Qualzuchten

  • Denn auch diese "Qualzuchtrasselisten" würden NUR von Menschen erstellt.
    Und die können irren, haben unterschiedliche Ansichten.....

    Der Vergleich hinkt.
    Dass die Soka-Listen Kappes sind, ist klar.
    Bei einem gesunden Hund machen die Menschen durch Sozialisation einen auffälligen Hund.
    Bei kaputt gezüchteten Rassen kann man durch Erziehung nichts mehr reißen.
    Und das ist nicht nur Ansichtssache, sondern ließe sich sicher durch Statistiken aus TA-Praxen belegen.
    (Dazu hat @Bonadea ja auch schon was geschrieben.)

    • Neu

    Hi


    hast du hier Qualzuchten* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Die Hunde, die derzeit leben, sollen ja nicht umgebracht werden, nur Männlein und Weiblein sollen nicht mehr zum Stelldichein zusammengebracht werden, damit keine Hundekinderchen mehr zum Leiden verdammt sind. Nun verstanden?


      und was macht man mit den Schwarzzuchten, die trotz Gesetz weiterlaufen und importiert werden?
      Ein Leben lang ins Tierheim?
      Wie gut und zuverlässig die Kontrollen funktionieren sieht man am Beispiel des Kupierverbots und der Landeshundegesetze. Wieso sollte es bei einem Qualzuchtverbot anders sein?


      Und noch einmal die ernstgemeinte Frage, wer soll festlegen, was eine Qualzucht ist? Die Politiker, die VetÄmte, die Zuchtwarte?
      Wer soll eine Richtlinie herausgeben?
      Um die Frage wird sich bisher erfolgreich gedrückt.

    • Der Qualzuchtmerkmale?

      Nochmal!:


      Welche?
      WER legt die fest!
      Bist Du sicher, dass die, die DU siehst die einzigen sind?
      Weißt Du GENAU, dass ALLE diese Hunde so sehr leiden, dass sie den Tod vorziehen würden?


      Diese Merkmale, aufgrund derer Tiere eliminiert würden sollten, werden zwangsläufig von Menschen festgelegt.


      Und wie unfehlbar Menschen sind, hat sich ja schon oft genug gezeigt......


      Willst DU tatsächlich urteilen, wer leben darf und wer nicht?


      Edit: Und das nicht nur auf der Tastatur, sondern in letzter Instanz und diese Tiere dann auch selber töten?

    • So wie über die Möpse diskutiert werden darf, so darf es das auch über die Doodle! Denn bei dem möpsen hört man auch immer nur das gleiche! Und sobald man sich aber zum Doodle äußert, und sagt, dass man darin keine Vorteile sieht wieso man unbedingt einen Doodle haben muss, wenn die Ausgangsrassen eig. sowieso alles mitbringen , dann ist man ein böser Mensch.

      Ich finde es kein Problem, wenn es Hunde gibt, die keine Vorteile bringen, oder mir nicht gefallen. Man kann das kritisieren, wenn man möchte, aber es ist nicht tierschutzwidrig.




      IRGENDWER beschließt, welche Tiere (es geht ja bei Qualzuchten nicht nur um Hunde!) existieren dürfen und welche nicht!

      Wozu gibt es Gutachter, Tiermediziner?
      Völlig frei von Ideologie ist nichts.
      Was eine Gesellschaft für moralisch vertretbar hält, wird diskursiv entwickelt und ist immer im Fluss und veränderbar, und natürlich unterliegt da auch ideologischen Strömungen.


      Aber es gibt Menschen, die qualifiziert sind, darüber zu entscheidne, ob Qualzuchtmerkmale vorliegen. Es ist nicht reine Willkür.



      Bisher hat es noch niemand geschafft eine eindeutige Definition zu erstellen.

      Das macht nichts. Es gibt auch keine eindeutige und ewig gültige Definition davon, was als Gewalt, Missbrauch oder Diskriminierung zu betrachten ist. In der Gesetzgebung, Rechtssprechung und Strafverfolgung müssen solche Begriffe immer wieder evaluiert und überprüft werden. Das ist ein völlig normaler Prozess.


      Es genügt, dass man von "Leiden" spricht. Und es gibt qualifizierte Menschen, die das beurteilen können. Das genügt.


      Man sehe sich an, wie z.B. heute Pferdehaltung beurteilt wird, und was vor 30 Jahren normal war.


      Es wertet die Feststellung, dass brachyzephale Rassen Qualzucht sind, auch nicht ab, dass es evtl. weitere rassetypische Probleme gibt, bei anderen Rassen, die (noch) nicht als Qualzucht erkannt oder anerkannt sind. Nur, weil eine Definition (noch) nicht weit genug geht, heisst ja nicht, dass man nicht schon mal dort anfangen kann, wo man sich bereits sicher ist.


      Das nennt man Pragmatismus. Besser der Spatz in der Hand... Wenn ein Anfang gemacht ist, kann man weitergehen.



      Aber Lebewesen aus ideologischen Gründen (so ehrenhaft sie denjenigen auch erscheinen mögen!) umzubringen, KANN einfach nicht der Weisheit letzter Schluß sein!

