langzeitinsassen und Hunde, die gar nicht vermittelt wurden, weil hierfür gar keine passenden Besitzer gefunden werden konnten und man deshalb von Anfang an von einer Vermittlung absah. Und genau diese Hunde wurden sehr oft in Gruppen gehalten. Ein natürliches Rudel und Kastration schließt sich aber sowieso aus, weshalb Deine Argumente nur Schall und Rauch sind. Ein Tier kann niemals artgerecht gehalten werden. Artgerechte Tierhaltung ist ein Widerspruch in sich. Tierheime können aber so artgerecht wie möglich Tiere halten und damit einhergehend ist die Kastration, um die Gruppenhaltung zu ermöglichen.

  • Zitat

    Letzten Endes wirst auch Du mal in mein Alter kommen und erkennen: Qualität bedeutet nicht Quantität.


    Ich weiß dass dies altersunabhängig ist, wenn es bei dir so lange gedauert hat, schade...


    Aber ich kann immer noch nicht lesen welche Frage, außer der von dir selbst beantworteten Du in deinem Thread gestellt hast.


    Geht es darum zu beweisen, dass mehrere Dogforumuser Unrecht haben, weil sie gegen Kastration sind und das Gesetz entsprechend ihrer Meinung auslegen.
    Geht es dir darum klar Stellung zu nehmen, dass Kastration immer sinnvoll ist, oder warum?


    Eine endgültige richterliche Aussage hast Du ja schon gelesen, falls du es hast. Pauschale Aussagen und schwammige Gesetzestexte kann jeder so auslegen wie er möchte, im Endeffekt ist allein die Entscheidung des Richters in einem Prozess bindend.


    Also nach wie vor, was willst Du hier fragen oder beweisen?


    Oder möchtest Du etwa nur Unfrieden schaffen, was ich mir natürlich bei jemand in deinem Alter und mit der bereits gewonnenen Erkenntnis: Qualität bedeutet nicht Quantität einfach nicht vorstellen kann...


    Gruß
    Herbert

  • Zitat

    Ich weiß dass dies altersunabhängig ist, wenn es bei dir so lange gedauert hat, schade...


    Niedlicher Versuch :D


    Zitat

    Aber ich kann immer noch nicht lesen welche Frage, außer der von dir selbst beantworteten Du in deinem Thread gestellt hast.


    Und ich kann nirgendwo in den Forenstatuten etwas darüber finden, dass man hier generell nur Threads eröffnen darf, die einer welcher Norm auch immer entsprechende Frage beinhalten?


    Zitat

    Eine endgültige richterliche Aussage hast Du ja schon gelesen, falls du es hast.


    Richtig. Zwei bezüglich Kastrationsverpflichtungsklauseln. Und nun? Man darf also eine Kastration nicht einfordern. War eigentlich klar. Aber welchen Richterspruch gibt es bei durchgeführten Kastrationen?


    Zitat

    Pauschale Aussagen und schwammige Gesetzestexte kann jeder so auslegen wie er möchte, im Endeffekt ist allein die Entscheidung des Richters in einem Prozess bindend.


    Oder die des anderen Richters eines anderen Prozesses (eine Entscheidung, die anders ausfallen kann).



    Zitat

    Oder möchtest Du etwa nur Unfrieden schaffen, was ich mir natürlich bei jemand in deinem Alter und mit der bereits gewonnenen Erkenntnis: Qualität bedeutet nicht Quantität einfach nicht vorstellen kann...


    Wenn Unfrieden stiften bedeutet, nicht mit der Forenmeinung konform zu gehen und etwas gegen allgegenwärtige Bekehrungsversuche zu haben (O-Ton einer Moderatorin "Wir können halt nicht jeden bekehren" - wie arrogant ist DAS bitteschön?), ja, dann will ich Unfrieden stiften.

  • Zitat

    Noodles, Du machst mich glücklich. Endlich mal ein User, der sein Hirn einschaltet und auch an Konsequenzen denkt.



    Und dass dies tatsächlich so ist, beweisen inzwischen einige südländische Tierheime, die aufgrund strikt durchgeführter Kastrationen in diesem Jahr endlich mal keine bis wenige Welpen hatten. Wird die Kastrationsmöglichkeit durch irgendwelche Gesetze oder Herumdiskutiererei erschwert, dann gibt es auch mehr ungewollte Welpen. Das sind nicht wegzudiskutierende Fakten. Und so ist Kastration sehr wohl Tierschutz.


    Du vermischst hier leider grundlegend unterschiedliche Fälle.


    Zum einen der Tierschutz im Ausland, wo die TH vollgestopft sind, die Tiere in enorm großen Gruppen leben, und es immens viele Straßenhunde gibt.
    Hier sind Kastrationsprojekte sinnvoll, eben um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern.
    Wobei man auch hier diskutieren könnte, ob nicht doch eher eine Sterilisation das geeignetere Mittel wäre.


    Zum anderen der deutsche Otto-Normalhundehalter, mit einem Einzelhund im Haushalt, der jederzeit auf sein Wauzi aufpassen kann. Somit besteht, wenn man nur einen geringsten Kontrollaufwand betreibt (Leine, Erziehung, erhöhte Aufmerksamkeit), keine besonders große Gefahr einer unkontrollierten Vermehrung.


    Schade auch, dass Du offensichtlich nur auf provokante Postings wartest, um Dich darauf einzuschießen, und irgendwelche persönlichen Kleinkriege austragen zu können.
    Für Gegenargumente betreffend der Auslegung des § 6 I 2 Nr. 5 des deutschen Tierschutzgesetzes bin ich gerne offen. Aber darauf werde ich hier wohl vergebens warten. ;)
    Übrigens ist die tatsächliche Rechtslage nicht allein von richterlichen Urteilen abhängig, aber das nur am Rande.


    Grüße, Caro

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!