Altwerden für Anfänger

@Road Dogs
Ich bin Deiner Meinung! Susi ist (zwar erst) 10, aber gerade in den letzten 2 Monaten kann man eine deutliche Änderung feststellen. Die Länge der Spaziergänge muss ich deutlich kürzen; am Anfang hat sie nachwievor ein tolles Tempo,Richtung Heimat ist sie dann schon arg langsam unterwegs.....ausser ein Hase oder eine Taube sitzen vor uns auf dem Weg dann kann sie doch noch richtig Gas geben . Und während der Spaziergänge werden deutlich länger als früher interessante Stellen beschnüffelt. Und wenn sie dann von weitem mehrere Personen sieht (die nicht zu uns gehören !) muss Madam erstmal stehenbleiben und genau schauen ob das nicht doch Herrchen und die Kinder sind. Das “ entschleunigt“ deutlich mein Leben und ich merke,das die Zeit mit Susi ,genau wie die Kinderzeit meiner Sprößlinge, viel zu schnell vergangen ist! Ich könnte noch viel längere Spaziergänge unternehmen- sie defintiv nicht mehr! Aber durch ihr Verhalten nehme Ich auch bei unseren Unternehmungen alles (wieder) viel stärker war,mir fallen so viele “Kleinigkeiten“ in meiner Umwelt auf die ich früher aus “Zeitmangel“ gar nicht wahrgenommen habe,und das ist schön! GsD habe ich nun in Zukunft die Möglichkeit ihr “Alt werden“ zu begleiten, ich bleibe bei ihr,lasse sie nicht mehr lange allein. Ich habe diese Möglichkeit nun und bin sehr dankbar dafür, auch weil mein eigenes Leben sich entschleunigt und ich den Fokus auf ganz andere Dinge als bisher lege. Dieser Umstand ist auch für mich persönlich wichtig und gut,Susi hat mir quasi die Augen geöffnet. Und ich freue mich darüber das ich diese Möglichkeit habe ...für sie,für meine Familie und für mich! Und ich freue mich Susis und auch Samsons Altwerden begleiten zu können!

Zitat von frolleinvomamt

Mit dem Verstand weiß ich, dass es ihm scheiße geht, aber die nötige Geduld habe ich nicht immer.
*ascheaufmeinhaupt*

Du bist damit nicht alleine. Ich muss mich oft zur Ruhe zwingen. "Frustrationskontrolle beim Menschen".

Bei uns ist es ja meist so, dass es Einen der zwei nach vorne zieht und der Andere aber hinten bummelt. Ganz schön ist des natürlich an der Leine. Sieht bestimmt lustig aus. Luzie schleicht förmlich hinter mir her und schaut mich ständig dabei an, könnt ja ein Leckerli geben. Der Jacob aber immer vorne weg, immer auf der Suche nach den besten Gerüchen. Aber schlimmer als Tante Luzies Geschleiche ist, wenn sie so richtig aufdreht. Ihren Starrsinn merkt man ganz besonders wenn sie hungrig ist. Das ist dann auch mehrmals am Tag. Dann wird heftigst umher gerast, gerne um ganze Häuserblöcke (wenn ich sie ließe) oder in engen Räumen und wahlweise wird dazu in den höchsten Tönen protestiert, es wird gebellt und gebrüllt. Das ist einerseits lustig, andereits sterbe ich tausend Tode wenn sie das macht. Wegen der Verletzungsgefahr. Neulich erst ist sie mir entwischt und hat nen Rennflash bekommen. Um sieben Häuserecken rum und ich teils hinterher und zum Teil kam sie mir entgegen, sodass wir öfter mal die Richtung änderten.
Sie ist einfach ein verrücktes Terriertier und da ist der Starrsinn gerade vorprogrammiert... "Iiich, 18 Jahre!? Neeein, ich beweise Dir jeden Tag auf's Neue, dass das nicht stimmt!" Das ist einfach MEINE Luzie!!!

Finya war schon immer meine natürliche Bremse
Die hat zwischendurch Phasen, wo sie rennt wie ein Rennschwein, aber normal ist und war sie immer schon als Wackeldackel unterwegs und hat immer viel Geduld erfordert. Sie ist ein Zen-Hund

Ich habe oft einen nach vorne ziehenden und einen hinter mir bummelnden Hund, lustigerweise wechseln sie sich ab und zu ab.

