Kastration bei Epilepsie?
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Hallo
Ich wollte mal nachfragen, ob es hier zu diesem Thema Erfahrungen gibt. Sprich, ist es sinnvoll einen Epileptiker kastrieren zu lassen oder ist das Narkoserisiko zu hoch und ähnliches?
Ist sicher kein einfaches Thema, dass ist mir bewusst...
Bei uns sieht es so aus, dass Dusty (Lakeland Terrier, 4 Jahre und 4 Monate alt) schon seit fast 4 Jahren unter den Anfällen leidet. Den ersten Anfall hatte er im Alter von 5,5 Monaten dank einem anderen Hund.
Allgemein kann man bei ihm sagen, dass seine Grandmal Anfälle recht lange Zeitabstände dazwischen haben in der Regel (dafür dauern die Anfälle an sich gerne über 5 Minuten). Mittlerweile kommen aber leider noch Petit Mal Anfälle mit Absencen und Angstanfällen dazuBisher sind meine beiden Rüden unkastriert, da ich nicht grade der große Kastrationsbefürworter bin (ohne medizinischen Grund). Nun habe ich mit einigen Leuten geredet und die Meinungen sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Am Dienstag werde ich das Thema auch nochmal in der Tierklinik anschneiden.
Einerseits denke ich momentan wirklich, dass die Kastration ihm helfen könnte, weniger hormonellen Stress ausgesetzt zu sein und andererseits ist ihm im Alltag wenig Stress aufgrund von Hündinnen anzumerken (außer das seit 2 Tagen die beste Hundefreundin meiner beiden von ihm heißgeliebt wird und er sich gerne festschnüffeln würde, was ich unterbinde).Mich würden also mal eure Erfahrungen und Meinungen zu diesem Thema interessieren. Vielen Dank schon mal im Voraus
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Hallo Nina,
meine Kollegin hat eine unkastrierte Dogge mit Epi.
Allerdings ist sie sehr gut eingestellt und seitdem bis auf zwei Ausnahmen Anfalls frei.
Aber sag mal, wenn er das schon solange hat, bekommt er keine Medis?
Was für Futter gibst Du ihm denn?
Wurde seine Schilddrüse mal untersucht?Gruß
Bibi -
Hallo Bibi,
danke für den Erfahrungsbericht.
Schade, dass das Einstellen auf die Medis nicht bei allen Hunden so gut klappt(der Aussie einer "Bekannten" wurde grade eingeschläfert trotz Höchstdosis hatte er noch viele Anfälle, genauso der Wurfbruder meines Aussies)
Bislang wurde er nicht eingestellt, auf Anraten verschiedener Tierärzte (war mit ihm bei verschiedenen TÄ zur Abklärung und Beratung). Zwischen seinen Anfällen liegen Monate und die allerersten hatte er Hunden zu verdanken, denen er sich unterworfen hat und die ihn an der Kehle hatten.
Schilddrüse etc. wurde alles schon durchgecheckt (nächsten Dienstag, aber auch nochmal) und wurde für absolut in Ordnung befunden. Der letzte TA meinte bis auf die Anfälle ein kerngesunder, fröhlicher Hund.
Mittlerweile möchte ich ihn aber einstellen lassen, mein Gefühl ist, dass die Anfälle langsam zunehmen und dazu eben jetzt seit kurzem die Petit Mal Anfälle dazu kamen.Futter: da Barf leider nicht möglich ist wird er mit getreidefreiem Trockenfutter gefüttert.
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Hm, wie oft hat er denn inzwischen Anfälle?
Ich fand diesen Hinweis auch sehr interessant, vielleicht wurde das bei Euch noch nicht abgeklärt?
https://www.dogforum.de/ftopic112931.htmlWegen der Kastra, der TA, der die Dogge damals eingestellt hat, meinte, dass eine Narkose bzw. das Aufwachen immer ein Risiko darstellt.
