Ab wann fängt Tierquälerei eigentlich an ?

  • Explizit den Hund betreffend:


    • Anbindehaltung und Misshandlung (körperliche oder seelische Gewalt, die auf das Brechen des Willens des Hundes hinzielen)
    • starke Vernachlässigung (Hunde werden über mehrere Tage und Nächte ohne Futter und Wasser in der Wohnung/im Haus zurückgelassen, keine Möglichkeit sich zu lösen),
    • ungenügender Auslauf (schwindende Bemuskelung)
    • das Veranstalten von Hundekämpfen
    • die Durchführung von Versuchen mit Tieren, denen vermeidbare Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt wer­den
    • sowie das Aussetzen, in der Absicht sich seiner zu entledigen.
  • Habt ihr im Umfeld schon mal fest gestellt, das jemand aus einer "Mücke einen Elefanten" macht ?

    Ja. Besonders dann, wenn es um das eigene Konsumverhalten in verbindung mit der Herstellung Tierischer Nahrungsmittel geht. Der verzicht auf etwas (die Mücke), scheint für einige ein Mammut-Aufgabe zu sein.

  • Kleine Vögel, die einzeln in winzigen Zierkäfigen gehalten werden und nur als Schaufensterdeko dienen. :(
    Am besten noch in einer verrauchten Kneipe oder einem Imbisslokal.

    ...sowas gibts hier net :-) - in Bayern darf in Kneipen nimmer geraucht werden - dem Himmel sei Dank, oder besser den Leuten, die bei der Volksabstimmung das Kreuzerl an der richtigen Stelle gesetzt hatten.


    Kommt also nicht nur den Menschen zugute, die bis dahin mit dem Qualm belästigt wurden, sondern auch solchen Tieren. Obwohl ich doch hoffe, daß sowas heutzutage nur noch selten vorkommt, Vögel in Kneipen..... Ich hab hier noch keine gesehen.

  • .......

    • sowie das Aussetzen, in der Absicht sich seiner zu entledigen.

    Ach, Du - wenn jemand sowas macht, ist es wohl für das Tier eher keine Quälerei, sondern zu dessen Nutzen..... So traurig das klingen mag, aber wenn jemand sich auf diese Weise eines Tiers entledigt, dann hat er das Tier eh nicht verdient, und für das Tier ist das eher positiv, wenns dort wegkommt (solang mans net im Wald anbindet und verhungern läßt; ausgesetzte Hunde werden ja heutzutage dochin den meisten Fällen recht schnell aufgegabelt, weil die in vertrauter Umgebung, d.h. Wohngebieten,nach Futter suchen).

  • Ist schwierig zu sagen.


    Fettfüttern fällt für mich schon unter Tierquälerei, hab hier paar so Kandidaten: ein Dackelchen (rot langhaar), die ist jünger als meine Hunde, und wenn sie Bossi zum Spielen auffordert, macht sie 3 Schritte hinterher und kann nimmer - weil sie schlicht zu fett ist und sich kaum rühren kann. So ist sie echt ne ganz Liebe, schade um das Tier. Aussage der Besitzerin, die ich daraufhin angesprochen habe (Vetamt tut bei sowas eh nix, weil keine Handhabe): ja, sie paßt schon auf, aber da kann man halt nix machen, weil irgendwer in der Familie imnmer uneinsichtig sei und was reinstecke in den Hund. Sie ist sich dessen also bewußt, aber nicht willens, sich zugunsten des Hundes durchzusetzen. Ein Vet-Amt wird da nix bewirken, die kümmern sich sonst gut um den Hund, gehen Gassi, auch ohne Leine, der spielt schön mit dem Kind der Familie, da gabs noch nie Probleme.


    Zweiter Fall: ein Mops. Ebenfalls jünger als meine Hunde, dürfte jetzt ca. 7 Jahre alt sein. Auch der kann sich kaum rühren geschweige denn atmen. Ich kenn den aus Welpenschul-Zeiten aus meiner Gruppe, war ein sehr agiles Exemplar seiner Art. Jetzt hat er über 12 Kilo und kann sich nimmer rühren.


    In beiden Fällen habe ich versucht, den Haltern ins Gewissen zu reden, bei dem Mops auf den Tierarzt verwiesen und Herzprobleme udn ein kurzes Leben angekündigt. Der Doc sagt angeblich, der sei ein bisserl moppelig, aber es ginge noch. Ich hab den Damen Besitzerinnen nur gesagt, wenn der Doc, der ja sein Geld mit ihnen verdienen möchte, das so ausdrückt, sei das äußerst diplomatisch gewesen für "der is zu fett" - aber das wollten die nicht sehen.


    Nebenbei: die Damen sehen auch net besser aus..... :( (wobei es mir beim Menschen wurscht ist, weil die das für sich selbst entscheiden können, ob sie sich das antun möchten, und auch was dagegen tun können, wenn sie möchten - aber ein Tier kann sich halt net wehren.....)


    Hab auch mal ner panischen Yorkie-Halterin, die ihren Hund angesichts meiner zwei frei bei mir laufenden und völlig desinteressierten "Riesenmonster" (5 und 9,5 Kilo) an der Leine am Halsband hochzug und wie ein Lasso über dem Kopf schwang, um ihn "zu retten", mit Anzeige beim Tierschutz gedroht, wenn ich das nochmal sehen würde. Hat geholfen, künftig hat sie sich gebückt und ihn hochgenommen, und inzwischen darf er einfach weiterlaufen - und lebt trotzdem *ggg


    Mit Anzeigen ist es halt so ne Sache - da braucht man immer Beweise, sonst reden sich die Leute eh wieder raus. Und nur überfüttern ist ja normalerweise gut gemeint, das Tier leidet nicht offensichtlich, und da werden auch die Behörden nichts machen können. Wenn nicht genug gefüttert wird, und das Tier zum Gerippe mutiert, können die evtl. eher was tun, weil man halt sieht, daß das Tier nicht gesund oder geschwächt ist.