Aber ich habe auch nicht immer Geduld für ihre 10m/Minute Gangart. Manchmal muss sie einfach mitlaufen und wenn das nicht geht, kommt sie auf den Arm.
Ich lobe mir meine Winzhunde echt!
Mit einem großen Hund, der einfach entscheidet, dass er nicht weiter will, würde ich irre werden, wenn ichs eilig hätte

Unsere beiden Senioren sind mittlerweile auch sehr langsam unterwegs. Sammy nur auf dem Rückweg, aber die Bo überlegt sich bei ihrer Arthrose jeden Schritt zweimal. Ich bin ein Mensch, der im schnellstens von A nach B möchte. Heißt, wir waren früher immer schon sehr schnell unterwegs. Das war für mich am Anfang sehr schwierig, dieses Schneckentempo. Mittlerweile genieße ich das, da es echt entspannend ist....außer natürlich, man hat noch anderweitige Termine

Ich finde es zwischenzeitlich auch angenehm nur zu bummeln, da nehme ich auch meist Rücksicht auf die Seniorin. Manchmal reizt sie meine Geduld so aus, dass es dann halt auch mal Feuer unterm Pöppes gibt, weil mir das Geschleiche auf den Senkel geht und ich auch gerne mal ein bisschen Strecke machen möchte. Sie kann schneller und mehr laufen, hat dann aber grade kein Bock und alles ist interessanter. Ist MAL ein Grashalm interessant, kein Problem. Aber wenn es nach ihr geht riecht sie 5 Minuten an einem Halm, dann geht es 2 Meter weiter zum nächsten und dort wird wieder 5 Minuten verweilt usw. Manchmal brauchen wir für eine Strecke, die ich ohne Hund in 5 Minuten meistere, an die 50 Minuten. Da kann und will ich aucj nicht jeden Tag drauf Rücksicht nehmen. Also kommt sie an die Leine oder wird gescheucht. Findet sie kacke aber da muss sie durch, nur weil sie Altersstarrsinnig ist, kann nicht alles nach ihr gehen.
Momentan ist sie eh so unerträglich aufmüpfig. Gestern hatten wir mal einen richtigen Scheißtag, weil sie wohl unbedingt alles an Regeln austesten wollte, was geht.
Morgens beim Spaziergang besagte Schleichrunde, dann hat sie kackenfrech in meinem Beisein den gelben Sack auseinander genommen und hat sich selbst aus ihrer "Körbchenauszeit" zu entlassen im Plan, den gelben Sack noch weiter auseinander zu nehmen .
Danach extrembetteln mit null Rücksichtnahme auf Dinge, die am Boden liegen. Ständig über meinen Laptop gelaufen, auf Schuhe gestellt, Flaschen umgeworfen. Sie sieht und bemerkt all diese Dinge, es ist ihr nur scheißegal und sie nimmt darauf keine Rücksicht und stellt sich halt drauf, soll sie runter gehen, stellt sie sich taub und stur . Und zu guter letzt versuchte sie ständig aufs Sofa zu kommen, obwohl sie genau weiß, dass sie nicht drauf darf (und ich liege drauf und verbiete es ihr, Frau Hund zeigt mir die Mittelkralle und versucht es trozdem). Also gestern war ein Starrsinntag vom allerfeinsten, an so Tagen können wir uns halt auch einfach mal nicht ausstehen und könnten gut ohneeinander. Auch daran hab ich mich gewöhnt und das ist dann halt auch mal so. Da hilft auch noch so viel Humor manchmal nicht weiter .

@Achtfastneun, wie alt ist denn dein Ömchen? Fast neun?

LG. Bea

@Bea11 sie wird ca 12 Jahre alt .
Ganz genau weiß man es nicht, so wurde sie in etwa geschätzt und so passt es auch ganz gut, würde ich sagen .
Heute haben wir uns übrigens wieder lieb ..

Mein Maustier wird schwerhörig. Aber nicht immer im gleichen Umfang. Leider geht es jetzt wieder mit der Starenabwehr in den Weinbergen los, das macht mir etwas Probleme. Maus hört die unregelmäßigen Schüsse und erschreckt sich (war noch nie schussfest, aber letztes Jahr um die Zeit hatte er sich an die Starenabwehr gewöhnt). Rute runter, Ohren flach, und dann geht es in zügigem Trab Richtung nach Hause. Und in dem Moment hört er mich wirklich nicht mehr! Und da wäre ja dann noch die Hauptstraße dazwischen! Das macht mir Sorge. Ich weiß nie, welche Schüsse er noch hört (sind ja nicht alle gleich weit weg) und welche nicht mehr. Ihn den gesamten Spaziergang angeleint zu lassen, lässt mein Herz bluten. Er hasst nämlich auch Geschirre.

Mit jetzt 12 hat er auch Extrem-Schnüffelitis entwickelt. Er war ja schon immer Geruchsfetischist, aber jetzt ist das echt noch eine Runde heftiger geworden. Das ist nicht ganz so schlimm wie die Schwerhörigkeit, aber doch schon auffällig.
Und ja, er schläft.... tief und fest... hat es sogar schon versäumt, die Handwerker zu verwarnen, wenn die die Küchentür öffnen... ohje...
Da hilft nur viel kuscheln.
Grüßle
Silvia