Die Dogge wurde im CT auf einen Tumor untersucht, beim Aufwachen hatte sie auch einen massiven Anfall, der bei ihr in Aggressivität umschlug.Wurde ein großes Schilddrüsenprofil erstellt?
Das Herz untersucht?
Hier weitere Tipps dazu:
https://www.dogforum.de/ftopic107671.htmlGruß
Bibi -
epilepsie und auch diabetes sind oft kastrationsindikationen...
da ich zu den befürwortern zähle, würde ich einen epileptiker immer kastrieren
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Es liegen nach wie vor Monate dazwischen. Der letzte Grand Mal Anfall (vor letzten Sonntag) war Anfang März.
Ein großes Schilddrüsenprofil wurde damals erstellt, allgemein Untersuchung und auch Herz wurden gemacht. (Darauf habe ich damals bestanden, da ich die Schilddrüse auch noch aufgrund seines Verhaltens zum Teil in Verdacht hatte)
Beim großen Blutbild war alles in Ordnung, aber Zucker habe ich noch nicht bedacht. Wobei meine Hunde viel über den Tag verteilt kriegen.Den VETAMIND-Schlüssel kenne ich und den werde ich auch nochmal mit der TK durchgehen bei der ich am Dienstag endlich einen Termin habe.
Das jede Narkose eben dieses Risiko birgt ist mir bewusst, das war einer der Gründe warum ich nachgefragt habe, ob es überhaupt sinnvoll ist das in Erwägung zu ziehen. Wie gesagt mir raten einige dazu, da es wohl positive Veränderungen bringen kann andere wiederum sind sich unsicher... deswegen hmmm.
Danke aber auf jeden Fall für die 2 Links grade den ersten muss ich mir nochmal ganz in Ruhe durchlesen. Immer wieder erschütternd sowas
Edit:
AxelS: Inwiefern sind die beiden Krankheiten für dich Kastrationsindikatoren? Bzw. inwiefern siehst du da die Kastration als hilfreich?
Hast du mit der Kastration bei Epileptikern gute Erfahrungen gemacht? Wie wurde die Narkose vertragen? -
Zitat
AxelS: Inwiefern sind die beiden Krankheiten für dich Kastrationsindikatoren? Bzw. inwiefern siehst du da die Kastration als hilfreich?
Hast du mit der Kastration bei Epileptikern gute Erfahrungen gemacht? Wie wurde die Narkose vertragen?
bei diabetes ist der schwankende hormonhaushalt ein zusätzliches "übel" was bei der blutzucker einstellung einzuberechnen ist....ich kenne hunde die nach der kastration keinen diabetes mehr hatten...
bei epilepsie ist es genau so...es soll ja streß genommen werden, um die anfälle so selten wie möglich zu halten...epilepsie ist ja auch mit medis. nicht heilbar, sondern es geht nur darum die anfälle so gut wie möglich zu reduzieren, und das wird mit einem ruhenden hormalhaushalt leichter zu erreichen...bei hündinnen mit operierten knien oder so ist eine kastra auch angezeigt, weil in der läufigkeit gewebs- und gelenksschwellungen mittels wasser einlagerungen stattfinden und zu mehr schmerzen führen können...
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Mein Gordon hat ja auch Epi.
Seit dem ersten Anfall (wo wir allerdings noch nicht von Epi, sondern "schmerzebdingten Anfällen" ausgingen) wurde er für ein CT (zwecks Epiuntersuchung) und eine Tumorentfernung in Narkose gelegt. Beide Narkosen (übrigens im Abstand von einem Monat) hat er super vertragen, wobei er bei der Tumorentfernung schon 3 Wochen unter Luminal stand und länger brauchte bis er einschlief. In der Narkose und danach lief aber alles einwandfrei.
Vor dem ersten Anfall lag er zweimal in Narkose (einmal zur Zahnextraktion und einmal zur Kastration). Auch diese vertrug er einwandfrei.
