Verkriechen und Angst bei Welpen

  • Guten Tag ihr alle,


    da ich irgendwie nichts brauchbares bisher gefunden habe, habe ich mich doch kurzerhand mal entschlossen einen eigenen Beitrag aufzumachen.


    Ich habe jetzt einen Hund aus einem Spanischen Tierheim bekommen. Es ist ein Husky Mischlingsdame und 6 Monate alt.


    Nun war mein Hund beim abholen (gestern) der einzige Hund, der aus der Transportbox überhaupt nicht heraus wollte. Das Hundi wollte auch garnicht selbst laufen. Wir mussten sie erstmal von der Box aus ein bisschen weg tragen zu einem ruhigen Plätzchen. Auch dort läuft sie nicht von selbst. Sie hat sich hingestellt bzw. hingesetzt und nicht mehr bewegt. Wir mussten sie auch noch weiter 300m bis zum Auto tragen.


    Nun zu Hause angekommen wurde sie erst einmal von unserem anderen Hund und unseren Katzen überrascht. Hat ihr garnicht gepasst. Hat sofort gebellt und geknurrt. Drinne angekommen ist sie im Zimmer erstmal gelaufen und hat kurz alles erkundet. Hat ihren Wassernapf gefunden und etwas getrunken. Dann hat sie sich leider unter dem Schreibtisch verkrochen und ist nicht mehr rausgekommen. Nachts war sie total still, hat anscheind geschlafen. Leider haben wir auch im Zimmer dann natürlich ihr Geschäft gefunden, sowohl groß als auch klein. Sie schläft mit bei mir im Zimmer. Ist aber so ein großes, dass sie mein Bett und mich nachts nicht sehen kann. Nun haben wir sie dann am Morgen rausgeholt um erst einmal sauber zu machen. Auf den Arm genommen und rausgesetzt. dort hat sie sich sofort an die hinter ihr stehende Wand geschmissen und fest gegengedrückt und auch nicht mehr wegbewegt. Mit ihr ein paar Schritte zu gehen ist unmöglich. Reingekommen, haben wir ihr eine neue Höhle mit Decke und viel gemütlicher gebaut. Dort liegt ise nun schon den gesamten Tag drin.


    Wir waren mal zwischenzeitlich 2 Stunden weg, da muss sie aufgestanden sein und etwas getrunken haben. Aber seitdem liegt sie wieder da und bewegt sich nicht. Macht auch keine Anstanden raus zu wollen.


    Essen tut sie ohne weiteres, frisst mir aus der Hand und lässt sich auch streicheln und beobachtet die ganze Situation total neugierig. Wer sich im Zimmer bewegt wird sofort beobachtet.



    Nun meine Frage: Bei unserem ersten Hund war es nicht so. Mit ihm konnte man schon Gassi gehen und das war kein Problem. Wie sollten wir am besten mit ihr umgehen? Man will ja nichts falsch machen, gell...


    Lieben Gruß
    Timo aka Ryciel

  • Hallo,


    so wie es aussieht, wirst Du Deinem Hund etwas mehr Zeit geben müssen.


    Mit sechs Monaten ist sie kein Welpe mehr, sondern ein Junghund.
    Gleichzeitig ist es auch das Alter, wo die sogenannte Unsicherheitsphase losgeht.
    Jetzt hat sie genau zu dieser Phase ein neues Zuhause gefunden, kennt nichts und niemanden, weiß nicht, wie sie sich verhalten soll, und es kommt ihr halt alles total befremdlich vor.


    Ihr müßt lansam ihr Vertrauen gewinnen. Das geht nicht von heute auf morgen. Das dauert so seine Zeit.
    Solange sie ihre "Höhle" hat, fühlt sie sich sicher.
    Diese Sicherheit braucht sie auch.
    Anscheinend beobachtet sie anfangs lieber alles ganz genau, bevor sie sich langsam hinauswagt, um die neue Welt zu bekundigen.


    Ich würde mit ihr für die erste Zeit sowieso keine große Spaziergänge machen. Das wäre für sie bestimmt viel zu viel.
    Habt Ihr einen Garten?
    Wenn ja, dann würde ich sie vorerst mal dort ihre Geschäfte machen lassen.
    Habt Ihr sie soweit, daß sie freiwillig und vor allem gerne rausgeht, seid ihr schon einen Riesenschritt vorangekommen.



