Unverträglichkeit und Leinenpflicht - Zusammenhang?

  • Hallo zusammen,


    ich war am Wochenende mit Newton bei meinen Eltern. Wo sie wohnen herrscht Leinenpflicht im gesamten Stadtgebiet. Da meine Mama einen runden Geburtstag hatte, war der Terminplan recht eng und so beschloss ich Newton an der Schleppleine in der Stadt auszuführen anstatt weiter raus zu fahren, wo er frei laufen kann.
    In der Stadt gibt es auch viel Grün, also war die Lösung mit der Schleppleine eine ganz praktikable Alternative.


    Unterwegs haben wir auch einige Hunde getroffen. Kontakt gab es natürlich aufgrund der Leinen nicht, aber wäre auch so nicht möglich gewesen, weil keiner der Hunde verträglich war. Die Kleinen haben meist nur gekeift und gebellt, die Großen haben auch schon mal geknurrt und sich in die Leine geschmissen.


    Nun frage ich mich ob da eventuell ein Zusammenhang zwischen Leinenpflicht und Unverträglichkeit bestehen könnte? Was meint ihr dazu?


    Bin gespannt auf eure Beiträge.


    Grüße,
    Rafaela

  • Hallo!
    Also ich kann nur von meiner einen Hündin sprechen. Maybe ist an der Leine eine absolute Katastrophe. Sie pöbelt, knurrt, bellt, schmeißt sich in die Leine usw.
    Ohne Leine ist sie lieb.
    Und bei uns herrscht nirgends Leinenpflicht. Ich denke nicht, dass es da einen Zusammenhang gibt.

  • hm, leinenpöbler sind ja nicht generell unverträglich. Meiner ist ja leider auch einer, vorallem bei großen Hunden. Im freilauf ist er dagegen freundlich und nett, wenngleich er lieber eigene Wege geht.


    aber ja, ich denke schon dass leinenpflicht ihren Teil dazu beiträgt. Man will dem Hund dann ja trotzdem sozialkontakte gönnen, nicht jeder hat die Möglichkeit dies in einer hundeschule zu tun oder wohin zu fahren wo es erlaubt ist...also werden leinenkontakte erlaubt und zack hat man einen leinenpöbler. So zumindest meine Theorie :p

  • Naja, DIE Frage muss man sich glaube nicht mehr wirklich stellen. LEINENaggression ist ein großes, komplexes und allseits bekanntes Thema. Logisch, dass es da einen Zusammenhang gegen muss...

  • Hallo,


    Es wird ja oft und und gerne behauptet, die Leine sei schuld, wenn der Hund - an selbiger hängend- unleidlich wird.


    Das ist sicher nur zum Teil richtig.
    Ein Hund wird natürlich durch die Leine eingeschränkt in seinen Bewegungen und kann nicht so agieren, wie er es im freilauf könnte. Sprich, er kann auch nicht ausweichen, wenn er das eigentlich möchte, weil die meisten Halter mit ihrem Hund keinen Bogen um andere laufen, sondern ihn geradewegs und frontal auf den anderen zusteuern.
    Damit ist schonmal das erste Missverständnis vorprogrammiert.


    Man kann aber nicht pauschal sagen, Leine ab, dann ist der Hund friedlich.
    Die Sache ist komplexer.
    Es gibt natürlich Hunde, die ohne Leine super friedlich sind und angeleint den Wilden Max machen.
    Daran ist aber nicht die Leine schuld, sondern wie damit vom Halter umgegangen wird.



    Gegenbeispiel: Mein Hund mag keine Rüden.
    Er möchte zu denen keinen Kontakt und weicht eigentlich lieber aus.
    Leider hat ihm das mehrfach (im Freilauf) nichts genützt, der andere ist trotzdem auf in drauf.


    Lasse ich ihn nun frei laufen, geht er zum Angriff über, bevor es womöglich der andere tut... :rotekarte:


    Also haben wir trainiert: Leine dran, ich achte auf seine Körpersprache und dementsprechend wähle ich den Abstand, in dem wir an anderen vorbei gehen. Er weiß, dass ich dafür sorge, dass der andere nicht an ihn ran kommt, wenn die Leine dran ist.


