Hündinnen-Keilereien -- Hilfe!

  • Hallo,



    meine Ziege wird zunehmend unverträglicher :verzweifelt:


    Ein großer Freund von fremden Hunden war Maja noch nie. Sie war immer unsicher bei Begegnungen, aber nett dabei. Jetzt ist sie grad zwei Jahre alt geworden und gerät immer öfter in "Keilereien". Soweit ich das mitbekommen habe, waren die Gegner bisher immer Hündinnen, keine Rüden, aber sicher bin ich da nicht. Und das geht irre schnell, so schnell kann ich gar nicht gucken. Treffen und *peng*. Laut und mit viel Zähne zeigen, aber bisher verletzungsfrei auf beiden Seiten. Aber ich bin halt auch immer so schnell wie möglich (innerhalb von Sekunden) dazwischen gegangen.
    Ich kann das nicht vorhersehen :ka: Ja, Maja geht immer etwas angespannt auf andere Hunde zu, aber ich konnte bisher keinen Unterschied feststellen zwischen den Hunden, mit denen sie dann gut klar kommt (gemeinsam rennen, schnüffeln etc.) und denen, mit denen es dann knallt.


    Erst war das Muster "das passiert nur mit angeleinten Hunden" (da war ich auch noch nicht sicher, ob das von Maja ausgeht).
    Dann passierte es auch mit freien Hunden und das neue Muster in meinem Kopf war "das passiert nur in Majas Revier".
    Und gestern hat sie sich dann erstmals auch im Hundeauslaufgebiet mit einer Colliehündin angelegt :muede:



    Ressourcen (mich, meinen Rucksack etc.) verteidigt Maja übrigens auch. aber das ist anders: kontrollierter, langsamer und führte noch nicht zur Keilerei.


    Und nu?


    Kann ich irgendwas tun? Was mach ich falsch? :hilfe:
    Ferndiagnosen sind schwer, schon klar, aber vielleicht habt ihr ja irgendwelche Ideen?
    Irgendwas worauf ich achten kann bei mir und Maja und dem anderen Hund?


    Sonst läuft es darauf hinaus, dass Gassigehen für uns künftig enorm anstrengend wird, weil es hier in Berlin keine hundefreien Orte gibt. Dann müssten wir jedem Freiläufer ausweichen und könnten nicht mehr in die Auslaufgebiete gehen. :( : Das wäre echt schade, weil sie ja mit den meisten Hunden gut klar kommt

  • Die angeleinten Hunde sind in uns "reingeknallt". Meist an der Flexi ;) war mir damals recht egal, weil Maja da noch freundlich zu allem und jedem war. dann hats vllt dreimal gescheppert und seitdem sehe ich zu, solchen Situationen aus dem Weg zu gehen.


    Beim ersten Hund weiß man eben einfach noch nicht, was eigentlich alles "Saatgut" sein kann, um mal bei deiner Wortwahl zu bleiben. Da erntet man dann wohl mal Brennesseln. Aber auch Brennnesseln kann man zu leckerem Salat verarbeiten, nur brauch ich dabei jetzt wohl ein bisschen Hilfe.


    Den Rest des provokativen Tonfalls ignoriere ich jetzt einfach mal :roll:


    Könntest du das bitte nochmal weniger allgemein formulieren?
    Wie sieht denn die praktische Umsetzung von "Du kannst/sollst entscheiden, wie mit entgegenkommenden Hunden umzugehen ist." aus? ich kann mir darunter leider nichts vorstellen.

  • Meine Hündin ist zweieinhalb Jahre und findet inzwischen Hündinnen auch meistens blöd. Ist für mich in Ordnung, ich lasse sie eh nur mit ausgewählten Hunden spielen.

  • Die angeleinten Hunde sind in uns "reingeknallt".

    Das wird dann wohl (mit) die Ursache sein.


    Meinst du nicht ein Internetforum ist die falsche Adresse? Such dir doch lieber einen kompetenten Trainer, der mit euch Hundebegegnungen übt und dir beibringt die hündische Körpersprache zu lesen.Ich glaub, damit wirst du erfolgreicher sein.

  • Liebe Pauley,


    Deine Hündin (vermutlich unkastriert?) wird erwachsen und findet nun nicht mehr alle anderen Hunde so toll. Das ist erst mal normal. Vor allem junge Hündinnnen schießen da gerne mal über das Ziel hinaus und reagieren übertrieben biestig. Kenne ich von meiner...


    In der Regel sind es, wie Du bereits beobachtest hast, andere Hündinnen, bei denen es nun knallt. Die lassen sich ein solches Verhalten nämlich nicht so gerne gefallen und keifen zurück.


    Management ist angesagt. Wenn du merkst, dass Deine Hündin sich anspannt, fixiert, auf den anderen Hund zustolziert, dann lass sie am besten gar nicht hin. Leine dran, Bogen laufen und fertig. Notfalls auch mal umdrehen.


