Obdachlose & Welpen

  • Hallo ihr Lieben,


    da ich vor kurzem einen Thread zu einem möglichen Welpenprogramm für die ersten Wochen gemacht habe und tolle Anregungen und Kommentare bekommen habe (Danke nochmal!) wollte ich mit euch auch folgendes teilen:


    Ich saß heute an der Bushaltestelle und neben mir ein Obdachloser und ein Student. Der Obdachlose hatte einen ausgewachsenen SH-Mischling und einen kleinen (vllt 12 Wochen alten) SH-(Mix)Welpen dabei, die vor ihm lagen. Sie redeten über Hunde. Und der Student hat dann iwann gefragt, ob das denn ginge mit Welpen und draußen schlafen etc. Er sagte, dass sein alter Rüde auch seit Welpe überall mit hinkam. Und nun der neue Hund auch. "Das ist ihr Zuhause."


    Naja, lange Rede kurzer Sinn: ich fühlte mich an einige Diskussionen hier zurückerinnert, wo es um die besondere Bindung von Mensch und Hund bei Obdachlosen ging UND meine Überlegungen zu den ersten Wochen mit Welpe.


    Also, was meint ihr dazu?
    Ist der Umgang mit dem Welpen dann nun mal so und aus der Not geboren....und inwieweit passt das zu unserem (und teilweise auch meinem) überbehüteten Umgang mit Welpen?


    Ich wünsche euch einen schönen Abend und freu mich von euch zu lesen!


    Die Schlenderine

    • Neu

    Hi


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    • Mich würde eher Interessieren aus welchen Vermehrerbuden oder Polenschleudern Obdachlose Hunde bekommen, wenn arbeitende Menschen keinen bekommen weil sie "zu lange Arbeiten", zu wenig arbeiten, zu wenig Platz haben, Kinder haben, keine Kinder haben usw. oO

    • Mich würde eher Interessieren aus welchen Vermehrerbuden oder Polenschleudern Obdachlose Hunde bekommen, wenn arbeitende Menschen keinen bekommen weil sie "zu lange Arbeiten", zu wenig arbeiten, zu wenig Platz haben, Kinder haben, keine Kinder haben usw. oO

      Das ist gar nicht mal der Fall, dass sie zu Vermehrerbuden gehen.
      Viele Obdachlose besitzen Hunde, und es kommt da nun einmal auch vor, dass eine Hündin läufig wird und der Fall eintritt, dass irgendwo auch ein Rüde ist...ob es nun "immer Absicht" ist oder nicht, sei dahin gestellt. Das ist hier ja auch überhaupt nicht Thema. Und diese Welpen werden dann eben unter einander verschenkt oder für ein paar Euronen weg gegeben.
      Und das arbeitende Menschen keinen Hund bekommen, würde ich nun auch nicht behaupten. Heutzutage bekommt man doch schon fast an jeder Ecke einen Hund nachgeschmissen, wenn man weiß wo man gucken muss.


      Ich finde schon das der Umgang zwischen Obdachlosen mit Welpen nicht viel anders ist als der von uns mit unseren Welpen. Obdachlose sind schließlich auch nur Menschen. Unter ihnen gibt es wie auch unter Menschen mit Dach über dem Kopf welche, die ihre Hunde / Welpen total betüddeln und welche, die sie einfach mit laufen lassen.
      Und Welpen von Obdachlosen müssen eben von Anfang an überall hin mit und mit vielem klar kommen, einfach weil sie nicht zuhause wohlbehütet im Haus vor zu vielen Umweltreizen beschützt werden können.
      Meiner Meinung nach gibt es da schon viele Gemeinsamkeiten, man muss eben immer die äußeren Umstände abwägen =)

    • Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Obdachlose wesentlich selbstverständlicher und entspannter mit ihren Hunden umgehen und diese auch lieben. Sie haben in der Regel sonst niemanden. Was mich aber traurig stimmt ist die Tatsache, dass, wenn der Hund mal gesundheitliche Probleme bekommt, vermutlich kein Geld für den TA da ist. Mal abgesehen von der (für mich) normalen Vorsorge wie Impfungen und Wurmkuren.