    Anscheinend gefällt ihm der Deal, denn Leinenpöbelei kommt bei ihm praktisch nicht vor.
    Ganz selten verschätze ich mich mal im nötigen Abstand, der je nach Hund 1m bis ich wechsel die Straßenseite und schlage mich dort möglichst noch ins Gebüsch variierren kann/muss.


    In so einem Fall merke ich dann schon, wie er tief Luft holt und merklich größer wird.
    Da gibts dann ein Umorientierungssignal (egaaaal) "click" und Leckerlie wenn er die Luft wieder rauslässt.
    So, das ist jetzt lang geworden, sorry.
    Was ich sagen wollte: Ich denke, es ist nicht die Leinenpflicht das Proiblem, sondern dass die Hunde am anderen Ende der Leine jemanden hängen haben, der nicht mitdenkt.

  • Das Verhalten an der Leine hat nichts mit der Verträglichkeit zu tun.


    Nur weil der Hund Theater macht heisst das nicht dass er mit Artgenossen nicht kann.


    die sogenannte " Leinenaggression" zeigt sich ja nunmal nur an der Leine.

  • Koda macht an der Leine teilweise auch Probleme. Angstmotiviert, weil er nicht so gut ausweichen kann. Ohne, kein Problem...


    'Meine' Stadt hat zum 1.1. auch eine 1,2m-Leinenpflicht für das gesamte Stadtgebiet eingeführt, mit dem Hinweis auf einige Ereignisse letztes Jahr v.a. in den Parks. Ich muss leider sagen, ich kanns verstehen... Sehr dankbar bin ich jedoch für den Zusatz, dass Hunde die auch ohne Leine voll unter der Kontrolle der Halter stehen und rücksichtsvoll geführt davon ausgenommen sind. :gott:


    Jedenfalls ist in der FB Gruppe danach auch (unter anderem...) die Diskussion aufgekommen ob man sich damit nicht reihenweise problematische Hunde schafft. Meine Meinung: ja!
    Ich könnte Koda an der Leine (v.a. einer so kurzen) nur schwerlich körperlich auslasten unsre gesamte Kopfarbeit wäre weitgehend dahin, ich könnte alles was ich momentan mit ihm übe aufgeben und einen neuen Hund mMn auch garnicht erst so gut erziehen, dass er guten Gewissens ohne Leine laufen könnte.
    Also bliebe wohl nur die Wahl innerhalb kürzester Zeit einen absolut untragbar giftigen Hund an der Leine zu führen oder (für mich, als Nicht-Vereinsmensch) nur noch täglich mindestens einmal mit dem Auto wegzufahren. Ich garantiere einen Leinenpöbler innerhalb einer Woche.


    Das Ganze ist wohl etwas so wie mit dem Huhn und dem Ei. Leine um den ganzen unerzogenen, problematischen Hunden Herr zu werden, wodurch aber nur noch mehr solche Hunde geschaffen werden....

  • Das Verhalten an der Leine hat nichts mit der Verträglichkeit zu tun.


    Nur weil der Hund Theater macht heisst das nicht dass er mit Artgenossen nicht kann.


    die sogenannte " Leinenaggression" zeigt sich ja nunmal nur an der Leine.

    dem ist nichts mehr hinzuzufuegen :bindafür:


    LG Anna

  • dem ist nichts mehr hinzuzufuegen :bindafür:
    LG Anna

    Das stimmt.


    Umgekehrt kann man nicht davon ausgehen, dass ein Leinenpöbler automatisch friedlich und lieb wird, sobald die Leine ab ist.
    Leider muss man sich solche Vorschläge dauernd anhören.


    Gehe ich mit Henry (der ja nun an der Leine NICHT pöbelt, weil s.o. )an anderen Hunden vorbei und weiche aus, kommen oft solche Sprüche wie warum machen sie den icht einfach ab, da passiert schon nix. Der ist doch ganz lieb.
    Ja, Isser. Aber nur solange, wie ihm der andere nicht zu nahe kommt. Dann ist es nämlich mit der Contenance vorbei.

  • Mein Rüde ist an der Leine superverträglich, ohne Leine auch, aber etwas unsicherer oder neigt auch mal zum zicken. Mal der umgekehrte Fall :D

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