      Machbar wäre, dass überall dort, wo Zucht reguliert wird, kein Tier mehr in die Zucht geht, dass Qualzuchtmerkmale aufweist. Wenn es davon nicht genügend gibt, dann kann die (Rein)Rassezucht tatsächlich nicht fortgesetzt werden. (ich weiß, dass damit nicht alles aus der Welt geschafft wäre, und dass Vererbung komplexer ist, aber es wäre ein Anfang)


      Wo nicht reguliert wird, ist kein Handlungsansatz vorhanden. Da können nur andere Mechanismen greifen, Importverbote z.B. oder Einschreiten von Amtsveterinären, der z.B. Unfruchtbarmachen von Hunden mit Qualzuchtmerkmalen anordnen könnte. (das ist jetzt kein konkreter Vorschlag, das sind Möglichkeiten)


      Und ja, bei sowas gibt es immer auch Grenzfälle, Fehlentscheidungen und Irrtümer. Genauso, wie es zu Unrecht verurteilte Menschen in Gefängnissen gibt.



      Ein Umdenken in der regulierten Zucht KANN auch Einfluss auf Modewellen etc von ausserhalb haben. Vor allem mit der richtigen öffentlichkeitsarbeit. Und es ist einfach ein moralisches Gebot.


      Nur, weil ich nicht persönlich dafür sorgen kann, dass es keine Morde mehr auf der Welt gibt, legitimiert ja auch nicht, dass ich selbst morde.



      Übrigens: Ich bin kein VDH - Gegner, weit davon entfernt. Pro/Contra VDH sind unsinnige Schubladen. Ich bin der Meinung, dass es nur wenige starke organisierte Akteure in der Sache gibt, die wirklich etwas erreichen könnten. Und einer davon ist eben der Verband für das deutsche Hundewesen.
      (Ein anderer ist die Tierärztekammer, von dort kommt ja auch schon Aufklärung)

    • Denn auch diese "Qualzuchtrasselisten" würden NUR von Menschen erstellt.Und die können irren, haben unterschiedliche Ansichten.....

      Alle Gesetze, Standards, Begriffsbestimmungen, Richtlinien etc. sind menschengemacht und damit potenziell fehlerbehaftet. Das perfekte, unabänderliche, ewig gültige Gesetz ist eine reine Illusion. Dein Argument steht im Grunde jeglichem menschlichen Fortschritt entgegen, denn die menschliche Gemeinschaft funktioniert nicht ohne verbindliche Regeln.


      Alles kann definiert und festgelegt werden. Auch, welche züchterischen Auswüchse mit körperlichem oder seelischem Leiden für das Tier verbunden sind. Dass das dann nicht jedem in den Kram passt, sich irgendwer benachteiligt fühlt...ja, mein Gott, das ist doch immer so und liegt in der Natur der Sache. Mit dem Anspruch, es allen recht zu machen, ja niemandem auf den Schlips zu treten, bewirkt man keine nachhaltigen Veränderungen. Abgesehen davon muss man hier ja nun nicht so tun, als wären einmal festgelegte Definitionen/Reglementierungen/Gesetze für alle Zeiten unabänderlich in Stein gemeißelt. Stetige Anpassungen und Veränderungen über den Lauf der Zeit stellen wohl eher den Normalfall dar.


      Edit: frauchen07 ist mir zuvor gekommen. :gut:


    • importierte Hunde wird es immer geben, und 100%ige Kontrolle kann es nicht geben. Ich denke aber, daß sich mittel- bis langfristig dennoch das Bewußtsein ändern wird. Keine gravierende Veränderung in der Geschichte der Menschheit war einfach oder von jetzt auf gleich, aber der erste Schritt muß eben endlich gegangen werden.


      Somit könnte man dann importierte Qualzuchten, die hier in Deutschland verboten wären, mit einer Geldstrafe belegen, die den deutschen Tierschutz finanziell unterstützt. Zum Beispiel, also das wäre nur ein Gedanke, von Beschlagnahmen der Hunde halte ich nichts.


      Die Richtlinien sollten Tierkliniken sowie Tierärzte beschließen, die auf Grund ihres Berufes ja genau die Ausmaße der Qualzucht auf ihren Tischen liegen haben. Die Richtlinien müssen messbar sein, und nicht nur einer Meinung entsprechen (wie zb bei Nackthunden).

    • Und noch einmal die ernstgemeinte Frage, wer soll festlegen, was eine Qualzucht ist? Die Politiker, die VetÄmte, die Zuchtwarte?




      Um die Frage wird sich bisher erfolgreich gedrückt.



      Nein, ich weiß, dass ich schon mehrfach vor gefühlt hunderten von Seiten versucht habe, zu erklären (und im obigen Post nochmal) dass man keine eindeutige Defintion braucht.


      Der Grundsatz des Tierschutzgesetzes lautet: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schaden zufügen“


      Das reicht völlig aus. Es ist vollkommen normal, dass Gutachter bestellt werden, um festzustellen, ob Schmerzen, Leiden oder Schaden vorliegen.




