Immer mehr Kinder/Jugendliche mit panischer Angst vor Hunden?!

  • Ich wohne in der Stadt und habe Erfahrungen in beide Richtungen gemacht. Allerdings finde ich es schon auffällig, dass viele Leute mit arabischem/türkischem Migrationshintergrund stark befremdet bis hin zu feindselig Hunden begegnen. Ich muss oft mit meiner 50 cm hohen schwarzen Hündin U-Bahn fahren. Meine Güte :fear: . Ich möchte wirklich niemandem Angst machen und Rücksicht nehmen. Aber bei fast jeder Fahrt kreischende Mütter mit Schnappatmung beruhigen zu müssen oder den Platz wechseln zu müssen weil arabische Jungmänner kreischend auf Sitze springen, ist mir dann doch zu viel. Während einer 5stündigen Bahnfahrt hatte der (arabischstämmige) Schaffner meine Hündin 4 Stunden gar nicht wahrgenommen (sie hatte ein Ticket). Als er sie dann bemerkt hat, hat er fürchterliche Angst bekommen und ist regelrecht ausgeflippt. Hat einen Maulkorb verlangt und wir würden mit Blicken bedacht wie Ungeziefer. Das gibt es natürlich auch bei genuin Einheimischen, aber nicht so extrem, ist mein Eindruck.

  • Unabhängig davon behaupte ich einfach mal, dass die Gesellschaft sich immer weiter weg von der Natur - bzw. Naturerlebnissen bewegt.

    Das nehme ich mal eben her, denn da gibt es mmn einen Widerspruch.
    Es ist doch inzwischen so cool, sich aufs Land zurückzuziehen, seine Marmelade selber zu kochen- dieser ganze Landlust- Kram, zurück zur Natur und was weiß ich.


    (Wüssten die Leute, die hier Häuser kaufen, um am Wochenende mal "auf dem Land" zu sein, wieviel Arbeit das ist, als halbwegs Selbstversorger...usw...ach.. :omg: .)


    Ich erleb hier nur wenige Kinder, strukturschwache Gegend. Diese begegnen den Hunden neugierig und lassen sich gerne erzählen, wie mit den Tieren umzugehen ist und sind dann auch vorsichtig, freundlich und beeindruckt.


    Scheint mir eine Ausnahme zu sein, wenn ich so lese, was Eure Erfahrungen sind.
    Panische Eltern habe ich noch nie erlebt.
    Eher leicht verunsicherte Touristen, die am Zaun durchaus begrüßt werden. :p
    Man kann das wie immer nicht pauschalisieren. Hier wird mit Kind(ern) viel gewandert, man trifft Hunde, und gut ist es. Bin ganz froh drum.


    Ist wohl doch eine Frage des Lebensraumes. Eher städtisch= eher panisch?
    Hier sind Hunde einfach normal.

  • Das ist wirklich ein Widerspruch, den nehme ich allerdings auch wahr. Gerade in der Stadt ist das Marmeladekochen, Stricken, "zurück zur Natur"-Gedöns sehr hip.


    Aaaaber es fehlt der natürliche Zugang dazu. Ich kenne viele Tierliebhaber(-innen) die zwar Tiere sehr mögen und deshalb auch Veganerinnen sind. Gerade die schockieren mich dann immer wieder mit bemerkenswert entfremdeten Vorstellungen von dem, wie oder was Tiere so sind.

  • Eigentlich nicht. Es kommt gelegentlich vor das Kinder unsicher werden, da fällt mir aber eher auf das die Eltern den Kleinen liebevoll erklären das meine Hunde angeleint ist und die ganz lieb sind. Was nur bedingt stimmt, da mein Rüde panische Angst vor Kindern hat :hust: . Hier auf dem Land erlebe ich es so das die Kinder freundlich und interessiert fragen ob sie den Hund streicheln dürfen. Sie verstehen das sie meinen Rüden in Ruhe lassen sollen und zur Belohnung dürfen sie manchmal meiner Hündin ein Leckerlie geben. Ich finde das sehr entspannt und finde das Kinder von alleine sehr gut wissen das Hund Angst hat.


    Ängstlich finde ich eher ältere Leute. Aber unsere Welt ist in Zeiten von Burnout und psychischen Erkrankungen eh ängstlicher geworden. Alles wird kritisch beäugt und man vermutet böses hinter allem, das ist ein Kreislauf, der die Menschen am glücklich sein hindert.

