Merle-Gen ursprünglich nur beim Collie?

  • Angeregt durch ein Gespräch mit Chihuahua-Haltern stellt sich mir eine Frage bezüglich des Merle-Gens.


    Gab es dieses Gen (und den MDR1-Gendefekt) ursprünglich nur beim Collie?


    Es gibt ja heute mehrere Rassen, bei denen die Merle-Farbe häufiger vorkommt.
    Spontan fallen mir da Aussie, Australian Cattle Dog, Chihuahua (nur Langhaar) und der Leopard Dog ein.
    Sind also bei diesen Rassen Collies eingezüchtet? :???:


    Eine Chi-Halterin meinte, dass die Merle-Chis durch Kreuzungen mit Aussies entstanden sind.
    Ist das richtig?


    Fragende Grüße, Lena

  • Merle-Gen und MDR1-Defekt sind bei fast allen Rassen drin, die zu den Britischen Hütehunden zählen bzw. von diesen abstammen, nicht nur Collie.

  • Zitat

    Merle-Gen und MDR1-Defekt sind bei fast allen Rassen drin, die zu den Britischen Hütehunden zählen bzw. von diesen abstammen, nicht nur Collie.


    Ahja, aber bei Aussies usw. demnach eingezüchtet?

  • Also ich hab vor kurzem noch gelesen, dass der MDR1-Gendefekt ursprünglich nur bei einem Collie war. Weiß aber auch gerade nicht mehr, wo ich das gelesen habe.
    Das klingt aber ja recht logisch, so ein Gendefekt muss ja bei einem einzelnen Tier mal entstanden sein und von dem dann immer weiter vererbt worden sein. Wie lange das her ist :???: keine Ahnung ob das bekannt ist.

  • den MDR-1 defekt gibt's auch beim barsoi, da munkelt man auch aufgrund der einkreuzung von collies :ka:


    übrigens ist die farbe beim cattle und leopard dog kein merle, das dachte ich auch immer, da klärte mich aber, ich glaube fräuleinwolle war es, auf :ops:

  • Zitat

    Merle-Gen und MDR1-Defekt sind bei fast allen Rassen drin, die zu den Britischen Hütehunden zählen bzw. von diesen abstammen, nicht nur Collie.


    Genau, die Briten scheinen irgendwie der Ursprung zu sein. Wobei es auch einige Rassen gibt, wo ich mich frage, wo die das herbekommen haben.


    Der Berger Blanc Suisse ist ja wohl auch betroffen, der stammt ja eigentlich nur vom DSH ab und der wiederum hat den Defekt ja nicht.




    Mit dem Merle an sich hats zumindest nichts zu tun. Aber "früher" waren alle Hütehunde nunmal Arbeitshunde und da wurde verpaart aufgrund der Arbeitsleistung. Und wenn es noch keine genauen Zuchtbücher gab, wurden sicher noch einige Gene frühzeitig vermischt bevor es richtige Rassen wurden. Zumindest erklärt das die gehäufte Vorkommnis bei den Hütehunderassen.


    Inwiefern Windhunde daran beteiligt sind...oder die BBS... :ua_nada: (das mit den Barsois und den Collies hab ich zumindest auch gelesen)

  • Der Australian Shepherd entstand aus britischen Hütehunden.


    Und ich würde nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass bsp. beim weissen Schäferhund vor zig Jahren nicht auch mal vielleicht doch so nebenbei mal was reingekreuzt wurde.
    Wurde ja bei vielen Rassen immer mal wieder gemacht.


    Ich weiss nicht, ob man wirklich so genau sagen kann "von diesem speziellen Collie, ..... kommt der MDR1 Defekt". Aber generell dürfte der Defekt bei einem Hund aufgetreten sein und da früher bei den Arbeitshunden weniger nach Rasse als vielmehr nach Leistung verpaart wurde, dürfte sich der Defekt dann langsam aber sicher über die britische Hundepopulation verteilt haben.


    Da der Defekt ja prinzipiell nicht wirklich einschränkend für die Hunde ist, konnte er sich recht gut verbreiten. Da reichte es aus, wenn der betroffene Hund ein guter Arbeitshund war, dessen direkte Nachkommen über ein grösseres Gebiet verteilt wurden. Und machen wir uns nichts vor. Auch schon vor 300-400 Jahren wurden gute Arbeitshunde bzw. deren Nachkommen über weitere Gebiete "verstreut". Tja und dann wieder deren Nachkommen und deren Nachkommen .........


    Da sich der Defekt erst bemerkbar macht, wenn der Hund bestimmte Substanzen aufnimmt, die es früher in der Form so gar nicht gab, hatten die Hunde ja auch kein Problem. Nicht wahr?


    Im Prinzip ist der MDR1-Defekt ein Problem unserer heutigen Zeit mit hoher medizinischer Versorgung bei Mensch und Tier. Ohne diese medizinische Versorgung wäre der MDR1-Defekt überhaupt kein Problem - paradox, oder :roll:

  • Zitat

    Im Prinzip ist der MDR1-Defekt ein Problem unserer heutigen Zeit mit hoher medizinischer Versorgung bei Mensch und Tier. Ohne diese medizinische Versorgung wäre der MDR1-Defekt überhaupt kein Problem - paradox, oder :roll:


    Naja, das stimmt aber doch nur bedingt, denn wenn zwei Hunde mir Merlefaktor gekreuzt werden, so hat ein Teil der Nachkommen, nämlich die bei denen der Merlefaktor homozygot vorliegt ein viel größeres Problem als "nur" den MDR1 Defekt. Da fehlt dann die komplette Pigmentierung, sind oft blind und taub und werden oft auch schon tot geboren/sterben recht schnell...

  • Gab es denn den Merle-Faktor nicht frueher auch oft bei kleineren Rassen, z. B. Dackel und Zwergpinscher (als sog. Tigerdackel und Harlekin-Pinscher)?


    Weiss da jemand was drueber?


    Die kaemen dann vielleicht eher in Frage fuer Einkreuzungen beim Chi als die grossen Collies, Aussies & Co.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!