    Ich würde sie auch nicht in irgendeiner Form "Bedrängen". Wenn sie ein Halsband, oder ein Geschirr anhat, würde ich ihr mal eine leichte Hausleine daran befestigen. Sie muß nicht lang sein. Einfach nur, damit Du sie aus ihrer Höhle herausholen kannst, ohne sie zu "locken", oder halt sie arg zu "bedrängen", indem Du Dich vor ihrer Höhle kniest und sie herausholst. Einfach nur die Leine aufnehmen und weiter gehen. Schau sie dabei lieber nicht an, jedenfalls nicht direkt.


    Wenn sie aus Deiner Hand fressen sollte, kannst Du das "freiwillige" Kommen sofort belohnen. Raus in den Garten, laß sie ihre Geschäfte machen, und wieder rein. Und zwar so lange, bist Du merkst, daß sie anfängt, sich sicher zu fühlen.


    Erst dann kannst Du anfangen, sie langsam an die "andere" Welt draußen zu gewöhnen.



    Viel Erfolg
    SheltiePower

  • Hey,


    danke für deine Antwort. Klingt alles sehr gut. Nur selbst mit Geschirr, was sie an hat und Leine bewegt sie sich keinen Zentimeter und läuft nirgends hin. Bzw. sie läuft doch wo hin... in die nächste Ecke und selbst "einfach weiter gehen" hat leider garkeinen Erfolg. Sie bockt einfach total.


    Danke auch für den Hinweis mit Junghund/Welpe, wieder etwas neues gelernt.


    Also sie macht halt echt garnichts. Sitzt da und macht nüschts. Leine anlegen bekommt sie bissi Panik, fängt an zu zittern und verkriecht sich leider noch weiter in den hinteren Teil ihrer kleinen Höhle.


    Werden wohl noch einige Zeit abwarten müssen, bis sie heraus kommt und man mit ihr überhaupt mal raus gehen kann. Einen großen Garten haben wir zum Glück. Aber selbst, als wir sie mal ins Gras gesetzt haben um die Hoffnung zu haben, sie schnüffelt ist etwas interessiert ist sie leider direkt wieder zurück an ihre Wand und hat sich von dort nicht weg bewegt. Weder weiter raus gegangen, noch freiwillig wieder rein. Nichts hat sie gemacht.


    LG
    Ryciel

  • hallo,


    den hund ist neu bei euch, alles ist neu, sie hat panik. laßt ihr zeit bis sie von sich aus kommt.
    versuch mal, ihr leckerlie in ihr versteck zu werfen. dann immer weiter weg, vielleicht kommt sie dann ein stück raus. aber vorsicht, nicht übertreiben.
    laßt sie in ruhe, guckt sie nicht an, tut so, als ob ihr sie nicht seht.


    wenn ihr einen garten habt, dann laß mal die terrassentür offen, vielleicht geht sie nachts allein raus. eventuell erst, wenn sie allein ist.


    da habt ihr eine große aufgabe vor euch.


    gruß marion

  • Darf ich mal fragen, was Ihr da so "macht"?


    Könnte sein, daß Eure Nähe noch "störend" ist für sie.


    Ist Euer Garten gesichert?
    Hat sie Möglichkeiten, sich irgendwie "alleine" zu fühlen, trotz Eurer Gegenwart im Garten?
    Schaut sie nicht an.
    Laß sie dann mal einfach machen.
    Setzt Euch gemütlich irgendwo hin und tut so, als ob Ihr sie nicht beachtet.


    Ich würde zu Anfang sowieso alles vermeiden wollen, was irgendwie für den Hund "bedrohlich" wirken könnte.
    Also, kein
    - zum Hund hinunterbücken, hinabbeugen
    - direkt anstarren
    - den Hund aus der "Höhle" zerren


    Den Hund einfach nur mal in Ruhe lassen.
    Eventuell die Tür auflassen (wenn der Garten gesichert ist), damit er alleine rausgehen kann.
    Nichts machen!
    Einfach nur ihr die Ruhe lassen, damit sie sich an alles gewöhnen kann.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Hey ihr beiden,


    vielen Dank für eure Tipps! Also unser Garten ist leider nicht gesichert. Da gibts viele Löcher und offene Flächen, wo der Hund ganz schnell entwischen kann! Unsere Zara kenn die ganzen Löcher schon besonders gut, vorallem weil es auch leider kein Hoftor gibt, was das alles zu macht. Daher kommt die Möglichkeit leider nicht in betracht.


