Border Collie Anschaffungsüberlegung

  • Hallo.

    Kurz zu mir und meinen Beweggründen: Einige haben ja mitbekommen, daß mir meine Aika (eine Schäferhund-Collie-Hündin) nach 13 gemeinsamen Jahren am Montag verstorben ist. Nun arbeite ich natürlich die gemeinsam verbrachte Zeit auf. Dabei habe ich festgestellt, daß sie eigentlich weniger vom Schäferhund hatte, aber vielmehr von einem Collie (geht es nach den Berichten, die ich mittlerweile im Internet gelesen habe). Da ich seit 8 Jahren auch einen zweiten Hund führe (einer von Aikas Welpen), denke ich, es wäre das Beste, sich langsam wieder Gedanken um einen 2. Hund zu machen. Außerdem fehlt mir etwas im Haus, das muss ich auch ganz klar sagen. Also nicht Aika direkt (ok, sie auch), aber eben diese Bewegung, die Aktivität eines zweiten Hundes. Selten so fremd vorgekommen in dieser Unterkunft in all den 38 Jahren. Und irgendwie hab ich den Eindruck, der verbliebene Hund hat sich auch etwas verändert. Soviel erstmal dazu.

    Wie gesagt habe ich nun einige Erfahrungsberichte durchgelesen und auch diverse Seiten von Züchtern besucht. Im Tenor habe ich nun also folgendes Bild von einem Border Collie: Sorg ja für Beschäftigung, am besten non-stop den ganzen Tag lang und ist ihm irgendwann mal langweilig, so geht er Dir ein oder bekommt psychisch einen weg. Und ein BC ohne Herde wäre dann sogar keine artgrechte Haltung, also mal ganz ganz zugespitzt gesagt.

    Die Fragen:
    Ist diese Hunderasse nicht einfach auch mal zufrieden, wenn sie sich einfach mal hinlegen darf und in Ruhe gelassen wird? Die Beschreibungen deuten für mich darauf hin, das diese Hudnerasse superaktiv und ja sogar höchst empfindlich ist, wenn Herrchen auch nur mal einen Tag nichts mit ihm unternimmt. Versteht mich bitte nicht falsch, aber so ist gerade mein Bild des BC. Haben wir hier ein paar BC-Besitzer, die mir vielleicht etwas über ihren Hund berichten möchten? Wie stellt sich der Alltag dar? Habt ihr eine Schafsherde? Wie ist das mit dieser vom Herrchen/Frauchen "verlangten" notwendigen Aktivität bzgl. dieser Hunderasse? Ist das letztlich nicht auch nur ein ganz "normaler" Hund? Also einer, der auch mal froh ist, wenn er seine Ruhe hat...wenn er selbständig sein Leben meistern kann (ich meine damit, dass ihn nicht alle paar Meter jemand verhätscheln und vertätscheln muss). Also derzeit bin ich gerade unsicher. Klar suche ich für mich einen Hund, aber vor allem sucht der Hund ja mich. Es soll ihm gutgehen bei mir. Ich finde nichts trauriger, als einen edlen Ritter in nur rostiger Rüstung sozusagen. Daher möcht ich mich vorher einfach mal erkudigen, wie sich diese HUnderasse darstellt im Alltag. Bei meiner Aika habe ich eigentlich nur einen ausgeprägten Hütetrieb festgestellt(der sich dann eh nur auf mich konzentrierte) und eben viel Spass, Sport und Spiel, viel Aufmerksamkeit, sehr verschmust. Ich behaupte, Aika hatte auch keinen psychischen Schaden, nur weil ich kein Agility betrieb oder eine Herde halte. Aber mag auch an dem Mix von 2 Rassen gelegen haben.

    Also mag jemand mal berichten so aus dem Alltag?

  • Ich hab selbst vor mir einen Border anzuschaffen,ich hab also keinen, kenn aber seehr sehr viele.

    Zitat

    Sorg ja für Beschäftigung, am besten non-stop den ganzen Tag lang und ist ihm irgendwann mal langweilig, so geht er Dir ein oder bekommt psychisch einen weg. Und ein BC ohne Herde wäre dann sogar keine artgrechte Haltung, also mal ganz ganz zugespitzt gesagt.

    Meiner Meinung nach muss grad der Border Collie viel Ruhe lernen und auch viel Ruhe haben. Sonst überdreht der und is hyperaktiv. So meine Erfahrung und bisher bekommenen Erfahrungsberichte.