      Das am 2. Juni 1999 im Auftrag des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft veröffentlichte Gutachten zur Auslegung von § 11b TierSchG (Verbot von Qualzüchtungen) „soll insbesondere allen Züchtern von Heimtieren helfen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und die Vorschriften des Tierschutzgesetzes, welche die Züchtung betreffen, in vollem Umfang zu beachten. Ziel ist das vitale, gesunde, schmerz- und leidensfreie Tier.“ Laut einer darin enthaltenen Definition ist die Qualzüchtung gegeben, wenn „... bei Wirbeltieren die durch Zucht geförderten oder die geduldeten Merkmalsausprägungen (Form-, Farb-, Leistungs- und Verhaltensmerkmale) zu Minderleistungen bezüglich Selbstaufbau, Selbsterhaltung und Fortpflanzung führen und sich in züchtungsbedingten morphologischen und/oder physiologischen Veränderungen oder Verhaltensstörungen äußern, die mit Schmerzen, Leiden oder Schäden verbunden sind.“

      Das genügt. Alles weitere sind dann Einzelfallprüfungen. Und ja, es ist nicht perfekt - aber es wäre ja auch nicht sinnvoll, einfach mal einen Rundumschlag zu landen. DAS wäre reine Ideologie, ja.
      Es ist ein langwieriger und schwieriger Prozess der Überprüfung, und wir leben, Gott sei Dank, in einem Rechtsstaat, der halt nicht einfach mal so per Dekret vom Tisch wischen kann, was jemandem nicht gefällt.


      Aber die Defintion ist klar und vorhanden.

    • Auch wenn ich natürlich sofort dabei bin, wenn es darum geht Qualzucht zu verbieten, glaube ich nicht, dass uns eine Rasseliste weiter hilft.


      Dafür wäre tatsächlich eine ganz klare und statistisch belegte Qualzuchtdefinition notwendig. Und was jemand als Qualzucht empfindet und was nicht ist aktuell ja noch einem sehr großem eigenen Interpretationsspielraum ausgesetzt. Das sieht man ja auch hier im Thema.


      Wo zieht man da die Grenze? Qualzucht beginnt ja theoretisch schon bei minimal hängenden Lidern, die zu chronischen Augenproblemen führen, etwas zu viel Haut (Hautfaltendermatitis), Zwergenwuchs, BAOS, Keilwirbel, offene Rücken beim Ridge, zu lange und behaarte Ohren, zu massige Körper .... einfach alles, was eben minimal übertypisiert ist.
      Also Doggen, Spaniel, Molosser, zahlreiche Kleinrassen ..... nur um mal ein paar Beispiele zu nennen. Da könnte man gleich mal die Hälfte aller Rassen zu zählen ... soll man die jetzt alle verbieten? Nenn mir deine Rasse und ich sag dir, weshalb du zum Tierarzt gehst ;-)


      Und Qualzucht definiert sich nicht nur über die Rasse. Wer innerhalb einer Rasse z.B. viel Linienzucht und Inzucht betreibt erschafft unter Umständen auch nicht grad vitale Individuen.


      Wie sagte eine frustrierte Kollegin letztens mal zu mir im Bezug auf die ganzen verzwergten Handtaschenhunde mit ihren teilweise diffusen neurologischen und hypoglykämischen Anfällen, die man weder vernünftig diagnostizieren, noch heilen kann: "Manche Individuen sind einfach nicht für das Leben geschaffen. Was soll man da therapieren, wenn der ganze Hund eigentlich nur genetischer Schrott ist?"


      Klingt jetzt sehr hart ... aber das trifft es einfach auf den Punkt. Genetischer Schrott. Auf diesem Weg befinden sich einfach sehr viele Rassen gerade. Ziel muss es sein LEBENSFÄHIGE Hunde zu züchten mit einer funktionellen Anatomie und genügend Fitness - und NICHT genetische Monokultur zu produzieren, die verkorkste optische Ideale befriedigt.


      OK, ich bin etwas vom Thema abgekommen. Was ich eigentlich sagen sollte: mehr Hirn in der Zucht und etwas weniger Angst vor Veränderung könnte vermutlich schon Berge versetzen was die Gesundheit unserer aller Hunde angeht. Rasselisten schaffen nur eins: Protest, Frust und ungleiche Behandlung von Hunden und ihren Haltern, die niemanden weiterbringen.


      Ich hoffe ja immer noch so ein wenig, dass der stete Tropfen den Stein hölt und es irgendwann in der Zukunft wieder einen Trend zum "funktionierenden" Hund gibt und Menschen wieder ein Auge für bekommen für das was noch okay ist und für das, was eben einfach ethisch nicht mehr vertretbar ist.

    • Die Richtlinien sollten Tierkliniken sowie Tierärzte beschließen, die auf Grund ihres Berufes ja genau die Ausmaße der Qualzucht auf ihren Tischen liegen haben. Die Richtlinien müssen messbar sein, und nicht nur einer Meinung entsprechen (wie zb bei Nackthunden).

      Haben sie ja längst, siehe oben!

    • Das ist jetzt eine ernstgemeinte Frage: Warum braucht es denn überhaupt so einheitlich aussehende Rassen bzw so eng definierte Rassestandards?

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