Ich gebe zu, dass ich mir als Zwergenhalter (6,5 kg + 4,7 kg) schon durchaus so meine Gedanken mache, was Kontakte zu anderen Hunden betrifft. Erfahrungsgemäß sind die meisten Begegnungen ja mit deutlich größeren Hunden.
Mein aktueller "Vorteil": die OEB. Die veranlasst im Zweifel durchaus dass das Gegenüber den "Tut-nix" einsammelt und anleint. Und das, obwohl sie zarte 49 cm misst und recht entspannt neben mir steht.
Selber bin ich auch ekelhaft genug, um mir Fremdhunde und deren Halter vom Leib zu halten, ich glaube, mir eilt mittlerweile auch ein gewisser Ruf hier in der Gegend voraus. Allerdings hatte ich es in der Tat erst ein oder zweimal mit "ernsten" Hunden zu tun. Aber es reicht ja auch schon ein tolpatschiger Tut-nix, um die Kleinteile ernsthaft zu verletzen. Brauch ich nicht, will ich nicht.. dann bin ich halt die dumme Uschi mit den Hunden, die wegen mangelndem Sozialkontakt "asi" werden/sind.
Einmal hatte sich eine 40kg Bulldogge losgerissen und fing an Hermann zu jagen (nein, war kein Spiel, das war bitterer Ernst). Hermchen kam auf Zuruf sofort mit Vollgas zu mir und ich stellte mich sehr deutlich und auch sehr laut in den Laufweg des Angreifers, der war so beeindruckt, dass er wie im Comic alle viere in den Boden stemmte und stehen blieb (unter uns: ich sah mich schon fliegen), Frauchen hat ihn dann eingesammelt und sich unendlich oft entschuduldigt. Plan B von mir wäre gewesen (wäre ein Tritt ins Leere verlaufen), Casha loszulassen... körperlich zwar augenscheinlich unterlegen, aber ihren Zwerg schubst gefälligst nur sie, machen das andere, versteht sie echt keinen Spaß.
Ich finde die Zwerge mittlerweile wirklich knuffig, praktisch. Ganzer Hund im Kleinformat. Hat durchaus Vorteile. Aber die Tatsache, dass sie im Falle einer Auseinandersetzung definitiv den Kürzeren ziehen.. nun ja.. ein großer Nachteil, ich bin da eh so ein worst-case-typ.
Und wenn man mal drauf sensibilisiert ist, stößt man immer wieder (auch auf FB in den entsprechenden Rassegruppen) auf tödliche Unfälle der Zwerge mit den Großen. Beruhigt nicht unbedingt.
Und ja: ich habe auch schon mal nach einem Hund getreten. Interessanterweise allerdings nach der Beaglehündin, die meine OEB hinterrücks (es gab wirklich keinen Grund!) in der Innenstadt angriff... Casha angeleint. Den Beagle runtergepflückt, Cash hinter mich gebracht und der andere Hund fixiert grollend direkt vor mir noch immer meinen Hund. Da gabs nen (kontrollierten) Tritt gegen die Brust. Wir hatten die gesamte Aufmerksamkeit des Stadtplatzes mit Außengastro...
Ich verteidige meine Hunde. Mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln.
Für Casha war die Situation blöd.. .wäre der Beagle auf Hermann los (der war nicht dabei, zum Glück), hätte es gefährlich werden können für ihn.
Hunde in der "Leichtgewichtklasse" haben wenig entgegenzusetzen, das kann schnell gehen, dass es lebensbedrohlich wird.
Ich will mir den Spaß an den Zwergen aber deswegen nicht verleiden lassen.. und ehrlich: lieber krieg ich was ab als mein Hund!
Bei verletzten Menschen sind die Ämter weniger "kulant" als bei beschädigten Hunden. Und ja: ich würde eine Verletzung durch eine solchen Situation durchaus zur Anzeige bringen.