Ein fescher Spanier zieht ein

  • Ich kann natürlich nicht über ganz Spanien reden aber ich bin 1981 (mit meiner Mutter) nach Ibiza gezogen. Meine ersten Hunde habe ich alle von der Strasse aufgesammelt. Erfahrung hatte ich damals mit 14 nur mit den Hunden die ich ausgeführt habe (Cocker, Mittelschnauzer und Bernhardiner). Meine erste Hündin war eine kleine 40cm Podencomischlingshündin. Noch dazu schwanger. Die Welpen haben wir damals vermittelt. Es waren nur zwei. Eine ging nach Deutschland und der andere blieb auf der Insel. Leider konnte ich ihr das streunern nicht abgewöhnen und Mausi wurde vergiftet weil sie wohl ein paar Hühner getötet hatte. Als nächstes kam Wolf. Ein Schäferhundmix mit einer angeschossenen Vorderbein. Das Vorderbein war gebrochen und schief zusammengewachsen. Auch hatte er noch ein paar Schrotkugeln im Bein. Ein liebenswerter, netter Hund. Mit Katzen hat er sich prächtig verstanden. Nach ca. anderthalb Jahren sind meine Mutter und ich nach Deutschland in den Urlaub gefahren und eine Freundin von mir und deren Mutter haben sich um Wolf und die Katzen gekümmert. Bei uns schlief Wolf nachts im Treppenhaus (zweistöckiges Einfamilienhaus) durfte aber tagsüber überall hin. Zu fressen bekam er Trofu und Nassfutter. Die Freundin meiner Mutter hatte zu der Zeit über 10 Katzen die bekocht wurden. Da Wolf so gut mit Katzen klarkam hatte sie ihn in der Zeit als wir in Deutschland waren bei sich zuhause. Er wurde bekocht, betüdelt und durfte bei der Mutter meiner Freundin im Bett schlafen. Als wir wieder da waren ist er 5-6 mal abgehauen und zu der Mutter meiner Freundin gelaufen (wir wohnten auf dem Land, ca. 1.5km voneinander entfernt. Das Ende vom Lied war, das Wolf bei ihr blieb. Ich glaube das Strassenhunde immer etwas anders ticken werden als Hunde die nie alleine klarkommen mussten. Wolf hat sich damals für die Mutter meiner Freundin entschieden weil er sich da wohler gefühlt hat.

  • Moin,


    ich glaube das ist von Hund zu Hund verschieden und wir können vermutlich 100erte Beispiele hervor kramen, die so oder so ausgegangen sind.


    Fakt ist, es gibt Hunde, die gewöhnen sich wirklich nicht an ein Leben mit Menschen, ich mein, ich hab`s gar selbst gelesen, in irgendeinem Buch, schon lange her.


    Und es gibt Hunde, die gehören, genauso wie beissende Hunde in die Hand von Fachleuten oder Menschen mit einem instiktiven großen Hundeverstand. Das Tierheim mit dem ich zusammen arbeite behält solche Hunde einfach und vermittelt sie nicht.


    Ich erinnere mich damals gut an das Video, Elfos sank ja förmlich zu Boden, wenn man nur Zug auf die Leine gab, alles an ihm schrie "TU mir nix - ich bin gar nicht da"; die Beschreibung des Vereines war unter aller Granate.... "ich will ganz viel......" und dann kam es, wie es kommen musste, er entlief in den allerersten Tagen.


    Für keinen Hund aus dem Tierschutz gäbe es einen Grund, wenn er plötzlich frei auf der Straße steht, zu dem zu laufen, der ihn da ruft. Er hat keine Bindung zu diesem Menschen, er hat vermutlich schlimme Erfahrungen (wer mich anlockt wird mir was tun) und wenn dann noch solch große Angst dazu kommt..... weg ist er. Ich mein gar, er sei aus dem Garten entlaufen?


