Zusammenführung Hund und Katzen stockt irgendwie

  • Hallo liebe Foren-Mitglieder,


    ich habe meine Hündin Greta vor vier Wochen aus dem Tierschutz bekommen. Sie ist mittelgroß und ein eher zurückhaltender Typ. Wir wohnen in einem Einfamilienhaus.


    Meine beiden Katzen Juli und Elliot haben bereits Erfahrung mit Hunden gemacht, das ist allerdings sehr lange her (bei Juli über 10 Jahre, bei Elliot ca. 8 Jahre).


    Eigentlich klappt meiner Meinung nach die Zusammenführung so weit ganz gut. Wenn Greta den Katzen zu nah kommt, dann wird gefaucht und sie akzeptiert das und geht dann wieder weg.


    Leider hat es sich jetzt aber so entwickelt, dass meine Katzen ein Zimmer im oberen Geschoss bezogen haben und gar nicht mehr runter ins Wohnzimmer kommen, wo wir sonst immer gerne geschmust haben. Da ist ja jetzt der Hund und sie lassen sich dort nicht mehr blicken.


    Ich muss dazu sagen, dass meine Katzen auf Freigänger sind und die Haustür sich auf der Etage dazwischen befindet. Katzenklo und Futter ist ohnehin oben. Sie MÜSSEN also gar nicht so unbedingt an dem Hund vorbei.


    Da sie sich noch nicht so richtig angenähert haben, habe ich meisstens unten ein Kindergitter vor dem Treppenhaus geschlossen. Wenn ich mit Greta mal nach oben gehen, dann ist es wie oben beschrieben - mehr passiert nicht.


    Wie sollte ich jetzt weiter vorgehen? Ich habe irgendwie das Gefühl, die Katzen finden es dort oben in ihrem Zimmer ganz gut und sehen gar nicht mehr die Notwendigkeit, nach unten zu kommen. Aber dann kommen wir ja nicht weiter.


    Und ständig mit Greta in das Zimmer zu gehen halte ich auch für falsch, weil ja eigentlich die Katzen entscheiden sollen, wie lange die Zusammenführung dauert. Bin ich zu ungeduldig?

  • Der Hund ist ja noch nicht lange da und ich würde den Tieren einfach Zeit lassen. Mach dir da doch nicht so einen Stress.


    Wenn die Katzen auf längere Sicht gar nicht mehr nach unten kommen wollen und dich das stört, würde ich in einer Situation, wenn alle Tiere entspannt sind (Katze döst oder schläft oben, Hund döst oder schläft unten), mal eine Katze mit runternehmen und auf dem Sofa weiterstreicheln oder auch mit Leckerlies füttern.
    Wenn sie dann allerdings gehen will, würde ich sie nicht aufhalten. Man kann das ja immer mal wiederholen. Sie soll(en) halt einfach merken, dass da nichts zu befürchten ist.


    Gegenseitiges "Schönfüttern" klappt manchmal auch gut. :smile:


  • Ich würde mit dem Hund keinesfalls in das Zimmer der Katzen gehen. Sie brauchen ihren Raum als Rückzugsort und müssen dort sicher sein können, dass der doofe Eindringling nicht auch dort noch aufschlägt. Also das Kindergitter dort auf alles Fälle lassen!
    Katzen haben einen ganz eigenen Kopf und du wirst abwarten müssen, ob und wie sie sich mit dem neuen Familienmitglied arrangieren wollen. Es gibt Fälle, da ziehen Katzen auch einfach um, wenn es ihnen in ihrem Zuhause nicht mehr passt. Daher würde ich sie nicht zu ihrem Glück zwingen wollen.


    Für mich hört es sich so an, dass die Katzen eigentlich ganz zufrieden sind, aber "keinen Bock" auf den Hund haben. Lass sie einfach gewähren. Vielleicht pendelt es sich ein und sie kommen demnächst wieder ins Wohnzimmer. Ich würde sie an deiner Stelle in "ihrem" Zimmer besuchen und mich dort mit ihnen befassen.
    Und sie ins Wohnzimmer "einladen", in dem es dort zu einem bestimmten Zeitpunkt am Tag beispielsweise Leckerchen gibt. Katzen mögen "Rituale" und werden es schnell kapieren, dass es da was Tolles gibt.