  • Bisher haben wir kaum schlechte Erfahrungen gemacht, und richtig arge Angstreaktionen gabs nur einmal bei einem kleinen Kind - da waren die Eltern aber nicht hysterisch oder so, sondern ganz normal leicht amüsiert und haben dann etwas getröstet.
    Bei Kindern müssen wir eher schauen, dass etwas Abstand bestehen bleibt, aber wirkliche Probleme haben wir hier keine!


    Einmal im Zoo sind wir einer größeren Gruppe kopftuchtragender Frauen und Mädchen begegnet.
    Die Mädchen waren von der Mimik her erfreut/begeistert/entzückt, aber sind doch zurückgeschreckt. Da kämpft anscheinend das tief verankerte Kindchenschema (kleiner niedlicher Hund) mit dem anerzogenen Kulturgut (Hunde sind dreckig/unrein).
    Denke, das ist halt so, wie für viele hier Ratten was Ekliges an sich haben, auch wenn sie nicht tatsächlich eklig sind.

  • Hier ist das alles eher entspannt.
    Mein Terrier lässt sich nicht von Fremden angrabschen. Das habe ich den Lütten immer direkt gesagt.
    Und wenn ich hier am Kindergarten lang gehe, dann belehren sich die Kurzen gegenseitig.
    Die Kinder hängen am Zaun und rufen: "Och, ist der niedlich!" und "Wie heißt der Hund?"
    Und dann kommt immer aus dem Hintergrund: "Den darf man nicht anfassen!"


    Die Kinder haben es kapiert ... und der Terrier hat auch kapiert, dass es keine ungewollten Übergriffe gibt, und bleibt mittlerweile auch gelassen.

  • Da wir viel mit Leia unterwegs sind, habe ich da echt schon viel erlebt. Kommt sehr auf die Gegend/Wohnumfeld drauf an. Bei meiner Mutter in der Kleinstadt habd ich noch keine negativen Erfahrungen gemacht. In Köln und Frankfurt es aber besonders schlimm.
    Mir ist aufgefallen, dass es nicht nur die Kinder sind sondern eben auch die Eltern. Eltern, die ihren Kindern total Angst machen und sie zur Seite zerren "Pass auf der zerfleischt dich" (Wortwörtlich!) oder nur panisch rufen "Wir Angst, Hund weg!" (Natürlich gehe ich dann mit dem Hund zur Seite - aber das ganze kann man ja auch freundlicher sagen oder?)
    So können Kinder ja gar kein normales Verhältnis zu Hunden aufbauen.


    Im Bus oder Zug sind schon öfters welche ausgestiegen, weil ich mit dem Hund rein bin. Oder sind gar nicht erst eingestiegen. Natürlich jedesmal mit Geschrei und gefuchtel.
    Wenn man mir signalisiert, dass man Angst hat gehe ich mit dem Hund natürlich so weit wie möglich weg - aber bei so einem gekünstelten Theater ignorier ich es einfach.
    Im Aufzug passiert es auch oft, dass die Person nicht einsteigen möchte, weil ich bin mit Hund drin bin.
    Oft sind die Personen auch so mega unfreundlich, dass ich nicht einsehe für sie den Aufzug frei zu machen. Sollen sie doch warten. Beleidigen muss ich mich doch nicht, nur weil ich einen Hund habe.
    Aber solche Situationen bekommen Kinder natürlich mit und reagieren dann auch so.


    Ich verstehe auch nicht, wieso man so übertrieben reagieren muss? Ich habe auch Angst vor Wespen/Bienen... schreie da aber nicht wie doof rum, sondern verhalte mich still (und stelle mich tot :D). Ein Hund wird doch so nur noch aufmerksamer auf den Menschen. Hätte ich Ansgt vor Hunden, wäre es mir doch am liebsten der Hund bemerkt mich gar nicht.. :ka:


    Ich habe auch viele Bekannte, die angeblich eine Allergie vor Hunden haben und mich deswegen nicht besuchen können. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies nur eine Ausrede ist. Bei einer Angst könnte ich ja sagen "Och, komm der Hund tut wirklich nichts.. Versuch es doch mal" Bei einer Allergie geht ja aber nicht mal ein Versuch. (Ich würde aber nie jemanden überreden! Ich akzeptiere die Angst wirklich und nehme auch Rücksicht.. aber bei manchen Leuten :headbash: )
    Oft höre ich auch die Begründung, dass man mal gebissen wurde und deswegen Angst hat. Ich kann mir aber gar nicht vorstellen, dass das so häufig vorkommt. :ka: Da kommt mir auch häufig der Gedanke, es sei nur eine Ausrede. Aber das ist natürlich nur ein Gefühl/Vermutung.