    So einen Hund lasse ich nicht frei in den Garten, der ist gewiefter im Abhauen als ich denken kann, er soll lernen, das er die Dinge mit mir tut, ich würde sogar meinen, so einen Hund hätte ich nur als Zeithund vermittelt, zu einem souveränen vorhandenen sicheren Hund, an dem er sich hätte orientieren können.


    Fehl geleiteteter Tierrschutz, "Oh so süß" und "Ach der Arme" sind schlechte Ratgeber für ein sinnvolles, überdachtes und sachliches Verhalten. Und dann eine Orga, die nicht auf das Individuum Hund schaut, sondern vermitteln will um jeden Preis und dazu ein Mix, der Eigenstädnigkeit angeboren hat..... alles was schief gehen konnte, ging auch schief.


    Unbedarfte Hundeliebhaber, die wirklich keine Vorstellung von der Tiefe der Angst eines solchen Hundes haben und - seien wir ehrlich, auch von uns haben das die Wenigsten. Wir meinen zwar, das wir uns das vorstellen können, aber ich hab in meinem Leben unzählige Hundehalter (teils seit mehr Jahren als ich) getroffen, die ihren eigenen Hund nicht lesen konnten.


    "Der will nur spielen," und der Hund kommt mit Bürste auf mich zu, "Entschuldigung, der hat eine Bürste und geht steif, der will nicht spielen!" "DOch das macht er aber immer so wenn err spielen will" Nur Lucas fand auch, der pöbelt und hat ihm die Zähne gezeigt, und da war dann mein Hund der Böse - ganz normaler Alltag. "Komm lieber her, der andere Hund ist ein böser Hund....." Aha! Kennen wir doch alle?


    Ich denke, so einen Hund vermittle ich nur an eine gut bekannte Pflegestelle - für`s Erste auch länger - und dann an Menschen, die ihn nicht nur abholen, sondern solche die über einen längeren Zeitraum vorbei kommen können.



    Aber gut, das er jetzt wieder eingefangen ist, DE ist kein Ort für freilaufende Hunde..... und ich wünsche ihm jetzt die richtigen Menschen, unbedingt.


    Sundri

  • Noch mal zurück zu Elfos. Ich bin absolut (positiv) überrascht von den neuen Videos von Elfos. Enorme Fortschritte bei diesem Hund. Selbstständige Kontaktaufnahme mit Mensch und ausgelassenes Spielen mit dem Zweithund.


    Das freut mich ehrlich und ich denke da hat er jetzt ein sehr großes Los gezogen mit seiner Pflegestelle. Sie scheinen sehr viel Sicherheit zu geben und er ist immer gesichert.


    Muss man doch auch mal positiv festhalten :bindafür:

  • Ich glaube, es gibt zwei Sorten von Hunden, die man lieber in Ruhe lassen sollte: Die, die schon seit vielen Generationen auf der Straße leben und denen es dort gut geht und die, die so stark depriviert sind, dass sie permanent ohne Aussicht auf Besserung unter Stress stehen und auch nirgendwo hinkönnen, wo es ihnen besser gehen könnte.
    Bei Letzteren würde ich allerdings u. U. auch übers Einschläfern nachdenken. Ich denke aber, dass das nur äußerst selten vorkommt.
    Und von Ersteren gibt es auch nicht so viele, wie immer wieder behauptet wird. Die meisten sind einfach ausgesetzte Tiere.


    Außerdem muss man bedenken: Das Tierheim ist immer eine Notlösung und nicht zum Aufbewahren von Hunden gedacht! Für Tierheime im Süden, die überquellen vor Hunden, gilt das besonders. Das heißt, dass immer eine Vermittlung angestrebt werden und nur in Ausnahmefällen davon abgesehen werden sollte.
    Wo die Probleme dabei liegen, hat Streifenpanda sehr schön beschrieben (und Sundri auch).