    • Ich dachte auch sofort an fehlende Impfungen und vermutlich nicht
      so gutes Futter. Beides kann Welpen bei "Sesshaften" auch passieren. Der Umgang von Obdachlosen scheint mir i. d. R. sehr entspannt und liebevoll, die Hunde haben ne Decke, Matte usw. Ich denke, als Hund kann man es deutlich schlechter treffen

    • Tja, warum seid ihr in D geboren und nicht in Somalia?
      Es ist Zufall.
      So geht es den Welpen, die nicht immer in Traumfamilien aufwachsen.
      Wenn der Obdachlose sich kümmert, was die meisten prima erledigen, hat er nicht das schlechteste Los gezogen.
      Für die medizinische Betreuung der Hunde gibt es vielerlei Hilfen.
      Ich finde es allerdings auch erträglich, wenn ein mit Straßenleben geforderter Hund nach einem glücklichen Leben bei seinem Menschen evtl. ein paar Monate früher stirbt als ein ein anders versorgter Artgenosse.


      LG, Friederike

    • ich habe einige jahre soziale arbeit in meiner freizeit geleistet, mit obdachlosen und drogen/alkoholabhängigen. ich hab da auch oft beobachtet dass der hund sehr aversiv behandelt wurde, und auch oft mal die geduld mit diesen menschen durchgegangen ist und der hund extrem hart bestraft wurde.


      ich persönlich finde ja den umgang mit welpen schwierig, ist schon eine extreme gratwanderung zwischen exponieren und behüten.


      ich denke da spielen sehr viele faktoren mit, auch der umstand dass der mensch eigentlich 100% des tages nahe dem hund ist, das futter manchmal knapp ist, dass der hund extrem fixiert auf den menschen sein muss, weil er eben sonst weg ist.


      und sicher gibt es die obdachlosen hundehalter welche sich einfach extrem gut kümmern und viel trainieren. diese menschen sind ja nicht weniger verschieden als wir "normalos".


      auch denke ich dass ein ideales welpenleben der beste weg zu einem toll funktionierenden hund ist, aber auch sonst mit arbeit und verständnis noch viel erreicht werden kann.

    • Was mich aber traurig stimmt ist die Tatsache, dass, wenn der Hund mal gesundheitliche Probleme bekommt, vermutlich kein Geld für den TA da ist.

      Der Obdachlose teilt womöglich das gleiche Schicksal und kann, wenn er selbst krank wird, nicht einfach zum Arzt gehen.

    • Der Obdachlose teilt womöglich das gleiche Schicksal und kann, wenn er selbst krank wird, nicht einfach zum Arzt gehen.

      Obdachlose haben den Anspruch auf kostenlose Krankenversicherung, so denn sie Sozialleistungen beziehen.

    • ich habe einige jahre soziale arbeit in meiner freizeit geleistet, mit obdachlosen und drogen/alkoholabhängigen. ich hab da auch oft beobachtet dass der hund sehr aversiv behandelt wurde, und auch oft mal die geduld mit diesen menschen durchgegangen ist und der hund extrem hart bestraft wurde.


      Ich kenne das leider auch so. Es gibt viele Obdachlose, die ihre Hunde wirklich gut behandeln und bemüht sind, alles für die Hunde tun und bei denen man sagen kann, dass die Hunde ein glückliches Hundeleben führen.
      Aber leider gibt es auch eine andere Seite. Die Hunde werden angebrüllt, trauen sich kaum noch zu atmen, kennen keine richtigen Spaziergänge sondern hängen quasi nur mit ihren Besitzern ab. Von Situationen, in denen die Besitzer überhaupt nicht mehr in der Lage sind, sich um ihre Hunde zu kümmern, mal ganz zu schweigen.
      Zwischen diesen Extremen gibt es sicherlich etliche Grauzonen, so dass man nicht sagen kann, dass diese Hunde ein schlechtes Leben führen. Aber auch nicht automatisch ein gutes. Nein, ich glaube, das ist so individuell unterschiedlich wie bei jedem von uns auch.


      Aber: Die, die sich gut kümmern (können), die bieten ihren Hunden mitunter schon ein tolles Leben - aber ich bin eben auch der Meinung, dass es für die meisten Hunde am wichtigste ist, mit ihren Leuten zusammen zu sein.

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