Obdachlose & Welpen

  • Genau genommen geben viele Obdachlose (von dem älteren Herrn/Dame bis hin zum Punk) eigentlich so gut wie gar nicht eine bestimmte Marke an Trockenfutter. Ist logistisch schon doof, ständig einen offenen Sack mit sich rumzuschleppen.
    Es gibt oft Dose, beim Schnorren bekommt man alles mögliche, dazu dann Reste von anderen Menschen + Reste des eigenen Essens. Allein in Berlin gibt es für das Klientel so gut wie jeden Tag der Woche irgendwo umsonst was zu essen. Und das teilweise sehr gut.
    Man kann also sagen, die Hunde erhalten eine abwechslungsreiche Mischkost unterschiedlichster Qualität.


    Der Umgang mit den Hunden, tja, ist wie bei jeder anderen Personengruppen auch. Von dem liebevollen "Hundepapa" der seinen kleinen Liebling verhätschelt bis zum Kasernenhofprügeltyp. Da die eigenen vier Wände fehlen und man als Andersartiger die Blicke auf sich zieht fallen die HH auf der Straße halt mehr auf. Ok, was mich stört ist die Tatsache, das viele die Entwicklung im Hundeverhalten/Erziehung usw. der letzten Jahre nicht mitbekommen haben und teilweise echt im Mittelalter stecken, aber gut. Ist vielleicht auch etwas zu viel verlangt.


    Ein Vorteil ist sicher, dass die Besitzer sich innerhalb einer Gruppierung bewegen, die bei Knast, Therapie, Krankenhaus oder plötzlichen Tod sofort dafür sorgt das der Hund gut unterkommt.
    Zudem ist die Gemeinschaft eine Absicherung auch für andere Notfälle. So schmeißt man auch mal Geld zusammen oder schnorrt für die große Klinikrechnung eines Kumpels.


    Leider werden nicht selten in der Szene Hunde auch geklaut. Manchmal zu recht (zum Schutz des Hundes), oft aber einfach, weil Jemand genau diesen Hund haben will. Da man keinen festen Wohnsitz hat verschwinden solche Leute dann halt mal aus der Stadt und das wars. Die Polizei macht da nicht viel.


    Zum Thema wo die Hunde her kommen: Entweder aus eigenen Würfen in der Gruppe (bzw. man kennt jemandem, der wohnt auf dem Bauwagenplatz und dort ist eine, die hat grad...) Vermutlich kann man zb. in Berlin teilweise von eigenen Punkhundlinien sprechen.
    Sehr oft kommt es aber auch vor, dass man nen Hund beim Schnorren geschenkt bekommt. Teilweise bleibt der dann beim Beschenkten oder wird so lange behalten bis sich ein passender Besitzer in der Szene findet.


    Ich denke, das es oft passt und die Harmonie stimmt liegt viel an der Art Hund, die sich die Leute raussuchen. Wie gesagt: Punkerhundlinien :lol: Die gibt es sicher nicht von ungefähr.

    • Neu

    Hi


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    • Ich glaube aber, die Frage "Vermittlung an Obdachlose" stellt sich in der Praxis nicht, da ich mir nicht vorstellen kann, dass es so viele Obdachlose gibt, die sich für einen Hund vom Züchter oder aus dem Tierheim interessieren. In der Szene gibt es sicher genug "Ups-Würfe", die den Bedarf an Hunden decken.


      Klar, das wird in der Realtität nicht vorkommen. Die Frage war eigentlich nur dazu gedacht, darüber nachzudenken, ob dieses Hundeleben tatsächlich so erstrebenswert ist, wie man es sich vielleicht ausmalt.

    • Zur Tiertafel: Ich meine, dass dort nur Futter an Menschen abgegeben wird, die nachweisen können, dass sie sich das Tier vor ihrer finanziellen Notlage angeschafft haben.
      Oder wird da für Obdachlose eine Ausnahme gemacht?
      Das Futter sehe ich übrigens als geringstes Problem an.


      Ansonsten finde ich, dass Obdachlosigkeit hier etwas schöngeredet bzw. romantisiert wird. In den meisten Fällen hat sie einen Grund, nämlich dass diese Menschen nicht in der Lage sind, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Nicht selten sind psychische Probleme/Störungen und natürlich Suchterkrankungen vorhanden.
      Und das ist keinerlei Wertung, wie hier schon unterstellt wurde. Nur der Versuch einer realistischen Sichtweise.
      Nothilfe Mensch e. V. - GrÃŒnde der Obdachlosigkeit


      Trotzdem glaube ich, dass die Hunde für diese Menschen sehr wichtig, vielleicht sogar lebenserhaltend sind. Insofern finde ich es gut, dass sie sie haben.
      Aber ob es das perfekte Hundeleben ist - das ist die Frage!

    • Sicher ist nicht jeder Obdachlose geeignet einen Hund zu halten.
      So viele echte Obdachlose mit Hund gibt es auch gar nicht.
      Mit "echt" meine ich Diejenigen, die tatsächlich ganzjährig 24 Stunden am Tag draußen leben.


      Eigentlich kann man auf der Suche nach der optimalen Hundehaltung ständig irgendwelche Personen und Gruppen ausschließen.
      Sucht wurde genannt.
      Klar, es gibt eine Menge suchtbildende Stoffe und Faktoren.
      Das beständige Glotzen auf die Handys und die Dauernutzung der sozialen Medien gehört für mich auch dazu.


      LG, Friederike

    • Jederfall wird individuell betrachtet bei der Tiertafel die ich kenne.
      Die Anschaffung neuer Tiere wird nicht mit Futterspenden gefördert aber wenns schon da is und Futter braucht wird nicht abgewiesen.
      (Was ich a toll finde ist das die Pensionisten große Säcke heimgebracht bekommen.)

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