    Oft wird der Fehler gemacht, dass sich bei Ankunft eines neuen Tieres alles um dieses dreht und die "alten" ein wenig links liegen gelassen werden. Gerade bei vorhandenen Katzen und einem neuen Hund passiert das meiner Erfahrung nach häufig. Katzen haben ein feines Gespür dafür und darum sollte man sich bemühen, auch ihnen täglich Zuwendung und Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.


    4 Wochen ist noch keine lange Zeit. Lass es einfach laufen und schenk deinen Katzen Aufmerksamkeit. Besuch sie oben und macht dort täglich eine kleine Kuschelrunde.
    Positiv ist doch, dass es keine Streitereien gibt und alle friedlich unter einem Dach leben. Der Rest wird sich finden.
    Meine beiden Tiger und Estrella sind eine prima WG - eine Katze ist Chefchen und die anderen beiden die Untertanen. Das Gefüge hat sich so relativ zügig gebildet und zwar ohne mein Zutun.
    Die können das schon alleine :smile:

  • Vielen Dank für Eure Antworten.


    Die Katzen kommen meiner Meinung nach nicht zu kurz. Sie fühlen sich einfach wohl und haben es sich gemütlich gemacht. Ich gehe dort auch immer für Kuscheleinheiten hin. Vermutlich bin ich als Besitzer die, die es einfach vermisst, den Kater abends beim fernsehen auf dem Schoß zu haben und ihm den Bauch zu kraulen .... ich werde dann wohl wirklich noch Geduld haben müssen ...
    das Problem ist für mich echt nur, dass ich das Gefühl habe, dass es seit zweieinhalb Wochen so gar nicht weiter geht. Das ist irgendwie so schade.

  • Gibt es denn Zeiten, wo der Hund aus dem Wohnzimmer verbannt wird und die Katzen so auch mal die Möglichkeit haben zum kuscheln zu kommen, ohne auf den Hund dort zutreffen?

  • Nein, das gibt es bislangnoch nicht. Meinst du, das würde Sinn machen?

  • Naja, die fühlen sich da jetzt nicht mehr wohl, weil du ihnen einen Einbrecher vor die Nase gesetzt hast. Sei froh, dass sie nicht ganz weg sind, manche Freigänger gehen dann einfach oder fangen an zu markieren.
    Denn du hast dir aus Katzensicht natürlich einen Vertrauensbruch geleistet. Wenn du Glück hast, brauchen sie ein paar Wochen und Monate und sind wieder sie alten. Wenn du Pech hast, leben sie erst mit dem Tod des Hundes wieder auf, falls sie selbst noch so lange leben.
    Wie hast du die erste Annäherung denn gemacht? Alle direkt aneinander gelassen oder mit Trenngittern dazwischen?

  • Keine Sorge, die Katzen haben ihr eigenes Tempo. Irgendwann wird es ihnen im Zimmer zu langweilig und sie kommen wieder runter. Das wird schon, nur Geduld. :gut: (Als meine beiden Kitten einzogen, hat mein großer Kater 3 Monate gebraucht, um sich wieder entspannt mit uns auf die Couch zu legen... und jetzt ist alles in Butter!)

  • Ich kann dich wahnsinnig gut verstehen, ich würde die Krise kriegen, wenn mein herzallerliebster Kater nicht mehr zum Schmusen käme und mit auf dem Sofa schlafen würde. Zum Glück hat er trotz keiner Hundeerfahrung überhaupt keine Probleme mit Suri und das in den ganzen 6 Monaten nicht.


    Ich wünsche dir, dass sich alles wieder einpendelt und würde dir auch raten, ihnen noch Zeit zu lassen. Und auf keinen Fall den Hund mehr in "ihr" Zimmer lassen. :smile:

  • Ich hoffe, die Katzen sehen das nicht wirklich als Vertrauensbruch. Das fänd ich schon ganz schön hart.
    Sie wissen aber, dass ich sie ganz doll lieb habe und ihnen das keiner weg nimmt :smile:


    Ich werde es mal versuchen, dass ich Greta aus dem Wohnzimmer aussperre und ein bisschen mit den Katzen dorthin gehe zum spielen und Gerüche aufnehmen. Das Feliway ist dort ohnehin auch noch in der Steckdose.
    Vielleicht fühlen sie sich dann wieder etwas sicherer. Danach kann man ja vielleicht Greta an ihrem Platz fest binden und die Katzen kommen schon von allein runter.


    Es ist wohl wirklich so, dass ich das brauche, was ich am wenigsten habe: Geduld ;)

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