    Was ängstliche Hunde angeht, kann ich ja inzwischen auch eine Erfahrung beitragen. Feli habe ich nur unter Bauchschmerzen der Vermittelnden bekommen (und meinen eigenen). Ich selbst wäre nie auf die Idee gekommen, einen ängstlichen Hund in die Stadt zu vermitteln. Aber es gab ein paar Faktoren, die dazu geführt haben, dass wir es trotzdem gewagt haben (falls die jemanden interessieren, schreibe ich sie gern auf).
    Und siehe da: Sie fühlt sich in der Stadt wohl, und ich glaube, sie ist bei uns genau am richtigen Platz. Sie hat zwar manchmal noch Angst, aber das bezieht sich grundsätzlich aufs Draußensein. Und dabei ist es vollkkommen wurscht, ob wir in der Stadt oder auf dem Land sind. Drinnen ist immer besser, draußen mal so, mal so.
    Sie hat sich so toll entwickelt und ist die meiste Zeit ein total fröhlicher und durchaus selbstbewusster kleiner Hund. Und immer liebevoll mit allem und jedem.
    Manchmal muss man eben auch was wagen, und dass etwas schief gehen kann, gehört leider auch dazu. Deshalb kann man das immer nur unter genauer Abwägung der Umstände machen.

  • Noch mal zurück zu Elfos. Ich bin absolut (positiv) überrascht von den neuen Videos von Elfos. Enorme Fortschritte bei diesem Hund. Selbstständige Kontaktaufnahme mit Mensch und ausgelassenes Spielen mit dem Zweithund.


    Das freut mich ehrlich und ich denke da hat er jetzt ein sehr großes Los gezogen mit seiner Pflegestelle. Sie scheinen sehr viel Sicherheit zu geben und er ist immer gesichert.


    Muss man doch auch mal positiv festhalten :bindafür:

    Hast du da evtl. mal einen Link? Hab gegoogelt, aber nichts gefunden

  • Das ist eine Gruppe bei Facebook. Die heißt 'Elfos ist endlich im Warmen Er wurde endlich gesichert' (mit zwei Herzen). Kann es leider mit dem Handy nicht verlinken. Ist eine öffentliche Gruppe aber ob man es ohne Facebook sehen kann weiß ich leider nicht

  • Das ist eine Gruppe bei Facebook. Die heißt 'Elfos ist endlich im Warmen Er wurde endlich gesichert' (mit zwei Herzen). Kann es leider mit dem Handy nicht verlinken. Ist eine öffentliche Gruppe aber ob man es ohne Facebook sehen kann weiß ich leider nicht

    Danke. Werde es gleich mal versuchen. Ansonsten heute Abend den Facebook Account meines Mannes missbrauchen :smile:

  • OK - also zum einen saß sie in kaltem Matsch (inzwischen sind die Ehrenamtlichen fleißig dabei, den Boden zu verbessern :smile: ). Außerdem wollten wir sie nur in Pflege nehmen und sie in eine ruhigere Umgebung vermitteln. Wir dachten uns: Wenn sie Angst hat, dann gehen wir eben nur zum Pieseln raus und suchen ihr ein schönes Zuhause mit Haus und Garten bei Menschen, die nicht viel von ihr verlangen - so wie wir eben auch nicht - und von wo aus sie in ihrem Tempo die Welt entdecken kann.
    Und wir hatten Ylvi hier, die nicht ängstlich ist, und haben generell schon ein wenig Erfahrung mit Tierschutzhunden.
    Wir dachten uns auch, dass ein junges, gesundes, niedliches Dackelmixmädchen bestimmt schnell vermittelt ist.
    Ausschlaggebend war aber, dass Harald, der sie mitgebracht hat, sie als zwar ängstlich, aber doch auch neugierig beschrieben hat.
    Und: Sie hat sich weder Menschen noch anderen Hunden gegenüber ängstlich gezeigt. Das war mir sehr wichtig, denn von beidem gibt es hier reichlich.


    Es war also eine Mischung aus "geringeres Übel als Sprungbrett" und "hoffnungsvoller Tendenz".


    Sie hat Angst,



    ist aber auch neugierig.



    Erster Kontakt mit Ylvi (die skeptisch ist), hier sieht man, wie beides bei Feli vereint ist.



    Und nun wohnen wir mit ihr glücklich mitten im Stadtzentrum. :smile:

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