    Wegen der Herde bin ich mir derzeit unsicher. Einerseits sagen viele einen Border ohne Schafe zu halten sei Tierquälerei (überspitzt gesagt), andererseits heißt es dass es kaum noch Schäfer gibt und "Hobbyhüten" nicht zumutbar für die Schafe wäre.
    Ich blick grad nicht mehr durch, was man jetzt machen soll.. :???:

    Lies mal hier: https://www.dogforum.de/huten-als-sport-t147900.html und hier: https://www.dogforum.de/topic147550.html

    Auf Erfahrungsberichte der Halter hier bin auch gespannt.

  • 24-Stunden-Beschäftigung braucht kein Hund dieser Welt. Welcher Schäfer würde schon seine Schafe stundenlang herumtreiben?

    Allerdings ist die Art der Beschäftigung ausschlaggebend. Ich habe noch nichts kennengelernt, was annähernd die Arbeit am Vieh simulieren würden. Und das Border Collies absolute Fachidioten sind, ist da nichts möglich...

    Ich habe jahrelang einen Border Collie ohne Schafe gehabt. Ich hab alles getan, was man so tun soll, wenn man einen Border Collie ohne Vieh hat. Der Border Collies wurde erst zum Hund als wir mit der Arbeit am Vieh begonnen habe. Dabei hätte ich vorher noch gesagt, dass der nix fehlt und alles paletti ist... Ihr Leben hat sich dadurch maßgeblich geändert und hat deutlich an Qualität gewonnen.

    Ansonsten kann ich Dir ja mal beispielhaft aufzählen, was die Klassiker beim Border Collie sind, mit denen ich mich in der Verhaltensberatung beschäftige: Stereotype Verhaltensweisen rund um Bewegungsreize. Damit meine ich Hunde, die im Alltag nach diesem Kick suchen und ihn betreiben bis zur körperlichen Erschöpfung. Ich hatte z.B. schon einige Kandidaten, die Spezialisten waren im Bezug auf Lichtreize. Ruhe war nur noch zu bekommen, wenn der Hund in einem dunklen Raum war, wo garantiert nicht ein Fitzelchen Licht reinkam. Fragt sich nur, wer immer im Dunkeln leben möchte... Jetzt denkt der Otto-Normal-Hundehalter: Kann man ja einfach verbieten.
    Bei diesen Hunden geht das nicht mehr. Sie sind krank und betreiben das, wie schon gesagt, bis zur absoluten Erschöpfung.

    Ein weiterer, dagegen schon fast langweilige, Klassiker: Autos anhüten. Gut, viele Autohüter eliminieren sich irgendwann ganz von selbst, wenn dann die Leine mal aus der Hand rutscht...

    Außerdem neigen sie extrem zu Geräuschphobien. Sie machen auch hier das, was sie immer tun: Sofort ausweiten auf alle annährend ähnlichen Reize und sich extrem reinsteigen.

    Überhaupt: Die Rasse kennt nur Extreme.

    Den Border Collie einfach mal Hund sein lassen - eigentlich unmöglich, denn man muss ihnen selbst das erklären wie es geht.

    Unter Kontrolle halten kann man all das, wenn der Hund arbeiten kann. Aber selbst dann muss man noch wissen wie...

    Achja, ich liebe Border Collies. :smile: Wegen ihrer Spezialisierung. Würde ich "nur" nach einem sportlichen Begleithund suchen, wäre der BC das letzte, was bei mir einziehen würde.

    Viele Grüße
    Corinna

  • Also ich habe eine ziemlich ruhige border-collie hündin.Sie schläft ziemlich oft ( na gut , sie ist auch erst 8 Monate alt) und auch wenn ich mit ihr die tricks wiederholen möchte legt sie sich direkt wieder schlafen . Gut das ist nicht immer so , aber an manchen Tagen halt :-) Mit Agility können wir auch erst anfangen wenn sie ein Jahr alt ist und sehr wahrscheinlich machen wir dann auch noch ein bisschen Dog dancing. Mal schauen, weil ich will sie auf keinen Fall überfordern. :-)

  • Agility find ich furchtbar mit Border Collies.
    Die meisten die ich kenne haben da den Knall weg.
    Bei weitem nicht positiv, die "Freude", die die Hunde da aufbringen..

  • Zitat

    Agility find ich furchtbar mit Border Collies.
    Die meisten die ich kenne haben da den Knall weg.
    Bei weitem nicht positiv, die "Freude", die die Hunde da aufbringen..

    Ich finde Flyball und Treibball noch schlimmer :ugly:

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