    Insofern sag ich zum Thema "ab wann anzeigen": nur dann, wenn eine Anzeige Erfolg verspricht (und sei es ein weiterer Eintrag in ne Akte, in der schon was drinsteht, der dann vielleicht sogar schlußendlich das Faß zum Überlaufen und die Behörden zum Tätigwerden bringen könnte), und wenn man selbst beim Halter nichts ausrichten kann.


    Aber sicherlich nicht, wenn mal einer im Affekt den Hund mit nem leichten Klaps auf den Hintern abstraft, weil der unvermittelt auf die Straße gesprungen ist. Sowas würd ich höchstens ansprechen aber sicher nicht anzeigen. Ich denk immer, mit Ruhe und logisch nachvollziehbaren Begründungen erreicht man sicher mehr als mit Anzeigen, denn bei ner Anzeige machen die Leute eh dicht und tun genau das Gegenteil von dem, was man sich für den Hund/das Tier wünschen würde.

  • ...sowas gibts hier net :-) - in Bayern darf in Kneipen nimmer geraucht werden - dem Himmel sei Dank, oder besser den Leuten, die bei der Volksabstimmung das Kreuzerl an der richtigen Stelle gesetzt hatten.
    Kommt also nicht nur den Menschen zugute, die bis dahin mit dem Qualm belästigt wurden, sondern auch solchen Tieren. Obwohl ich doch hoffe, daß sowas heutzutage nur noch selten vorkommt, Vögel in Kneipen..... Ich hab hier noch keine gesehen.

    Imbissbuden mit fettigen Dämpfen - doch, da habe ich schon Vögel gesehen. Damit sie "frische" Abgasluft bekommen, wurden sie hin und wieder an den Straßenrand gestellt.
    Vögel in Friseurgeschäften, wo garantiert mit Substanzen und Material gearbeitet wird, das für Vögel giftig ist. Allein schon Teflonpfannen darf man nicht verwenden, wenn man einen Vogel im Haus hält. Haarstyling-Geräte gibt es auch mit Teflon-Beschichtungen.
    Vermutlich wissen die meisten Vogelhalter gar nicht, was sie alles beachten müssen, so sterben viele Vögel schnell weg. Einmal habe ich auf einem Berg von Sperrmüll einen toten Alexandersittich gesehen. Woran man auch sehen konnte, welchen Stellenwert das Tier für den Besitzer wohl hatte.

  • Vermutlich wissen die meisten Vogelhalter gar nicht, was sie alles beachten müssen, so sterben viele Vögel schnell weg.

    Im Grunde gehören Vögel überhaupt nicht in die Haustierhaltung - außer jemand ist bereit eine wirklich große Voliere mit Innen- und Außenbereich zu gestalten und die Vögel so mit entsprechendem Flugraum und Gesellschaft zu halten.
    Hab ich persönlich so nur einmal erlebt...
    Diese kleinen Käfige, die man im Zooladen bekommt sollten am besten verboten werden - sowohl für Vögel als auch für Hamster und Co. (Mindestmaße festlegen!).


    Aber diese Tierarten haben wohl keine Lobby...?

  • Allein schon Teflonpfannen darf man nicht verwenden, wenn man einen Vogel im Haus hält.

    Das stimmt so nicht.
    Man sollte nur den Vogel nicht direkt daneben setzen.


    Außerdem entstehen die giftigen Dämpfe nur beim Überhitzen. Pfannen sind daher in der Regel eher unbedenklich, wirklich gefährlich ist Raclette, da dort immer auf volle Pulle geheizt wird. Da sollte man den Piepmatz wirklich in einen anderen Raum schaffen.
    Aber verwenden darf ich solche Dinge schon, wenn ich den Vogel weiter weg unterbringe und nicht im selben Raum.

  • Theobroma: die verursachen nicht so schlimme Bißwunden, wenn sie falsch gehalten werden. Gerade Vögel rupfen sich evtl. selbst bei schlechter Haltung, aber massakrieren nicht den Besitzer. Und in der Wohnung fällts auch "schön" nicht auf, sodaß kein Nachbar es sieht...


    Und wer keine Vögel hält, kennt deren Bedürfnisse und gesetzliche Platz- und Haltungsvorschriften sicher nicht... :(

  • Und wer keine Vögel hält, kennt deren Bedürfnisse und gesetzliche Platz- und Haltungsvorschriften sicher nicht...

    Erfüllen denn diese kleinen Käfige im Zoohandel die Haltungsvorschriften? Falls nein, warum werden die dann verkauft und falls ja, dann sollte sich daran echt mal was ändern...
    Aber klar, es interessiert einfach keinen.


    Um auf die Pferde zurückzukommen: die haben laut Gesetz sogar ein Recht auf Freilauf - nur hab ich noch nie erlebt, dass das durchgesetzt wird. Da ist Boxenhaltung in den Köpfen noch so fest verankert, dass eher die Offenstallhalter schräg angeschaut werden. Pferde werden in D im Schnitt nur etwa 9 Jahre alt... dann sind die meisten "kaputt". Normale Lebenserwartung wäre 25 Jahre. Falsche Haltung, zu frühe Belastung usw. in meinen Augen auch eine Form der Tierquälerei. Leider allseits akzeptiert.


    Ach, ganz klare Tierquälerei und von mir auch schon angesprochen: Schlagen mit der Peitsche oder blutig Stechen mit den Sporen! Wir haben es mal geschafft, dass ein Reiter für 6 Monate Turnierverbot bekommen hat. Gelernt hat er nichts draus. Leider.

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