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Hallo,
ich kann dir nur "meine" Erfahrungen von zwei meiner Hunde weitergeben.
Rowdy, ein Jackrusselmix / 8 Jahre, hatte ab dem zweiten Lebensjahr auch alle 4-6 Monate Epianfälle und er wurde mit 10 Monaten kastriert.
Somit hatte bei ihm die Kastra nichts mit später folgenen Anfällen zu tun.Den letzten Anfall hatte er vor 2 Jahren im Urlaub und somit nur 6 Wochen nach dem Vorangegangenen, dieser war sehr heftig und lange. Er bekam kurz vor der Reise Frontline, ein Zeckenmittel, aufgeträufelt.
Seine Anfälle kamen in verschiedenen Sizuationen: Ruhe, Spiel, Schlaf.
Nach dem Urlaub beschäftigte ich mit der Thematik Zeckenschutzmittel und Impfungen.
Diese Mittelchen enthalten ein Nervengift und Impfungen können auch schwerwiegende Folgen haben.Rowdy wurde ab dem Zeitpunkt nicht mehr geimpft und bekam kein chemisches Zeckenmittel mehr und es traten seitdem keine Anfälle mehr auf.
Da wir jährlich nach Dänemark fahren muss er leider nächsten Monat gegen Tollwut geimpft werden, die nur 2-3 Jahre gültig ist und ich werde ihn dann genau beobachten.Fussel, Pischer - Jackimix / 1,8 Jahre hatte bis jetzt 2 Epianfälle.
Den ersten mit 9 Monaten und den bis jetzt letzten im vergangenen März.
Auch er wurde mit 10 Monaten kastriert und konnte somit den zweiten Anfall auch nicht verhindern.Ich habe beobachtet, das wohl Streßsituationen die Anfälle auslösen wenn er mit Rowdy zofft und ihn kläffend umkreist.
Wir schreiten in diesen Situationen jetzt sofort ein und verhindern somit Streß für ihn. Auch er bekommt keine chemischen Zeckenmittel und Impfungen mehr.Beide sind aber Grundimmunisiert was natürlich auch wichtig ist!
Rowdy regelmäßig bis zum letzten Anfall.Mein Fazit: Kastration konnten keine Anfälle unterbinden!
Es kann an vielem liegen, doch sollte man auch an Impfungen und Zeckenmittel denken!
Hier noch einen Link zu Impfschäden (insklusive Epilepsie), oder schaue mal im Internet unter Impfschäden.
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Danke für die ganzen Antworten
AxelS: Danke für deine Infos. Mein Gedanke war eben auch, weiteren hormonellen Stress zu vermeiden, mit einer Kastration.
Das die Epilepsie nicht heilbar ist, ist mir klar. Mir ging es wie du schon selbst geschrieben hast, um eine Reduktion der Anfälle.
Werde ich auf jeden Fall so im Hinterkopf behalten.schrecker: Danke für den Erfahrungsbericht.
Ist ja schon mal gut zu hören, dass Gordon die Narkosen so gut vertragen hat.Terrorfussel: Die Risiken bei der Verwendung von Zeckenmitteln und Impfungen sind mir bekannt
Dusty wird schon länger nicht mehr geimpft bzw. das überlege ich noch, maximal noch Tollwut weiter geimpft.
(Wobei Dusty noch nie auf Zeckenmittel und Impfungen Anfälle bekommen hat, zumindest nicht so das ein direkter Zusammenhang erkennbar ist)Mit der Kastration ging es mir weniger um die Verhinderung von Anfällen generell, sondern eher ob eine Reduzierung der Anfälle gegeben war, da (hormoneller) Stress rausgenommen wurde.
Mit den anderen Dingen habe ich mich schon länger beschäftigt, bleibt einem ja nix anderes übrig, wenn der Hund schon so lange damit zu kämpfen hat :/
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