    Aber ich habe auch schon ganz tolle Kinder-Begegnungen gehabt :herzen1: Ich muss immer lächeln, wenn ich an einem Kinderwagen/Buggy vorbei laufe und das Kind dann ruft "Huuund" oder "wauwau" "eiei machen" :herzen1:

  • Hier begegnen uns die Kinder (und auch die allermeisten Eltern) sehr entspannt. Streicheln will Basko zwar kaum jemand, aber die Kinder und Eltern sind auch nicht übermäßig ängstlich. Was in meinem Fall vielleicht etwas erstaunt, da Basko draußen Maulkorb trägt und durch das große schwarze Teil natürlich schon beängstigender aussieht als ohne.


    Selbst die kleinen Flüchtlingskinder hier im Haus rennen bei Baskos Anblick nicht kreischend davon. Anfangs sind sie zwar schon etwas ängstlich und halten einen großen Sicherheitsabstand ein, aber der wird dann allmählich immer weiter verringert. Ich hatte hier auch schon zwei Flüchtlingskinder (einer 5 und einer 6 Jahre alt), die sich nach einigen Wochen sogar getraut haben, den großen schwarzen Hund zu streicheln. Das finde ich persönlich sehr schön.


    Ich wohne übrigens sehr ländlich in einem kleinen Dorf.

  • Auch Europäer haben vor schwarzen (größeren) Hunden eher Angst als vor hellen, was unterbewusst mit dem Christentum zusammenhängt, ähnlich ist es wohl auch im Islam (schwarz=böse, weiß=gut).

  • Ich glaub es kommt bei den meisten Kindern wirklich darauf an was es für ein Hund ist.


    Auf einer Geburtstagsfeier auf der ich war, war eine Familie mit zwei Kindern (so um die 10 Jahre alt). Der Chi der auch dort war, war kein Problem.
    Mein Hund aber schon. Vor dem hatten die beiden Mädchen Angst.
    (Die eine lief tatsächlich schreiend weg. Die Mutter machte es nicht besser indem sie sehr hektisch reagierte und das eine Kind dann auf den Arm nahm. Das andere Kind hatte von da an auch das Gefühl sie MUSS auch Angst haben und stellte sich auf Stühle wenn sie meinen Hund sah.)


    , dass viele Leute mit arabischem/türkischem Migrationshintergrund stark befremdet bis hin zu feindselig Hunden begegnen

    Meine jüngere Schwester wohnt bei mir und hat öfter mal Leute mit arabischem Migrationshintergrund hier. Die Jungs haben durch die Bank Angst... teilweise Panik.
    Und das vor einem nicht mal kniehohem Hund. :???:


    Meine Schwester bringt Molly in mein Zimmer wenn die zu Besuch kommen, weil sie sonst die Wohnung nicht betreten würden. Die Mädels hingegen sind eher interessiert und streicheln auch gerne mal.



    Oft höre ich auch die Begründung, dass man mal gebissen wurde und deswegen Angst hat. Ich kann mir aber gar nicht vorstellen, dass das so häufig vorkommt.

    Klar, jeder muss selbst wissen wie er mit sowas umgeht aber ich finde so wie du dass das kein Argument ist Hunde abzulehen.
    Ich wurde auch als Kind von einem Hund gebissen.
    Ich wurde auch schon von zig Katzen gebissen und gekratzt. Trotzdem renne ich nicht schreiend weg wenn ich einer auf der Straße begegne. ;)
    Gut, bei wirklich krassen Verletzungen ist das vllt. ein richtiges Trauma aber ich kann mir auch nicht vorstellen das sowas soooo häufig vorkommt.


    Edit: Ich hab natürlich auch sehr schöne Begegnungen. Besonders wenn die Kinder noch im Kinderwagen sitzen und sich total freuen wenn sie ein Tier sehen.

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