    Die Idee, dass das hinunterbeugen zu ihrer Höhle für sie als bedrohlich wirken könnte...auf die Idee bin ich noch nicht gekommen, dachte sich zu ihr setzen und streicheln könnte helfen.


    Was würdet ihr sagen: Füttern aus der Hand oder doch lieber Nachts wenn sie sich sicher fühlt einen Napf hinstellen mit Futter für sie?


    Lieben Gruß
    Ryciel

  • Hallo,


    diesen Hund würde ich auch absolut in Ruhe lassen.
    Wenn Handfüttterung möglich ist, dann mach das, indem du dich mit dem Rücken zu ihr hockst und die Hand nach hinten ausstreckst.
    Auch würde ich sie noch nicht nach draußen zwingen, auf die Gefahr hin, dass Malheure ins Haus gehen:
    Egal!
    Je mehr Ruhe sie hat und je weniger Bedrängnis sie erfährt, desto einfacher ist es für sie.
    Mit Geschirr und Leine solltest du noch nichts versuchen.
    Lasse sie jetzt einfach.


    Lies mal diese Seite:


    http://www.an-kreta.de/foerder…verhalten-bei-hunden.html


    Gruß
    Leo


    Ich lese gerade:
    Bitte nicht streicheln, sie ist noch nicht so weit!
    Sei geduldig, es kann dauern, warte, bis sie freiwillig Kontakt sucht!
    NICHTS erzwingen, auch wenn es gut gemeint ist.

  • Zitat

    Die Idee, dass das hinunterbeugen zu ihrer Höhle für sie als bedrohlich wirken könnte...auf die Idee bin ich noch nicht gekommen, dachte sich zu ihr setzen und streicheln könnte helfen.


    Versuch das mal aus Hundesicht zu betrachten.
    Selbst ein großer Hund ist ja relativ klein, besonders, wenn dieser liegt.
    Jetzt kommt da etwas frontal auf einem zu, was deutlich größer ist. DAS starrt ihn direkt an, und beugt sich noch zu ihm herab.
    Da fühlt sich niemand wohl dabei ;)


    Wenn der Hund zu Dir kommen sollte, also freiwillig Deine Nähe sucht, kannst Du sie gerne streicheln.
    Bleibt sie in ihrer Höhle liegen, dann laß sie einfach in Ruhe. Sie wird schon mit der Zeit von selbst kommen, wenn sie langsam vertrauen gefaßt hat.


    Füttern kannst Du sie gerne per Hand, schau sie aber nicht direkt an.
    Sonst füll den Napf mal so nebenher und schau nach, ob sie nachts wirklich gefressen hat, wenn sie sich sicher fühlt.




    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Zitat

    Was würdet ihr sagen: Füttern aus der Hand oder doch lieber Nachts wenn sie sich sicher fühlt einen Napf hinstellen mit Futter für sie?


    hallo,
    wenn handfütterung möglich ist, mach es. so wie leo geschrieben hat, finde ich es gut. wenn es so nicht geht, dann setze dich hin und halte die hand von dir weg, gucke sie nicht an. mußt du mal probieren. laß sie von sich aus kommen, noch nicht locken.
    mit streicheln warte noch etwas. später, kannst du, wenn sie bei dir aus der hand frißt, vorsichtig mit der anderen hand seitlich streicheln. bitte nicht von oben den kopf streicheln. nicht beim streicheln ansehen.


    du kannst auch einen teil aus der hand füttern, falls möglich und einen teil in den napf geben.


    schade, dass dein grundstück nicht gesichert ist, kannst du das nicht machen? vielleicht mit einem wildzaun, der ist nicht so teuer? es lohnt sich bestimmt, denn es wird sicher ein paar wochen dauern, bis dein hund draußen laufen kann.


    gruß marion

  • Was ich noch bemerken möchte; wenn dei Garten nicht absolut dicht, ist, würde ich sie nicht ohne Leine dort laufen lassen, stell dir vor er läuft in Panik weg, den kann kein Mensch mehr einfangen. Ich würde ihn draussen sogar doppelt sichern.

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