    Begegnungen nur noch zulassen, wenn sie einigermaßen entspannt ist. Du wirst bald schon vorher an ihrer Körpersprache merken, ob es mit dem Gegenüber klappen kann oder nicht.


    Dauert ein bisschen, aber das bekommt ihr schon hin.

  • Dass nicht jeder Hund jedem anderen Hund freundlich bis neutral gegenüber reagiert, finde ich relativ normal, das muss nichts hausgemachtes sein. Wie alt ist Maja jetzt?


    Ich kann dir nur sagen, wie unser Gassi-gehen aussieht, wir würden nie auf eine Hundewiese gehen und bei Fremdehundesichtung wird meistens angeleint und ich bitte die Halter ihren freilaufenden Hund anzuleinen oder blocke ihn, wenn der Besitzer mir "der tut nix" zuruft. Auch hier knallt es eigentlich nur mit Hündinnen so richtig, Rüden werden nur unfreundlich dran erinnert, dass abhauen soll.
    Wenn sie Fremdhunde eh nicht so prall findet, würde ich ihr das nicht permanent zumuten. Ja das ist anstrengend, vorallem wenn das Umfeld ein etwas andere Mentalität hat und jeder Hund mal hallo sagen muss, weil Hunde das ja tun müssen. Ich habe hier das Glück, dass die meisten HHs anleinen, sobald sie sehen, dass ich anleine.

  • Dass sie zuviel entscheiden musste, wurde ja schon gesagt. Genauer: die angeleinten Hunde gingen zu deiner und du? Hast offenbar nichts dagegen getan. Sie musste sich selber um die anderen Hunde kümmern und auch wenn das vielleicht freundlich aussah, kommunizieren Hunde sehr fein und es kann durchaus sein, dass sie von dir ungesehen in Bedrängnis gebracht wurde. Weil du ihr nicht geholfen hast, musste sie sich eben mal wehren. Dann wieder. Und wieder. Und jedes Mal hat sie nur gemerkt, dass sie von dir keine Hilfe erwarten kann. Zumal Hunde an der Leine sehr eingeschränkt sind, nicht frei kommunizieren können und es schneller Probleme gibt. Sie hat gelernt, dass Angriff also die beste Verteidigung ist und es wirkte ja auch - ich gehe davon aus, dass du sie dann immer aus der Situation genommen hast? Sie hat erreicht, was sie wollte - weg von der anderen Nervensäge.


    Dieses Verhalten nimmt sie natürlich auch mit in den Freilauf. Sie orientiert sich in solchen Situationen vermutlich nicht mehr an dir, weil du sie ja vorher schon "im Stich gelassen" hast.


    Das Verteidigen von Ressourcen würde ich im Ansatz unterbinden, sonst dürfen irgendwann nicht mal mehr Hundekumpels in deine Nähe.


    Ich würde erst einmal damit anfangen, fremde Hunde nicht mehr zu ihr zu lassen. Also: Den Halter auffordern, seinen Hund fernzuhalten; tut er das nicht, wird der andere Hund geblockt. Sie muss lernen, dass sie nicht selber zu entscheiden hat, wie mit anderen Hunden umgegangen wird, sondern DU. Kontakte nur im Freilauf und nach Absprache, wenn du abschätzen kannst, ob es funktioniert. Wenn du unsicher bist, gibt es keinen Kontakt. Es ist eh eine Unart, dass fremde Hunde ständig Kontakt haben und "spielen" müssen. Man selber rennt doch auch nicht zu jedem fremden Menschen und verteilt Zungenküsse.

  • Sorry, dann habe ich das "reinknallen" fehlinterpretiert.


    Dir war das damals egal. Dein Hund hat dadurch gelernt - Ich werde nicht geschützt, muss die Entscheidungen selbst treffen. Dann wird sie älter und macht das jetzt auf ihre Art und Weise, weil - Du hast ja nicht geregelt und Dein Hund hat es nicht gelernt, wie sie sich verhalten soll.


    Ich schreibe Dir mal zum besseren Verständnis, wie ich das handhabe:
    Fremde Hunde die angerennt kommen blocke ich erst einmal ab. Entweder mit einem energischen "Hau ab" und der entsprechenden Körperhaltung. Oder ich rufe dem Hundehalter zu, er möge doch bitte seinen Hund anleinen.


    Wenn Kontakt erwünscht ist dürfen sich die Hunde ruhig und vorsichtig annähern. Zeigt mein Hund Desinteresse akzeptiere ich das und gehe mit meinem Hund weiter. Da ist es mir egal, ob der Fremdhund ach so gerne schnüffeln möchte.


    Im Freilauf achte ich darauf, dass mein Hund nicht bedrängt wird und helfe ihr notfalls den aufdringlichen Hund fern zu halten.

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